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Die Asseburg ist die Ruine einer Hohenburg auf einem schmalen Bergkamm des Hohenzuges Asse unweit Wolfenbuttel Die Burg entstand zwischen 1218 und 1223 unter Gunzelin von Wolfenbuttel als Ganerbenburg Von den Ausmassen war sie die grosste Hohenburg Norddeutschlands und galt als uneinnehmbar Seit 1492 ist die Asseburg eine Ruine da sie im Zuge einer Fehde von der eigenen Burgbesatzung aufgegeben und in Brand gesteckt wurde AsseburgRuinen der AsseburgRuinen der AsseburgStaat DeutschlandOrt WittmarEntstehungszeit zwischen 1218 und 1223Burgentyp HohenburgErhaltungszustand RuineGeographische Lage 52 8 N 10 38 O 52 139361 10 635222 Koordinaten 52 8 21 7 N 10 38 6 8 OAsseburg Niedersachsen p3 Inhaltsverzeichnis 1 Baubeschreibung 2 Geschichte 2 1 Burgbau 2 2 Bauherren 3 Belagerungen 3 1 1254 3 2 1492 4 Ruine 5 Archaologische Untersuchungen 6 Literatur 7 WeblinksBaubeschreibung Bearbeiten nbsp Schematischer Grundrissplan am Mauerwerk der AsseburgDie Ruine der Asseburg liegt im Gebiet der Gemeinde Wittmar auf dem sudlichen Kamm der Asse deren Hange in diesem Bereich rund 100 Meter steil abfallen Mit einer Grundflache von 7 200 Quadratmetern war die etwa 180 Meter lange und etwa 50 Meter breite Asseburg eine der grossten mittelalterlichen Burgen Norddeutschlands Sie ist der Lange nach in eine niedrigere sudostliche und eine hohere nordwestliche Halfte unterteilt Letztere wird durch vier jeweils mit einem Tor versehene Quermauern in funf Hofe unterteilt Zugangstore befanden sich an beiden Schmalseiten im Osten und Westen Im nordwestlichen Hof befand sich ein freistehender quadratischer Bergfried Eine Wall Graben Befestigung umgab die gesamte Burganlage Im Sudosten trug der Wall auf seiner Krone eine Mauer 100 m unterhalb der Hauptburg verlauft ein weiterer Graben der ursprunglich als Steinbruch diente dann aber durch drei Wall Graben Anlagen mit der inneren Befestigung der Hauptburg verbunden worden war Dieser Bereich bildet eine zweiteilige Vorburg deren Nutzung nur durch wenige Funde belegt ist Vor den beiden Schmalseiten aus sind durch die Anlage von Quergraben im Bergrucken insgesamt funf Erhebungen abgeteilt worden die als vorgeschobene Befestigungen dienten Vom nordwestlichen Teil der Hauptburg sind ein quadratischer Turm und ein Abschnitt der Umfassungsmauer wiederhergestellt worden im sudwestlichen Teil ein Tor mit Pfortnerhaus Geschichte BearbeitenBurgbau Bearbeiten nbsp Ruine der Asseburg links auf Merian Stich um 1654Der Bau der Asseburg bereitete dem Bauherren Gunzelin von Wolfenbuttel zunachst Schwierigkeiten Als Vertreter der staufischen Fraktion setzte er sie in feindliches welfisches Gebiet Ausserdem entstand sie auf Grund und Boden des Stiftes Gandersheim Die Abtissin Mechthild von Wohldenberg beschwerte sich uber die Verletzung der Besitzrechte 1220 bei Papst Honorius III Er beauftragte ortliche Bischofe gegen den Bau vorzugehen und verlangte sogar den Abriss der Burg Uber diesen Spruch setzte sich jedoch der Bauherr Gunzelin als machtvolle Personlichkeit des Reiches hinweg und vollendete die Anlage Bauherren Bearbeiten Die gut zu verteidigende Hohenburg war anfanglich eine Ganerbenburg mehrerer Besitzer Bauherren waren Gunzelin von Wolfenbuttel 1187 1254 sein Sohn Burchard Harold von Biewende und weitere nicht mehr bekannte Personen aus den Bereichen Hildesheim und Halberstadt Gunzelin war aus der Dienstmannschaft der Welfen in die Reichsministerialitat aufgestiegen Er hatte unter dem Welfenkaiser Otto IV das Hofamt des Truchsess inne 1206 hatte er an der vergeblichen Belagerung gegen die Burg Lichtenberg bei Salzgitter teilgenommen Nach dem Tod des Kaisers 1218 unterstellte er sich dem staufischen Kaiser Friedrich II Mit dem Burgbau etablierte sich Gunzelin in der Region als Herrschaftstrager eigenen Rechts Belagerungen Bearbeiten1254 Bearbeiten nbsp Turmstumpf an einem fruheren Tor1254 wurde die Asseburg vom Herzogtum Braunschweig Luneburg durch Albrecht den Grossen drei Jahre lang vergeblich belagert Gunzelins altester Sohn Burchard Busso der sich von der Asseburg nannte verteidigte sie zah Die Braunschweiger Reimchronik die Ende des 13 Jahrhunderts entstand berichtet uber die Belagerung von 1254 in den Zeilen 8011 8013 Her leyz ouch buven groze werch Er liess auch bauen grosse Werke zve hus dhavor dhen Rokesberch zwei Hauser davor den Rockesbergund dhen Lurenberch vil starc und den Lurenberg sehr starkDemnach liess Albrecht I als Belagerer je eine Schanze auf dem Rockesberg und dem Lurenberg anlegen um mit ihrer Hilfe die Burg zu erobern Da keine Unterstutzung zu erkennen war wurde die Burg in Verhandlungen mit Herzog Albrecht im Winter 1258 fur 400 Goldmark und gegen freien Abzug nach Westfalen ubergeben Bis zum Jahre 1330 blieb sie im herzoglichen Besitz als eine der starksten Landesburgen Finanzielle Schwierigkeiten des Herzogtums fuhrten dazu dass die Burg in den Pfandbesitz der Stadt Braunschweig uberging Hintergrund war die Sicherung von Fernhandelswegen der Stadt Unterhalb der Burg am Fusse der Asse verlief eine wichtige Handels und Heerstrasse zwischen Rhein und Elbe Der Verlauf der Handelsstrasse fuhrte unter anderem uber Braunschweig Wolfenbuttel und Halberstadt nach Leipzig und entspricht der heutigen B 79 1492 Bearbeiten 1492 forderte der Braunschweiger Herzog Heinrich der Altere nach einer Erbteilung alle Hoheitsrechte und Besitzungen so auch die Asseburg von der Stadt Braunschweig zuruck Da sich der Rat der Stadt weigerte ruckte der Herzog mit seinem Heer aus Die Asseburg wurde wegen Wassermangels und der Entfernung zu Braunschweig als schlecht zu verteidigen angesehen Daher zog sich die Braunschweiger Burgbesatzung zuruck und legte am 12 August 1492 Feuer Die Festung die nie erobert wurde soll drei Tage lang gebrannt haben Ruine Bearbeiten nbsp Grundriss I Hauptburg II Vorburg III Graben und Walle Tore 1 6 Turme a c Keller d Zisterne e Zwinger f X Standort des Hinweisschildes mit GrundrissplanSeit ihrem Brand 1492 ist die Asseburg eine Ruine deren Mauerwerk infolge der Witterung verfallt Auch die Bewohner der umliegenden Dorfer holten sich Steinmaterial der Wehranlage fur ihre Hauser Heute sind noch einzelne Mauerreste und die unteren Bereiche von Turmen vorhanden 1733 ruckte ein Ereignis die Burgruine fur kurze Zeit in den Blickpunkt der Offentlichkeit Eine Hochzeitsgesellschaft unternahm am 14 Juni einen Nachmittagsausflug in den Assewald um an der Burgruine Picknick zu halten Es handelte sich um die Vermahlung der Prinzessin Elisabeth Christine von Braunschweig Wolfenbuttel Bevern aus dem Schloss Salzdahlum mit dem Kronprinzen Friedrich von Preussen dem spateren Alten Fritz Archaologische Untersuchungen BearbeitenDie Assegesellschaft fuhrte 1892 eine begrenzte archaologische Ausgrabung auf dem Burggelande durch deren Ergebnisse nicht dokumentiert sind Die Vereinigung ist bemuht die Bedeutung dieser umfangreichen Befestigungsanlage zu erforschen Von ihr werden auch alle Sicherungs und Renovierungsarbeiten durchgefuhrt Im Jahre 2001 kam es zur Suche nach den bis dahin vergessenen Schanzwerken durch den Burgenspezialisten des Niedersachsischen Landesamtes fur Denkmalpflege Hans Wilhelm Heine und einen Vertreter der Kreisarchaologie des Landkreises Wolfenbuttel Von der fruheren Schanze auf dem Lurenberg waren keine Uberreste mehr vorhanden da sie von einem Aussichtsturm uberbaut worden ist Die Schanze auf dem Rockesberg stellt sich als rechteckige Anlage mit den Seitenlangen von 120 40 Metern dar die uber zwei Abschnittsgraben verfugt Im Jahre 2006 kam es im Bereich der Schanze zu einer Prospektion mit Metallsuchgeraten Dies fuhrte zum Fund von Messern Hufeisen Teilen von Reiterausrustungen und einer Vielzahl von Armbrustbolzen Diese Objekte werden der Belagerung zwischen 1255 und 1258 zugerechnet Die Armbrustbolzen werden aufgrund ihrer Fundlage der Burgbesatzung zugerechnet die sie bei Ausfallen in Richtung der Schanze Rockesberg verschossen hat Die Untersuchungen im Jahre 2006 fuhrten zur Entdeckung eines Podestes zwischen der Schanze Rockesberg und der Asseburg das in den Boden eingearbeitet wurde Es wird vermutet dass es sich um eine Gelandevorbereitung zur Aufstellung einer Blide handelte mit der die Burg beschossen werden sollte Literatur BearbeitenAlwin Heister Die Geschichte der Asseburg In Heinz Gleitze Heinz Ohlendorf Hrsg Heimatkalender fur den Landkreis Wolfenbuttel 2 Jahrgang Hans Oeding Schoppenstedt 1956 OCLC 23370531 S 55 57 Hans Adolf Schultz Burgen und Schlosser des Braunschweiger Landes Die Asseburg Waisenhaus Verlag Braunschweig 1980 ISBN 3 87884 012 8 Sigrun Ahlers Topographisch archaologische Untersuchungen zu ur und fruhgeschichtlichen Befestigungen in den Landkreisen Gifhorn Helmstedt und Wolfenbuttel sowie im Stadtkreis Wolfsburg Diss Hamburg 1988 S 248 253 Friedrich Wilhelm Krahe Burgen des deutschen Mittelalters Bechtermunz Augsburg 1996 ISBN 3 86047 219 4 Auf dem Weg zur herzoglichen Residenz Wolfenbuttel im Mittelalter In Ulrich Schwarz Hrsg Quellen und Forschungen zur braunschweigischen Geschichte Band 40 Appelhans Braunschweig 2003 ISBN 3 930292 86 6 Ernst Andreas Friedrich Die Ruine der Asseburg S 116 117 in Wenn Steine reden konnten Band III Landbuch Verlag Hannover 1995 ISBN 3 7842 0515 1 Martin Oppermann Der Rockesberg Her leyz ouch buven groze werch in Archaologie in Niedersachsen Bd 17 Oldenburg 2014 S 80 83 Rudolf Koch Frank Schildener Die Asseburg Die Geschichte der Burg und ihres Erbauers Gunzelin von Wolfenbuttel 2 verb Auflage Ostfalia Osterwieck 2022 ISBN 978 3 926560 89 6 Erstausgabe 2016 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Asseburg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Ruine Asseburg im Denkmalatlas Niedersachsen Burg im Denkmalatlas Niedersachsen Eintrag von Gudrun Pischke zu Asseburg in der wissenschaftlichen Datenbank EBIDAT des Europaischen Burgeninstituts Lagebeschreibung und Bilder auf der Seite der Region Braunschweig Ostfalen Beschreibung bei burgenwelt de Beschreibung bei Heimat und Verkehrsverein Asse Rekonstruktionsversuch als Zeichnung im mittelalterlichen Zustand von Wolfgang Braun Beschreibung bei Braunschweigische Landschaft Literatur uber die Asseburg in der Niedersachsischen Bibliographie Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Asseburg Burg amp oldid 237122449