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Von der Asseburg ist der Name eines alten Adelsgeschlechts im heutigen Niedersachsen das seinen Stammsitz auf der gleichnamigen Asseburg hat die heute nur noch als Ruine auf der Asse bei Wolfenbuttel erhalten ist Es erwarb Grundbesitz in Ostwestfalen und Thuringen und teilte sich mehrmals Das Geschlecht ist im eigenen Stamm erloschen es besteht aber uber weibliche Linien die Grafen von Bocholtz und von Rothkirch Trach noch ein namensfuhrender Zweig Wappen derer von der Asseburg Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Ursprunge in Wolfenbuttel Peine und Asseburg 1 2 Spatere Geschichte 2 Wappen 3 Bekannte Namenstrager 4 Siehe auch 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenUrsprunge in Wolfenbuttel Peine und Asseburg Bearbeiten Ursprunglich nannte sich die Familie von Wolfenbuttel Ihr erster Namenstrager war Widekind von Wolfenbuttel auch Widekindus de Wolferbutle der in den Jahren 1089 1 bis 1118 urkundlich erscheint und mit hoher Wahrscheinlichkeit ein Abkomme der edelfreien Grafen von Schladen bzw Edlen von Dorstadt war 2 Er besass als Ministeriale des Markgrafen Ekbert II von Meissen und Braunschweig eine sehr einflussreiche Stellung so dass er sich unter anderem bei Kaiser Heinrich IV fur seinen Herren verburgen konnte Widekind von Wolfenbuttels erster Sohn nach vielen Tochtern war Burchard I von Wolfenbuttel welcher zwischen 1118 und 1154 in Urkunden erscheint Dessen Sohn Egbert I von Wolfenbuttel war Schirmvogt des Klosters Heiningen bei Wolfenbuttel Egbert II von Wolfenbuttel der Sohn von Egbert I war mit Heinrich des Lowen auf Pilgerfahrt 1177 ins gelobte Land Diesen verliess er aber auf Aufforderung des Kaiser Friedrichs I und man fand ihn 1188 am Hofe zu Goslar Dieses gefiel dem Herzog Heinrich nicht und so zerstorte dieser die Burg Wolfenbuttel Gunzelin von Wolfenbuttel um 1170 1255 Egbert II jungerer Bruder wurde Reichstruchsess und gewann als Heerfuhrer und Staatsmann unter zwei Kaisern dem Welfen Otto IV und dem Staufer Friedrich II grosse Bedeutung Er stieg damit aus der Dienstmannschaft der Welfen in die Reichsministerialitat auf 1202 hatte er Peine den Bischofen von Hildesheim entrissen und sich daraus eine kleine sachsische Grafschaft gebildet Womit er sich auch Graf von Peine nannte 1206 hatte er an der vergeblichen Belagerung gegen die Burg Lichtenberg bei Salzgitter teilgenommen Nach dem Tod des Kaisers Otto 1218 unterstellte er sich dessen Nachfolger Friedrich II nbsp Asseburg Burg Als staufischer Ratgeber war Gunzelin in seinen alten welfisch wolfenbuttelschen Besitzungen nicht mehr sicher und erbaute sich 1218 sudostlich von Wolfenbuttel die Asseburg Um 1219 tritt die Asseburg als Stammburg und Namensgeberin der Familie in Erscheinung namentlich bei Gunzelins Sohn Burchard der urkundlich als Burchardus de Asseburc auftaucht Als Gunzelin sich 1255 weigerte Herzog Albrecht I von Braunschweig den Gefolgschaftseid zu leisten zerstorte dieser die Burg Wolfenbuttel wie es bereits 1191 Heinrich der Lowe getan hatte und ubernahm die Herrschaft uber Wolfenbuttel durch Kundigung des Lehens Burchard wurde von Albrecht I sodann drei Jahre lang auf der Asseburg belagert bis er sie gegen freies Geleit und eine Abfindung verliess Nach Gunzelins Tod 1260 verloren seine Sohne auch die Grafschaft Peine an das Bistum Hildesheim Zu den Nachfahren des Widekind von Wolfenbuttel zahlen auch die Herren von Bartensleben von Berwinkel von Apenburg und von Winterfeld Alle fuhrten gleiche oder ahnliche Wappen mit einem springenden Wolf So entstand eine grosse Stammes und Wappengemeinschaft der zeitweise angeblich bis zu 20 Familien angehorten 3 Spatere Geschichte Bearbeiten Ab Mitte des 13 Jahrhunderts bildeten sich zwei Linien Eine altere ostfalisch thuringische Linie war zunachst auf Burg Moringen bei Northeim ansassig ab 1381 auf Schloss Ampfurth 1712 verkauft ab 1414 auf Wallhausen mit Schloss Wallhausen als mansfeldisches spater kursachsisches Lehen ab 1493 auf Schloss Gunsleben sowie auf Schloss Neindorf bei Oschersleben Hornhausen Schermcke Neubrandsleben und Peseckendorf 1437 gelangte die Herrschaft Falkenstein mit Meisdorf im Unterharz als Lehen der Bischofe von Halberstadt an die Familie Im 18 Jahrhundert loste das neu erbaute Schloss Meisdorf die nahegelegene Burg Falkenstein als Wohnsitz ab die nur noch als Jagdsitz benutzt wurde Der evangelische ostfalisch thuringische Ast Ampfurth Falkenstein erhielt 1840 den Grafentitel in der Primogenitur unter dem Namen Grafen von der Asseburg Falkenstein nach dem Recht der Erstgeburt aus je adliger Ehe Der letzte Graf Friedrich von der Asseburg 1861 1940 hinterliess vier Tochter von denen die Alteste Oda 1888 1928 den Grafen Leonhard von Rothkirch Trach heiratete Ihr alterer Sohn Lothar 1914 1984 nahm den Namen Graf von der Asseburg Falkenstein Rothkirch an 4 Der Besitz der Familie auf dem Gebiet der Sowjetischen Besatzungszone u a Burg Falkenstein und Schloss Meisdorf wurde 1945 infolge der Bodenreform entschadigungslos enteignet ebenso das der westfalischen Linie gehorende Wallhausen sowie der Fideikommiss Neindorf der an eine legitimierte jungere briefadelige Linie gefallen war die 1862 den preussischen Adelsstand als v Asseburg Neindorf erhalten hatte 5 6 nbsp Schloss Ampfurth nbsp Schloss Wallhausen nbsp Schloss Neindorf nbsp Burg Falkenstein Harz nbsp Schloss Meisdorf nbsp Schloss HinnenburgDie westfalische Linie sass seit Ende des 13 Jahrhunderts auf der Hinnenburg bei Brakel die sie neben weiteren Gutern von den Edelherren von Brakel erheiratet hatte Von dort entwickelte sie sich zu einem der fuhrenden Adelsgeschlechter im Hochstift Paderborn 7 Sie erlosch im 16 Jahrhundert und wurde von der alteren ostfalisch thuringischen Linie beerbt Daraus entstand im 17 Jahrhundert ein neuer westfalischer katholischer Ast aus dem Wilhelm Anton von der Asseburg 1707 1782 zum Furstbischof von Paderborn Amtszeit von 1763 bis 1782 gewahlt wurde Dieser Ast trug den Freiherrentitel gewohnheitsrechtlich andere Zweige durch Diplom aus dem Jahr 1747 Bereits kurze Zeit spater erlosch auch dieser jungere westfalische Ast mit dem kurkolnischen Premierminister Hermann Werner von der Asseburg 1702 1779 im Mannesstamm Eine seiner Tochter heiratete 1793 Theodor Werner von Bocholtz Deren zweiter Sohn Hermann Werner erbte die Hinnenburg und Wallhausen und wurde 1803 zum Grafen von Bocholtz Asseburg erhoben Der Letzte dieser Linie Graf Busso 1909 1985 adoptierte 1959 den Grafen Friedrich von der Asseburg Falkenstein Rothkirch 1952 2013 Sohn des Grafen Lothar der zur katholischen Konfession ubertrat und vererbte ihm den fruheren Familienfideikommiss Hinnenburg ihm folgte sein Sohn Louis Wappen BearbeitenDas Stammwappen zeigt in Gold einen sprungbereiten schwarzen Wolf Auf dem gekronten Helm steht eine mit einem gold eingefasstem Spiegel belegte rote Saule die oben mit neun naturlichen Pfauenfedern besteckt ist Die Helmdecken sind schwarz golden nbsp Wappen aus Siebmachers Wappenbuch von 1605 nbsp Wappengrafik von Otto Hupp im Munchener Kalender von 1923 nbsp Grabplatte des Furstbischofs Wilhelm Anton im Paderborner DomBekannte Namenstrager Bearbeiten nbsp Wilhelm Anton von der Asseburg 1707 1782 Furstbischof von PaderbornWidekind von Wolfenbuttel auch Widukind Widukindus nach 1089 um 1118 Erbauer der Wasserburg Wolfenbuttel und Begrunder der Linie derer von Wolfenbuttel Asseburg Gunzelin von Wolfenbuttel auch Gunzelin von der Asseburg um 1170 2 Februar 1255 Ministeriale aus der Linie derer von Wolfenbuttel Asseburg Bernd VI von der Asseburg 1471 1518 Bauherr und Bestandteil mehrerer Harzer Sagen Johann von der Asseburg 1567 kaiserlicher Feldobrist Rosamunde Juliane von der Asseburg 1672 1712 religiose Visionarin des fruhen Pietismus Moritz Wilhelm von der Asseburg 1698 1780 preussischer Generalmajor Moritz Wilhelm von der Asseburg der Jungere 1756 1811 preussischer Geheimer Kriegsrat und Burgermeister Hermann Werner Freiherr von der Asseburg zu Hinnenburg 1702 1779 leitender kurkolner Minister Friedrich von der Asseburg auf Hindenburg 1704 Ritter des Deutschen Ordens Wilhelm Anton von der Asseburg 1707 1782 Furstbischof von Paderborn Achatz Ferdinand von der Asseburg 1721 1797 Diplomat Ludwig Graf von der Asseburg 1796 1869 Herr der Mindergrafschaft Falkenstein preussischer Hofjagermeister und Mitglied des Preussischen Herrenhauses Anna Grafin von der Asseburg geb Freiin von Kleist 1830 1905 Besitzerin der Herrschaft Neudek Egbert Hoyer von der Asseburg 1847 1909 preussischer Generalleutnant und Sportfunktionar Friedrich von der Asseburg 1861 1940 preussischer Offizier und Kammerherr Maximilian von der Asseburg Neindorf 1874 1945 Rittergutsbesitzer Verwaltungsbeamter und ParlamentarierSiehe auch BearbeitenListe deutscher Adelsgeschlechter Liste der paderbornischen Adelsgeschlechter Liste westfalischer AdelsgeschlechterLiteratur Bearbeiten nbsp Erbbegrabnis der Grafen von der Asseburg bei Meisdorf Harz Johann Bernhard Graf von Bocholtz Asseburg Egbert Hoyer von der Asseburg Asseburger Urkundenbuch 3 Bande Hahn Hannover 1876 Digitalisat 1887 Digitalisat Th 3 Bis zum Jahre 1500 1905 Digitalisat von Max Trippenbach im Auftrag des Friedrich Graf von der Asseburg Falkenstein Hahn Hannover 1915 Digitalisat Neudruck Wenner Osnabruck 1975 ISBN 3 87898 164 3 Genealogisches Handbuch des Adels GHdA Auszug Walter von Hueck Friedrich Wilhelm Euler Hans Friedrich von Ehrenkrook Genealogisches Handbuch der Graflichen Hauser A Uradel Band II Band 10 der Gesamtreihe GHdA C A Starke Glucksburg Ostsee 1955 S 24 f ISSN 0435 2408 Walter von Hueck GHdA Adelslexikon Band I Band 53 der Gesamtreihe GHdA C A Starke Limburg an der Lahn 1972 ISSN 0435 2408 GGT Auszug Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Graflichen Hauser 1876 Justus Perthes Gotha 1875 S 39 f Digitalisat Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Graflichen Hauser 1905 Jg 78 Justus Perthes Gotha 1904 S 38 f Digitalisat Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Graflichen Hauser 1942 Jg 115 Zugleich Adelsmatrikel der Deutschen Adelsgenossenschaft Justus Perthes Gotha 1941 S 27 f Ernst Heinrich Kneschke Neues allgemeines deutsches Adels Lexicon Band 1 Friedrich Voigt s Buchhandlung Leipzig 1859 S 127 Digitalisat Leopold von Zedlitz Neukirch Neues preussisches Adelslexicon Band 1 Gebruder Reichenbach Leipzig 1836 S 147 Digitalisat Neues preussisches Adelslexicon Supplement Band 2 Gebruder Reichenbach Leipzig 1843 S 5 Digitalisat Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Asseburg Adelsgeschlecht Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Landesarchiv Sachsen Anhalt Adelsarchive Herrschaftsarchiv Falkenstein Meisdorf PDF Datei Seite 54 Urkundenregesten aus dem Archiv Schloss Hinnenburg Digitale Westfalische Urkunden Datenbank DWUD Familie von der Asseburg im Schlossarchiv WildenfelsEinzelnachweise Bearbeiten Bode Urkundenbuch der Stadt Goslar und der in und bei Goslar gelegenen geistlichen Stiftungen 922 bis 1250 Hendel Halle 1893 S 191 Volltext in der Google Buchsuche Johann Heinrich Zedler Zedlers Grosses vollstandiges Universal Lexicon aller Wissenschafften und Kunste Band 58 Leipzig und Halle 1748 S 837 Volltext in der Google Buchsuche Ludwig Gustav von Winterfeld Damerow Geschichte des Geschlechts von Winterfeld Selbstverlag 1858 Band 1 Seite 72 73 u a Mit Genehmigung des preussischen Innenministeriums vom 17 1 1937 vgl Walter von Hueck Klaus von Andrian Werburg Genealogisches Handbuch des Adels Grafliche Hauser Band XIII Band 101 der Gesamtreihe GHdA C A Starke Limburg an der Lahn 1991 S 283 ISBN 3 7980 0801 9 Walter von Hueck GHdA Adelige Hauser B Briefadel Band XIII Band 73 der Gesamtreihe GHdA C A Starke Limburg an der Lahn 1980 S 11 ISSN 0435 2408 Marcelli Janecki Bearb Handbuch des Preussischen Adels Band 2 E S Mittler amp Sohn Berlin 1893 S 31 32 Michael Lagers Der Paderborner Stiftsadel zur Mitte des 15 Jahrhunderts Untersuchungen zum Auf und Ausbau niederadliger Machtstrukturen Paderborn 2013 ISBN 978 3 89710 551 5 S 202 Normdaten Person GND 120429101 lobid OGND AKS VIAF 18053159 Wikipedia Personensuche Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Asseburg Adelsgeschlecht amp oldid 238082054