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Gunzelin Graf von Peine Edelherr von Wolfenbuttel 1 um 1170 2 Februar 1255 war ein aus Wolfenbuttel stammender Angehoriger der Dienstmannschaft der Welfen der in den Stand eines Ministerialen des Reiches aufstieg Der Vorname Gunzelin war eine verbreitete Koseform von Gunther Bronzestatue von Gunzelin von Wolfenbuttel in der Fussgangerzone der Stadt Peine Fantasiedarstellung von Wolfgang Lamche Inhaltsverzeichnis 1 Familie 2 Amter 2 1 Titel und Gedenken 3 Burgenbau 4 Literatur 5 EinzelnachweiseFamilie BearbeitenGunzelin Guncelin war der Sohn von Ekbert I von Wolfenbuttel Vogt von Heiningen und Ministeriale Heinrichs des Lowen Der Urgrossvater Gunzelins war Widekind von Wolfenbuttel der Erbauer der Wasserburg Wolfenbuttel und damit der Grunder der Stadt Wolfenbuttel Aus Gunzelins Ehe mit einer Ministerialen aus Hildesheim gingen die Sohne Ekbert III Burchard III und Gunzelin II hervor 2 Amter Bearbeiten nbsp Peiner Stadtwappen nbsp Zeichnung des Siegels von Gunzelin von WolfenbuttelGunzelin hatte anfangs unter dem Welfenkaiser Otto IV 1175 1176 1218 und spater unter dem staufischen Kaiser Friedrich II 1194 1250 das Hofamt des Truchsess inne Obwohl ein Truchsess ursprunglich ein niederer Bediensteter war der bei Tisch aufwartete sind bei Gunzelin eher militarische und diplomatische Aufgaben uberliefert Diese Aufgaben bestanden beispielsweise darin als Gesandter bei Papst Innozenz 1160 1161 1216 die Ankunft Ottos IV zur Kaiserkronung 1209 anzukundigen Durch die ihm auferlegten militarischen Aufgaben als koniglicher und kaiserlicher Truchsess wurde er zum Ritter und erlangte durch Erbschaft die Grafschaft von Peine Zu seinem Lebensende wirkte er in seiner Heimat und war Lehnsmann der Stifte von Hildesheim und Gandersheim Um 1202 ubernahm Gunzelin von Wolfenbuttel nach einer Fehde mit dem Hildesheimer Bischof Hartbert die Burg Peine 3 Auf einer Landzunge sudlich dieser Burg grundete er um 1220 die Siedlung Peine der 1223 die Stadtrechte verliehen wurden Obwohl Peine schon vor Gunzelin als Burg existierte wird in den Peiner Chroniken Gunzelin als Stadtgrunder genannt Unter anderem geht das Peiner Wappen auf Gunzelin zuruck dessen Siegel zwei Garben uber die ein Wolf springt darstellt Sein wesentliches Verdienst als Feldherr war die Eroberung der Stadt Goslar 1206 Im selben Jahr Anfang Juni hatte er an den vergeblichen Belagerungen gegen die Burg Lichtenberg bei Salzgitter teilgenommen Nach dem Tod des welfischen Kaisers 1218 unterstellte er sich dem staufischen Konig und spateren Kaiser Friedrich II 1222 war Gunzelin in kaiserlichem Auftrag kurzfristig Reichslegat in der Toskana Dort sollte Gunzelin das Herzogtum Spoleto und die Mark Ancona zuruckgewinnen Ein vorschneller Alleingang in dieser Angelegenheit fuhrte aber dazu dass Gunzelin als Statthalter durch Friedrich offentlich vor kirchlichen und weltlichen Herrschern getadelt wurde Titel und Gedenken Bearbeiten Seine Titel und Namenszusatze waren von Peine wegen der Eroberung der Burg Peine um 1202 und der Grundung der Stadt Peine um 1220 von Asseburg wegen der Erbauung der Asseburg bei Wolfenbuttel 1218 1223 Durch den Bau begrundete er die Linie derer von der Asseburg Heute steht eine Bronzestatue siehe Bild oben des Gunzelin von Wolfenbuttel in der Fussgangerzone der Stadt Peine Die 1999 aufgestellte Plastik ist eine kunstlerisch freie Darstellung des Adligen von dem keine zeitgenossischen Bildnisse uberliefert sind Burgenbau Bearbeiten nbsp Ruinen der Asseburg bei WolfenbuttelAb 1218 war Gunzelin am Bau der Asseburg auf der Asse beteiligt die als Ganerbenburg entstand Sie wurde als grosste Hohenburg Norddeutschlands auf einem schmalen Bergkamm errichtet und galt als uneinnehmbar Mit der Burg etablierte sich Gunzelin in der Region als Herrschaftstrager eigenen Rechts Mit der Festung sicherte er nicht wie gelegentlich vermutet die Interessen des Stauferkaisers in Norddeutschland vielmehr verfolgte er eigene Ziele Kurz vor Gunzelins Tod wurde die Burg ab 1254 durch den welfischen Herzog Albrecht den Langen drei Jahre lang vergeblich belagert Verteidiger war Gunzelins altester Sohn Burchard Busso 1258 konnte Albrecht die Asseburg schliesslich doch erobern und dem welfischen Herrschaftsbereich einverleiben 4 Literatur BearbeitenWolfgang Petke Gunzelin von Wolfenbuttel In Horst Rudiger Jarck Dieter Lent u a Hrsg Braunschweigisches Biographisches Lexikon 8 bis 18 Jahrhundert Appelhans Verlag Braunschweig 2006 ISBN 3 937664 46 7 S 282 283 Bernd Ulrich Hucker Kaiser Otto IV Hahn Hannover 1990 ISBN 3 7752 5162 6 Bernd Ulrich Hucker Otto IV der wiederentdeckte Kaiser eine Biographie Insel Verlag Frankfurt am Main u a 2003 ISBN 3 458 34257 5 Ulrich Schwarz Hrsg Auf dem Weg zur herzoglichen Residenz Wolfenbuttel im Mittelalter Appelhans Verlag Braunschweig 2003 ISBN 3 930292 86 6 Paul Zimmermann Wolfenbuttel Gunzelin von In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 44 Duncker amp Humblot Leipzig 1898 S 1 4 Einzelnachweise Bearbeiten Ferdinand Spehr Vaterlandische Geschichten und Denkwurdigkeiten der Vorzeit der Lande Braunschweig und Hannover Band 2 Friedrich Wagner Braunschweig 1881 S 145 Volltext in der Google Buchsuche J B Graf von Bocholtz Asseburg Hrsg Asseburger Urkundenbuch Band 1 bis 1300 Hannover 1876 Stammtafel zum Asseburger Urkundenbuch Geschichte von Stadt und Amt Peine Die Braunschweigische Landesgeschichte Braunschweig 2000 Zeittafel zur Landesgeschichte S 1177 Normdaten Person GND 128832584 lobid OGND AKS VIAF 100451345 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Gunzelin von WolfenbuttelKURZBESCHREIBUNG Wolfenbutteler Angehoriger der Dienstmannschaft der Welfen der in den Stand eines Ministerialen des Reiches aufstiegGEBURTSDATUM um 1170STERBEDATUM 2 Februar 1255 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gunzelin von Wolfenbuttel amp oldid 237224190