www.wikidata.de-de.nina.az
Die Herren von Brakel spater Ritter von Brakel waren ein ursprunglich edelfreies spater in den Ministerialenadel abgesunkenes Adelsgeschlecht mit dem Besitzschwerpunkt um Brakel im Kreis Hoxter Wappen derer von BrakelDie Familie ist von den rheinlandisch westfalischen Herren von Brackel und den baltisch deutschen Herren von Brackel zu unterscheiden Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Deutsch baltische Herren von Brackel 3 Wappen 4 Personen 5 Literatur 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie Herren von Brakel waren ein ursprunglich edelfreies Geschlecht mit dem Schwerpunkt in der Gegend von Brakel in Ostwestfalen Ihr Besitz war weit verstreut und lag zwischen Bunde in der Grafschaft Ravensberg bis Arolsen in der Grafschaft Waldeck von Alstedt im Munsterland bis in den Harz Ein erster bekannter Vertreter war in der ersten Halfte des 12 Jahrhunderts Werner I von Brakel Er war Ministerialer des Klosters Corvey und des Bischofs von Paderborn Ob ein Werno von Brach der in der Mitte des 12 Jahrhunderts erwahnt wird mit Werner identisch ist und den ersten bekannten Vertreter der Familie darstellt wird heute kritisch gesehen Ihr edelfreier Status lasst sich insbesondere durch ihre Heiratskreise im 13 Jahrhundert erschliessen Sie waren allerdings bereits im 12 Jahrhundert faktisch in den Ministerialenadel abgesunken Dies hatte ihrem Ansehen aber offenbar nicht geschadet Verwandtschaftliche Beziehungen bestanden unter anderem zu den Edelherren von Homburg den Grafen von Everstein den Grafen von Dassel oder den Edelherren von Buren Fur die edelfreie Vergangenheit der Familie spricht auch dass ihre fruhen Angehorigen in der Reihe der Ministerialen immer als erste genannt wurden Die Familie richtete um Brakel unter dem Konigsbann und hatte die Hochgerichtsbarkeit inne Auch wurden ihre Vertreter teilweise als dominus bezeichnet Sie waren Lehensherren fur 26 ritterschaftliche Familien Im Jahr 1223 verliehen die Herren dem Ort Brakel die Stadtrechte Vor 1244 hatte die Familie die Stadt und die Burg Brakel sowie die Hinnenburg dem Stift Heerse zu Lehen aufgetragen Im 13 Jahrhundert waren die Herren im Dienst der Abtissin von Heerse und somit Vogte der Stadt Brakel In wirtschaftlicher Hinsicht erwies sich der Ubergang zur Ministralitat durch die vom Stift Heerse und dem Bischof von Paderborn erhaltenen Lehnguter als vorteilhaft Im Ubrigen spielte die Oberherrschaft des Stifts uber Brakel und die Hinnenburg keine praktische Rolle Die Herren nutzten sie weiter wie ihr Eigentum Insgesamt verfugten die von Brakel uber drei Burgen Neben den Hinnenburg war dies die Oldenburg und die Stadtburg von Brakel Die Familie forderte vor allem das Kloster Gehrden und das Kloster Hardehausen Zur Familie gehorte Heinrich von Brakel der mit teilweise gewaltsamer Unterstutzung durch die Familie letztlich vergeblich versuchte Bischof von Paderborn zu werden Auch der Hildesheimer Bischof Johann I von Brakel stammte aus der Familie Die Hinnenburg war 1268 noch im Besitz eines Berthold von Brakel Durch eine Erbtochter kamen diese und ein Teil der Herrschaft Brakel in den Besitz der Herren von Asseburg Auch die Grafen von Everstein hatten in dieser Zeit einen Teil von Brakel in Besitz Der Bischof von Paderborn erwarb 1290 durch Kauf einen Anteil an der Herrschaft Die Bischofe erwarben 1316 von den Asseburgern beziehungsweise den Eversteinern weitere Anteile In dieser Zeit hatten die Asseburger der Bischof und die Familie von Brakel jeweils ein Drittel der Stadt inne Immer deutlicher machte sich in der Folge aber der Anspruch der Bischofe auf Landeshoheit geltend Auch das Obereigentum ging vom Stift Heerse auf die Bischofe uber Insgesamt nahm die Bedeutung der Familie ab wie verschiedene Besitzverkaufe und Verpfandungen zeigen Neben dem Bischof nahm auch der Einfluss der Stadt Brakel zu Lasten der Familie zu Im Jahr 1350 verkaufte diese ihren Anteil am Gogericht Brakel an die Stadt Nach dem Aussterben der Familie 1384 1385 kam ihr ubriger Besitz an das Hochstift Paderborn Deutsch baltische Herren von Brackel BearbeitenAutor Peter von Brackel vermutet dass der o g Heinrich von Brakel der in den Jahren 1225 1248 als Ritter und Vasall des Bistums Osel Wiek erscheint 1 Stifter deutsch baltischen Adelsgeschlechts derer von Brackel ist In Sifridus de Brakele urkundl 1270 1283 1271 Hauptmann und damit Statthalter des danischen Konigs in Reval sieht Peter von Brackel einen mutmasslichen Sohn Heinrichs Ernst Heinrich Kneschke dagegen hatte schon 1855 berichtet dass das Geschlecht derer von Brackel seinen Ursprung in Dortmund Brackel haben soll 2 wo der Deutsche Orden die Kommende Brackel unterhielt Wappen BearbeitenDas Wappen der Edelherren von Brakel zeigt drei Pfahle mit einem daruber liegenden Querbalken Auf dem Helm zwei Buffelhorner nach aussen mit je drei Balkenenden besteckt 3 Die Tingierung ist nicht uberliefert Die Pfahle verweisen auf die Pahlburg der Herren von Brakel 4 Personen BearbeitenHeinrich von Brakel vor 1200 nach 1248 Geistlicher in Paderborn nach seiner Exkommunikation als bischoflicher und danischer Vasall im Baltikum Johann I von Brakel um 1200 1260 Bischof von Hildesheim 1257 1260Literatur BearbeitenPeter von Brackel Das Geschlecht von Brackel Eine Untersuchung uber den Ursprung und die Geschichte der baltischen Familie v Brackel mit Stammtafeln Ahnentafeln Verwandtschaftstafeln Familien Statistik sowie speziellen Exkursen und Darstellungen der Zeitgeschichte 4 Bande Bad Honnef 2004 Peter von Brackel Das Geschlecht von Brackel Stammtafeln uber die Linien in Westfalen und im Baltikum mit 3 zusatzlichen Exkursen Sonderheft der Baltische Ahnen und Stammtafeln Band 23 Hamburg 1999 Anton Fahne Geschichte der westphalischen Geschlechter 1858 S 74 Heinrich Gottfried Philipp Gengler Codex juris municipalis Germaniae medii aevi zur Verfassungs und Rechtsgeschichte der deutschen Stadte im Mittelalter Erster Band Enke Erlangen 1863 S 266 ff Wilhelm Engelbert Giefers Beitrage zur Geschichte der Herren von Brakel In Zeitschrift fur vaterlandische Geschichte und Altertumskunde Band 37 1879 S 91 165 Wilhelm Engelbert Giefers Geschichte der Stadt Brakel In Zeitschrift fur vaterlandische Geschichte und Altertumskunde Band 28 1869 S 197 308 Ernst Heinrich Kneschke Die Wappen der deutschen freiherrlichen und adeligen Familien Band 2 Leipzig 1855 S 63 f Nathalie Kruppa Jurgen Wilke Die Hildesheimer Bischofe von 1221 bis 1398 Berlin New York 2006 Germania Sacra NF 46 S 172 173 Wilhelm Thone Soziologische Untersuchungen uber die einstigen Edelherren von Brakel im Kreise Hoxter i W In Westfalische Zeitschrift Bd 93 1937 S 39 78 Einzelnachweise Bearbeiten Adelslexikon Limburg Lahn 1974 Band II S 49 Kneschke 1855 S 64 Max von Spiessen Wappenbuch des Westfalischen Adels Band 1 Gorlitz 1901 1903 S 19 Band 2 Gorlitz 1903 Tafel 46 Diether Poppel Das Hochstift Paderborn Entstehung und Entwicklung der Landeshoheit Paderborn 1996 S 81 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Brakel Adelsgeschlecht amp oldid 219736045