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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Fur den Ortsteil der Stadt Leisnig siehe Zeschwitz Leisnig Zeschwitz war ein Dorf sudlich von Leipzig das als erstes dem mitteldeutschen Braunkohlebergbau als Ganzes zum Opfer gefallen ist Seine Flur wurde 1942 nach Bohlen eingemeindet Zeschwitz auf einer Karte von 1907Dorfmorphologie Zeschwitz auf der Grundkarte des Freistaats Sachsen von 1931 Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLage BearbeitenZeschwitz lag etwa zwei Kilometer sudostlich von Zwenkau und ebenso weit nordostlich von Bohlen und damit auf dem flachen Landrucken zwischen den Talern der Weissen Elster und der Pleisse Zu beiden Orten sowie nach Stohna bestand eine Strassenverbindung Etwa 700 Meter nordlich von Zeschwitz begann das grosse Waldgebiet der Harth Im heutigen Gelande nach der Rekultivierung der Bergbauflachen ist der Platz von Zeschwitz etwa 500 Meter sudostlich der Brucken der Bundesstrasse 2 vor dem Gewerbegebiet Zwenkau von Leipzig kommend festzumachen Geschichte Bearbeiten nbsp Zeschwitz um 1840Zeschwitz war wie die meisten Orte der Gegend eine slawische Grundung die bereits lange vor ihrer ersten Erwahnung 1431 als Scheschewitz 1 bestanden haben muss Gurlitt folgert aus Charakteristika des Baus der Zeschwitzer Kirche dass ihre Errichtung vor 1300 nicht ausgeschlossen ist 2 Die beiden Kirchenglocken waren mit 1500 beschriftet 3 Die Namen der Pfarrer in Zeschwitz sind ab 1599 bekannt die der Schullehrer ab 1730 3 1825 erhielt der Kirchturm eine neue Haube 1829 wurde die Kirche innen renoviert und 1834 baute Urban Kreutzbach aus Borna eine neue Orgel ein 3 Bis 1924 war Zeschwitz eine eigene Pfarrei dann wurde es Filialkirche von Bohlen Zeschwitz besass kein Rittergut deshalb wurde die Gerichtsbarkeit von benachbarten Grundherren anteilig wahrgenommen Ab 1764 war es kursachsisches Amtsdorf also dem landesherrlichen Amt Pegau 4 unmittelbar unterworfen 1 Dennoch wird angenommen dass der grosste Hof im Dorf einmal der Familie von Zweimen gehort hat 3 Ein Teil des Orts gehorte jedoch wie der benachbarte Forst Die Harth bis 1815 als Exklave zum hochstift merseburgischen Amt Zwenkau das spater im Amt Lutzen aufging und seit 1561 unter kursachsischer Hoheit stand Mit diesem gehorte dieser Teil zwischen 1656 57 und 1738 zum Sekundogenitur Furstentum Sachsen Merseburg 5 Durch die Beschlusse des Wiener Kongresses kam der Westteil des Amts Lutzen im Jahr 1815 zu Preussen Der mit dem Ostteil des Amts Lutzen beim Konigreich Sachsen verbliebene Anteil von Zeschwitz wurde 1815 zunachst dem Kreisamt Leipzig zugeordnet wurde aber spater mit dem Pegauer Amtsanteil vereinigt Zeschwitz kam 1856 zum Gerichtsamt Zwenkau und 1875 zur Amtshauptmannschaft Leipzig 6 Die Einwohnerzahl von Zeschwitz betrug 1834 229 und stieg bis in die 1920er und 1930er Jahre auf etwa 400 1 nbsp Weg durch die Harth nach Zeschwitz Gasthof zur Deutschen Eiche um 1910Bis etwa 1940 war Zeschwitz ein beliebtes Wanderziel der Leipziger vom Bahnhof Gaschwitz aus durch die Harth Deshalb wurden auf alten Postkarten gern die gut gefullten Biergarten der Gasthofe in Zeschwitz abgebildet Ab 1921 hatte die Aktiengesellschaft Sachsische Werke ASW in Bohlen mit dem Aufschluss eines Braunkohletagebaus begonnen aus dem 1924 die erste Kohle gefordert wurde Zeschwitz lag im unmittelbaren Einzugsgebiet Deshalb hatte die ASW bereits Mitte der 1920er Jahre begonnen Landwirtschaftsbetriebe und Hauser in Zeschwitz aufzukaufen Zu Beginn der 1940er Jahre standen die Bagger des Tagebaus Zwenkau nahe an den Hausern von Zeschwitz Am 1 Mai 1943 war die Raumung des Ortes abgeschlossen Erstmals wurde ein ganzes Dorf fur die Gewinnung von Braunkohle abgebrochen 7 Auf dem rekultivierten ehemaligen Bergbaugelande erinnert nichts mehr an das Dorf Zeschwitz Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Zeschwitz Bohlen Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten a b c Digitales Historisches Ortsverzeichnis von Sachsen Cornelius Gurlitt Zeschwitz In Beschreibende Darstellung der alteren Bau und Kunstdenkmaler des Konigreichs Sachsen 16 Heft Amtshauptmannschaft Leipzig Leipzig Land C C Meinhold Dresden 1894 S 141 a b c d Sachsens Kirchen Galerie Band Inspectionen Borna und Pegau Dresden 1837 1845 Karlheinz Blaschke Uwe Ulrich Jaschke Kursachsischer Amteratlas 1790 Verlag Klaus Gumnior Chemnitz 2009 ISBN 978 3 937386 14 0 S 62 63 Karlheinz Blaschke Uwe Ulrich Jaschke Kursachsischer Amteratlas 1790 Verlag Klaus Gumnior Chemnitz 2009 S 84 85 Die Amtshauptmannschaft Leipzig im Gemeindeverzeichnis 1900 Bergbaugeschichte auf der Website der Stadt Zwenkau51 2091 12 3577 Koordinaten 51 12 32 8 N 12 21 27 7 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Zeschwitz amp oldid 239215112