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Das Amt Schleusingen war eine territoriale Verwaltungseinheit der Grafschaft Henneberg Nach dem Aussterben der Grafen von Henneberg Schleusingen 1583 kam das Amt unter gemeinsame Verwaltung der albertinischen und ernestinischen Wettiner Nach der Aufteilung der Grafschaft Henneberg 1660 wurde das Amt der kursachsischen Sekundogenitur Sachsen Zeitz zugeteilt und kam 1718 nach deren Aussterben an das 1806 in ein Konigreich umgewandelte Kurfurstentum Sachsen Bis zur Abtretung an Preussen 1815 bildete es als sachsisches Amt den raumlichen Bezugspunkt fur die Einforderung landesherrlicher Abgaben und Frondienste fur Polizei Rechtsprechung und Heeresfolge Inhaltsverzeichnis 1 Geographische Ausdehnung 2 Angrenzende Verwaltungseinheiten 3 Geschichte 3 1 Zugehorigkeit zur Grafschaft Henneberg 3 2 Zugehorigkeit zum Kurfurstentum Sachsen 3 3 Zugehorigkeit zu Preussen 3 4 Nachfolger des Kreises Schleusingen nach 1945 4 Bestandteile 5 Oberamtmanner Amtshauptmanner Oberaufseher 6 Literatur 7 WeblinksGeographische Ausdehnung BearbeitenDas Gebiet des Amts Schleusingen gehort historisch zum Henneberger Land Es lag an der Sudabdachung des Thuringer Waldes Bei Stutzerbach im Norden grenzte das Amtsgebiet direkt an den Rennsteig Die Lengwitz bildete die Grenze zum Amt Ilmenau Die Schleuse welche der Stadt Schleusingen den Namen gibt bildete im Oberlauf die ostliche Amtsgrenze Die Stadt selbst liegt an der Nahe welche im gesamten Lauf im Amt lag Weitere Zuflusse der Nahe im Gebiet sind die Erle und die Vesser Bei Kloster Vessra an der Schleuse war das Amt nur noch ein kleines Stuck von der Werra entfernt Das ehemalige Amt Schleusingen liegt heute im Suden des Freistaats Thuringen und befindet sich grosstenteils im Landkreis Hildburghausen drei Orte im Nordosten liegen heute im Ilm Kreis und zwei Orte im Nordwesten gehoren zur kreisfreien Stadt Suhl Angrenzende Verwaltungseinheiten BearbeitenDas Gebiet des Amts Schleusingen grenzte im Nordwesten an die Amter Kuhndorf und Suhl Grafschaft Henneberg nach 1660 zum Furstentum Sachsen Zeitz 1718 zu Kursachsen 1815 zu Preussen im Norden an das Amt Schwarzwald des Herzogtums Sachsen Gotha im Nordosten an die Exklave Amt Ilmenau des Herzogtums Sachsen Weimar Eisenach ehemals zur Grafschaft Henneberg im Osten an das Amt Eisfeld des Herzogtums Sachsen Hildburghausen ehemals zur Neuen Herrschaft Henneberg im Suden an das Amt Hildburghausen des Herzogtums Sachsen Hildburghausen ehemals zur Neuen Herrschaft Henneberg und im Westen an das Amt Themar der Herzogtumer Sachsen Gotha Altenburg Sachsen Coburg Saalfeld ehemals zur Grafschaft Henneberg Geschichte BearbeitenZugehorigkeit zur Grafschaft Henneberg Bearbeiten Erstmals urkundlich erwahnt wurde Schleusingen im Jahre 1232 als villa Slusungen Graf Poppo VII von Henneberg liess als Amtssitz und Befestigung in der Zeit von 1226 bis 1232 die Bertholdsburg erbauen 1274 erfolgte die Hauptteilung der Grafschaft Henneberg in drei Linien Als machtigste Linie gingen die Schleusinger mit Sitz auf Schloss Bertholdsburg aus dieser Teilung hervor Henneberg Schleusingen bestand auch am langsten bis 1583 Im Jahre 1310 wurde Berthold VII von Henneberg Schleusingen der 1274 die Henneburg erhalten hatte in den Furstenstand erhoben Fortan trug die Grafschaft den Titel gefurstete Grafschaft Henneberg Nach dem Tod des Grafen Heinrich VIII von Henneberg Schleusingen erfolgte in der Schleusinger Linie im Jahr 1347 eine Erbteilung zwischen Heinrichs Bruder Graf Johann I von Henneberg Schleusingen 1359 und Heinrichs Frau Jutta von Brandenburg Das Amt Schleusingen als Stammgebiet der Linie Henneberg Schleusingen blieb dabei bei Graf Johann I Geistliches Zentrum Hennebergs war das von den Hennebergern im Jahre 1131 gegrundete Pramonstratenser Kloster Vessra jetzt Hennebergisches Museum Kloster Vessra das fast allen Generationen als Grablege diente Graf Wilhelm IV von Henneberg Schleusingen schloss sich 1544 der Reformation an Geldmangel fuhrte zu einer Schuldverschreibung an das wettinische Sachsenhaus da im katholischen Franken kein Partner gefunden werden konnte Am 1 September 1554 wurde im Rathaus zu Kahla zwischen den ernestinischen Herzogen Johann Friedrich II Johann Wilhelm I und Johann Friedrich III der Jungere sowie den Grafen Wilhelm Georg Ernst und Poppo von Henneberg die ernestinisch hennebergische Erbverbruderung beschlossen Zugehorigkeit zum Kurfurstentum Sachsen Bearbeiten Der Kahlaer Vertrag mit den Wettinern sah die Ubernahme Hennebergs durch Sachsen bei kinderlosem Ableben der Henneberger Linie vor Dieser Fall trat mit dem Tod des letzten Grafen von Henneberg Georg Ernst von Henneberg Schleusingen im Jahr 1583 ein Nach dem Aussterben der gefursteten Grafen von Henneberg kamen 7 12 der hennebergischen Besitzungen an die Ernestiner die aber zunachst mit den ubrigen 5 12 der Albertiner in gemeinsamer Verwaltung mit Sitz in Meiningen blieben Die Herrschaft Schmalkalden geriet an die Landgrafschaft Hessen Kassel Da sich Ernestiner und Albertiner nicht uber die Erbschaft einigen konnten wurde die Grafschaft Henneberg 1660 61 aufgelost Im Sachsischen Teilungsvertrag von 1660 fielen 5 12 der Grafschaft Henneberg an die Albertiner Dies betraf die Amter Schleusingen Suhl und Kuhndorf welche nun als Exklaven dem 1657 gegrundeten albertinischen Sekundogenitur Furstentum Sachsen Zeitz angegliedert wurden Nach dem Erloschen der Linie Sachsen Zeitz im Jahr 1718 fielen die Amter Schleusingen Suhl und Kuhndorf an das Kurfurstentum Sachsen Die Grafschaft Henneberg gehorte bis 1806 dem Frankischen Reichskreis an Sie besass eine Bruckenfunktion zwischen Franken und dem thuringisch sachsischen Raum Zugehorigkeit zu Preussen Bearbeiten In Folge der Niederlage des Konigreichs Sachsen wurden auf dem Wiener Kongress im Jahr 1815 Gebietsabtretungen an das Konigreich Preussen beschlossen was u a den kursachsischen Anteil der ehemaligen Grafschaft Henneberg mit seinen drei Amtern betraf Ab 1815 gehorte Schleusingen zu Preussen und wurde 1816 zur Kreisstadt des Kreises Henneberg erhoben Das spater in Kreis Schleusingen umbenannte Gebiet war nun eine preussische Exklave welche zum Regierungsbezirk Erfurt der Provinz Sachsen gehorte Es vereinte bis zu seiner Auflosung im Jahr 1945 die Orte der ehemaligen kursachsischen Amter Schleusingen Suhl und Kuhndorf und die ehemalige Exklave Schwarza Thuringer Wald der Grafschaft Stolberg Mit Wirkung vom 1 Juli 1929 wurde Suhl Kreisstadt und das Landratsamt von Schleusingen nach Suhl verlegt Nachfolger des Kreises Schleusingen nach 1945 Bearbeiten Der Landkreis Schleusingen wurde 1945 in das Land Thuringen eingegliedert und 1946 in Landkreis Suhl umbenannt da sein Landratsamt bereits im Jahre 1929 von Schleusingen nach Suhl verlegt worden war Die Stadt Schleusingen gehorte 1950 bis 1952 fur zwei Jahre zum Landkreis Hildburghausen kehrte danach aber wieder in den neugebildeten Kreis Suhl zuruck Das Amtsgericht Schleusingen wurde 1951 aufgelost Mit Ausnahme der Orte Vesser Schmiedefeld am Rennsteig und Stutzerbach alle zum Kreis Ilmenau ging der Landkreis Schleusingen durch die Kreisreformen in der DDR von 1952 komplett im Kreis Suhl auf Dazu kamen noch Gehlberg aus dem Landkreis Arnstadt Oberhof aus dem Landkreis Gotha und die ehemals bis 1936 kreisfreie Stadt Zella Mehlis Landkreis Meiningen Mit der Kreisreform 1994 in Thuringen kam der sudostliche Teil des Landkreises Grossteil des ehemaligen Amts Schleusingen mit der Stadt Schleusingen zum Landkreis Hildburghausen der nordwestliche Teil Grossteil des Amts Kuhndorf kam zum Landkreis Schmalkalden Meiningen und die Gemeinde Gehlberg zum Ilm Kreis Orte die direkt an die Stadt Suhl grenzten wurden dorthin eingemeindet Suhl blieb eine kreisfreie Stadt Bestandteile BearbeitenStadteSchleusingenAmtsdorferAhlstadt Altendambach Bischofrod Breitenbach Eichenberg Erlau Fischbach Frauenwald Geisenhohn Gerhardtsgereuth Gethles Gottfriedsberg Heckengereuth Hinternah Hirschbach Keulrod Langenbach Neuendambach Neuhof Oberrod Raasen Rappelsdorf Ratscher Schleusingerneundorf Schmiedefeld Schonau Silbach Steinbach St Kilian Suhler Neundorf Stutzerbach hennebergischer bzw kursachsischer Anteil westlich der Lengwitz Vesser Waldau WiedersbachKlosterKloster Vessra Hauskloster der Grafen von HennebergHofe und VorwerkeVessra Kammergut Allzunah eine eingegangene Glashutte spater Viehhof Engelau bei Waldau Hudelburg bei Schleusingen 2 einzelne Wirtshauser Keulroda Rindermannshof oder Sachsen Grund Traisbach villa Treizenbach gehort zum Kammergut VessraWustungenAtlas bei Kloster Vessra Zollbruck bei Kloster Vessra Oberamtmanner Amtshauptmanner Oberaufseher Bearbeiten1649 Ludwig Ernst Marschall 1661 1671 Carl Christian Forster 1671 1693 Otto ZastroLiteratur BearbeitenKarlheinz Blaschke Uwe Ulrich Jaschke Kursachsischer Amteratlas Leipzig 2009 ISBN 978 3 937386 14 0 Weblinks Bearbeiten nbsp Wikisource Beschreibung des spateren Amts Schleusingen als Teil der Grafschaft Henneberg Michael Rademacher Orte des preussischen Landkreises Schleusingen Online Material zur Dissertation Osnabruck 2006 In eirenicon com Abgerufen am 1 Januar 1900 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Amt Schleusingen amp oldid 220347008