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Das Amt Ilmenau war eine territoriale Verwaltungseinheit Es gehorte ursprunglich zur Grafschaft Henneberg Nach dem Aussterben der Grafen von Henneberg Schleusingen im Dezember 1583 kam das Amt unter gemeinsame Verwaltung der albertinischen und ernestinischen Wettiner Bei der Aufteilung der einstigen Grafschaft Henneberg im Jahr 1660 61 wurde das Amt dem Herzogtum Sachsen Weimar zugeteilt zu dem es dann als Exklave gehorte Ab 1741 gehorte das Amt zum Herzogtum Sachsen Weimar Eisenach welches 1815 zum Grossherzogtum Sachsen Weimar Eisenach erhoben wurde Bis zur Verwaltungs und Gebietsreform des Grossherzogtums Sachsen Weimar Eisenach im Jahr 1850 und der damit verbundenen Auflosung bildete das Amt den raumlichen Bezugspunkt fur die Einforderung landesherrlicher Abgaben und Frondienste fur Polizei Rechtsprechung und Heeresfolge Inhaltsverzeichnis 1 Geographische Lage 2 Angrenzende Verwaltungseinheiten 3 Geschichte 3 1 Grafschaft Kevernburg 3 2 Grafschaft Henneberg 3 3 Gemeinsame Verwaltung unter den ernestinischen und albertinischen Wettinern 3 4 Exklave des Herzogtums Sachsen Weimar 4 Zugehorige Orte 5 WeblinksGeographische Lage BearbeitenDas Gebiet des Amts Ilmenau lag am Nordrand des mittleren Thuringer Waldes und erstreckte sich vom Rennsteig auf dem Kamm des Gebirges bis in sein nordliches Vorland Reinsberge Porlitzer Hohe Bedeutendste Berge im Amt waren der Ilmenauer Hausberg Kickelhahn 861 m der Veronikaberg und der Heydaer Berg Hauptfluss war die Ilm die mit ihrem Quellbach Lengwitz im Oberlauf die Grenze zum kursachsischen Amt Schleusingen und zum Herzogtum Sachsen Gotha bildete Weitere Flusse im Amtsgebiet waren die Ilmzuflusse Schorte und Rottenbach sowie die Wipfra und der Reichenbach beides Nebenflusse der Gera Mit einer Flache von 89 87 km davon 10 81 km Ilmenauer Stadtgebiet war das Amtsgebiet die grosste Exklave von Sachsen Weimar Eisenach Die Flachennutzung des Amtsgebiets bestand zu 58 aus Wald 24 Felder und 12 Weideflachen Das Amtsgebiet liegt heute im Zentrum des Freistaats Thuringen und gehort zum Ilm Kreis Angrenzende Verwaltungseinheiten Bearbeiten nbsp Das Amt IlmenauDas zu Sachsen Weimar Eisenach gehorige Amt Ilmenau grenzte an folgende Gebiete Furstentum Schwarzburg Sondershausen gelb im Norden an die Amter Arnstadt und Kafernburg im Sudosten an das Amt Gehren alle zur Oberherrschaft gehorig Furstentum Schwarzburg Rudolstadt braun im Osten an die Exklave Bucheloh und im Nordwesten an die Exklave Angelroda beide zum Amt Stadtilm der Oberherrschaft gehorig Herzogtum Sachsen Gotha grun im Westen an das Hauptgebiet Witzlebische Gerichte und Amt Schwarzwald und im Nordosten an die Witzlebischen Exklaven Trassdorf Neuroda und Kettmannshausen Herzogtum Sachsen Zeitz 1661 1718 spater Kurfurstentum Sachsen 1718 1815 und seit 1815 Preussen dunkelblau im Suden an das Amt Schleusingen das im preussischen Landkreis Schleusingen aufging Herzogtum Sachsen Hildburghausen seit 1826 Sachsen Meiningen hellblau am Dreiherrenstein beruhrte das Amtsgebiet den sachsen meiningischen Teil von Neuhaus am Rennsteig Amt Eisfeld Geschichte BearbeitenGrafschaft Kevernburg Bearbeiten Der 1273 erstmals urkundlich erwahnte Ort Ilmenau befand sich zur Zeit seiner Grundung auf dem Gebiet der Grafschaft Kevernburg Im Besitz des 1341 zur Stadt erhobenen Orts waren auch die drei Kuchendorfer Unterporlitz Oberporlitz und Roda Im Jahr 1343 verkauften die Grafen von Kevernburg die Stadt Ilmenau und die umliegenden Dorfer an den Grafen Heinrich VIII von Henneberg Schleusingen Heinrichs Schwiegersohn von Heinrich der Landgraf von Thuringen verzichtete im selben Jahr auf die Lehnshoheit uber Ilmenau Grafschaft Henneberg Bearbeiten Kurz nach dem Ubergang von Ilmenau und den drei Kuchendorfern an die Grafschaft Henneberg Schleusingen starb Graf Heinrich VIII von Henneberg Schleusingen im Jahr 1347 Bei der danach erfolgten Erbteilung zwischen seinem Bruder Johann I 1359 und seiner Witwe Jutta von Brandenburg kam das Gebiet um Ilmenau an Johann I von Henneberg Schleusingen Bereits 1351 verpfandete Johann I das Amt Ilmenau an die Grafen von Schwarzburg Erst 1418 gelang seinem Enkel Wilhelm I die Pfandeinlosung aber schon 1421 musste er das Amt erneut verpfanden Es gehorte in der Folgezeit zum Pfandbesitz der Grafen von Gleichen 1421 1426 der Herren von Witzleben 1426 1445 der Grafen von Schwarzburg 1445 1476 und der Herren von Schaumberg 1476 1498 Erst 1498 kamen Stadt Burg und Amt Ilmenau wieder in den Besitz der Grafen von Henneberg Schleusingen Im Jahr 1508 kamen die Orte Roda und Martinroda zum Amtsgebiet hinzu 1559 wurde eine Halfte von Schmerfeld an die Herren von Witzleben verkauft Gemeinsame Verwaltung unter den ernestinischen und albertinischen Wettinern Bearbeiten Mit dem Tod des Grafen Georg Ernst von Henneberg Schleusingen im Dezember 1583 erlosch das Henneberger Grafenhaus Der mit den ernestinischen Wettinern 1545 geschlossene Kahlaer Vertrag regelte die Erbfolge der einzelnen Landesteile Da aber auch die albertinischen Wettiner begrundete Erbanspruche anstellten wurde die Grafschaft Henneberg mit ihren Amtern zunachst unter eine gemeinsame ernestinische und albertinische Verwaltung mit Sitz in Meiningen gestellt Da sich die ernestinischen und albertinischen Landesherren weiterhin nicht uber die Verwaltung ihrer Erbschaft einigen konnten wurde die Grafschaft Henneberg im Jahr 1660 61 aufgelost Die Aufteilung wurde im Weimarer Vertrag Sachsischer Teilungsvertrag basierend auf dem Kahlaer Vertrag von 1554 geregelt Das Amt Ilmenau wurde dem ernestinischen Anteil zugeschlagen und kam 1660 unter gemeinsame Verwaltung der Herzogtumer Sachsen Weimar 1640 1672 und Sachsen Gotha 1640 1680 Bereits 1661 teilten die beiden Herzogtumer diesen Besitz und das Amt Ilmenau kam dabei zu Sachsen Weimar Lediglich das am orografisch linken Ufer der Ilm gelegene Manebach und die beim Amt verbliebene Halfte von Schmerfeld gelangten an Sachsen Gotha Exklave des Herzogtums Sachsen Weimar Bearbeiten Seit der Zuteilung an das Herzogtum Sachsen Weimar bildete das Amt Ilmenau eine Exklave zwischen den schwarzburgischen Furstentumern dem Herzogtum Sachsen Gotha und dem zu Kursachsen gehorigen Teil der ehemaligen Grafschaft Henneberg Bei der Teilung des Herzogtums Sachsen Weimar im Jahr 1672 verblieb das Amt Ilmenau bei dem verkleinerten Herzogtum Sachsen Weimar 1731 gelangten beide Anteile von Schmerfeld und das bisher mit dem Furstentum Schwarzburg gemeinschaftlich verwaltete Wipfra komplett an das Amt Nach dem Aussterben der Herzoge von Sachsen Eisenach im Jahr 1741 fiel deren Herzogtum an Sachsen Weimar welches seitdem Herzogtum Sachsen Weimar Eisenach genannt und nach dem Wiener Kongress 1815 zum Grossherzogtum wurde 1849 50 erfolgte im Grossherzogtum Sachsen Weimar Eisenach die Trennung der Rechtsprechung von der Verwaltung Das Amt Ilmenau gehorte seitdem als Exklave zum Verwaltungsbezirk Weimar I Verwaltungsbezirk Dieser umfasste den westlichen Teil des fruheren Herzogtums Sachsen Weimar welches im 19 Jahrhundert auch als Weimarer Kreis bezeichnet wurde Die Justizfunktion des Amtes ging an das Justizamt Ilmenau und spater auf das Amtsgericht Ilmenau uber Zugehorige Orte BearbeitenStadteIlmenauDorferCammerberg rechts der Ilm Heyda Manebach links der Ilm bis 1660 Neusiss Martinroda Oberporlitz Roda Schmerfeld zeitweise Stutzerbach weimarischer Anteil ostlich der Lengwitz Unterporlitz Wipfra bis 1731 gemeinschaftlich mit Furstentum Schwarzburg danach komplett zum Amt In Martinroda befand sich ein Rittergut der Herren von Witzleben EinzelguterGrenzhammerWustungenBehringen bei Wipfra Ditterwinden bei Heyda Schloss Hermannstein bei CammerbergWeblinks Bearbeiten nbsp Wikisource Beschreibung des hennebergischen Amts Ilmenau Staatshandbuch fur das Grossherzogthum Sachsen Weimar Eisenach Beschreibung des sachsen weimarischen Amts Ilmenau S 162f Abgerufen am 20 Marz 2022 Geschichte der Linien der Grafschaft Henneberg Memento vom 26 August 2018 im Internet Archive Normdaten Geografikum GND 1147810249 lobid OGND AKS VIAF 110151302825348661043 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Amt Ilmenau amp oldid 230594066