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Die Ilm ist ein linker Nebenfluss der Saale in Thuringen Sie ist uber den laut TLUG nominellen 4 Quellbach Lengwitz 134 2 km uber den Freibach 134 9 km lang und entwassert ein Einzugsgebiet von 1043 km im mittleren Thuringen zu minimalen Anteilen auch im sudlichen Sachsen Anhalt IlmDatenGewasserkennzahl DE 5638Lage Thuringen DeutschlandFlusssystem ElbeAbfluss uber Saale Elbe NordseeUrsprung Zusammenfluss von Lengwitz und Freibach50 38 40 N 10 51 16 O 50 644444444444 10 854444444444 600Quellhohe 600 m u NN 950 m Freibach 750 m Lengwitz Mundung in die Saale bei Grossheringen51 104722222222 11 668611111111 120 Koordinaten 51 6 17 N 11 40 7 O 51 6 17 N 11 40 7 O 51 104722222222 11 668611111111 120Mundungshohe 120 m u NNHohenunterschied 480 mSohlgefalle 3 6 Lange 134 2 km 1 Einzugsgebiet 1 042 7 km 2 Abfluss am Pegel Grafinau Angstedt 3 AEo 154 8 km Lage 108 kmoberhalb der Mundung NNQ 14 08 2003 MNQ 1923 2015MQ 1923 2015Mq 1923 2015MHQ 1923 2015HHQ 10 08 1981 129 l s379 l s2 45 m s15 8 l s km 22 6 m s79 6 m sAbfluss am Pegel Mellingen 3 AEo 627 km Lage 53 9 kmoberhalb der Mundung NNQ 10 09 1929 MNQ 1923 2015MQ 1923 2015Mq 1923 2015MHQ 1923 2015HHQ 01 06 2013 150 l s756 l s4 24 m s6 8 l s km 36 6 m s98 4 m sAbfluss am Pegel Niedertrebra 3 AEo 894 3 km Lage 10 kmoberhalb der Mundung NNQ 15 09 1929 MNQ 1923 2015MQ 1923 2015Mq 1923 2015MHQ 1923 2015HHQ 01 06 2013 570 l s1 61 m s5 89 m s6 6 l s km 41 6 m s112 m sLinke Nebenflusse Krummbach Tonndorfbach Hengstbach Pfiffelbach Emsenbach s u Rechte Nebenflusse Schorte Wohlrose Deube Schwarza Magdel Lehnstedter Bach Heressener Bach Utenbach s u Mittelstadte Ilmenau Weimar ApoldaKleinstadte Stadtilm Kranichfeld Bad Berka Bad SulzaEinwohner im Einzugsgebiet ca 185 000Sternbrucke uber die Ilm in WeimarSternbrucke uber die Ilm in WeimarDie Ilm entspringt im Thuringer Wald sudwestlich Ilmenaus fliesst anschliessend durch eine stark verkarstete Region in der Teile ihres Wassers versickern und durch Springe anderen Nebenflussen der Saale zufliessen uber Weimar und Apolda bis zur Landesgrenze zu Sachsen Anhalt wo sie in die Saale einmundet Die Ilm ist nach Saale Werra und Unstrut der viertlangste Fluss in Thuringen und der viertlangste Nebenfluss der Saale Sie ist jedoch der langste Fluss der komplett also von der Quelle bis zur Mundung auf Thuringer Gebiet fliesst Im gesamten Einzugsgebiet der Ilm gibt es keine grosseren Talsperren grosster Stausee ist der gerade einmal 42 ha 1 grosse Speicher Hohenfelden im Tannrodaer Waldland nordwestlich von Kranichfeld Am Unterlauf um Bad Sulza werden an den Hangen des Ilmtals Saale Unstrut Weine angebaut Kulturgeschichtlich ist die Ilm als Fluss durch Weimar bedeutsam so inspirierte sie dortige Kunstler wie etwa Johann Wolfgang von Goethe und fand Einzug in deren Werk Inhaltsverzeichnis 1 Verlauf 1 1 Quellbache 1 2 Oberlauf 1 3 Oberer Mittellauf 1 4 Tannrodaer Waldland und Durchbruchstal zwischen Bad Berka und Mellingen 1 5 Magdalaer Graben bis Weimar 1 6 Unterlauf 2 Nebenflusse 3 Biologie 3 1 Okologie 3 2 Gewasserfauna 4 Namensherkunft 5 Kulturgeschichte 5 1 Ilmtourismus 5 2 Die Ilm in der Dichtung 6 Verkehr 7 Einzelnachweise 8 WeblinksVerlauf Bearbeiten Entstehung der Ilm aus Freibach und LengwitzDie Ilm hat massgeblich die Landschaft gepragt und verlauft auf ihrer gesamten Lange in einem deutlich ins Relief eingegrabenen Tal Der Fluss durchfliesst den Ilm Kreis und den Landkreis Weimarer Land sowie die kreisfreie Stadt Weimar Bei Grossheringen nordlich von Bad Sulza mundet er in die Saale In ihrem Lauf durchquert die Ilm vom Thuringer Wald bis zur Saale Unstrut Region die unterschiedlichsten Landschaften Dabei zertalt sie in ihrem Mittellauf zwischen Stadtilm und Weimar auf einer Lange von uber 50 km die Ilm Saale Platte Quellbache Bearbeiten Die nominelle Ilm beginnt ihren Lauf am Nordhang des Thuringer Waldes nordlich von Stutzerbach im Ilm Kreis dem sie seinen Namen gab bei 575 m uber dem Meeresspiegel Hier befindet sich der Zusammenfluss der drei gemeinhin als Quellbache der Ilm bezeichneten Flusse Lengwitz Freibach und Taubach die sudlich von Stutzerbach am Kamm des Gebirges unweit des Rennsteigs entspringen Der langste Quellbach ist mit 6 5 km der Freibach der an der Schmucke entspringt wahrend die 5 8 km lange Lengwitz mit Quelle bei Allzunah die Fliessrichtung mit der Ilm gemein hat und der 3 8 km lange Taubach im Ilmbrunnen auch als Ilmquelle bezeichnet unterhalb des Grossen Finsterbergs entspringt Oberlauf Bearbeiten Im Ilm Auwald bei LangewiesenDie Ilm fliesst zunachst durch den Meyersgrund nach Norden bis nach Manebach wo sie nach Osten umschwenkt und durch den Manebacher Grund nach Ilmenau verlauft Dieser erste Teil des Flusslaufs ist relativ unreguliert rechts und links der Ilm befinden sich Auflachen die bei Hochwasser uberflutet werden In Ilmenau formt die Ilm einen breiteren Talkessel in dem sich die Stadt am Ubergang vom Thuringer Wald zu seinem Paulinzellaer Vorland erstreckt Hier ist die Ilm begradigt und in ein tief ausgeschachtetes Bett verlegt Am Grenzhammer im Osten der Stadt mundet die Schorte als erster grosserer Nebenfluss ein Dort durchbricht die Ilm zwischen dem Ehrenberg im Norden und dem Tragberg im Suden ein letztes Mal das Grundgebirge des Thuringer Waldes und tritt durch den Ilm Auwald aus dem Ilmenauer Talkessel aus in Richtung Sudosten nach Langewiesen Kurz hinter Langewiesen wird das breite Tal von der 1681 Meter langen Ilmtalbrucke der Schnellfahrstrecke Nurnberg Erfurt uberspannt Sie ist die langste Brucke Thuringens Nach einer Richtungsanderung nach Nordosten hin vergrossert sich mit der Einmundung der Wohlrose von rechts auf 415 6 m u NHN nach 23 7 Kilometern Fliessstrecke inkl Lengwitz 1 das Einzugsgebiet der Ilm von 96 7 km um gut 60 auf 157 2 km 2 Die Wasseraufnahme aus dem Thuringer Wald ist abgeschlossen und der Abfluss steigt fortan deutlich langsamer Oberer Mittellauf Bearbeiten vollstandige Versickerung nordlich Dienstedt 2022Im nunmehr nach Nordosten ausgerichteten Verlauf durch den Buntsandstein des Paulinzellaer Vorlandes durchfliesst die Ilm Grafinau Angstedt mit Grafinau auf der linken und Angstedt auf der rechten Flussseite Es folgen Cottendorf links und Dornfeld rechts der Ilm sowie der Singer Berg 548 m auf der rechten Ilmseite Der Fluss tritt in die verkarstete und trockenen Muschelkalk Formation der Ilm Saale Platte ein die von ihrem Zeugenberg Singer Berg uberragt wird jedoch auch in ihrem sudlichen Kerngebiet rechts der Ilm immerhin Hohen bis 548 m Grosser Kalmberg erreicht und damit den Flusslauf um etwa 220 m uberragt Hinter Griesheim wird mit der Einmundung der Deube von rechts im Stadtteil Oberilm Stadtilm die funftgrosste Stadt im Ilmtal mit einem grossen Eisenbahnviadukt der Bahnstrecke Arnstadt Saalfeld erreicht In diesem Bereich bis Kleinhettstedt Grosshettstedt und Dienstedt wechseln offene und bewaldete Landschaften ab Der Fluss verliert viel Wasser an den verkarsteten Untergrund das im Oberwillinger Spring und im Remdaer Spring wieder zu Tage tritt In trockenen Sommern kann die Ilm in diesem Bereich stellenweise komplett versickern so etwa um Kranichfeld in den Jahren 2003 und 2016 In Dienstedt befindet sich daruber hinaus eine Karsthohle Tannrodaer Waldland und Durchbruchstal zwischen Bad Berka und Mellingen Bearbeiten Ilm in Bad Berka Wassermuhle an der Ilm in BuchfartIn Kranichfeld erfahrt die Ilm nach 54 6 km Fliessstrecke inkl Lengwitz 1 auf einer Hohe von knapp 300 m u NHN eine Richtungsanderung von Nordnordost nach Ostnordost Hier wird der Muschelkalk der Ilm Saale Platte durch das Buntsandstein Fenster des Tannrodaer Waldlandes unterbrochen Dieses Fenster zieht sich bachaufwarts entlang der Bache Krummbach Tonndorfbach und Steingraben linksseitig nach Westen sowie Schwarza Dammbach und Klingelbach rechtsseitig nach Osten Zwischen den Bachtalern erreichen die bewaldeten Buntsandsteinrucken Hohen bis 429 m Vogelherd im Osten werden jedoch von den Muschelkalk Randhohen wie dem Riechheimer Berg 513 m im Westen zu denen das Gelande in einer Schichtstufe schroff ansteigt deutlich uberragt Nach der Einmundung des Krummbaches unterhalb Kranichfelds liegen an den Einmundungen der Seitentaler die Orte Tannroda Schwarza Munchen Tonndorfbach und Bad Berka Klingelbach und Steingraben Ab Tannroda verlauft die Ilm wieder in Nordnordost Richtung in der sie das Tannrodaer Waldland unterhalb Bad Berkas verlasst Mit dem Wiedererreichen des Muschelkalks andert sich der Charakter des Ilmtals deutlich In einem canyonartigen windungsreichen Durchbruchstal durch Kalksteinklippen zieht sich der Fluss in ostnordostliche Richtung uber Hetschburg Einmundung des Hengstbaches von links Buchfart und Oettern Magdalaer Graben bis Weimar Bearbeiten Ilm an der Wassermuhle TaubachBei Mellingen und unmittelbar nach der Uberquerung durch die Bundesautobahn 4 trifft die Ilm auf die Kreuzung zweier bedeutender Storungszonen Die den Lauf der Ilm nach Nordosten bis Apolda verlangernde Apoldaer Storungszone trifft stumpfwinklig auf die von Magdala im Sudosten kommende Magdalaer Storungszone Aus der letztgenannten fliesst der Ilm nach 78 3 km Fliessstrecke inkl Lengwitz 1 auf ca 215 m u NHN von rechts die Magdel zu deren Fliessrichtung nach Nordwesten sie in einem nunmehr deutlich verbreiterten Tal ubernimmt aus Richtung der Apoldaer Storungszone mundet ebenfalls von rechts der Lehnstedter Bach ein Von Mellingen bis zum Weimarer Stadtschloss ist das Ilmtal nahezu durchgangig unbebaut Unterhalb von Taubach Ehringsdorf und Oberweimar beginnt der Park an der Ilm der zum Unesco Welterbe Klassisches Weimar zahlt Hier ist der Flusslauf gestaltet und in den englischen Landschaftsgarten integriert Die Weimarer Altstadt liegt auf dem Westufer der Ilm aus ihr munden von links der Asbach und vor seiner Umlegung in den 1920er Jahren auch der Lottenbach ein Mit dem Zufliessen des Asbachs nach 88 3 km Fliessstrecke inkl Lengwitz 1 auf etwa 215 m u NHN erfahrt der Fluss seine letzte Hauptfliessrichtungsanderung in Richtung Nordost Unterlauf Bearbeiten Ilm Wehr in Weimar Die Ilm vor den Hausern TiefurtsAb der Richtungsanderung in Weimar stellt die nunmehr durch eine offene kaum bewaldete Landschaft gen Nordosten maandernde Ilm einen Randfluss des Thuringer Beckens dar Gleich zu Beginn dieses letzten Abschnitts wird sie von einem weiteren grossen Eisenbahnviadukt dem der Bahnstrecke Weimar Gera uberquert In Tiefurt hinter Weimar befindet sich ein weiteres Schloss an der Ilm wo sie ebenfalls in einen englischen Landschaftsgarten integriert ist Es folgen Kromsdorf bestehend aus Grosskromsdorf links und Kleinkromsdorf rechts der Ilm sowie anschliessend Denstedt Ulrichshalben Ossmannstedt und Oberrossla wo die Ilm ins Stadtgebiet von Apolda eintritt Die Stadt selbst liegt hinter einem Hugel im ostlichen Seitental des Herressener Baches der der Apoldaer Storungszone folgend spitzwinkelig unterhalb der Stadt einmundet Dennoch ist auch das Tal der Ilm in diesem Bereich dicht besiedelt Es folgen kurz aufeinander Niederrossla Zottelstedt wo der Pfiffelbach am Ortsrand in die Ilm einfliesst Mattstedt Nauendorf wo der Herressener Bach aus Apolda einmundet Wickerstedt Flurstedt Obertrebra Niedertrebra Eberstedt und Darnstedt Die letzte Stadt im Tal der Ilm ist Bad Sulza ein Solebad hinter dem sich das Tal der Ilm verengt und tief in das Relief eingrabt Bedingt durch diese Lage mit ihrem Lokalklima ist der Weinbau auf den nach Sudosten ausgerichteten Hangen moglich Unmittelbar unterhalb der Stadt mundet von links im Emsenbach der das mit Abstand grosste Einzugsgebiet entwassernde Nebenfluss Der Emsenbach ist auch das einzige Fliessgewasser im ansonsten ganz innerthuringischen Flusssystem der Ilm das auch Teile Sachsen Anhalts entwassert Unterhalb von Grossheringen mundet die Ilm nach 134 km 1 auf einer Hohe von knapp 120 m u NHN von links in die Saale ein die hier einen Bogen vollzieht und der Richtung des Tals der Ilm nach Nordosten folgt Wegen ihres Landschaftsbildes und milden Klimas wird die Gegend an der Mundung der Ilm auch als Thuringer Toskana bezeichnet Die Mundung der Ilm in die Saale liegt auf der Landesgrenze zwischen Thuringen und Sachsen Anhalt wobei die Ilm der langste ausschliesslich in Thuringen verlaufende Fluss ist Nebenflusse BearbeitenIn der folgenden Tabelle werden die Nebenflusse der Ilm aufgelistet darunter alle mit einem Einzugsgebiet von mehr als 10 km Einzugsgebietsgrossen ohne Nachkommastellen stellen Schatzungen dar siehe Fussnoten die angegebenen Langen entsprechen Messungen uber entsprechende Geopfade Nebenfluss Zufluss seite Lange km 1 Einzugs gebiet km 4 5 Mundungs hohe m u NN Mundungbei DGKZ 4 Lengwitz Quellbach 5 8 00 10 0 577 Stutzerbach 5638 1 Taubach Quellbach 3 8 0000 0 580 Stutzerbach 5638 1 Freibach Quellbach 6 5 00 10 0 577 Stutzerbach 5638 1 Langebach rechts 2 8 Manebach 5638 1 Moosbach links 2 2 Manebach 5638 1 Gabelbach rechts 3 4 480 Ilmenau 5638 1 Rottenbach links 4 2 Ilmenau 5638 1 Schorte rechts 9 6 00 18 0 Ilmenau 5638 1 Rittersbach rechts 2 9 Langewiesen 5638 1 Burkersteich Herrenteich Bach links 3 2 Langewiesen 5638 1 Lohme rechts 5 3 431 Langewiesen 5638 1 Wohlrose rechts 17 7 00 57 2 416 Grafinau Angstedt 5638 2Wumbach links 3 5 409 Grafinau Angstedt 5638 3 Sorger Bach rechts 5 2 00 10 0 Grafinau Angstedt 5638 3 Singer Bach rechts 3 5 Dornfeld an der Ilm 5638 3 Humbach links 5 9 382 Cottendorf 5638 3 Hauptgraben links 2 6 Griesheim 5638 3 Deube rechts 9 1 00 24 0 360 Stadtilm 5638 3 Deeschbach rechts 4 0 Kleinhettstedt 5638 3 Oesteroder Graben rechts 3 7 Dienstedt 5638 3 Mettbach links 6 6 00 11 0 Dienstedt 5638 3 Krummbach links 7 7 00 19 0 Kranichfeld 5638 3 Schwarza rechts 13 4 00 51 9 285 Tannroda 5638 4Tonndorfbach links 11 6 00 28 0 280 Munchen 5638 5 Dammbach rechts 7 2 Bad Berka 5638 5 Klingelbach rechts 4 6 Bad Berka 5638 5 Steingraben 6 links 4 1 00 10 0 Bad Berka 5638 5 Hengstbach Hengstgraben links 8 9 00 27 0 Hetschburg 5638 5 Magdel rechts 13 1 00 62 4 230 Mellingen 5638 6Lehnstedter Bach rechts 8 2 00 16 0 Mellingen 5638 7 Possenbach links 3 9 Taubach 5638 7 Papierbach rechts Oberweimar 5638 7 Lottenbach 7 links 5 1 8 00 13 0 Weimar 5638 7 Asbach links 6 0 00 10 0 Weimar 5638 7 Durrer Bach links 3 7 Tiefurt 5638 7 Erlgraben rechts 4 8 00 10 0 Denstedt 5638 7 Alandgraben rechts 3 0 Ulrichshalben 5638 7 Pfiffelbach links 8 1 00 19 0 Zottelstedt 5638 7 Herressener Bach Sulzbach rechts 14 0 00 61 6 148 Nauendorf 5638 8Utenbach rechts 8 9 00 17 0 Flurstedt 5638 9 Keligraben rechts 3 7 Niedertrebra 5438 9 Weidenangerbach rechts 2 5 unterh Niedertrebra 5638 9 Bruhlbach rechts 2 4 oberh Bad Sulza 5638 9 Emsenbach links 15 5 00 96 0 unterh Bad Sulza 5638 9 Biologie BearbeitenOkologie Bearbeiten Ilmhochwasser im April 1994 Der Ilmpegel bei 1 05 m an der Fischerhutte Ilmenau wahrend des Hochwassers im Fruhjahr 2006Die Breite der Ilm ist vergleichsweise gering Von nicht einmal 2 m im Oberlauf wachst sie auf nur 8 10 m an um kurz vor der Mundung 15 m zu erreichen Ihre Tiefe schwankt zwischen 10 und 80 cm Bedingt durch den geologischen Untergrund ist das Wasser nahrstoffreich und liegt im ph Bereich um den Wert 7 Auencharakter und Beschattung durch Baume behindern das Wachstum von Wasserpflanzen betrachtlich Der Flussgrund wird aus Kieseln unterschiedlicher Grosse Felsgestein teilweise auch Sand gebildet Die durchschnittliche Abflussmenge von 6 m s kann bei Hochwassern deutlich uberschritten werden Die letzten verheerenden Ilmhochwasser fanden am 14 April 1994 und 1 Juni 2013 statt als es nach langanhaltenden Niederschlagen zu starkem oberirdischem Abfluss kam Die Ilm trat uber die Ufer und uberschwemmte weite Bereiche ihrer Aue und viele der darin gelegenen baulichen Anlagen Gewasserfauna Bearbeiten Im klaren Wasser der Ilm sind Aschen Bach und Regenbogenforellen Elritzen Grundlinge Schmerlen Koppen Flussbarsche Plotze Rotfedern Dobeln und gelegentlich auch Aale zu finden Namensherkunft BearbeitenDer Flussname leitet sich moglicherweise vom althochdeutschen ilme Ulme ab Als wahrscheinlicher wird jedoch eine vordeutsche Herkunft angesehen Die Bezeichnung ware also baltisch keltischen Ursprungs und wurde auf das litauische elmes die Flussigkeit die den Leichen aus dem Mund kommt zuruckgefuhrt werden 9 Kulturgeschichte Bearbeiten Ilm an der Weimarer KegelbruckeIn Urkunden von 932 und 956 wurde das Gebiet das der Ober und Mittellauf der Ilm durchstromte als Longawici Gau spater auch Langwitzgau bezeichnet Er reichte von der Gegend um Arnstadt mit der Kafernburg bis ins Schwarzatal hinein Mit der Bezeichnung Lengwitzer Mauer fur den sudostlichen Teil der Arnstadter Stadtmauer wurde die Erinnerung an dieses Gebiet erhalten Bedingt durch die Germanisierung ab 804 anderte sich der Name Lengwitz in Ilm Lediglich ihr Oberlauf Ilm behielt den alten slawischen Namen Lengwitz Die ersten Ortsgrundungen im Ilmtal sind aus dem 9 Jahrhundert durch das Breviarium Sancti Lulli des Klosters Hersfeld uberliefert Damals wurde zunachst das untere Ilmtal rund um Apolda besiedelt vereinzelt sind auch schon Orte am Mittellauf uberliefert etwa Dienstedt ab 842 und Weimar ab 899 Die Besiedlung des Oberlaufs begann im 11 Jahrhundert Griesheim 1089 1198 wurde Langewiesen erstmals erwahnt Mit dem 13 Jahrhundert war die Besiedlung des Ilmtals abgeschlossen abgesehen von Manebach und Stutzerbach im Thuringer Wald Bemerkenswert ist dass die Ilm bis 1945 als Grenzfluss einige Ortschaften teilte Ort links der Ilm rechts der IlmStutzerbach bis 1945 Preussen Sachsen Weimar Eisenach ThuringenManebach bis 1920 Sachsen Coburg und Gotha Sachsen Weimar EisenachGrafinau Angstedt bis 1920 Schwarzburg Rudolstadt Grafinau Schwarzburg Sondershausen Angstedt Kranichfeld bis 1920 Sachsen Meiningen Sachsen Weimar EisenachVielfaltig war in vergangenen Zeiten der Nutzen den die Anwohner aus der Ilm zogen Neben der Fischerei die sie ermoglichte wurden durch sie zahlreiche Schneidemuhlen Papier und Getreidemuhlen Hammer bzw Pochwerke und Massemuhlen betrieben Daneben diente sie den Gerbern sowie Glashutten als Wasserspender Trotz ihrer Wasserarmut war die Ilm ein lange genutzter Verkehrs und Wirtschaftsweg vornehmlich zur Holzflosserei Die dazu angelegten Teiche im Schortetal Knopfelstaler Teich und der grosse Teich in Stutzerbach dienten als Staubecken Letzterer wurde zusatzlich zum Schutz vor Hochwasser und zur Lieferung von Aufschlagwasser fur den Ilmenauer Bergbau genutzt Heute existiert er nicht mehr Verheerend waren die Schaden beim Bruch seines Deiches der quer durch den Ort verlief In Ilmenau gab es lange Zeit nur zwei Brucken uber die Ilm die Tannenbrucke im Westen Handelsstrasse Erfurt Nurnberg und die Kienrussbrucke im Osten Oehrenstocker Strasse Heute gibt es in der Stadt mehrere Dutzend Brucken uber den Fluss Am 29 Mai 1613 war die Ilm einer der Flusse die von der Thuringer Sintflut betroffen waren Schwere Gewitter liessen damals in weiten Teilen Thuringens innerhalb weniger Stunden die Flusse uber die Ufer treten und verursachten dadurch grosse Schaden So stieg in der Ortschaft Zottelstedt bei Apolda der Wasserspiegel der Ilm um sechs bis acht Meter und zerstorte das Dorf im Uferbereich fast vollstandig Auch in Weimar fielen 44 Hauser dieser Flut zum Opfer Das letzte grosse Hochwasser ereignete sich im Fruhjahr 1994 und betraf auch benachbarte Flusse wie die Gera und die Saale In Ilmenau wurde wahrend der Zeit des Bergbaus das Flussbett verlegt um den Grundwasserspiegel zu senken In den Jahren der Industrialisierung entstanden an der Ilm eine Reihe von Betrieben die aus ihr sowohl Brauchwasser bezogen als auch Abwasser in sie einleiteten Darunter Glashutten in Stutzerbach und Ilmenau eine Ilmenauer Farbfabrik und landwirtschaftliche Einrichtungen Ilmtourismus Bearbeiten Logo des Ilmtal Radwegs Die Ilm in Tiefurt bei WeimarEntlang des gesamten Flussverlaufs wurde der Ilmtal Radweg angelegt der gute Bedingungen zum autoverkehrsarmen bzw freien Radwandern bietet Der Radweg hat am Oberlauf Anschluss an den Rennsteig Radwanderweg und an der Mundung an den Saale Radweg Die Ilm in der Dichtung Bearbeiten Johann Wolfgang von Goethe Friedrich Schiller Meine Ufer sind arm doch horet die leisere Welle Fuhrt der Strom sie vorbei manches unsterbliche Lied Johann Wolfgang von Goethe Main und Ilm 1826 Grossen Fluss hab ich verlassen Einem kleinen mich zu weihn Solltederdoch eine Quelle Manches Guten Schonen sein Die Ilme Wenn der Ilme Bach bescheiden Schlangelnd still im Tale fliesst Uberdeckt von Zweig und Weiden Halb versteckt sich weiter giesst Hort er ofter mal die Flote Seiner Dichter treu und gut Wenn der Glanz der Morgenrote Auf den sanften Wellen ruht Vieles ist an mir entsprungen Manches ward euch dargebracht Und so ist es mir gelungen Dass man mich zum Flusse macht Will ein Reisender mich sehen Wie die Donau wie den Rhein Ich versteck mich lass ihn gehen Denn ich bin doch gar zu klein Auftritt der Ilm im Maskenzug am 18 12 1818 in Weimar zu Ehren der Mutter der Kaiserin von Russland Droben hoch an meiner Quelle Ist so manches Lied entstanden Das ich mit bedacht ger Schnelle Hingeflosst nach allen Landen Verkehr Bearbeiten Ilmviadukt in Stadtilm Ilmtalbrucke bei LangewiesenDas Ilmtal wurde schon seit der Besiedlung der Region als Verkehrsader genutzt Die beiden wichtigsten Verkehrswege entlang der Ilm sind die Bundesstrasse 87 von Ilmenau uber Apolda nach Naumburg und seit 1846 die Thuringer Bahn die von Weimar bis zur Mundung in die Saale das Ilmtal begleitet und eine wichtige Verbindung im deutschen Eisenbahnnetz darstellt Ansonsten verlaufen nur kurzere Abschnitte von Bahnstrecken und Bundesstrassen durchs Ilmtal Im Raum Ilmenau sind dies die Bundesstrasse 4 von Ilmenau bis Stutzerbach sowie die Bundesstrasse 88 von Ilmenau bis Langewiesen und parallel dazu die Rennsteigbahn bzw die Bahnstrecke Ilmenau Grossbreitenbach Im Raum Weimar verlaufen die Ilmbahn zwischen Kranichfeld und Hetschburg und die Bahnstrecke Weimar Gera zwischen Weimar und Mellingen im Tal des Flusses Im Gegensatz zu den meisten anderen grossen Flusstalern Thuringens kam der Bau einer durchgehenden Bahnstrecke entlang der Ilm nie zustande da es bis zur Grundung Thuringens 1920 durch zahlreiche Landesgrenzen zerschnitten war und sich mit Ausnahme Weimars keine grossere Stadt im Tal befand So verlagerte sich der Verkehr mit der Eisenbahn auf die beiden benachbarten Taler der Gera im Westen und der Saale im Osten Das Tal wird von drei grossen Eisenbahnbrucken uberquert Die erste unter ihnen war der 1876 eroffnete Ilmviadukt 155 m lang der Bahnstrecke Weimar Gera 1894 folgte der Ilmviadukt 200 m lang der Bahnstrecke Arnstadt Saalfeld und zwischen 2007 und 2010 die Ilmtalbrucke der Schnellfahrstrecke Nurnberg Erfurt bei Langewiesen die mit 1681 m die langste Brucke Thuringens ist Weitere bekannte Brucken uber die Ilm sind die Sternbrucke in Weimar Steinbogen sowie die uberdachte Holzbrucke in Buchfart aus dem Jahr 1613 Die Bundesautobahn 4 uberquert die Ilm bei Mellingen mit einer 299 m langen und 14 m hohen Brucke Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g h Flusslangen nach Geopfaden kmz 88 kB a b Thuringer Landesanstalt fur Umwelt Hrsg Gebiets und Gewasserkennzahlen Verzeichnis und Karte Jena 1998 26 S a b c Deutsches Gewasserkundliches Jahrbuch Elbegebiet PDF 9 5 MB Teil I 2015 In lhw sachsen anhalt de Landesbetrieb fur Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft Sachsen Anhalt 2019 S 168 170 abgerufen am 7 Marz 2021 a b c Karte der Fliessgewasser Thuringens ab 10 km Einzugsgebiet Memento vom 16 November 2010 im Internet Archive PDF 1 23 MB ehem TLUG Werte mit mehr als 10 km jedoch ohne Nachkommastelle sind geschatzt D h das EZG ist uber Polygone naherungsweise gemessen worden Alle Flusse ohne Angaben haben weniger als 10 km Einzugsgebiet laut TLUG solche mit der Angabe 10 haben laut TLUG mehr als 10 und laut Messung 10 oder weniger auch Tiefborntal siehe Gewasserkarte Der Lottenbach war bis in die 1920er Jahre ein Nebenfluss der Ilm fliesst seit seiner Umlegung aber in den Asbach uber Kirschbach 6 1 km Elfriede Ulbricht Das Flussgebiet der thuringischen Saale 1 Auflage Max Niemeyer Halle Saale 1957 Weblinks Bearbeiten Commons Ilm Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Karte Luftbild des Flusssystems der IlmNormdaten Geografikum GND 4095925 9 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ilm Saale amp oldid 230072011