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Dieser Artikel beschreibt den Ortsteil fur das Adelsgeschlecht siehe Tannroda Adelsgeschlecht Tannroda ist ein Ortsteil der Stadt Bad Berka im thuringischen Landkreis Weimarer Land Bis zu seiner Eingemeindung war der Ort selbststandig seit 1403 mit eigenem Stadtrecht TannrodaStadt Bad BerkaWappen der ehemaligen Stadt TannrodaKoordinaten 50 52 N 11 15 O 50 859167 11 246389 287 Koordinaten 50 51 33 N 11 14 47 OHohe 287 m u NNEinwohner 1006 31 Dez 2010 Eingemeindung 9 April 1994Postleitzahl 99438Vorwahl 036450Karte Lage von Tannroda in Bad BerkaStadtkirche St MichaelStadtkirche St Michael Burg TannrodaInhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 2 1 Burg und Herrschaft Tannroda 2 2 Stadtgeschichte 3 Wappen 4 Sehenswurdigkeiten 5 Verkehr 6 Personlichkeiten 6 1 Sohne und Tochter der Stadt 6 2 Personen die mit Tannroda in Verbindung stehen 7 Sonstiges 8 Literatur 9 Einzelnachweise 10 WeblinksGeographie BearbeitenTannroda liegt im Mittleren Ilmtal an der Mundung des Flusschens Schwarza in die Ilm am Rande des bewaldeten Teils des Tannrodaer Sattels Teil der Ilm Saale Platte Im Norden und Osten ist der Ort von ausgedehnten Waldern umgeben Sudlich der Ortslage befinden sich die Kleinsiedlungen Kottendorf und Bottelborn Die Klassikerstadt Weimar 17 km und die thuringische Landeshauptstadt Erfurt 33 km sind schnell zu erreichen Geschichte BearbeitenBurg und Herrschaft Tannroda Bearbeiten Die hochmittelalterliche Burg Tannroda uber dem sudlichen Hang der Ilm erbaut war die Stammburg der erstmals 1174 genannten Herren von Tannrode Die ausgedehnte Burganlage stammt wohl noch aus dem 12 Jahrhundert Seit 1392 wurden die Herren von Querfurt mit der Burg belehnt ihnen folgte der als Brandmeister von Thuringen in die Geschichte eingegangene Raubritter Apel von Vitzthum Die Burg wurde von einer Streitmacht Erfurter und dem Herzog von Weimar dienender Soldner zerstort Im 16 17 Jahrhundert entstanden zwei bescheidene Schlosser Das ziegelgedeckte Rote Schloss brannte bald ab das Baumaterial wurde 1824 zum Bau der neuen Michaeliskirche verwendet Das schiefergedeckte Blaue Schloss wurde Rittergutssitz 1854 durch die Freiherren von Gleichen Russwurm erworben Der letzte Besitzer der konservative Publizist Heinrich von Gleichen Russwurm wurde 1945 auf der Basis der Bodenreform in der SBZ entschadigungslos enteignet 1 Nach jahrzehntelangem Verfall mit teilweisen Notsicherungen wurde seit den 1990er Jahren das Schlossgelande Stuck um Stuck saniert Der Bergfried 22 m hoch dient wieder als Aussichtsturm Bereits wiederhergestellt ist das Laubengang Gebaude in dem durch den 1996 gegrundeten ruhrigen Heimatverein 1998 das Thuringer Korbmachermuseum eingerichtet wurde Das Blaue Schloss harrt mit teilweise zugemauerten Fenstern eines Investors Der Bergfried mit Burgruine das Schloss und die Michaeliskirche bilden zusammen auf einer Erhebung das Wahrzeichen von Tannroda Seit Dezember 2017 werden die Geschicke der historischen Burganlage durch die gemeinnutzige Familienstiftung Burg Tannroda geleitet Familie Bahr hat sich vorgenommen zu ihren Lebzeiten die initiale Grundlage fur eine Wiederbelebung des Ortes zu legen Ziel ist es das Ensemble gebaudeweise zu sanieren und einer modularen Nutzung aus Beherbergung gastronomischer Versorgung Seminar und Therapieangeboten kulturellen Darbietungen und gemeinschaftlichem Wohnen zuzufuhren Das erste Gebaude der sogenannte Ostflugel wurde bereits 2019 saniert Hier befinden sich 4 Wohnungen 1 Verwaltungsburo 2 Seminarraume und eine Gaststatte Stadtgeschichte Bearbeiten Zuerst erwahnt wurde der Ort als Rode um das Datum 1103 16 in einer Urkunde des Erfurter Petersklosters Die Siedlung Tannroda entwickelte sich im Schutz der Burg 1403 wurde das Stadtrecht verliehen Im Dreissigjahrigen Krieg wurde der Ort stark geplundert und verwustet Unter Herzog Wilhelm Ernst kamen Stadt und Schloss 1680 zeitweilig unter direkte Landesverwaltung Tannroda galt als eine Ackerburgerstadt die Korbflechterei hatte eine gewisse Bedeutung Die gewerblich industrielle Entwicklung der Stadt erlebte viele Ruckschlage meist durch Stadtbrande verursacht Die 1799 als Pulvermuhle umgenutzte Mahlmuhle wurde 1887 durch eine Explosion zerstort nach 1802 entstanden eine Ziegelhutte einige Holzverarbeitungsbetriebe eine Metallfabrik eine Kunstemaille Fabrik und 1906 eine Papierfabrik Um 1923 erheblich erweitert wurde die Papierfabrik grosster Betrieb in Tannroda sie wurde 1992 geschlossen und 2011 zuruckgebaut Das Korbmachergewerbe erlosch 1990 Arbeit vor Ort bieten die Edelstahlbau GmbH ein Holzverarbeitungsbetrieb und ein Agrarunternehmen Im Jahr 1994 wurde Tannroda nach Bad Berka eingemeindet zuvor war der Ort selbststandig und hatte bereits seit 1403 das Stadtrecht inne 2 Ortsteilburgermeister ist seit 2014 Gunter Schmieder Wappen BearbeitenAuf ungegliedertem Schildhaupt in Weiss heraldisch in Silber auf grunem Boden eine Tanne Tannrodaer Wappen und Siegel mit diesem Bild sind nachweislich seit dem 15 Jahrhundert in Gebrauch Sehenswurdigkeiten BearbeitenDie Stadtkirche St Michael stammt aus dem Jahr 1825 sie wurde nach Planen des herzoglichen Baumeisters Clemens Wenzeslaus Coudray auf dem Lindenberg errichtet Die Burg Tannroda mit Bergfried Ruinen der Wehranlagen und Korbmachermuseum Der Bahnhof Tannroda ist ein Bauwerk im Historismus Baustil nbsp Ehemaliges Stall gebaude des Schlosses heute Res taurant links Korb macher museum im Lauben gang gebaude nbsp Bergfried heute Aus sichts turm nbsp Kirche St MichaelVerkehr Bearbeiten nbsp Haltepunkt Tannroda 2017 Tannroda liegt an der Landesstrasse 3087 Ilmenau Bad Berka einem fruheren Teilstuck der B 87 Seit 1887 hat Tannroda einen Bahnanschluss an der 25 Kilometer langen Ilmbahn ursprunglich Weimar Berka Blankenhainer Eisenbahn nach Weimar und seit 1888 nach Kranichfeld Tannroda liegt am Ilmtal Radweg Personlichkeiten BearbeitenSohne und Tochter der Stadt Bearbeiten Georg Sibutus um 1480 in Tannroda nach 1528 Humanist und neulateinischer Dichter Karl Wintzer 1812 in Tannroda 1890 in Weimar evangelischer Theologe 3 Walter Kiessling 1892 in Tannroda 1966 in Gottingen Jurist Politiker und Oberburgermeister von Gera 1933 1936 und von Erfurt 1936 1945 Gerhard Wartenberg 1 Februar 1904 in Tannroda 22 Dezember 1942 im Konzentrationslager Sachsenhausen Autor Organisator in der Freien Arbeiter Union Deutschlands FAUD und Anarchosyndikalist Ilse Propf 1912 in Tannroda 1988 in Kothen Malerin und Grafikerin Gerhard Kaiser 1927 in Tannroda 2 August 2012 Germanist Kurt Weyh 1952 in Tannroda 21 Dezember 2014 Politiker SPD und thuringischer LandtagsabgeordneterPersonen die mit Tannroda in Verbindung stehen Bearbeiten Apel III Vitzthum 1425 1474 Territorialherr und Besitzer von Tannroda liess in Kampfen gegen Kurfurst Friedrich das Stadtchen abbrennenSonstiges BearbeitenBis 1823 befand sich auf dem Tannrodaer Kirchberg am Rande der Altstadt die Sankt Anna Kapelle Die Sage berichtet von der unglucklichen Liebe einer Anna von Tannrode die mit einem Knappen in die Fremde zog weil die Eltern dem Paar ihren Segen verweigert hatten In Reue und Verzweiflung gelobten die Eltern spater den Bau der Kapelle diese Anna war so hatte man erfahren unverheiratet in ein Kloster eingetreten 4 Literatur BearbeitenHans Patze Peter Aufgebauer Hrsg Handbuch der historischen Statten Deutschlands Band 9 Thuringen Kroners Taschenausgabe Band 313 2 verbesserte und erganzte Auflage Kroner Stuttgart 1989 ISBN 3 520 31302 2 Thomas Bienert Mittelalterliche Burgen in Thuringen 430 Burgen Burgruinen und Burgstatten Wartberg Verlag Gudensberg Gleichen 2000 ISBN 3 86134 631 1 Jurgen Gruhle Bodenreform als reiner Willkurakt Heinrich von Gleichen verfugte uber guten Leumund In Thuringische Landeszeitung 14 November 2008 Einzelnachweise Bearbeiten Er war Vetter des letzten Urenkels von Friedrich von Schiller des 1947 verstorbenen Schriftstellers Alexander von Gleichen Russwurm den er mit einer Leibrente aus den Ertragen seiner Guter unterstutzte Thuringer Verordnung uber die Auflosung der Stadt Tannroda und der Gemeinden Bergern Meckfeld bei Bad Berka und Tiefengruben und ihre Eingliederung in die Stadt Bad Berka vom 23 Marz 1994 GVBl S 383 Paul Mitzschke Wintzer Albert In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 55 Duncker amp Humblot Leipzig 1910 S 105 107 Thuringer Freilichtmuseum Hohenfelden Hrsg Unterwegs im Tal der Ilm Wissenswertes und Informatives fur Touristen und Einheimische MFB Verlagsgesellschaft Eisenach 1998 ISBN 3 931431 10 X Tannroda S 80 81 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Tannroda Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wikisource Tanroda in der Topographia Superioris Saxoniae Matthaus Merian Quellen und Volltexte Ortsteile der Stadt Bad Berka Abgerufen am 29 April 2021 Private Website zum StadtteilOrtsteile von Bad Berka Bad Berka Bergern Gutendorf Meckfeld Munchen Schoppendorf Tannroda Tiefengruben Normdaten Geografikum GND 4460847 0 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Tannroda amp oldid 236833586