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Tiefengruben ist ein Ortsteil der Stadt Bad Berka im Landkreis Weimarer Land TiefengrubenStadt Bad BerkaKoordinaten 50 54 N 11 14 O 50 897222222222 11 230277777778 340 Koordinaten 50 53 50 N 11 13 49 OHohe 340 328 345 m u NNEinwohner 253 31 Dez 2008 Eingemeindung 9 April 1994Postleitzahl 99438Vorwahl 036458Karte Lage von Tiefengruben in Bad Berka Inhaltsverzeichnis 1 Geografie 2 Geschichte 3 Kultur und Sehenswurdigkeiten 3 1 Bauwerke 3 2 Regelmassige Veranstaltungen 4 Auszeichnungen 5 Sonstiges 6 Sohne und Tochter des Dorfes 7 Einzelnachweise 8 WeblinksGeografie BearbeitenTiefengruben ist ein Rundling im Mittleren Ilmtal und steht seit 1976 komplett unter Flachendenkmalschutz Ortsmittelpunkt sind die Kirche und der Dorfteich Es liegt etwa 4 Kilometer vom Stadtzentrum Bad Berkas entfernt und etwa 2 5 Kilometer von Tonndorf Tiefengruben liegt Luftlinie etwa 12 Kilometer sudwestlich von Weimar und etwa 17 Kilometer sudostlich von Erfurt nbsp Ansicht aus sudlicher Richtung nbsp Ansicht aus nordlicher Richtung nbsp Luftbild von Schautafel im Ort 2017 nbsp Planskizze des Rundplatzdorfes Die ehemaligen Hofgrundstucke sind wie Tortenstuckchen um einen grossen Innenplatz angeordnet der aber schon seit Jahrhunderten bebaut ist Der Plan entspricht etwa dem Stand von vor 1945 Wohnhauser auf Grundstucken die schon im 17 Jahrhundert bebaut waren sind rot eingefarbt Wohnhauser auf Grundstucken die erst deutlich spater bebaut wurden sind hellrot eingefarbt Geschichte BearbeitenDie erste urkundliche Erwahnung ist unklar Eine Theorie besagt dass Tiefengruben 1289 als de Tephengruben in einer Schenkungsurkunde des Weissfrauenklosters in Erfurt erwahnt wird Die zweite Theorie besagt dass es sich bei Diephenburnen in einer Urkunde von Adalbert von Mainz an das Marienstift Erfurt aus dem Jahr 1119 um das Dorf Tiefengruben handeln soll und nicht um das Tiefborntal bei Bad Berka Die Geschichte des Dorfes Tiefengrubens war bis 1816 uber Jahrhunderte mit der Geschichte Erfurts und dem zum Erfurter Gebiet gehorenden Amt Tonndorf verknupft Es wird angenommen dass Tiefengruben zwischen 1360 und 1500 aus der Herrschaft des Erzbischofs von Mainz in die Herrschaft des Rates der Stadt Erfurt ubergegangen ist Moglicherweise haben Erfurter Patrizier nach und nach Hofe aufgekauft und so den Herrschaftswechsel bewirkt Wahrend des Deutschen Bauernkrieges beteiligten sich am Bauernaufstand 1525 im Erfurter Gebiet auch Manner aus Tiefengruben Kunz Stademan Stadermann war einer der Anfuhrer beim Sturm auf das Schloss Tonndorf Er wurde gefangen genommen und in Erfurt verhort Er konnte aber wahrend des Prozesses entfliehen und blieb seitdem verschollen Die mitangeklagten Bauern wurden auf der Wagd dem Steiger bei Erfurt enthauptet Nach einem langen Rechtsstreit zog der Erzbischof von Mainz 1592 Tiefengruben zusammen mit anderen umliegenden Dorfern als wiederkaufliches Mainzer Lehen ein und trat die kurmainzischen Lehensrechte an den Herzog von Sachsen Weimar ab Bis 1680 blieb Tiefengruben unter der Herrschaft der sachsischen Herzoge Durch Vertrag von 1680 ging das zum Amt Tonndorf gehorende Tiefengruben wieder an Kurmainz uber Mit dem Frieden von Luneville 1801 wurde die Sakularisation der geistlichen Staatswesen auch Kurmainz zum Zwecke der Entschadigung fur linksrheinischen Gebietsverlust beschlossen Am 23 Mai 1802 also lange vor dem Reichsdeputationshauptschluss kam zwischen Preussen und Frankreich ein Sondervertrag zustande durch den dem Konig von Preussen u a auch Erfurt und das Erfurter Gebiet zugesprochen wurde Nach der Schlacht bei Jena und Auerstedt 14 Oktober 1806 wurde das Erfurter Gebiet mit Tiefengruben dem Herrschaftsbereich Napoleons eingegliedert Furstentum Erfurt Nach der Volkerschlacht bei Leipzig 1813 und dem Ruckzug der franzosischen Armee kamen Erfurt und das Erfurter Gebiet wieder unter preussische Verwaltung Als Ergebnis des Wiener Kongresses wurde das Amt Tonndorf mit Tiefengruben dem neuen Grossherzogtum Sachsen Weimar Eisenach zugesprochen Damit gehorte Tiefengruben von 1816 bis 1918 zu Sachsen Weimar 1 2 Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs und der Bildung des Landes Thuringen 1920 wurde der Ort Teil des Landkreises Weimar 1994 wurde Tiefengruben nach Bad Berka eingemeindet 3 Ortsteil Burgermeister ist derzeit Axel Pollex Kultur und Sehenswurdigkeiten BearbeitenBauwerke Bearbeiten Die Kirche St Nikolaus im Zentrum des Ortes neben einem Teich gelegen wurde wahrscheinlich schon im 15 Jahrhundert erbaut und 1686 modernisiert Eine Burgerinitiative bemuht sich um die Sanierung des Gotteshauses nbsp Die Kirche nbsp Blick zum Altar nbsp Die OrgelIm altesten Haus des Dorfes entstand das kleine Cafe Zur schwarzen Kuche 4 nbsp Das um 1750 erbaute alteste Wohnhaus von Tiefengruben Aufnahme aus dem Jahr 1982 nbsp Das abbruchreife Haus wurde zum kleinen Cafe Zur schwarzen Kuche umgestaltet Beachtenswert ist der wiedererrichtete alte Dorfbrunnen genannt der Born nordwestlich der Kirche Fruher war die ummauerte Schopfstelle offen wie ein Bild in einem Buch aus dem Jahr 1966 zeigt 5 Am Dorfteich das Denkmal fur die Gefallenen und Vermissten des Ersten Weltkriegs 1914 1918 wurde von Adolf Brutt 1855 1939 entworfen und aus Bad Berkaer Sandstein 1924 25 errichtet Von der Inschrift oben auf der Westseite sind die Worter IM KRIEG 1914 1918 vermutlich vor 1970 weggemeisselt worden 6 nbsp Der wiedererrichtete alte Dorfbrunnen genannt Der Born nbsp Denkmal fur die Gefallenen und Vermissten des Ersten Weltkriegs 1914 1918Regelmassige Veranstaltungen Bearbeiten Mit dem Party San Metal Open Air fand auf einer Wiese bei Tiefengruben eines der grossten europaischen Festivals seiner Art statt Auf Grund des schwierigen Untergrunds entschied sich der Veranstalter das Festival ab 2011 auf dem ehemaligen Militarflugplatz Obermehler in der Nahe von Schlotheim im Norden Thuringens stattfinden zu lassen Daneben gibt es im Rahmen des seit 1996 jahrlich stattfindenden Tiefengrubener Kultursommers zahlreiche Feste Veranstaltungen und Ausstellungen Auszeichnungen Bearbeiten1992 2 Platz im Landeswettbewerb Unser Dorf soll schoner werden 1993 Silber im Bundeswettbewerb Unser Dorf soll schoner werden 2000 1 Platz im Landeswettbewerb Unser Dorf hat Zukunft 2001 Gold im Bundeswettbewerb Unser Dorf hat Zukunft Sonstiges BearbeitenDie Ortslage ist von Streuobstwiesen umgeben Der historische Bestand wurde in den 1990er Jahren wissenschaftlich dokumentiert Dabei wurde festgestellt dass von den untersuchten 920 Baumen eine ungewohnlich grosse Anzahl alterer und sehr alter Obstbaumsorten vorkam 55 Apfelsorten und 27 Birnensorten sowie 6 damals unbestimmbare Sorten Die alteste bestimmte Apfelsorte wurde 1613 erstmals als Koniglicher Kurzstiel erwahnt 7 Sohne und Tochter des Dorfes BearbeitenCuntz Stadermann war einer der Anfuhrer beim Sturm auf das Schloss Tonndorf 1525 wahrend des Bauernkriegs im Erfurter Gebiet Er wurde gefangen genommen in Erfurt verhort konnte aber entfliehen und ist verschollen Die mitangeklagten Bauern wurden auf der Wagd dem Steiger bei Erfurt enthauptet 1 Witwe Margarete Forster wurde am 4 Juni 1663 als angebliche Hexe verbrannt Sie ist in Tiefengruben das einzige Opfer der Hexenverfolgung 1 Friedrich Wilhelm Seidler 5 April 1802 29 April 1879 Lehrer 1822 1830 in Schoten bei Apolda gleichzeitig Kantor an der Klosterkirche in Heusdorf 1828 Mitbegrunder und erster musikalischer Leiter des Singvereins zu Apolda Lehrer und Kantor 1830 1874 in Tiefengruben Fur seine Verdienste um die Gemeinde Tiefengruben wurde er mit der silbernen Verdienstmedaille ausgezeichnet 1 8 Einzelnachweise Bearbeiten a b c d Willy Keiser Dorfchronik Tiefengruben Unveroffentlicht Hans Patze Walter Schlesinger Hrsg Geschichte Thuringens Band 5 Teil 1 Teilband 2 Politische Geschichte in der Neuzeit Mitteldeutsche Forschungen 48 5 1 2 Bohlau Koln u a 1984 ISBN 3 412 11082 5 S 753 Thuringer Verordnung uber die Auflosung der Stadt Tannroda und der Gemeinden Bergern Meckfeld bei Bad Berka und Tiefengruben und ihre Eingliederung in die Stadt Bad Berka vom 23 Marz 1994 GVBl S 383 Das Rundlingsdorf Tiefengruben In Jurgen Postel Kalender Weimarer Land Gutenberg Druckerei Weimar 2001 Brunnen in der Deutschen Demokratischen Republik Unsere schone Heimat VEB F A Brockhaus Leipzig 1966 S 18 Hella Tanzer Ehrenburger der Stadt Bad Berka Stadtarchiv Bad Berka Werner Schuricht Kulturhistorische Aspekte des Obstbaus in Thuringen In Heimat Thuringen Bd 1 Nr 1 1994 ISSN 0946 4697 S 10 12 Hundert Jahre Apoldaer Mannergesangverein Sein Entstehen und sein Werden Jahnig Apolda 1928 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Tiefengruben Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Informationen zum Stadtteil Tiefengruben In www bad berka de Abgerufen am 23 Februar 2020 Private Webseite uber Tiefengruben Abgerufen am 23 Februar 2020 Ortsteile von Bad Berka Bad Berka Bergern Gutendorf Meckfeld Munchen Schoppendorf Tannroda Tiefengruben Normdaten Geografikum GND 4735427 6 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Tiefengruben Bad Berka amp oldid 234397563