www.wikidata.de-de.nina.az
Oberweimar ist ein Ort im Sudosten der Stadt Weimar Gemeinsam mit Ehringsdorf bildet er den Weimarer Stadtteil Oberweimar Ehringsdorf Beide Vororte dorflichen Charakters wurden 1922 in die damalige Landeshauptstadt des Freistaats Thuringen eingemeindet Oberweimar und Ehringsdorf zusammen haben knapp 6000 Einwohner Stand 2009 OberweimarStadt WeimarKoordinaten 50 58 N 11 21 O 50 965555555556 11 345 215 Koordinaten 50 57 56 N 11 20 42 OHohe 215 m u NNEingemeindung 1922Eingemeindet nach WeimarPostleitzahl 99425Vorwahl 03643Karte Lage von Oberweimar in WeimarBlick auf OberweimarBlick auf den sudlichen Teil von Oberweimar Inhaltsverzeichnis 1 Geografie 2 Geschichte 3 Sehenswurdigkeiten und Kultur 4 Touristik 5 Personlichkeiten 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeografie BearbeitenOberweimar liegt sudostlich der Kernstadt Weimar auf der rechten Seite der Ilm durchflossen vom Papierbach Nordwestlich von Oberweimar schliesst sich der Park an der Ilm an In der Bahnhofstrasse stellt eines der beiden Umspannwerke Weimars die Stromversorgung sicher Geschichte Bearbeiten nbsp Freie Waldorfschule OberweimarEs handelt sich beidseits der Ilm um ein uraltes Siedlungsgebiet Seit den Anfangen der Kirchen Organisation im 8 und 9 Jahrhundert gab es hier eine Siedlung mit Kirche Vom Grafen Hermann II von Weimar Orlamunde wurde 1244 ein Nonnenkloster gegrundet Der erhaltene Grabstein des Grafen Friedrich von Orlamunde gest 1315 und der Grafin Elisabeth beweisen dass das Hauskloster als Grablege der Grunderfamilie gedacht war 1 Im Jahr 1244 tauchte auch zum ersten Mal der Name Oberenwimare auf Damals wurde das heutige Weimar zeitweise als Niederweimar bezeichnet Die zum Kloster gehorende Kirche St Peter war wohl schon langer vorher eine bedeutende Urpfarrei und seit Ende des 13 Jahrhunderts Sitz eines Erzpriesters Bis zur Reformation sollen 59 Pfarreien zu seinem Bereich gehort haben Das Kloster wurde reichlich mit Besitz an Waldern und Landereien ausgestattet Die letzten Grafen von Orlamunde schenkten dem Kloster mit eigener Gerichtsbarkeit auch die Orte Oberweimar und Umpferstedt spater kam Ehringsdorf hinzu 1350 wurde eine Olmuhle im Klostergelande in Funktion genommen Diese hiess auch Klostermuhle Obwohl das Kloster nicht zu diesem Orden gehorte lebten die Nonnen nach der Zisterzienser Regel spater nach der des Benediktiner Ordens 1372 ging Oberweimar in wettinischen Besitz uber Das Kloster wurde im Deutschen Bauernkrieg 1525 nicht zerstort jedoch sequestriert Der Klosterhof wurde kurfurstliches Kammergut der Wettiner Die Klosterkirche war fortan die evangelische Pfarrkirche der Gemeinde Das Klostergebiet bildete unter Einschluss von Umpferstedt und Ehringsdorf das landesherrliche Amt Oberweimar 1546 wurde die Olmuhle zur Papiermuhle umgebaut Diese wurde vom Papierbach angetrieben Eine in der Taubacher Strasse befindliche ehemalige Muhle die Walkmuhle wurde von der Ilm angetrieben 1613 wurde der Ort von der Thuringer Sintflut 1639 im Dreissigjahrigen Krieg von der Pest heimgesucht 1723 wurde die Steinbrucke uber die Ilm errichtet Auf einem Waldgelande des einstigen Klosters wurde 1730 das Schloss Belvedere gebaut 1 Dieses Waldstuck hiess Eichenleite Ab 1793 wurde die kleine Brauerei des ehemaligen Klosters der herzoglichen Musterwirtschaft dem spateren Kammergut zugeordnet 1826 erwarb Carl Johann Christian Wilhelm Heydenreich 1795 1840 aus Oberweimar das hiesige Rittergut und blieb weiter Brau Inspektor fur die Brauerei des Kammerguts 1876 wurde die Weimar Geraer Bahn eroffnet 1897 erhielt Oberweimar seinen Bahnhof Im Jahre 1900 zahlte Oberweimar 2000 Einwohner 1907 wurde das Unternehmen Elektroinstallation Oberweimar EOW gegrundet 1992 geschlossen Hauptartikel St Peter und Paul Oberweimar 1922 erfolgte zusammen mit Ehringsdorf die Eingemeindung von Oberweimar in die Stadt Weimar 1925 stellte die Papiermuhle ihre Tatigkeit ein Von 1932 bis 1936 wurde die Siedlung Siedlersfreud mit 75 Doppelhausern fur kinderreiche Familien sudostlich von Oberweimar am Sudhang des Ilmtals oberhalb der Strasse nach Taubach errichtet In der ostlichen Verlangerung der Bahnhofstrasse finden sich ebenfalls Siedlungshauser aus dieser Zeit Im April 1945 erfolgte Artillerie Beschuss auf Oberweimar durch die vorruckende US Armee 1945 kam die Bodenreform mit ihren Enteignungen eine Reihe von Neubauerngehoften wurde gebaut Das Gutshaus wurde nach 1945 abgerissen ebenso noch erhaltene Wirtschaftsgebaude Das Gut wurde der ortlichen LPG zugeschlagen 1957 zog das Bienenmuseum in den Landgasthof Goldener Schwan ein 1973 bis 1977 wurde das Neubaugebiet Am Dichterweg mit neun Plattenbauten nordlich des alten Oberweimar errichtet 1990 eroffnete die Freie Waldorfschule in Oberweimar ihre Pforten 1996 wurde die katholische Pfarrkirche Maria Konigin der Apostel durch den Erfurter Bischof Joachim Wanke geweiht nbsp Haltepunkt Oberweimar 2017 Sehenswurdigkeiten und Kultur Bearbeiten nbsp Evangelisch lutherische Pfarrkirche St Peter und Paul 2005 nbsp Katholische Kirche Maria Konigin der Apostel nbsp Eingangstor zum Deutschen Bienenmuseum Weimar nbsp Villa Haar im Park an der IlmDie Pfarrkirche St Peter und Paul hat einen unteren Turmanteil der noch aus der vorklosterlichen Zeit als Urpfarrei stammt Die Kirche wurde 1281 als Klosterkirche St Peter und 1291 als St Peter und Paul geweiht 1362 wurde ein Kirchenneubau vollendet 1516 bis 1518 erfolgte der Turmaufbau mit Fachwerk Unter der Kirche verlauft das Wasser des Papierbachs das fruher zur Taufe verwendet wurde Ein Klosterspeicher des fruheren Kammerguts steht benachbart zur Kirche Er ist neben dieser das einzige aus der Klosterzeit erhaltene Gebaude Katholische Kirche Maria Konigin der Apostel Taubacher Strasse 9 Die Freie Waldorfschule befindet sich im ehemaligen Klosterbereich Eine von Feininger gemalte Steinbrucke von 1723 fuhrt uber die Ilm Das Deutsche Bienenmuseum wurde 1957 in einigen Raumen des historischen Landgasthofs Zum Goldenen Schwan als Nachfolgerin des Bienenzuchtmuseums von 1907 im Stadtischen Naturhistorischen Museum Weimar eingerichtet Dieses ging auf eine Sammlung des Bienenforschers Ferdinand Gerstung in Ossmannstedt zuruck 1973 erzwang der Verfall des Landgasthofs mit dem Museum seine Schliessung 1985 begannen Weimarer Imker mit der Sanierung von Gasthof und Umgebung 1994 konnte das Deutsche Bienenmuseum wiedereroffnet werden 2002 mit neugestalteter standiger Ausstellung 2003 wurde das Museum aus finanziellen Grunden durch die Stadt Weimar geschlossen und 2005 unter der Tragerschaft des Landesverbandes Thuringer Imker im Deutschen Imkerbund wieder eroffnet Auf dem Hof des Bienenmuseums befindet sich ein Gedenkstein zur Thuringer Sintflut 1613 Die nach dem Stifter Georg Haar 1887 1945 benannte Villa Haar liegt am Hang des Ilmparks Sie wird heute als Tagungs und Veranstaltungsstatte genutzt Der Rechtsanwalt und Notar Georg Haar vermachte sie im Juni 1945 testamentarisch zusammen mit seinem gesamten Besitz der Stadt Weimar im Rahmen einer zu grundenden Stiftung fur Kriegswaisen Im Juli 1945 nach dem Einmarsch der Roten Armee in Weimar nahm Haar sich gemeinsam mit seiner Frau das Leben Touristik BearbeitenDurch Oberweimar fuhrt der Ilmtal Radwanderweg Personlichkeiten BearbeitenLukardis von Oberweimar um 1274 wahrscheinlich in Erfurt 22 Marz 1309 in Oberweimar Nonne Mystikerin trat 1286 in das Zisterzienserinnen Kloster Oberweimar ein und wurde spater seliggesprochen Florentina von Oberweimar um 1506 unbekannt Nonne wider Willen aus der Adelsfamilie von Oberweimar im Kloster Helfta Karl Buchholz 23 Februar 1849 in Schlossvippach Landkreis Sommerda 29 Mai 1889 in Oberweimar Landschaftsmaler Franz Bunke 3 Dezember 1857 in Schwaan 6 Juli 1939 in Oberweimar Professor und Landschaftsmaler Rudolf Zapfe 24 Juli 1860 in Oberweimar 13 Juni 1934 in Weimar Architekt und Bauunternehmer in Weimar Georg Haar 17 November 1887 in Weimar 22 Juli 1945 in Weimar Rechtsanwalt und Notar in Weimar 1945 Grunder der Stiftung Haus Haar fur Kriegswaisen Hugo Hose 10 September 1890 in Oberweimar 2 Marz 1969 ebenda Tischler Gewerkschaftsfunktionar Thuringer Landesvorstandsmitglied SPD Stadtvorstandsmitglied SED und 2 Vorsitzender der Sozialversicherung der DDRLiteratur BearbeitenOberweimar In Hans Patze Peter Aufgebauer Hrsg Handbuch der historischen Statten Deutschlands Band 9 Thuringen Kroners Taschenausgabe Band 313 2 verbesserte und erganzte Auflage Kroner Stuttgart 1989 ISBN 3 520 31302 2 S 322 323 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Oberweimar Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Website des Ortsteilrates Oberweimar Ehringsdorf Seite uber Oberweimar Ehringsdorf auf der Website der Stadt Weimar Abgerufen am 14 Juli 2023 Seite im Projekt der Gemeinschaft der Evangelischen Zisterzienser Erben Memento vom 11 Dezember 2017 im Internet Archive Geschichte der Evangelisch Lutherischen Kirche St Peter und Paul in Oberweimar Abgerufen am 14 Juli 2023 Einzelnachweise Bearbeiten a b Herbert von Hintzenstern Gebaut wie fur die Ewigkeit Klosteranlagen in Thuringen Kulturzeugnisse aus alter Zeit VHT Verlagshaus Thuringen Erfurt 1996 ISBN 3 89683 104 6 S 49 Stadtteile der Stadt Weimar Ehringsdorf Gaberndorf Gelmeroda Holzdorf Legefeld Niedergrunstedt Nord Oberweimar Possendorf Schondorf Sussenborn Taubach Tiefurt Trobsdorf Weimar Kernstadt West Normdaten Geografikum GND 1113124814 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Oberweimar Thuringen amp oldid 235481115