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Gaberndorf ist ein Stadtteil von Weimar in Thuringen GaberndorfStadt WeimarWappen von GaberndorfKoordinaten 51 0 N 11 17 O 50 995555555556 11 276111111111 274 Koordinaten 50 59 44 N 11 16 34 OHohe 274 240 468 m u NNFlache 5 04 km Einwohner 1570 31 Dez 2010 Bevolkerungsdichte 312 Einwohner km Eingemeindung 1 Juli 1994Postleitzahl 99428Vorwahl 03643Karte Lage von Gaberndorf in WeimarBlick auf Gaberndorf und den EttersbergBlick auf Gaberndorf und den Ettersberg Inhaltsverzeichnis 1 Geografie 2 Siedlungstypologie 3 Geschichte 3 1 Fruhzeit und Mittelalter 3 2 Neuzeit 3 3 Zweiter Weltkrieg 3 4 Nachkriegszeit bis heute 4 Literatur 5 WeblinksGeografie BearbeitenGaberndorf weist eine Verkehrsanbindung nach Erfurt durch die Bundesstrasse 7 auf Entstanden ist die Siedlung am Ettersberg wegen der Schutzlage durch den Hang und die fruchtbaren Boden sowie dem Vorhandensein eines kleinen Flusses Der Stadtteil wird im Osten durch die Stadt Weimar begrenzt 2 km im Norden durch den Ettersberg mit der Gedenkstatte Buchenwald im Westen durch die Gemeinde Daasdorf und im Suden durch die Gemeinde Trobsdorf Das Trinkwasser erhalt der Ort in Form von Mischwasser aus der Ohratalsperre und dem Wasserwerk Tiefengruben Die mittlere Ortszeit bleibt um 14 Min 40 Sek hinter der Mitteleuropaischen Zeit zuruck nbsp Evangelische Dorfkirche 2010 Siedlungstypologie BearbeitenDie Einordnung nach Dorfformen lasst sich bei Gaberndorf nicht eindeutig vornehmen Einerseits fuhrt eine Strasse durch das alte Dorf an der sich zu beiden Seiten giebelstandige Hauser befinden ahnlich einem Strassendorf Des Weiteren ist ein Dorfring mit Hausern der Kirche und einem Brunnen vorhanden was an ein Ringdorf bzw Rundplatzdorf erinnert Am oberen Ende dieses Rings schliesst sich dann der Anger an von dem aus vor geraumer Zeit die ersten Siedlungen hangabwarts entstanden sind ahnlich einem Angerdorf Bezuglich verschiedener Hausformen kann man zwischen altem Dorf und Neubaugebiet unterscheiden Im Neubaugebiet finden sich hauptsachlich Reihenhauser und Mehrfamilienhauser Im ursprunglichen Ortsteil findet man meist Dreiseiter wie sie in Thuringen haufig anzufinden sind doch befinden sich dort auch wenige Vierseiter Die Anzahl dieser Hofe teilt sich gleichermassen in traufstandig und in giebelstandig In diesem Bereich liegt das Kammergut Gaberndorf Geschichte BearbeitenFruhzeit und Mittelalter Bearbeiten Die ersten Funde von Feuersteingeraten Klingen Schabern Stichel und Pfeilspitzen stammen wahrscheinlich von mittelsteinzeitlichen Jagerhorden aus einer Zeit vor 10 000 Jahren 4000 v Chr siedelten sich erste jungsteinzeitliche Ackerbauern und Viehzuchter am Rodelgraben an Zu den Fundstucken aus dieser Zeit zahlen Steinbeile Feuersteingerate und Mahlplatten genauso wie auch neue Technologien in Form von Sagen Schleifer und Bohrer Aus einer Zeit von ungefahr 2000 v Chr fand sich ein bronzezeitliches Graberfeld im Osten des Ortskerns Dieses wurde jedoch um 1890 durch einen Steinbruch zerstort Durch diese Graber lasst sich eine Erstbesiedlung wahrend der frankischen Zeit annehmen Der Bereich um die stark fliessenden Quellen am Oberteich gilt als Kern weitere Ausbreitung erfolgte wahrend der Slawenzeit hangabwarts beiderseits des Baches bis zur Kirche 1291 wurde Gaberndorf erstmals urkundlich erwahnt 1333 fand auch die Kirche ihre erste Erwahnung Nach dem Grafenkrieg wurden 1378 im Roten Buch Weimars alle Kloster Ortschaften und Guter des Amtes Weimar aufgefuhrt und deren Lehn Fron und Zins bestimmt Gaberndorf musste hohe Geld und Naturalabgaben verkraften Hauptartikel St Albanus Gaberndorf Neuzeit Bearbeiten 1528 wurde das Weimarer Gebiet evangelisch 1546 zahlte Gaberndorf 202 Einwohner und 45 Wohnhauser Ab 1600 ist ein fast luckenloser Nachweis aller Schulmeister in der Gaberndorfer Schule uberliefert 1615 zahlte Gaberndorf bereits 280 Einwohner und drei Jahre spater begann der Dreissigjahrige Krieg dem auch die Einwohner diesen Ortes zum Opfer fielen 1635 wurde Gaberndorf durch die Pest stark dezimiert 129 Menschen fielen ihr zum Opfer 44 allein im Oktober 1642 hatte Gaberndorf nur noch 219 Bewohner 1705 wurde der Kirchturm erneuert und erhielt sein heutiges Aussehen Am 14 Oktober 1806 war um sechs Uhr fruh Kanonendonner der Schlacht bei Jena zu vernehmen und um zehn Uhr fluchteten bereits erste Preussen durch den Ort Abends retteten sich die Einwohner selbst auf die Spitze des Ettersbergs wahrend das Dorf von der franzosischen Loffelgarde ausgeplundert wurde Am 6 September 1808 fand die grosse Jagd auf dem Ettersberg statt Teilnehmer waren Napoleon Zar Alexander viele Konige und andere hohe Personlichkeiten 1847 wurde die Bahnstrecke Weimar Erfurt in direkter Nahe des Ortes eingeweiht 1890 verschwanden nach Uberlieferung von Zeitgenossen die letzten Strohdacher Mit Ziegeln aus heimischer Produktion konnten die Bewohner nun beliefert werden Die Ziegelei brannte beim Einmarsch der Amerikaner komplett ab 1901 wurde der Bismarckturm auf dem Ettersberg eingeweiht Aus dem Ersten Weltkrieg 1914 1918 kehrten 17 Gaberndorfer nicht wieder zuruck Daraufhin wurde 1922 ein Denkmal fur die Opfer des Krieges neben der Kirche errichtet 1932 fanden im Ort Wahlen statt Das Ergebnis war 32 KPD 35 SPD keine weiteren Angaben zu verbliebenen 33 1937 wurde das Konzentrationslager Buchenwald auf dem Ettersberg errichtet 1939 bauten Buchenwaldhaftlinge eine Wasserleitung an der Ostseite des Dorfes Taglich marschierten nun Buchenwalder Haftlingskommandos durch den Ort Zweiter Weltkrieg Bearbeiten Am 24 August 1944 erlebte Gaberndorf den ersten Bombenangriff in unmittelbarer Nahe auf das Konzentrationslager Buchenwald Am 11 April 1945 erreichten die ersten amerikanischen Panzer Gaberndorf gegen 15 Uhr Noch am gleichen Tag wurde das KZ Buchenwald befreit und gegen Abend zogen bewaffnete Haftlinge durch das Dorf Aus dem Zweiten Weltkrieg 1939 1945 kehrten 58 Bewohner Gaberndorfs nicht zuruck in die Heimat 1992 wurden zwei Gedenktafeln fur die Opfer des Krieges neben der des Ersten Weltkrieges eingesetzt Nachkriegszeit bis heute Bearbeiten Altersstruktur in Gaberndorf Altersgruppe Personenunter 7 Jahre 1157 Jahre bis unter 15 Jahre 9215 Jahre bis unter 25 Jahre 22425 Jahre bis unter 40 Jahre 33240 Jahre bis unter 65 Jahre 49865 Jahre und alter 286Bis 1949 ruckten noch die sowjetischen Truppen ein und auch Gaberndorf wurde Teil der DDR Die Kirche wurde von den Kriegsschaden befreit Die Bevolkerungszahl lag im Mai nach der Sprengung des Bismarckturms bei 837 1956 wurden an gleicher Stelle die Gedenkstatte Buchenwald und der Glockenturm errichtet 1958 wurde mit der Ausschachtung zum Bau einer Wasserleitung begonnen Jeder Mann musste zwolf Meter ausschachten So wurde es bis 1962 geschafft Gaberndorf an das Wasserleitungsnetz Weimars anzuschliessen 1960 grundeten Gaberndorfer die LPG Am Ettersberg Typ I Zwolf Betriebe bewirtschafteten nun 107 Hektar Land Sechs Jahre spater am 7 Oktober Tag der Republik wurde der Konsum feierlich ubergeben 1973 wurden an der Westseite des Dorfes neue Eigenheime erbaut Der Rodelgraben der ausschlaggebend fur eine dauerhafte Siedlung am Fusse des Ettersbergs war wurde komplett verrohrt Heute erinnern nur noch zwei kleine Teiche und ein Brunnen an ihn 1975 wurde der neu gebaute Kindergarten eingeweiht Drei Jahre spater wurde die polytechnische Oberschule Gaberndorf nach der Neueroffnung der Schule in Niederzimmern geschlossen und die Schuler dort eingeschult In den 1980er Jahren erhielt Gaberndorf Stuck fur Stuck eine Kanalisation Nach dem Offnen der Grenzen und der Wiedervereinigung Deutschlands wurde mehr Platz benotigt 1992 vergrosserte sich der Ort kontinuierlich durch den Bau einer neuen Siedlung Uber dem Dorfe 1994 wurde Gaberndorf neben vielen anderen Orten von Weimar eingemeindet Die Einwohnerzahl betrug zu diesem Zeitpunkt 586 Nachdem in den folgenden Jahren noch ein Sportplatz und andere offentliche Einrichtungen geschaffen wurden stieg die Einwohnerzahl weiter an 2006 lebten in Gaberndorf etwa 1547 Einwohner davon waren 745 mannlich und 806 weiblich Literatur BearbeitenOrtschronik Gaberndorfs Manuskript Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Gaberndorf Weimar Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Seite von Gaberndorf auf der Internetprasenz der Stadt WeimarStadtteile der Stadt Weimar Ehringsdorf Gaberndorf Gelmeroda Holzdorf Legefeld Niedergrunstedt Nord Oberweimar Possendorf Schondorf Sussenborn Taubach Tiefurt Trobsdorf Weimar Kernstadt West Normdaten Geografikum GND 1054737878 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gaberndorf amp oldid 236664384