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Die Witzlebischen Gerichte waren territoriale Verwaltungseinheiten der Ernestinischen Herzogtumer Sie bestanden aus mehreren Orten welche alle zunachst unter der Patrimonialgerichtsbarkeit der Herren von Witzleben standen Einige Orte kamen in der Folgezeit unter die Gerichtsbarkeit anderer Herren Die Orte gehorten ab 1640 zum Herzogtum Sachsen Gotha ab 1672 zum Herzogtum Sachsen Gotha Altenburg und ab 1826 zum Herzogtum Sachsen Coburg und Gotha Bis zur Verwaltungsreform im Herzogtum Sachsen Coburg und Gotha im Jahr 1830 bildeten diese adligen Gerichte den raumlichen Bezugspunkt fur die Einforderung landesherrlicher Abgaben und Frondienste fur Polizei Rechtsprechung und Heeresfolge Inhaltsverzeichnis 1 Geographische Lage 2 Angrenzende Verwaltungseinheiten 3 Geschichte 4 Zugehorige Orte 5 Einzelnachweise 6 WeblinksGeographische Lage BearbeitenDie Orte der Witzlebischen Gerichte lagen am Nordrand des Thuringer Walds und in dessen Vorland Markante Berge im Gebiet waren u a die Hohe Warte 765 m der Rumpelsberg 799 m bei Elgersburg und der Grafenrodaer Berg 506 m Flusse im Territorium waren die Wilde Gera mit ihren Zuflussen Lutsche und Gissel die Zahme Gera mit ihren Zuflussen Reichenbach und Kornbach die Wipfra und die Ilm welche die ostliche Grenze bildet Neuroda Trassdorf und Kettmannshausen lagen als Exklaven ostlich der anderen Orte zwischen dem Sachsen Weimarischen Amt Ilmenau und den Oberherrschaften der Furstentumer Schwarzburg Rudolstadt und Schwarzburg Sondershausen Das Gebiet liegt heute im Zentrum des Freistaats Thuringen im Sudwesten des Ilm Kreises Angrenzende Verwaltungseinheiten BearbeitenSeit der Grundung des Herzogtums Sachsen Gotha Altenburg im Jahr 1672 bzw der Landesteilung 1680 grenzten die Orte der Witzlebischen Gerichte an folgende Verwaltungseinheiten Norden Amt Wachsenburg Herzogtum Sachsen Gotha Nordosten Schwarzburg Sondershauser Oberherrschaft Furstentum Schwarzburg Sondershausen Osten und Sudosten Amt Ilmenau Grafschaft Henneberg nach 1660 Exklave des Herzogtums Sachsen Weimar Westen und Sudwesten Amt Schwarzwald Herzogtum Sachsen Gotha Das Gebiet wurde durch die Schwarzburg Sondershauser Exklave Geschwenda und die Schwarzburg Rudolstadter Exklave Angelroda nahezu vollig in einen nordlichen Teil mit Grafenroda Liebenstein Frankenhain und Rippersroda und einen sudlichen Teil Elgersburg Gera und Manebach geteilt Die Orte Kettmannshausen Neuroda und Trassdorf bildeten eine Exklave des Herzogtums Sachsen Gotha welche ostlich des Kerngebiets lag Diese wurde im Westen vom Sachsen Weimarischen Amt Ilmenau begrenzt Im Norden befand sich das zur Schwarzburg Sondershauser Oberherrschaft gehorige Amt Arnstadt im Suden dessen Amt Gehren Das Furstentum Schwarzburg Rudolstadt grenzte mit dem zu dessen Oberherrschaft gehorigen Amt Stadtilm im Westen bzw mit der Exklave Bucheloh im Suden an das Sachsen Gothaische Gebiet um Trassdorf Geschichte BearbeitenDie Orte im Sudosten des spateren Herzogtums Sachsen Gotha standen ursprunglich alle unter der Gerichtsbarkeit der Herren von Witzleben deren Geschlecht bereits im 12 Jahrhundert urkundlich erwahnt wurde 1434 kamen die Herren von Witzleben durch Tausch in den Besitz der Burg Liebenstein 1437 kauften sie den Ort und das Schloss Elgersburg von den Landgrafen von Thuringen Im gleichen Jahr erhielten sie die Lehens und Patronatsrechte uber den Ort Gera Grafenroda war ursprunglich im Besitz der Grafen von Kevernburg bzw Schwarzburg 1446 kam eine Halfte des Orts unter die witzlebische Gerichtsbarkeit wodurch Grafenroda bis 1819 geteilt blieb Nach 1445 teilte sich das Adelsgeschlecht von Witzleben in verschiedene Linien die sich nach ihren Stammsitzen benannten u a Grafenroda Elgersburg Liebenstein Die Landeshoheit uber die Witzlebischen Gerichtsorte kam 1640 an das Herzogtum Sachsen Gotha und 1672 an das Herzogtum Sachsen Gotha Altenburg bei dem sie auch nach dem Gothaer Hauptrezess von 1680 verblieb Durch die Realteilung der ehemaligen Grafschaft Henneberg kam im Jahr 1660 der Ort Manebach westlich der Ilm unter die Gerichtsbarkeit der Herren von Witzleben zu Elgersburg Der Witzlebische Anteil von Grafenroda war 1610 an den Grafen Gunther von Schwarzburg Sondershausen gegangen Nach 1660 stand die Gerichtsbarkeit uber den Ort bis 1819 dem Herzog von Sachsen Gotha und dem Grafen von Schwarzburg Sondershausen gemeinschaftlich zu 1746 kam die Burg Liebenstein und die zu ihrem Gerichtsbezirk gehorenden Orte Liebenstein Frankenhain und Rippersroda an den herzoglich wurttembergischen Staatsminister Heinrich Gunther Reinhard von Roder zu Geschwenda 1 Der Ort Kettmannshausen welcher als Exklave in der Schwarzburger Oberherrschaft lag gehorte ursprunglich auch den Herren von Witzleben zu Liebenstein Er kam um 1726 von diesen an den Geheimratsdirektor Johann Friedrich II Bachoff von Echt 2 Von dessen Erben kaufte es der Kammerherr und Oberste August von Berbisdorf 1802 kaufte die Herzogliche Kammer von Sachsen Gotha Schloss und Gut Elgersburg von den Herren von Witzleben mit den Gerichtsorten Elgersburg Gera Manebach und den Exklaven Neuroda und Trassdorf Nach dem Aussterben der Linie Sachsen Gotha Altenburg kam es mit dem Teilungsvertrag zu Hildburghausen vom 12 November 1826 zur umfassenden Neugliederung der Ernestinischen Herzogtumer Dabei kamen die ehemaligen Witzlebischen Gerichtsorte als Teil von Sachsen Gotha zum Herzogtum Sachsen Coburg und Gotha dessen beide Landesteile fortan in Personalunion regiert wurden Bei der im Jahr 1830 erfolgten Verwaltungsreform wurden die ehemaligen Witzlebischen Gerichte aufgelost und dem neu gegrundeten Justizamt Liebenstein angegliedert dem ausserdem die Orte Arlesberg Durrberg und Lutsche vom Amt Schwarzwald und 1856 der Ort Gossel vom Amt Wachsenburg mit Ichtershausen angeschlossen wurden 3 Das Herzogtum Sachsen Coburg und Gotha wurde 1858 in selbstandige Stadte und Landratsamter gegliedert Dabei wurde das Justizamt Liebenstein in Verwaltungsaufgaben dem Landratsamt Ohrdruf unterstellt Im Jahr 1879 wurde das Gothaische Justizamt Liebenstein in das Amtsgericht Liebenstein umgewandelt Zugehorige Orte BearbeitenHerzoglich Gothaischer und Schwarzburg Sondershauser GerichtsortGrafenrodaWitzlebische Gerichte zu ElgersburgElgersburg Gera bei Grafenroda Manebach links der Ilm ab 1660 Neuroda Exklave Trassdorf Exklave Roderische Gerichte zu LiebensteinLiebenstein Frankenhain RippersrodaBerbisdorfische GerichteKettmannshausen Exklave Burgen und SchlosserSchloss Elgersburg Burg Liebenstein Raubschloss Grafenroda im 13 14 Jh zerstort Einzelnachweise Bearbeiten Heinrich Gunther Reinhard von Roder auf genealogy det 1 2 Vorlage Toter Link gedbas genealogy net Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im Marz 2018 Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis Johann Friedrich II Bachoff von Echt auf S xxiii unten Das Justizamt Liebenstein im Archivportal ThuringenWeblinks BearbeitenDie Witzlebischen Gerichtsorte im Buch Geographie aller Stande Obersachsischer Reichskreis ab S 184 Beschreibung der Witzlebischen Gerichtsorte ab S 288Amter des Herzogtums Sachsen Gotha 1640 1672 Amter seit 1640 Amt Georgenthal Amt Gotha Amt Herbsleben Amt Ichtershausen Amt Konigsberg Amt Reinhardsbrunn Amt Schwarzwald Amt Tenneberg Amt Tonndorf Amt Wachsenburg Grafschaft Gleichen Herrschaft Fahner Herrschaft Oberkranichfeld ab 1663 Hopffgartensches Gericht Uetterodtsches Gericht Wangenheimsches Gericht Witzlebische GerichteErweiterung um halbes Furstentum Eisenach 1644 Amt Eisfeld Amt Heldburg Amt Krayenberg Amt Salzungen mit Allendorf Amt Veilsdorf Amt VolkenrodaErweiterung mit Teil der gefursteten Grafschaft Henneberg 1660 Amt Frauenbreitungen Amt Sand Amt WasungenAmter des Herzogtums Sachsen Gotha Altenburg 1680 zu Sachsen Gotha Altenburg Amt Altenburg Amt Georgenthal Amt Gotha Amt Herbsleben Amt Leuchtenburg Orlamunde Amt Reinhardsbrunn Amt Schwarzwald Amt Tenneberg Amt Tonna Amt Volkenroda Amt Wachsenburg mit Ichtershausen Grafschaft Gleichen Herrschaft Fahner Herrschaft Oberkranichfeld Hopffgartensches Gericht Uetterodtsches Gericht Wangenheimsches Gericht Witzlebische Gerichte1680 bis 1707 zu Sachsen Eisenberg Amt Camburg Amt Eisenberg Amt Roda Amt Ronneburg1680 zu Sachsen Coburg Amt Coburg Amt Monchroden Amt Neuhaus Amt Neustadt Amt Sonneberg Amt Sonnefeld1680 zu Sachsen Hildburghausen Amt Eisfeld Amt Heldburg Amt Hildburghausen Amt Schalkau Halfte Amt Veilsdorf1680 zu Sachsen Meiningen Amt Frauenbreitungen Amt Massfeld Amt Meiningen Amt Salzungen Amt Sand Wasungen1680 zu Sachsen Romhild Amt Konigsberg Amt Romhild Amt Themar Kellerei Behrungen Hof zu Milz1680 zu Sachsen Saalfeld Amt Grafenthal Amt Probstzella Amt Saalfeld1680 an den Erfurter Staat Amt TonndorfAmter des Herzogtums Sachsen Coburg und Gotha Landesteil Sachsen Coburg Amt Coburg Amt Konigsberg Amt Monchroden Amt Neustadt Amt SonnefeldLandesteil Sachsen Gotha Amt Georgenthal Amt Gotha Amt Herbsleben Amt Reinhardsbrunn Amt Schwarzwald Amt Tenneberg Amt Tonna Amt Volkenroda Amt Wachsenburg mit Ichtershausen Grafschaft Gleichen Herrschaft Fahner Hopffgartensches Gericht Uetterodtsches Gericht Wangenheimsches Gericht Witzlebische Gerichte Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Witzlebische Gerichte amp oldid 232017967