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Milz ist ein Ortsteil der Stadt Romhild im Landkreis Hildburghausen in Thuringen Deutschland MilzStadt RomhildKoordinaten 50 23 N 10 32 O 50 377636111111 10 536280555556 291 Koordinaten 50 22 39 N 10 32 11 OHohe 291 m u NNFlache 17 62 km Einwohner 922 31 Dez 2011 Bevolkerungsdichte 52 Einwohner km Eingemeindung 31 Dezember 2012Postleitzahl 98630Vorwahl 036948LuftbildLuftbild Inhaltsverzeichnis 1 Geografie 2 Geschichte 3 Maria Magdalena Kirche 4 Wehrkirchhof 5 Milz heute 6 Kultur und Sehenswurdigkeiten 6 1 Bauwerke 7 Literatur 8 Einzelnachweise 9 WeblinksGeografie BearbeitenMilz liegt im Sudteil von Thuringen nahe der Grenze zum sudlich angrenzenden Bayern Es befindet sich sudwestlich der Gleichberge am Fluss Milz einem nordostlichen Zufluss der Frankischen Saale Geschichte BearbeitenMilz ist eine mehr als 1200 Jahre alte Grundung im Frankenreich zu Zeiten Karls des Grossen das Nonnenkloster Milize wird durch die Abtissin Emhilt auch Emhild einer Nichte Karls des Grossen die aus dem Grafengeschlecht der Hedene Fursten stammt gegrundet Urkunden des 8 Jahrhunderts sind als Abschriften aus dem 12 Jahrhundert in der Abtei Fulda als sogenannter Codex Eberhardi aufbewahrt Er enthalt drei Urkunden die das Kloster Milz betreffen In einer in Milz ausgestellten Urkunde vom 25 Marz 784 schenkt Abtissin Emhilt der Kirche und den Nonnen ihres Klosters ihr vaterliches und mutterliches Erbgut u a in Hellingen und Milz Das bestatigt Graf Roggo und weitere 15 Zeugen Milz war zugleich Konigsgut und auf dem Grossen Gleichberg befand sich ein zugehoriges Kastell die Altenburg Dieses adlige Eigenkloster hatte in Hessen und Ostfranken reichen Besitz der von Coburg in Bayern bis Meschede in Westfalen reichte In der naheren Umgebung werden als Besitztumer des Klosters folgende Orte genannt Eyershausen Irmelshausen Hellingen Hochheim Oberessfeld Ottelmannshausen Seidingstadt Sesslach Streufdorf Milz und Unteressfeld 26 Jahre spater wird mit einer weiteren Urkunde datiert vom 3 Februar 799 oder 800 bestatigt dass Abtissin Emhilt und 22 namentlich genannte Nonnen das Kloster Milz und dessen Besitz sowie die Ausstattung der Kirche dem Kloster Fulda schenken Milz heisst darin vicus publicus et villa was fiskalisches Gut und Dorf bedeutet Damit wird Kloster Milz von einem adeligen Eigenkloster in ein Nebenkloster des Klosters Fulda verwandelt Mit einer dritten Urkunde ohne genaues Datum 799 oder 800 bestatigt Karl der Grosse diese Schenkung seiner Blutsverwandten Emhilt Die letztere Urkunde wird von manchen Historikern als Falschung angesehen Im Februar 800 soll Karl der Grosse seine Nichte Emhilt in Milz besucht haben 1 805 wurde das Kloster von Slawen zerstort und nicht wieder aufgebaut 907 erhielt die Abtei Fulda auch den unter koniglicher Gewalt stehenden Besitz in Milz Der reiche ehemalige Guterbesitz des Klosters kam 1290 an den Grafen von Henneberg Hartenberg Im 17 und 18 Jahrhundert bluhte Milz durch Gerberei und durch die gunstige Lage an der belebten Nurnberger Strasse auf und erhielt das Recht auf Jahrmarkte und eine eigene Poststelle Die veranderten Verkehrsverhaltnisse beeintrachtigten diese Entwicklung die Poststelle kam 1776 nach Romhild Bis 1838 gab es ein Rittergut 1514 wird es genannt Es heisst dessen Gebaude entstanden auf den Resten des ehemaligen Klosters Milz Maria Magdalena Kirche BearbeitenDie Maria Magdalena Kirche ist 1520 von den Brudern Hans und Valentin Schwarz erbaut worden Reparaturen gab es 1748 und 1845 hat man den Chor im neugotischen Stil umgebaut 1852 hat man das Innere der Kirche dazu passend erneuert 2 Uber der Sakristei erhebt sich ein als Wehrkirchturm gebauter Kirchturm der von einem Satteldach gekront ist Anfang des 20 Jahrhunderts war das erste das Kirchendach uberragende Geschoss an drei Seiten in Fachwerkbauweise ausgefuhrt die Westseite aus Steinmauerwerk Der ostliche Giebel des Dachgeschosses zeigte ebenfalls Fachwerk Das Fachwerk ist spater durch Mauerwerk ersetzt worden Als Grunder der Eigenkirche Milz gilt der in Wurzburg residierende frankische Herzog Heden bis ca 717 der uber Mainfranken Thuringen und das ostliche Hessen herrschte Die erste Milzer Kirche stammt also aus der vorbonifatianischen Zeit Damit ist die Vorgangerkirche der Magdalena Kirche so lasst sich aus den zahlreichen Fuldaer Urkunden erschliessen eine der fruhesten belegbaren Kirchenbauten Mitteldeutschlands 3 Die barocke Vorgangerorgel stammt vermutlich aus 1754 vom Orgelbauer Niclaus Serber 1988 1989 fand eine Teilrestaurierung der Orgel unter der Verwendung der noch vorhandenen originalen Teile durch Orgelbau Schonefeld aus Stadtilm statt 4 Die Teilrestaurierung fand in Abstimmung mit den damaligen Orgelsachverstandigen der Landeskirche und den staatlichen Behorden der DDR statt Die Arbeiten wurden mit den zu dieser Zeit moglichen Mitteln und Materialien durchgefuhrt Eine besondere Schwierigkeit bestand darin dass der Ort im Grenzgebiet der DDR lag und nur mit Sondergenehmigung erreichbar war Die Kirche hat drei Glocken mit den Tonen f a c Wehrkirchhof BearbeitenDer Kirchhof wurde Anfang des 16 Jahrhunderts befestigt eine starke Mauer mit Schiessscharten umschloss den gesamten Kirchhof davor lag noch ein wassergefullter Graben An der Westseite uberquerte eine holzerne gedeckte Brucke den Graben ein Rundbogentor verschloss die Mauer An der Innenseite der Mauer wurden Gaden angefugt von denen 1850 noch die Halfte vorhanden war Teile der Kirchenbefestigung sind erhalten 5 Milz heute BearbeitenBis in die heutige Zeit ist das Dorf von der vorherrschenden Landwirtschaft Ackerbau und Viehhaltung gepragt Davon zeugen heute noch die als Gurtel des ehemaligen Wehrdorfes um den alten Ortskern errichteten Scheunengebaude Die Zufahrt erfolgte dann fruher nur uber drei Tore Obertor heute noch das Torhaus erhalten Speckentor und Untertor Zudem siedelten in der Gemeinde Milz einige Handwerker So waren trotz der Nahe zur Stadt Romhild bis Ende des 19 Jahrhunderts Backer Brauer Fischer Korbflechter Metzger Muller Schmiede Schneider Schreiner und Stellmacher ansassig Zudem verfugte das Dorf uber ein Gasthaus mit Tanzboden und Fremdenzimmern einem Backhaus und einer kleinen Brauerei die von allen beteiligten Bauern bis in die 1970er Jahre zum Bierbrauen genutzt wurde Am 31 Dezember 2012 schloss sich die Gemeinde Milz mit der Stadt Romhild und weiteren bis dahin selbststandigen Gemeinden zur neuen Stadt Romhild zusammen 6 Zur Gemeinde Milz gehorte der Ortsteil Hindfeld Kultur und Sehenswurdigkeiten Bearbeiten nbsp Graberfeld MerzelbachwaldZu den grossten Hugelgraberfeldern Deutschlands zahlt die Ausgrabungsstatte im Merzelbachwald bei Milz Die zeitliche Einordnung liegt noch vor der Besiedlung auf der Steinsburg Die Funde weisen auf die Bedeutung des Graberfeldes hin denn es erfolgten noch Nachbestattungen 7 Bauwerke Bearbeiten nbsp Evangelisch lutherische Kirche St Maria Magdalena nbsp TorhausKirche St Maria Magdalena Torhaus Obertorstrasse Alte Post Alte Poststrasse Literatur BearbeitenPaul Lehfeldt Georg Voss Bau und Kunstdenkmaler Thuringens Herzogthum Sachsen Meiningen II Band Kreis Hildburghausen Amtsgerichtsbezirke Hildburghausen Eisfeld Themar Heldburg und Romhild Gustav Fischer Jena 1904 S 389 ff Digitalisat abgerufen am 26 April 2020 Einzelnachweise Bearbeiten Norbert Klaus Fuchs Das Heldburger Land ein historischer Reisefuhrer Verlag Rockstuhl Bad Langensalza 2013 ISBN 978 3 86777 349 2 Die Kirche auf www kirchenkreis meiningen de Abgerufen am 22 April 2020 Michael Gockel Zur Verwandtschaft der Abtissin Emhilt von Milz In Helmut Beumann Hrsg Festschrift fur Walter Schlesinger Band II Bohlau Verlag Koln Wien 1974 S 1 70 Digitalisat PDF 3 9 MB abgerufen am 22 April 2020 Informationen zur Orgel In orgbase nl Abgerufen am 22 April 2020 deutsch niederlandisch Eintrag zu Kirchhofbefestigung Milz in der privaten Datenbank Alle Burgen Abgerufen am 22 April 2020 StBA Gebietsanderungen vom 01 Januar bis 31 Dezember 2012 Michael Kohler Heidnische Heiligtumer Jenzig Verlag 2007 ISBN 978 3 910141 85 8 S 201 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Milz Thuringen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Milz auf den offiziellen Seiten der Stadt Romhild Abgerufen am 22 April 2020 Ortsteile der Stadt Romhild Bedheim Eicha Gleichamberg mit Buchenhof Gleicherwiesen Haina Hindfeld Mendhausen mit Monchshof Milz Romhild Roth Simmershausen Sulzdorf Westenfeld Zeilfeld Normdaten Geografikum GND 4507929 8 lobid OGND AKS VIAF 240548532 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Milz Romhild amp oldid 231829069