www.wikidata.de-de.nina.az
Grabhugel ist eine Weiterleitung auf diesen Artikel Zu Grimms Marchen siehe Der Grabhugel Ein Hugelgrab oder ein Grabhugel lateinisch tumulus Plural tumuli griechisch tymbos tymbos ist eine gestreckte runde oder ovale Erdaufschuttung Darin befinden sich Grablegen oder andere Vorzeitmonumente Bei den Grabern kann es sich um Korperbestattungen ggf im Baumsarg Urnengraber oder ausgestreuten Leichenbrand handeln Die Hugel konnen Einbauten haben z B aus konzentrischen Kreisen Gebauden Grabhugel von Trappendal steinernen Grabkammern oder Steinkisten Informationstafel zum Aufbau eines HugelgrabesHugelgrab mit drei kleinen Grabkammern bei Taouz MarokkoKasta Tumulus AmphipolisSteinerne Hugel heissen auf englisch Barrows auf franzosisch Tumuli de pierres und in Danemark Gravroser Die prahistorischen Hugelgraber Nordamerikas werden als Mounds die fur den Osten Niedersachsens charakteristischen Hugelgraber als Buckelgraber bezeichnet Inhaltsverzeichnis 1 Abgrenzung 2 Verbreitung 3 Grabhugel im Landschaftsbild 4 Zeitstellung 4 1 Neolithikum 4 2 Bronzezeit 4 3 Eisenzeit 4 4 Romische Kaiserzeit 4 5 Fruhmittelalter 4 6 Neuzeit 5 Formen und Grossen 5 1 Grabhugel mit flacher Kuppe 5 2 Grabhugel mit Nasskern 5 3 Scheingraber 5 4 West und Mitteleuropa 5 4 1 Britische Inseln 5 4 2 Frankreich 5 5 Nordeuropa 5 6 Osteuropa 5 7 Sudosteuropa 5 8 Sudeuropa 5 9 Afrika 5 10 Asien 5 11 Amerika 6 Andere Grabtypen 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseAbgrenzung BearbeitenKeine Grabhugel im Sinne dieses Artikels sind Cairns und Rosen Eine Bezeichnung fur einen kunstlichen Hugel ist auch Leeberg oder lautliche Varianten davon ein solcher muss aber kein Grab beinhalten Verbreitung BearbeitenGrabhugel konnen weder zeitlich noch regional eingegrenzt werden Es gibt sie in Europa regional beinahe durchgangig ab der Steinzeit uber die Bronzezeit bis in die Eisenzeit und das Mittelalter Auch Schriftkulturen kannten den Grabhugel Die Griechen warfen in der Antike fur ihre Helden ebenso Grabhugel auf wie die Etrusker und die Romer Im Mittelmeerraum wurden sie tumuli genannt in Osteuropa Kurgane In Eurasien gibt es Hugelgraber in zahlreichen Landern und Kulturen Die grossten Grabhugel sind wohl die Hugel uber den Grabern der fruhen chinesischen Kaiser Sie enthalten riesige unterirdische Grabanlagen Die bekannteste ist das Mausoleum Qin Shihuangdis Auch bei vielen Ureinwohnern Amerikas waren Hugelgraber vor der Ankunft des Christoph Kolumbus ublich Hugelgraber nbsp Der Raknehaugen in Norwegen mit 15 m Hohe der grosste Grabhugel in Norwegen nbsp Vallehog Sodra Akarp in Schweden nbsp Kungshog von Sattuna in Schweden nbsp Eisenzeitliches Hugelgrab bei Hochdorf an der Enz nbsp Tumulus von Evessen Landkreis Wolfenbuttel nbsp Hugelgrab Magdalenenberg nbsp Hugelgrab im botanischen Garten von Marburg aus der jungeren Bronzezeit nbsp Furstengrab in der Luneburger Heide bei Niederhaverbeck nbsp Hugelgrab der Spathallstattzeit im Lindetwald St Florian am Inn nbsp Hugelgrab aus der Hallstattzeit Stockdorf nbsp Furstengrab von Leubingen nbsp Der Leeberg bei Grossmugl mit rund 14 Metern Hohe und etwa 50 Meter Durchmesser aus der HallstattzeitGrabhugel im Landschaftsbild BearbeitenGrabhugel haben Hohen von 1 m bis uber 30 m oder mehr abhangig von Tradition und Bedeutung der begrabenen Person Allein in Danemark sind 11 054 grosse zumeist in Jutland und 8846 kleine Grabhugel aus unterschiedlichen Zeiten erhalten Ahnliche Zahlen sind auch fur Norddeutschland sowohl an der Ostsee als auch an der Nordseekuste belegbar So sind z B in Mecklenburg Vorpommern 4978 Einzelhugelgraber sowie 81 Hugelgraberfelder mit ca 1274 Grabhugeln registriert 1 Die niedrigen Hugel liegen oft auf Graberfeldern wie die Mansenberge die Mannige Berge im Emsland oder das Pestruper Graberfeld in der Wildeshauser Geest Die alteren Hugel nahmen teilweise durch mehrfache Uberbauung an Hohe zu bis ihre Bedeutung schliesslich vergessen wurde Solche machtigen Hugel beeinflussten das Landschaftsbild jahrhundertelang bis sie durch Wind Wellen oder Bearbeitung wieder abgetragen wurden Dies hat die Norddeutsche Tiefebene von den Niederlanden bis zur Weichselmundung einschliesslich Danemark und Sudschweden damals stark gepragt da in einigen Gegenden mehr als 4000 Jahre Hugelgraber errichtet wurden Auch in Grossbritannien durfte es diesen Effekt an einigen Orten gegeben haben Die Landschaften Nordeuropas durften durch Dolmen Menhire Kreisgrabenanlagen und Hugelgraber zur Bronze und Eisenzeit vermutlich ausserst beeindruckend ausgesehen und die Fantasie der Menschen beflugelt haben Ahnliche das Bild der Landschaft beeinflussende Effekte kann man an einigen Stellen noch sehen wo viel spater Skythen und Saken ihre Grabhugel anlegten Manche dieser Gegenden werden poetisch als Tal der Konige bezeichnet Erst durch das intensive Pflugen der Acker in Europa wurden die meisten dieser Grabhugel wieder eingeebnet Einige fielen auch der Kustenerosion zum Opfer andere wurden von Grabraubern beschadigt oder ganz abgetragen Noch heute befinden sich im Antiquitatenhandel und in Museumsmagazinen zahlreiche Gegenstande die aus Hugelgrabern stammen Insbesondere in Osteuropa z B im Land der Daker und Thraker aber auch in Russland ist das ein unschatzbarer Verlust So tauchten z B wahrend des Kosovo Krieges zahlreiche Kunstgegenstande auf die auf Grabraub schliessen lassen Das z T fehlende Wissen verleitet sehr schnell dazu nur nach Westeuropa zu schauen In Deutschland verschwanden z B viele Grabhugel oder ihre Reste in Unkenntnis ihrer Bedeutung erst in den letzten 200 Jahren als die preussischen Konige den Ackerbau massiv forderten Auch in Deutschland verleitet die heute fehlende Sichtbarkeit dazu die Menge an Grabhugeln massiv zu unterschatzen Erst durch die Luftbildarchaologie wurden und werden viele dieser Strukturen nach und nach wieder neu entdeckt Die grosse Anzahl an Grabern verschiedenster Kulturen zum Ende des Neolithikums und am Anfang der Bronzezeit im Raum Mitteldeutschland Norddeutsche Tiefebene sind deutliche Indizien dafur dass diese Sichtweise uberdacht werden muss Deutsche und skandinavische Wissenschaftler sind derzeit intensiv darum bemuht das Phanomen der Hugelgraber greifbar zu machen Zeitstellung BearbeitenHugelgraber wurden in vielen Epochen errichtet in Europa vom Beginn der Jungsteinzeit bis ins Mittelalter Die altesten Aufschuttungen an Megalithanlagen sind an der atlantischen Kuste Iberiens zu finden Die Einhegungen vom Typ Passy in Frankreich stammen aus dem 5 Jahrtausend v Chr und gehoren meist zur Cerny Kultur und zur La Hoguette Kultur Die Anlagen vom Niedzwiedz Typ und vom Typ Konens Hoj Frauenhugel benannt nach einem Fundort sind die altesten in Nordmitteleuropa und stammen von den Tragern der Trichterbecherkultur TBK Zuschuttungen durch Erde wurden bereits wahrend der Einwanderung der Linearbandkeramiker fur verschiedene Kreisgrabenanlagen beobachtet und stellen rituell moglicherweise auch eine Beerdigung dar Kulturubergreifend ist nicht nur das Hugelgrab sondern auch die Kreisgrabenanlage sowie megalithische Formen Daneben gibt es in der Sahara z B in Algerien Grabhugel die mit Steinen und Sand aufgeschuttet wurden Ihr Alter ist bisher unbekannt da sie kaum oder gar nicht erforscht sind Es ist anzunehmen dass ihre heutige Struktur durch Windabtragung bedingt ist Die kustennahen Grabhugel Nordafrikas sind uberwiegend Tumuli der Phonizier und datieren in die Eisenzeit Der Kurgan ist ebenfalls ein Hugelgrab nur wird er traditionell mit der Steppe und Asien verbunden Kurgankulturen sind also Hugelgrabkulturen Die Unterscheidung zwischen Grabhugel und Kurgan ist eine moderne Sichtweise Wesentlich fur die Einordnung ist die Unterscheidung ob es sich um Einzelgraber ggf auch mit Gefolge oder um Gruppengraber handelt Die fruhen Grabhugel des 5 Jahrtausends sind fast alle noch Gruppengraber so dass die Form noch nicht unbedingt rund war Zudem experimentierte man mit verschiedenen Formen Aufbau und Materialien und kombinierte Erde Grassoden Holz oder Steine Wahrscheinlich war die Kreisform nie ausschlaggebend sondern einfach das Ergebnis der Aufschuttung Zahlenmassig vorherrschend sind die Hugel des Endneolithikums der Bronze und der fruhen Eisenzeit Neolithikum Bearbeiten In Mittel und Nordeuropa war die Bestattung unter dem Erdhugel abgesehen von denen der Fruhphase der TBK fur die spate Einzelgrabkultur die schnurkeramische oder bzw Streitaxtkultur und Kugelamphoren Kultur typisch kam aber auch in der Baden Boleraz Kultur vor Bronzezeit Bearbeiten In der fruhen Bronzezeit stellen Grabhugel die typische Bestattungsform fur die Eliten der Aunjetitzer Kultur dar Herausragende Beispiele sind hier der Bornhock bei Rassnitz das Furstengrab von Leubingen und das Furstengrab von Helmsdorf Es folgten die Hugel der Hugelgraberkultur in der mittleren Bronzezeit Die Hugelgraberkultur fasst verschiedene lokale Kulturgruppen der Bronzezeit vom Karpatenbecken bis zum Rheinland zusammen bei denen Grabhugel ublich waren In Norddeutschland sind bronze oder eisenzeitliche Grabhugel mit doppeltem Kreisgraben oder als Grabhugel mit Schlussellochgraben umschlossen wie das Graberfeld Plaggenschale bei Osnabruck Die Grabhugel im Wald von Bremlevaenge auf Langeland sind mit einfachem oder doppeltem Steinkranzen gefasst In der fruhen Bronzezeit 1 800 1 000 v Chr wurden jahrlich 100 bis 150 Grabhugel errichtet Insgesamt kennen wir etwa 60 000 Grabhugel aus der Bronzezeit in Danemark aber nur etwa 25 Prozent sind erhalten Einige Grabhugel sind auch in Anatolien belegt Daneben gehoren die Kurgangrabhugel der Maikop Kultur in diese Zeit wobei die Maikop Kultur bereits eine Kultur der Arsenbronze war also in Bezug auf Metall viel weiter entwickelt war Der grosste Grabhugel der Bronzezeit in Norddeutschland ist der Dobberworth bei Sagard auf der Insel Rugen mit einer Hohe von 15 Metern einem Durchmesser von 40 Metern und einem Volumen von 22 000 m Eisenzeit Bearbeiten In der fruhen Eisenzeit Hallstattzeit gibt es Hugelgraber wie am Magdalenenberg bei Villingen Schwenningen aus der Stufe Hallstatt D1 dendrochronologisch datiert am Ende des 7 Jahrhunderts v Chr Das oben abgebildete Grab von Hochdorf an der Enz stammt ebenfalls aus der Hallstattzeit HaD1 Der Grabhugel 1 von Eichlehen im Frankfurter Stadtwald barg uber 20 Graber der Stufen Bronzezeit B bis Hallstatt D Auch das keltische Furstengrab von Glauberg zahlt zu den beeindruckenden Grabhugeln jener Zeit Bedeutende Tumuli gab es bei den Mykenern So wurde z B der Vater von Alexander dem Grossen Philipp II von Makedonien in einem machtigen Tumulus begraben Ahnliche beeindruckende Grabhugel findet man auch bei den Karthagern in Nordafrika Mengen von Grabhugeln sind auch im Gebiet des unteren Don Dnepr und Kuban sowie bei Kertsch auf der Krimhalbinsel zu finden die sowohl von Bolgaren von Germanen uberwiegend wohl Goten Kimmerern und vermutlich auch Alanen stammen Diese Grabhugel sind bestenfalls durch Datierung zuzuordnen Auffallig sind hierbei auch Grabbeigaben die einem griechisch skythischen Stil entsprechen und die Verschmelzung mit den Griechen am Pontus dokumentieren Auch im Nordosten Osterreichs dem Weinviertel befinden sich einige Grabhugel von denen allerdings nicht mehr alle erhalten sind Der auffalligste ist der oben abgebildete Tumulus von Grossmugl mit 14 Metern Hohe Dieser ist unerschlossen erste Grabungen bei anderen Tumuli fanden aber schon in den 1870er Jahren statt Romische Kaiserzeit Bearbeiten Hugelgraber gab es auch noch in der spaten romischen Kaiserzeit In den Provinzen wurden diese Begrabnissitte von der lokalen Bevolkerung unter romischer Herrschaft teilweise weitergefuhrt ein Beispiel sind die norisch pannonischen Hugelgraber im Wienerwald Gemeinden Altlengbach 2 und Asperhofen aber auch in Wien Hutteldorf 3 Fruhmittelalter Bearbeiten Im Fruhmittelalter lebte die Sitte gebietsweise fort in England zum Beispiel in Sutton Hoo Fur das Fruhmittelalter sind fur Skandinavien die wikingerzeitlichen uber einem Schiff aufgeworfenen Hugel Schiffsgrab in Gokstad oder von Oseberg sowie die Grabhugel vom danischen Jelling und von Ladby mit dem Ladbyschiff bei Odense bekannt Fur die angelsachsischen Kulturen ist das Konigsgrab von Sutton Hoo ein eindrucksvolles Beispiel 4 Daneben finden sich noch Beispiele bei den Rus und Sarmaten Auf einigen Grabhugeln wurden auch Menhire aufgestellt In Mecklenburg Vorpommern sind 132 Einzelgrabhugel und 5 Hugelgraberfelder aus der Slawenzeit 600 1200 bekannt wobei ein Graberfeld bei Ralswiek auf Rugen alleine uber 400 Hugelgraber aus dieser Zeit aufweist 5 Neuzeit Bearbeiten Die Grabhugelsitte endete erst mit der Christianisierung der Wikinger etwa 1050 n Chr und der Christianisierung des Baltikums Im Furst Puckler Park Branitz in Cottbus befindet sich ein Tumulus aus der Mitte des 19 Jahrhunderts Formen und Grossen BearbeitenDie Hugel konnen niedrig um einen Meter oder hoch 2 bis ca 13 m und aussen von kleinen Graben oder Steinkreisen umgeben sein Der Durchmesser der Aufschuttung kann von wenigen Metern bis zu mehr als 100 m reichen Der grosste Hugel ist der Raknehaugen in Norwegen mit einem Durchmesser von 100 m und einer Hohe von 15 m Schwedens grosster Hugel ist der Anundshog mit 60 m Durchmesser und zehn Meter Hohe Der hallstattzeitliche Magdalenenberg bei Villingen Schwenningen hat 100 m Durchmesser und 10 m Hohe sowie etwa 46 000 m Schuttungsmasse Dort fand man neben einer zentralen Grabkammer in der Aufschuttung 126 Nebengraber mit insgesamt 136 Bestattungen Grabhugel mit flacher Kuppe Bearbeiten Diese Grabhugel sind von den Dansehojene die einer Plattform ahneln zu unterscheiden Kong Rans Hoj auf dem Friedhof von Randbol westlich von Vejle in Sudjutland hat eine flache Kuppe und ist ein Dansehoj Seine Untersuchung ergab dass er uber einem Grab der Bronzezeit errichtet wurde Grabhugel mit flacher Kuppe stammen dagegen aus der danischen Eisenzeit und sind bis ans Ende der Wikingerzeit nachzuweisen Hothers Hoj auf dem Friedhof von Harlev Sie unterscheiden sich sehr deutlich von den spharischen Grabhugeln fruherer Zeiten Von den altesten Hugeln etwa 200 n Chr bei Himlingoje auf Seeland sind vier von ursprunglich sieben erhalten In zweien fand man einen Mittelpfahl Einer enthielt einen kleinen Aufbau von Steinen auf der Hugelsohle Auf Vorbjerg Bakke nordwestlich von Horsens liegt eine Gruppe von acht grossen Hugeln mit flachen Kuppen In einem fand man ein Grab aus der jungeren romischen Eisenzeit einen kraftigen Mittelpfahl und einen grossen Bautastein Umgefallene Bautasteine lagen auf dreien dieser Hugel Man kennt sie auch von anderen Grabhugeln Einen Bautastein auf dem sudlichen der Hugel von Jelling kann man noch auf einem Bild von 1591 sehen Auf einem Hugel bei Kongstrup auf Rosnaes Seeland steht der Kajesten Etwa 75 das ist ungefahr ein Drittel der auf alten danischen Friedhofen liegenden Hugel haben flache Kuppen Sie lassen eine Verbindung zwischen den alten heiligen Statten der Eisenzeit und den altesten christlichen Kirchen erkennen Gelegentlich wurde die flache Kuppe erst im Mittelalter geschaffen um einen Glockenturm zu errichten Kirchen von Birket auf Lolland und von Tandslet auf Alsen Dies betrifft auch den Nordhugel von Jelling und den Galgebakken Slots Bjergby auf Seeland Die flache Kuppe hatte eine Funktion In der Sagaliteratur wird berichtet dass Konige auf einem Hugel sassen von dem sie Gewalt ausubten Dies kennt man vom Tynwald Hild auf der Insel Man von dessen Kuppe bis in die Gegenwart Konigswechsel bekanntgegeben und Gesetze verlesen werden Den Brauch kennt man auch vom Lybers Hoj nordlich von Lund von dem aus die Bewohner Schonens Oluf dem Sohn der Konigin Margrethe und mehreren seiner Nachfolgern huldigten zum letzten Male im Jahre 1610 Dass man auf den flachen Kuppen auch Tieropfer darbrachte lassen die Knochenfunde und die christlichen Gesetze gegen Opfer auf Grabhugeln erkennen Die Opfersitten erhielten sich bis in unsere Tage Im Jahre 1909 wurde ein Hugel im Raundal in Norwegen ausgegraben Sein Besitzer berichtete dass man ein Tier geopfert habe wenn jemand auf dem Hofe starb Das Tier war fur Garvor der im Hugel wohnte Als sein Vater starb opferte man zum letzten Male eine Farse Grabhugel mit Nasskern Bearbeiten Unter den archaologisch ausgegrabenen Grabhugeln besonders der nordischen Bronzezeit gab es immer wieder Exemplare die durch exzellent erhaltene Bestattungen hervorstachen In ihrem Inneren wurden die Bestattungen durch einen ungewohnlich hohen Wassergehalt konserviert Zahlreiche Ausgraber berichteten von grossen Wassermengen die sich beim Anstechen des Grabhugels aus ihm ergossen Neuere archaologische Ausgrabungen deuten an dass solche Grabhugel mit Nasskern moglicherweise aus noch unbekannten Grunden von ihren Erbauern gezielt angelegt wurden 6 Dabei wurde durch den inneren Aufbau des Grabhugels erreicht dass sich im Bereich der Bestattungen grosse Mengen Wasser sammelten und hielten Der dadurch bedingte Sauerstoffabschluss hatte zur Folge dass die Bestattungen sich ahnlich gut erhielten wie Moorfunde oder Moorleichen Aktuell lassen sich diese Bedingungen nur noch schwer erforschen da nahezu alle Grabhugel mit einem erhaltenen Nasskern bereits historisch zerstort oder nicht entsprechend dokumentiert ausgegraben wurden Mehrjahrige experimentalarchaologische Versuche im danischen Freiland Forschungszentrum Sagnlandet Lejre bestatigten die bei den Ausgrabungen beobachteten Bedingungen 7 Scheingraber Bearbeiten Viele abgeplatteten Grabhugel der Eisenzeit sind Leergraber Unter ihnen befinden sich einige der Grossten des Nordens wie der sudliche Grabhugel von Jelling der Galgebakken bei Slots Bjergby der Farmannshaugen und der Raknehaugen in Norwegen Letzterer ist 15 m hoch und der hochste nordische Grabhugel er bedeckte jedoch nur eine Ansammlung von Holzstammen Ein weiteres Beispiel ist der Silbury Hill bei Avebury in Sudengland Es gibt mehrere Erklarungen warum Grosshugel leer sind In der Skjoldungesaga wird berichtet dass sich der mythische Konig Sigurd I Ring 735 756 nach einer schweren Verwundung in die Lofting den erhohten Aufbau im hinteren Teil seines Schiffes legen liess das man in Brand steckte und aufs Meer hinausschickte Am Strand warf man einen Hugel auf der den Namen Ringhoje erhielt In der Ynglingesaga berichtet Snorri Sturluson dass man die Asche der Toten in den See werfen oder im Boden vergraben solle und zum Andenken an hervorragende Manner solle man einen Grabhugel errichten Andere Hugel spater Runensteine hat man fur Hauptlinge aufgeschuttet die in der Fremde fielen West und Mitteleuropa Bearbeiten Britische Inseln Bearbeiten nbsp Ring Barrow von Woodcutts CommonGrabhugel aus Erde englisch barrows kommen in Grossbritannien vereinzelt seit dem fruhen Neolithikum vor 8 Ihre Grabkammern konnen aus Holzpfahlen nichtmegalithische Rundhugel Round Barrow oder Megalithen erstellt werden Es gibt Grabhugel in vielen Formen wobei die runde und die ovale Form Oval Barrow von einem Graben Easington Barrow umgeben sein kann siehe auch Disc Barrow Vor allem im Norden der Britischen Inseln uberwiegen jedoch die Steinhugel Der Round Barrow von Veryan in Cornwall ist mit 106 m Durchmesser einer der grossten Der Silbury Hill bei Avebury ist kein Hugelgrab 9 Frankreich Bearbeiten Die meisten Dolmen waren ursprunglich von einem Stein oder Erdhugel bedeckt In Frankreich ist der Tumulus St Michel in Carnac der grosste Grabhugel auf dem Kontinent Im Jahr 1993 stellten Ch Boujot und S Cassen eine Untersuchung vor nach der die bretonischen Ganganlagen Vorlaufer als kleine runde und rechteckige im Hugel langs und quergestellte Kammern hatten Darunter fallen im Departement Morbihan beispielsweise die Anlagen Mane Pochat er Uieu Mane Hui Mane Ty ec Le Manio I II und Kerlescan Nordeuropa Bearbeiten nbsp Hugelgraber bei Wesiory Polen nbsp Thrakisches Hugelgrab nahe Pomorje Bulgarien nbsp Tumulus in der Nekropole von HierapolisDie Hugelgraber in Skandinavien wurden wie die in der norddeutschen Tiefebene ab dem Endneolithikum bis ins 11 Jahrhundert n Chr angelegt Viele danische Hugel sind ausnehmend gross Mollehoj von Arslev Von den kleineren sind viele in der Zwischenzeit durch Pflugen zerstort worden Die Grabhugel von Jelling DK zahlen zum Weltkulturerbe In Danemark besonders aber in Schweden gibt es auch grosse bronzezeitliche Steinhugelgraber Rose und kleine zwei bis drei Meter runde Steingraber Einige sind kreisrund ummauert wie die im Graberfeld von Trullhalsar auf Gotland Siehe auch Hugelgraberfeld im Deependahl Osteuropa Bearbeiten Die Kurgane Rundhugel mit Einzelbestattungen in Moldau Sudrussland Ukraine Rumanien und Bessarabien wurden von halbnomadischen Volkern der Balkengrab und Grubengrabkultur errichtet und waren ein Charakteristikum der Steppe Die Hugelgraber in Pommern z B in Wesiory und anderen Orten des heutigen Polen werden zumeist Goten zugeschrieben Sudosteuropa Bearbeiten Auch die Thraker im Sudosteuropa errichteten Hugelgraber Sie sind vor allem im Tal der thrakischen Konige jedoch auch in der Donauebene und in Thrakien anzutreffen Einige davon wie das Thrakergrab von Kasanlak und Sweschtari in Bulgarien zahlen zum UNESCO Welt Kultur und Naturerbe Sudeuropa Bearbeiten nbsp Tumulus in der etruskischen Nekropole Banditaccia bei CerveteriDie Etrusker errichteten ab dem 7 Jahrhundert v Chr Totenstadte in denen sich zahlreiche Tumuli befanden Sowohl einfache Erdhugel als auch fest ummauerte Grabhugel mit unterirdischen Grabkammern wurden in Cerveteri Populonia und anderen etruskischen Ausgrabungsstatten gefunden Afrika Bearbeiten AgyptenIn Agypten wurden Tumuli bis zum Ende der vordynastischen Zeit fur Beerdigungen genutzt sind somit die Vorlaufer der Mastabas und der Pyramiden AlgerienIn Algerien gibt es mehrere Bazinas aus vorromischer und romischer Zeit die augenfallig mit den Hugelgrabern in Verbindung stehen SudanIn fast allen nubischen Kulturen z B C Gruppe X Gruppe aber auch in historischer Zeit kommen Hugelgraber vor MarokkoIm Suden Marokkos beim Oasendorf Taouz gibt es mehrere Hugelgraber von denen jedoch nur eines mit drei kreuzformig angeordneten Grabkammern gut erhalten ist moglicherweise blieb der Eingang immer offen oder wurde nur mit Steingeroll verschlossen so dass der oder die Toten von vorbeiziehenden Karawanen immer wieder aufgesucht werden konnten Eventuell gehort auch der von behauenen Steinen umschlossene El Gour beim Dorf Souk el Gour bei Meknes in diese Kategorie SaharaIm Gebiet der Sahara finden sich zahlreiche jedoch zumeist arg ruinierte Grabbauten 10 Asien Bearbeiten IndienAus dem prahistorischen Tumulusgrab entwickelten sich in Indien monumentale Furstengraber mit einem grossen Halbkugel Hugel In der Form des Stupa erlangte das Hugelgrab ab dem 3 Jahrhundert v Chr grosse Bedeutung als Grab und Reliquienmal im Buddhismus Dort erinnerte es als zentrales Symbol an das endgultige Verloschen Nirvana des historischen Buddha und fand in vielfaltigen Variationen Verbreitung in mehreren Regionen Asiens z B als Pagode in Ostasien JapanIn Japan werden die Tumuli die fur verstorbene Machthaber errichtet wurden als Kofun bezeichnet Die Kofun Zeit der japanischen Geschichte etwa 300 552 japanische Epochengliederung etwa 300 710 leitet ihren Namen von diesen Grabern her deren grosstes mehr als 700 Meter lang ist Korea nbsp Doppeltes Hugelgrab in KaesongIn Korea wurden verstorbene Machthaber uber fast zwei Jahrtausende hinweg von der Zeit der Drei Reiche bis zum Kaiserreich Korea in Tumuli bestattet Viele dieser Tumuli zahlen zum UNESCO Welterbe u a die Koguryo Grabstatten oder die Konigsgraber der Joseon Dynastie Gegen Ende der Goryeo Dynastie entstand die Doppelgrabbauweise fur einen Konig und seine Frau Amerika Bearbeiten Hauptartikel Mound Als Mound werden kunstlich geschaffene Hugel uberwiegend im Sudosten der Vereinigten Staaten bezeichnet Sie wurden von verschiedenen Indianerkulturen zu kulturellen und Begrabnis Zwecken errichtet Auch die Vorlaufer der Tempel und Palastpyramiden Mesoamerikas werden von der Forschung als mounds bezeichnet Andere Grabtypen BearbeitenLanggestreckte Grabbauten teilweise mit megalithischen Einbauten werden in Mittel und Westeuropa als Langbetten bezeichnet Felsengraber sind in den gewachsenen Felsen eingetieft sei es ober oder unterirdisch Die neolithischen Megalithanlagen bestehen aus grossen Steinen und waren in Europa meist mit Erde uberhugelt Als Flachgraber bezeichnen die Archaologen Bestattungen ohne Hugel Literatur BearbeitenTorsten Capelle Hugelgrab In Reallexikon der Germanischen Altertumskunde RGA 2 Auflage Band 15 Walter de Gruyter Berlin New York 2000 ISBN 3 11 016649 6 S 179 182 kostenpflichtig uber GAO De Gruyter Online Peter Vilhelm Glob Vorzeitdenkmaler Danemarks Wachholtz Neumunster 1968 S 170 Henrik Thrane Otto Hermann Frey Michael Gebuhr Heiko Steuer Torsten Capelle Furstengraber In Reallexikon der Germanischen Altertumskunde RGA 2 Auflage Band 10 Walter de Gruyter Berlin New York 1998 ISBN 3 11 015102 2 S 169 220 kostenpflichtig uber GAO De Gruyter Online Karl Heinrich Kruger Torsten Capelle Konigsgraber In Reallexikon der Germanischen Altertumskunde RGA 2 Auflage Band 17 Walter de Gruyter Berlin New York 2000 ISBN 3 11 016907 X S 120 126 kostenpflichtig uber GAO De Gruyter Online Georg Kossack Prunkgraber Bemerkungen zu Eigenschaften und Aussagewert In Studien zur vor und fruhgeschichtlichen Archaologie Festschrift Joachim Werner Band 1 1974 S 3 33 Peter Vilhelm Glob Vorzeitdenkmaler Danemarks Neumunster 1968 S 169 ff Olivier Henry Ute Kelp Tumulus as Sema Space Politics Culture and Religion in the First Millennium BC Topoi Berliner Studien der Alten Welt 27 De Gruyter Berlin 2016 ISBN 978 3 11 025990 2 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Hugelgrab Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wiktionary Hugelgrab Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen nbsp Wiktionary Tumulus Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Literatur von und uber Hugelgrab im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Hugelgraber im Kulmbacher Land Landschaftsmuseum Obermain Hugelgraber auf der Insel Bornholm Danemark Tobias Uhlig Nicht nur der Zahn der Zeit Grabhugelschwund im Landkreis Diepholz im Denkmalatlas NiedersachsenEinzelnachweise Bearbeiten Liste der obertagigen Bodendenkmale in Mecklenburg Vorpommern Altlengbach in der Datenbank Gedachtnis des Landes zur Geschichte des Landes Niederosterreich Museum Niederosterreich Datenblatt des Kulturportals der Stadt Wien Torsten Capelle Hugelgrab In RGA 2 Band 15 S 179 181 Liste der obertagigen Bodendenkmale in Mecklenburg Vorpommern Mechtild Freudenberg Grabhugel und Kultanlage der Alteren Bronzezeit von Husby Kreis Schleswig Flensburg In Archaologische Gesellschaft Schleswig Holstein Hrsg Archaologische Nachrichten Nr 14 2008 ISBN 978 3 529 01430 7 ISSN 0942 9107 S 30 32 Henrik Breuning Madsen u a The chemical environment in a barrow shortly after construction An archaeological pedological experiment In Journal of Archaeological Science Nr 28 2001 ISSN 0305 4403 S 691 697 Ian Kinnes Round barrows and ring ditches in the British Neolithic London British Museum 1979 Occasional paper 7 ISSN 0142 4815 A W R Whittle Sacred mound holy rings Silbury Hill and the West Kennet Palisade enclosures a later Neolithic complex in north Wiltshire Oxbow Books Oxbow monograph 74 Oxford 1997 Grabbauten in der SaharaNormdaten Sachbegriff GND 4160740 5 lobid OGND AKS LCCN sh85087721 NDL 00576073 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hugelgrab amp oldid 237810543