www.wikidata.de-de.nina.az
Das Graberfeld Plaggenschale liegt in der Gemeinde Merzen im niedersachsischen Landkreis Osnabruck Das in der Bronze und in der Eisenzeit 1200 bis 500 v Chr angelegte Graberfeld liegt ostlich der Westerodener Strasse in der Gemarkung Ost und Westeroden Der Kern der Anlage befindet sich inmitten eines Wacholderhains Nachdem das Graberfeld ursprunglich zum Ortsteil Plaggenschale gehort hatte wurde es den Merzener Ortsteilen Ost und Westeroden zugewiesen Es wird vermutet dass die Menschen die in der Bronzezeit lebten sich den Ort ausgewahlt haben weil er einen sandigen Boden aufweist und daher Bestattungen leichter zu vollziehen waren als in den nahen Lehmboden 1 Das Graberfeld Plaggenschale das grosste und besterhaltene im Osnabrucker Land zahlt zu den bedeutendsten Bodendenkmalen Nordwestdeutschlands Graberfeld im Wacholderhain Plaggenschale Inhaltsverzeichnis 1 Entdeckungsgeschichte 2 Wegspuren 3 Touristische Erschliessung 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseEntdeckungsgeschichte Bearbeiten1839 wurden auf dem zwischen Wittenberg und Boberg gelegenen 2 Graberfeld Plaggenschale 120 Urnen ausgegraben Vier bis sechs stammten aus einem Grabhugel Gefunden wurden eine Pinzette und eine Haarspange aus Bronze zwei Nadeln und ein Messer aus Kupfer Sowie vier Schleifsteine Die Urnen mit den Beigaben kamen in den Besitz von J H B Hartmann in Ankum Durch einen Brand im Jahre 1848 wurde die Sammlung fast vollstandig zerstort Erhaltene Gegenstande gelangten spater ins Kulturgeschichtliche Museum Osnabruck Am Kohlberg lag ein Grabhugelfeld mit mindestens 31 Grabhugeln Der genaue Lageplatz wird nicht mehr festzustellen sein Wahrscheinlich bildete dieses Feld mit den Grabhugeln des Rochusforstes eine zusammenhangende Nekropole Laut Bericht von Ernst Friedrich Herbert Graf zu Munster fand sich in jedem Hugel in einer Grube eine Urne von gewohnlicher Form ohne Deckel In vier der Hugel fanden sich Leichenbrandschuttungen ohne Urne auf zweien stand ein kleines Gefass Die vier Nadeln wovon drei erhalten wurden waren aus Bronze Im Landesmuseum Hannover befinden sich funf sogenannte Vasenkopfnadeln Eine wird als Variante Plaggenschale bezeichnet 1976 zahlte man bei einer Bestandsaufnahme 111 Grabhugel Sie haben Durchmesser von 4 0 bis 9 5 m und Hohen von 0 2 bis 0 5 m Auffallend sind drei grossere Hugel von 15 bis 18 m Durchmesser Hinzu kommen einige ovale und lange Grabhugel die Langen bis 39 m und Breiten von 5 0 bis 6 0 m erreichen Ein weiterer Grabhugel hatte einen Graben in Form eines Schlussellochs Ein 1975 ausgegrabener und rekonstruierter Grabhugel war ebenfalls von einem Schlussellochgraben eingefasst Zwei Grabhugel wurden wegen der Gefahrdung durch Bodenabbau 1976 ausgegraben Im ersten dessen Durchmesser mit 6 2 m und eine Hohe mit 0 5 m angegeben wurde waren keine Eingrabungen oder Beschadigungen festzustellen Unter der Hugelaufschuttung zeichnete sich ein 50 cm breiter Kreisgraben mit einem Durchmesser von 3 5 m ab Der muldenformige Querschnitt war 15 bis 20 cm tief Reste einer Bestattung wurden nicht gefunden Das zweite Grab lag 10 m sudostlich Der Durchmesser betrug 5 5 m bei einer Hohe von 0 55 m Der Rand war stark beschadigt Unter der humosen Aufschuttung fanden sich zahlreiche unregelmassig angeordnete Pfostenlocher Einige waren flach bei Durchmessern von 10 cm bei anderen schloss man auf Durchmesser von 25 bis 40 cm und eine Tiefe bis 40 cm Auch in diesem Grabhugel fanden sich keine Reste einer Bestattung Ausserhalb des Wacholderhains ist auf den Auslaufern des Rocksberges etwa 1 5 km sudlich der Bauerschaft Osteroden ein Grabhugelfeld mit ehemals 17 Grabhugeln gut erhalten Diese Grabhugel haben Durchmesser von 12 bis 22 m und Hohe von 0 5 bis 1 8 m Sechs wurden durch Anlegen eines Ackers oder durch Aufforstung zerstort Die anderen Hugel liegen ostlich der K 111 im Rochusforst Wegspuren BearbeitenDie 1975 erstmals genauer beschriebenen Wegespuren liegen in einem Mischwald direkt nordlich des Hugelgraberfeldes Erhalten sind noch etwa 600 m der ursprunglichen Gesamtlange von etwa 800 m Bis zu sieben parallel verlaufende Hohlwege sind zu erkennen Mit einer Breite von bis zu 15 m einer Tiefe bis 1 7 m und einer Sohlbreite bis 2 5 m gehoren sie zum grossten im Landkreis erhaltenem Zeugnis vorgeschichtlicher Mobilitat Die Wegespuren entstanden vermutlich schon in der Nutzungszeit des Grabhugelfeldes vor etwa 3000 Jahren und wurden bis in die Neuzeit befahren Touristische Erschliessung Bearbeiten nbsp Informationstafel im Wacholderhain PlaggenschaleNach Auffassung von Tourismusexperten lag das Graberfeld Plaggenschale lange Zeit in einem Dornroschenschlaf aus dem das grosste und am besten erhaltene Hugelgraberfeld im Osnabrucker Land geweckt werden soll 3 Nachdem der Landkreis Osnabruck Anfang der 1970er Jahre nach einem Windbruch mit finanzieller Hilfe des Landes Niedersachsen einen Grossteil der Graberfeld Flache gekauft bzw langfristig gepachtet hatte 4 wurden die umgeworfenen Kiefern entfernt und das Areal wurde in eine Heidelandschaft verwandelt den Wacholderhain Plaggenschale Die nicht im Wacholderhain liegenden Teile des Graberfelds sind dadurch gefahrdet dass im Bersenbrucker Land der Anteil der im Rahmen der Biotopkartierung erfassten Flachen gering ist 5 Durch die Ausweitung nahe gelegener Sandabbauflachen waren bis in die 1970er Jahre einige Graber zerstort worden Seine heutige Gestalt erhielt der 350 150 m grosse Wacholderhain durch Pflegemassnahmen in den Jahren 2004 bis 2006 6 7 Zur Steigerung der Attraktivitat des Wacholderhains hat der Archaologische Arbeitskreis fur Stadt und Landkreis Osnabruck e V eine Tour erarbeitet die das Graberfeld Plaggenschale mit dem benachbarten Steingraberweg Giersfeld in Westerholte im Rahmen des Projekts Magische Orte entdecken und Landschaft erleben verbindet 8 In die Liste der Magischen Orte im Landkreis Osnabruck wurde der Wacholderhain im September 2015 aufgenommen 9 Tourismusmanager betonen die Ahnlichkeit des Landschaftsbildes des Wacholderhains mit dem der Luneburger Heide Der Bestand der Heidelandschaft in der Gemeinde Merzen wird nicht nur durch Heid oder Moorschnucken sondern auch durch Ziegen gewahrleistet 10 Seit 2018 fuhrt an dem Wacholderhain ein Terra Vista Track ein Wanderweg vorbei Ein Platz oberhalb einer in der Nahe gelegenen Sandgrube fungiert als Aussichtspunkt von dem aus der Blick bis zum Teutoburger Wald reicht 11 Literatur BearbeitenHery A Lauer 112 Hugelgraberfeld bei Plaggenschale In Archaologische Denkmaler zwischen Weser und Ems Archaologische Mitteilungen aus Nordwestdeutschland Beiheft 34 Isensee 2000Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Wacholderhain Plaggenschale Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Hedi Behrens Wandern in und um Osnabruck Josef Klausing Hugelgraberfeld Plaggenschale Naturpark TERRA vita Wacholderhain klein aber fein Josef Pohl Wanderweg mit Terra Vista Punkt In Plaggenschale Blick in die Erdgeschichte werfenEinzelnachweise Bearbeiten Thomas Wubker Magischer Ort Leben und sterben auf der Plaggenschale noz de 1 August 2015 Hugelgraberfeld Merzen Plaggenschale outdooractive com Josef Pohl Neuer Wanderweg um den Merzener Wacholderhain geplant noz de 1 Juni 2017 Josef Klausing Osteroden Hugelgraberfeld Plaggenschale naturade de Bundesamt fur Naturschutz Landschaftssteckbrief 58500 Bersenbrucker Land Josef Klausing Vom Graberfeld zum Wacholderhain naturade de Christian Geers Terra Vita wirbt fur Kleinod Heidometer zeigt Heideblute im Wacholderhain Merzen an noz de 6 August 2017 Archaologischer Arbeitskreis fur Stadt und Landkreis Osnabruck e V Magische Orte entdecken und Landschaft erleben Tour 1 Vortrag am 17 September Auch in Plaggenschale gibt es einen magischen Ort noz de 15 September 2015 Christian Geers Terra Vita wirbt fur Kleinod Heidometer zeigt Heideblute im Wacholderhain Merzen an noz de 6 August 2017 Christian Geers Ausguck an Sandgrube Herdemann Merzen besitzt nun einen Terra Vista Aussichtspunkt noz de 18 Oktober 201852 50391 7 79829 Koordinaten 52 30 14 1 N 7 47 53 8 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Graberfeld Plaggenschale amp oldid 235205386