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Der Easington Barrow ist ein runder Grabhugel im Suden der Halbinsel Holderness nahe der Humbermundung an der englischen Ostkuste in East Riding of Yorkshire der 1996 und 1997 ausgegraben wurde Lage 53 640194444444 0 12941666666667 Kustenpfad bei EasingtonDer Platz war in den 1890er Jahren von Henry Bendelack Hewetson 1850 1899 und in den 1960er Jahren von Rod Mackey ausgegraben worden Er liegt direkt am Meer so dass die Ausgrabungsutensilien mittels Schubkarren uber mehr als 800 Meter heran geschafft werden mussten Rundhugel sind auf der Holderness selten Der Hugel von Easington ist Teil einer isolierten Gruppe von der einige Teile bereits durch Kustenerosion verloren gingen 1996 lag er am Strand und war in unmittelbarer Gefahr Inhaltsverzeichnis 1 Die Ausgrabung der 1890er Jahre 2 Der Round Barrow 1960 3 Neolithische Funde 4 Zeitstellung 5 Entdeckungen am Easington Strand 6 Das Henge TA 4097 1828 7 Barrow 2 TA 4098 1822 8 Literatur 9 WeblinksDie Ausgrabung der 1890er Jahre BearbeitenEine Reihe paralleler Schlitze die in die Tonschicht unterhalb der Hugelmitte geschnitten waren sind in den 1960er Jahren falschlich als Uberreste einer Holzkonstruktion interpretiert worden 1996 wurde klar dass es sich um Resultate der ersten Ausgrabung in den 1890er Jahren handelt H B Hewetson hatte einen 2 5 Meter breiten Graben durch die Mitte des Hugels geschnitten in dem auf der Suche nach einer Bestattung neun parallele Schlitze ausgegraben wurden Zu beiden Seiten hatte er zwei kurzere Graben angelegt von denen einer knapp das in den 1960er Jahren gefundene Grab verfehlte John Robert Mortimer 1825 1911 bezieht sich in Vierzig Jahre Forschung auf die Sondierungstechnik mittels paralleler Graben und kann bei dieser Ausgrabung anwesend gewesen sein Der Round Barrow 1960 BearbeitenDas in den 1960er Jahren gefundene Flachgrab lag nicht in der Hugelmitte Aufgrund des sauren Tons wurde keine Spur eines Skeletts gefunden aber eine schwarze gedrehte und polierte Scheibe von etwa 6 cm Durchmesser Sie kann das fruheste Beispiel des Drehverfahrens in Grossbritannien sein Ein unverzierter Langhalsbecher der seitlich im Grab gelegen hatte war zerscherbt worden als der Hugel aufgeworfen wurde Teile einer fein gearbeiteten Pfeilspitze aus Feuerstein wurden im Abraum der Ausgrabung des 19 Jahrhunderts gefunden Scherben eines Yorkshire Bechers wurden unterhalb des Hugels entdeckt Der Grabhugel lag am Ende eines leichten naturlichen Anstiegs Verkohlter Reisig bedeckt die versiegelte Flache und durchsetzte das Hugelmaterial an vielen Stellen was auf Brandrodung der Flache deutet Nach der Bestattung bildeten verkohlte Eichenstamme und schwere Aste einen Kreis von 14 m Durchmesser die den Bereich des Grabhugels vordefinierten Der Hugel der ursprunglich etwa 16 m Durchmesser hatte scheint zweilagig errichtet worden zu sein Der Kern besteht aus Sand und Ton dem Oberflachenmaterial der Umgebung Im Hugelmantel fanden sich Tone aus tieferen Schichten Von einem Graben wurden keine Spuren festgestellt obwohl ein etwa 8 0 m breiter Bereich um den Hugel untersucht wurde Eichen Erlen Hasel Pappel und Weiden wurden in der Holzkohle identifiziert und Radiokarbon Proben haben den Barrow in die fruhe Bronzezeit kalibriert um 2000 v Chr datiert Verkohlte Getreidekorner die zwischen der Mitte des 3 und dem Ende des 4 Jahrhunderts n Chr datiert wurden weisen darauf hin dass der Barrow zu dieser Zeit in der Nahe oder innerhalb romerzeitlicher Acker gelegen hat Neolithische Funde BearbeitenFruhneolithische Funde unter dem Hugel sind in den 1960er Jahren erkannt worden In den jungsten Ausgrabungen wurden mehrere Feuerstellen Gruben Pfostenlocher und eine dichte Streuung von Keramik uber 650 Scherben und bearbeitetem Feuerstein uber 750 Stucke aus dieser Phase rund um den naturlichen Anstieg gefunden Andere Pfostenlocher sind wahrscheinlich Teil eines rechteckigen Gebaudes das auf der Sudostseite hinter dem Hugel stand Abgewitterte Topferware lag lange an der Oberflache bevor sie vom Hugel bedeckt wurde Eine grosse Anzahl unterschiedlicher Gefasse aus mittelneolithischer Tradition mit Rillen Schnur oder Fingernageleindrucken verziert war vertreten Ein Grossteil des Feuersteins war Abfall der Werkzeugherstellung Schmale Klingen dominierten aber es gab auch den Teil eines grossen polierten Dechsels eine Pfeilspitze dreieckig mit einem Widerhaken sowie Messer und Schaber Ein Schaber und ein Messer hatten eine perfekt geschliffene Kante Die Anwohner nutzten vor allem die beste Qualitat des schwarzen Feuersteins aus dem lokalen Geschiebemergel der in Flussbetten oder am Humberufer gesammelt worden sein konnte Fragmente mehrerer Mahl und Reibsteine wurden in einer Grube gefunden und ein Webgewicht aus gebranntem Ton lag in einem der Pfostenlocher Dies kann das fruheste Webgewicht in Grossbritannien sein Zeitstellung BearbeitenHolzkohleproben aus einer Feuerstelle und verschiedenen Pfostenlochern zeigen dass jungsteinzeitliche Menschen den Platz vom fruhen 4 bis in die Mitte oder die Spatphase des 3 Jahrtausends v Chr also mehr als 1000 Jahre genutzt haben Vor 5000 Jahren lag das Meer vielleicht zehn Kilometer entfernt im Osten aber das Humberufer fast so nah wie heute Die Siedlung lag am Kilnsea Fleet einem weiten nordostlich verlaufenden Tal Ein Henge und andere runde Hugelgraber liegen im gleichen Tal das mit dem Meeresanstieg teilweise zu einem Priel wurde Die Bedeutung der fruhen Bronzezeit wurde im Jahr 1996 bestatigt als das Fragment eines genahten Plankenbootes auf dem Kilnsea Strand gefunden wurde Es wurde auf kalibriert 1870 1670 v Chr datiert und ist das fruheste Beispiel seiner Art in Grossbritannien Genahte Boote gelten als seetuchtig Entdeckungen am Easington Strand BearbeitenIm Juni 1998 wurde bekannt dass am Strand von Easington von der Flut eine lange Strecke freigespult worden war was an diesem Teil der Kuste in regelmassigen Abstanden auftritt Zwei runde Strukturen etwa 50 m voneinander entfernt wurden sichtbar Zwischen Ebbe und Flut wurden kleine Schnitte angelegt Ausgegraben wurde Skelettmaterial zusammen mit dem Inhalt einer Grube die mit Holzkohle und kalzinierten Knochen gefullt war Sie wurden dem Zentrum fur Feuchtgebietsarchaologie der University of Hull ubergeben Das Henge TA 4097 1828 BearbeitenDas grossere Henge Monument bestand aus konzentrischen Ringen aus Kies Ton und einer Schwarzerdefarbung mit einem Durchmesser von 25 bis 30 m Lage 53 642083333333 0 13097222222222 Im besser erhaltenen nordostlichen Quadranten war augenfallig dass es zwei konzentrische Graben gab Der innere umschloss eine Flache von etwa 12 m Durchmesser Er hatte einen kleinen inneren und moglicherweise auch einen ausseren Wall Eine Grube in der Fullschicht des inneren Grabens enthielt Holzkohle und kalzinierte Knochen Die Analyse zeigte dass es sich um verbrannte Menschen und Tierknochen handelte Die Einascherung stammte von einem jungen Mann der zwischen 2500 und 2000 v Chr starb Schwarzes organisch reiches Material aus dem 1 Jahrtausend v Chr hatte sich uber dem primaren Bodenprofil im Innenring angesammelt Der schwarze Boden wurde mit Kies bedeckt Moglicherweise wurde die neue Oberflache erstellt als der aussere Graben ausgehoben wurde Er umschliesst eine Flache von etwa 20 m Durchmesser Der zweite Graben hatte einen beachtlichen Aussenwall mit einem moglichen Durchgang im Nordwesten Die gegenuberliegende Seite ist durch Uberschwemmung zerstort worden Dieses Ereignis spulte vielleicht nicht lange nach seinem Bau jedenfalls zu einer Zeit als das Denkmal noch intakt war Flusslehm in den ausseren Graben Eine einzelne Scherbe aus der Eisenzeit von der Oberflache der Grabenverfullung unterstutzt die Annahme einer Uberflutung im ersten Jahrtausend v Chr Alle Belege zeigen dass in der ersten Phase dieses Denkmals auch der Easington barrow errichtet wurde Barrow 2 TA 4098 1822 Bearbeiten50 m sudlich des Henges direkt am Meeresufer lag ein zweiter Grabhugel mit einem Durchmesser von 17 m der in den 1960er Jahren weggespult wurde Lage 53 641527777778 0 13111111111111 Ein Graben mit einem ausseren Wall umschloss eine Kiesflache von uber 9 m Durchmesser mit den Knochen der Hockerbestattung eines Erwachsenen in der Mitte Das rechtsseitig gelagerte Skelett mit dem Kopf im Sudwesten kann in einem sehr flachen Grab gelegen haben oder zu einer auf der Oberflache niedergelegten Bestattung gehoren Scherben einer bronzezeitlichen Kragenurne wurden auf der Oberflache gefunden Wie das Henge kann auch der Hugel 2 zur gleichen Zeit uberflutet worden sein Externe Walle waren bei East Yorkshire barrows bis dahin unbekannt aber das Uberpflugen wird wahrscheinlich einen Grossteil zerstort haben Wie der Easington Barrow barg auch dieser Grabhugel Hinweise auf neolithische Aktivitat Scherben von Peterborough Ware und Reste einer Feuerstelle wurden unter dem zentralen Bereich gefunden Literatur BearbeitenDave H Evans Ken Steedman Recent archaeological work in the East Riding In East Riding Archaeologist Band 10 2001 67 156 hier S 69 73 interim summaries Kate Dennett Henry Bendelack Hewetson 1850 1899 a Renaissance Man of the Victorian Era In Leeds Museums amp Galleries Review Nr 3 2000 S 17 23 Robert van de Noort Richard Middleton Andrew Foxon Alex Bayliss The Kilnsea boat and some Implications from the Discovery of England s oldest Plank Boat Remains In Antiquity Band 73 Nr 279 1999 S 131 135 doi 10 1017 S0003598X00087913 Rod Mackey A tale in three parts concerning a barrow a long house and a henge In Current Archaeology Band 17 Nr 202 2006 S 526 531 Weblinks BearbeitenBeschreibung und Bilder englisch nbsp Karte mit allen Koordinaten OSM WikiMap Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Easington Barrow amp oldid 226446480