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Die Anlagen vom Niedzwiedz Typ NTT in Sudpolen sind Langhugel in Erde Holzkonstruktion die etwa um 3500 v Chr fruher als die steingefassten kammerlosen Hunenbetten in Mitteldeutschland und Nordpolen von den Tragern der Trichterbecherkultur TBK errichtet wurden Um die Erdhugel zu stabilisieren wurden lange Pfostenreihen Palisaden in Fundamentgraben gerammt oder Flechtwerkwande errichtet Einige dieser Hugel hatten solide Wande aus Spaltbohlen Das Fehlen von Megalithen ist wie in Ostengland ressourcenbedingt bzw als protomegalithische Vorform zu erklaren Die besonders zu dieser Zeit ubliche Palisade im Kontext mit dem Kultplatz zeigt dass Palisaden die ublicherweise mit fortifikatorischen Eigenschaften verknupft werden hier eine Temenos Funktion besassen die im Weiteren auch auf Einfassungen aus anderen Materialien etwa aus Stein Randsteine Steinkreise etc zu ubertragen ist 1 Inhaltsverzeichnis 1 Trichterbecherkultur gesamt 2 Name und Einordnung 3 Beschreibung 4 Zeitstellung 5 Kontext 5 1 Danemark 5 2 Mitteleuropa 6 Siehe auch 7 Literatur 8 EinzelnachweiseTrichterbecherkultur gesamt BearbeitenSeweryn Rzepecki listet alle Fundplatze ggf mehrerer kammerloser Anlagen der Trichterbecherkultur TBK auf unabhangig davon ob sie eine megalithische Einfassung haben hatten oder nicht wobei er die NTTs einzeln erfasst 13 in Tschechien davon 1 Anlage vom Niedzwiedz Typ NTT 45 in Danemark davon 10 NTTs 9 auf Jutland eine auf Funen 161 in Deutschland davon 159 NTTs alle im Elbe Saale Gebiet 144 in Polen davon 9 NTTs 2 in Pommern 2 in Kujavien und 5 an der oberen Weichsel 1 in Schweden Schonen keine NTT Name und Einordnung BearbeitenFur die unmegalithischen Anlagen der TBK postuliert S Rzepecki in Anlehnung an britische Klassifikationen die Einbeziehung in den Bereich der Megalithanlagen 2 Magdalena Midgley hat beispielsweise belegt dass es eine direkte Verbindung der Tradition der so genannten unchambered Longbarrows Ostenglands mit den Megalithanlagen gab Eine Zusammenfassung des Forschungsstandes erfolgte in einem Vortrag von Chr Tilley 1996 3 Bislang gebrauchte Begriffe wie eingeschrankte Megalithen Jazdzewski 1970 21 Quasimegalithen Kosko 2006 oder Megaxylons Tunia 2006 halt Rzepecki fur unbrauchbar Es ist seiner Meinung nach angesichts der Analogie zu den kujavischen Anlagen ebenso unmoglich die NTTs als Holzgraber zu definieren Rzepecki 2004 124 Das Phanomen hat eine europaische Dimension und ist viel weiter verbreitet als der Bereich der TBK Beschreibung BearbeitenDie neun polnischen Anlagen entstanden uberwiegend in der Sudostgruppe der TBK Lublin Slawinek Niedzwiedz Pawlow Slonowiece und Zagaje Stradowskie entlang der oberen Weichsel und in Kujawien und Pommern Inowroclaw Jastrzebiec Podgaj und Renice Die Anlagen sind gestreckt rechteckig mit stark gerundeten Ecken oder entweder streng trapezoid oder trapezoid mit gerundeten Ecken am schmalen Ende der oft 40 bis 50 m langen Hugel Die Trapezform erinnert an die Hauser vom Brzesc Kujawski Typ der Lengyel Kultur die der TRB regional vorausging Die gebrauchlichste Konstruktion innerhalb des Grabhugels war eine kastenformige rechteckige Kammer aus Steinen und Holz innerhalb derer Einzelbestattungen gefunden wurden Wegen der ungunstigen Bodenbedingungen wurden jedoch nur etwas mehr als 20 Belege fur Beisetzungen gefunden und nur in 16 der NTTs waren Skelettteile erhalten Beisetzungen erfolgten in Gruben oder oberirdisch Die Toten waren ausgestreckt beerdigt worden manche offenbar in Holzsargen Die Grabbeigaben waren bescheiden Verzierte Gefasse Eberhauer und gelegentlich Feuersteinwerkzeuge Die einzigen Perlen kamen in Form von Bernstein Halsketten vor Wenn an den Skeletten Knochen fehlten erklart man das damit dass die Kammern bis zur vollstandigen Exkarnation offen blieben Aschereste in den Ritualbauten verweisen auf Rituale Zeitstellung BearbeitenS Rzepecki schlagt ein Zeitmodell fur die Nutzung der steinkammerlosen architektonischen Formen vor A NTTs ab 4400 3350 bis 2900 v Chr B Anlagen vom Typ Konens Hoj Barkjaer und Sarnowo mit Holz und oder Randsteineinfassungen ab 4200 bis 2900 v Chr C Hunenbett ohne Kammer ab 3700 3500 bis 3300 3200 v Chr Kontext BearbeitenDanemark Bearbeiten Einfassungen aus Holz sind fur danische Erdhugel unter dem Begriff Anlagen vom Typ Konens Hoj Frauenhugel benannt nach einem Fundort schwed Langhogar bekannt Es gibt wie in Stengade auf Langeland und Ravning Mark in Ostjutland Danemark auch Stein Holz Konstruktionen der Wande In vielen Fallen wurden jedoch die Reste massiver Holzfassaden gefunden Es gab auch rechteckige Konstruktionen aus Spaltbohlen die statt mit Erde mit Steinen gefullt waren Das Innere der Langhugel war durch Querwande aus Steinen oder Stein Holz Konstruktionen in mehrere Abteilungen getrennt In Barkjaer in Djursland waren Holzhurden zur Unterteilung errichtet Die beiden Anlagen in Barkaer sind etwa 85 m lang und 6 5 bzw 7 5 m breit Sie waren in 26 Felder von je etwa drei Meter Lange unterteilt Zur raumlichen Unterteilung kamen noch Holzeinbauten hinzu ein typisches kultisches Element Rechteckige Holzbauten die etwa 3 bis 5 0 m massen wurden auch am breiteren Ende in die dreieckigen kujawischen Hunenbetten ohne Kammer eingebaut In Bygholm Norremark Danemark war ein ovales Gebaude von etwa 12 0 6 0 Meter aus Holzpfosten mit einem Grab in der Mitte des Hugels erbaut worden In kujawischen Grabern wie in Sarnowo war diese Holzkonstruktion uber dem Grab errichtet Mitteleuropa Bearbeiten Es gibt Erde Holzkonstruktionen auch in Bohmen und Deutschland hier unter dem Begriff Langhugel In Schleswig Holstein Langhugel von Tinnum sollen mindestens 3 000 uberhugelte Grabbauten vorhanden gewesen sein die grosstenteils zerstort sind Jurgen Hoika zahlte im Jahr 1990 noch 207 Langbetten fur die er eine Durchschnittslange von 40 m ermittelte Neun von ihnen sind langer als 100 m Bei Borgdorf Kreis Rendsburg Eckernforde wurde ein 199 m langes Langbett ausgegraben ohne dass der Gesamtbefund zu erfassen war Die enormen Langen finden Entsprechungen in Einhegungen vom Typ Passy in Frankreich wo Langen von uber 300 m beobachtet wurden Siehe auch BearbeitenAnlagen vom Typ Konens HojLiteratur BearbeitenPeter Vilhelm Glob Vorzeitdenkmaler Danemarks Wachholtz Neumunster 1968 S 56 Lennart Brandtstatter Doris Mischka Auf der Suche nach neolithischen Langbetten In Archaologische Nachrichten aus Schleswig Holstein 2011 S 36 38 Seweryn Rzepecki The roots of megalithism in the TRB culture Instytut Archeologii Uniwersytetu Lodzkiego u a Lodz 2011 ISBN 978 83 933586 1 8 Onlineversion Jurgen E Walkowitz Das Megalithsyndrom Europaische Kultplatze der Steinzeit Beitrage zur Ur und Fruhgeschichte Mitteleuropas Band 36 Beier amp Beran Langenweissbach 2003 ISBN 3 930036 70 3 Einzelnachweise Bearbeiten J E Walkowitz Das Megalithsyndrom Europaische Kultplatze der Steinzeit Beier amp Beran Langenweissbach 2003 ISBN 3 930036 70 3 S 201 ff Seweryn Rzepecki The roots of megalithism in the TRB culture Instytut Archeologii Uniwersytetu Lodzkiego u a Lodz 2011 ISBN 978 83 933586 1 8 S 9 The presence of stone material cannot serve as either a necessary or a sufficient condition for classification of any monuments as megaliths cf Hodder 1984 Sherratt 1990 1999 Midgley 2005 77 78 2008 23 25 Die Anwesenheit von Steinmaterial kann entweder als eine notwendige oder als ungenugende Bedingung fur die Klassifikation der Denkmaler als Megalithen sein Hodder 1984 Sherratt 1990 1999 Midgley 2005 77 78 2008 23 25 Bei der Deutung der religiosen Phanomene bezieht er sich S 11 auf Gimbutas 1994 286 305 2001 Wunn 2001 161 166 2005 387 399 Walkowitz 2003 189 191 Krzak 2007 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Anlagen vom Niedzwiedz Typ amp oldid 230910188