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Carnac bretonisch Karnag ist eine franzosische Gemeinde mit 4231 Einwohnern Stand 1 Januar 2020 im Departement Morbihan in der Region Bretagne Sie gehort zum Arrondissement Lorient und zum Gemeindeverband Auray Quiberon Terre Atlantique Carnac KarnagCarnac Frankreich Staat FrankreichRegion BretagneDepartement Nr Morbihan 56 Arrondissement LorientKanton QuiberonGemeindeverband Auray Quiberon Terre AtlantiqueKoordinaten 47 35 N 3 5 W 47 584722222222 3 0777777777778 Koordinaten 47 35 N 3 5 WHohe 0 45 mFlache 32 71 km Einwohner 4 231 1 Januar 2020 Bevolkerungsdichte 129 Einw km Postleitzahl 56340INSEE Code 56034Website https www carnac fr Inhaltsverzeichnis 1 Geografie 2 Bevolkerungsentwicklung 3 Tourismus 4 Monumente 4 1 Steinreihen 4 2 Tumulus St Michel 4 3 Grosssteingraber 4 4 Vorzeitliche Besiedlung 4 5 Datierung 5 Museum 6 Personlichkeiten 7 Stadtepartnerschaften 8 Literatur 9 Einzelnachweise 10 WeblinksGeografie BearbeitenDie Stadt Carnac liegt an der Atlantikkuste zwischen der Halbinsel Quiberon und der Mundung des Flusses Auray die zum Golf von Morbihan uberleitet Der Kustenabschnitt um Carnac heisst Cote des Megalithes Sie ist beruhmt fur ihre mehr als 3000 Menhire die zu Steinreihen franzosisch alignements gruppiert sind Auch die Steingehege der Bretagne und etliche Grosssteingraber Dolmen liegen nahe Carnac Nachstgrossere Stadte sind Lorient 30 Kilometer nordwestlich und Vannes 28 Kilometer nordostlich Umgeben wird Carnac von den Nachbargemeinden Ploemel im Norden Crach im Nordosten La Trinite sur Mer im Osten Saint Pierre Quiberon im Sudwesten Plouharnel im Westen sowie Erdeven im Nordwesten Bevolkerungsentwicklung BearbeitenJahr 1962 1968 1975 1982 1990 1999 2011 2019Einwohner 3636 3655 3733 3962 4243 4444 4227 4236Quellen Cassini und INSEETourismus BearbeitenDie klimatisch stabile Sudkuste der Bretagne mit ihren vielen Buchten und Sandstranden ist bei Franzosen schon seit den 1920er Jahren beliebt Seit den 1960er Jahren finden sich auch Besucher aus anderen europaischen Landern ein die auch die vielen prahistorischen Sehenswurdigkeiten in Carnac und seiner Umgebung besuchen Der Bahnhof Plouharnel Carnac an der Bahnstrecke Auray Quiberon wird im Sommer von Ausflugszugen bedient Bis 1935 gab es eine Strassenbahn die den Bahnhof Ort und Strand miteinander und mit den Nachbarorten La Trinite sur Mer und Etel verband Monumente BearbeitenDie Steinreihen die einzeln stehenden Menhire und die Dolmen bestehen im Wesentlichen aus dem Granitgestein der vom Meer aufgeschlossenen Kuste Viele Oberflachen sind heute zum Teil verwittert und mit Flechten uberzogen Wahrend die alteren Steine der Steinreihen und der Dolmen in aller Regel sorgfaltig bearbeitet wurden sind bei spateren Steinsetzungen kaum noch Bearbeitungsspuren festzustellen Steinreihen Bearbeiten nbsp Ubersicht uber die Steinreihen nbsp Megalithanlage von Le Menec mit 1099 Menhiren Carnac nbsp Steinreihen von Kermario nbsp Dolmen Er Roc h Feutet bei CarnacDie Steinreihen bilden die Gruppen von Kerlescan Le Menec und Kermario Die Reihen sind uber drei Kilometer lang und enthielten ursprunglich uber 3000 Steine die zwischen 0 5 und 4 0 m hoch sind Die grossten Steine befinden sich immer am westlichen Ende Das ursprungliche Ausmass betrug vermutlich 8 km und die Anlage schloss auch die Monumente von Le Petit Menec St Barbe und Kerzerho ein Die Reihen erstreckten sich damit von Crac h Ria bis Plouharnel Menec hat Steinkreise an beiden Enden 90 und 110 m Durchmesser Die Steinreihe andert einmal die Ausrichtung was manche Forscher als Hinweis auf einen Bau in zwei Phasen ansehen Bei Kermario sind die Reste des Steinkreises am West Ende auf Luftbildern noch zu erkennen Die Steinreihe andert dreimal ihre Richtung Kerlescan hat einen Steinkreis am Westende im Osten anscheinend nicht Er besteht aus 13 parallelen Reihen die zwischen sieben und 41 Steine enthalten Ein Teil der Megalithe lag bereits als Blocke vor viele der kleineren wurden aus dem anstehenden Fels gebrochen Erste systematische Untersuchungen machte der schottische Archaologe James Miln 1819 1881 in den 1870er Jahren und spater sein Schuler Zacharie Le Rouzic 1864 1939 1 Wahrend des Zweiten Weltkriegs wurden nationalsozialistische Archaologen des Einsatzstabs Reichsleiter Rosenberg mit der Vermessung der Steinreihen und einer Ausgrabung speziell an den Steinreihen von Kerlescan beauftragt 2 3 Die Funde der Ausgrabung befinden sich grosstenteils bis heute im Museum von Carnac Serge Cassen 4 sieht die Steinreihen als eine Verteidigungslinie gegen ubernaturliche Gefahren die vom Meer ausgehen Tumulus St Michel Bearbeiten Der Tumulus St Michel ist der grosste kunstlich errichtete Erdhugel Frankreichs Lange 125 m Breite 60 m Hohe etwa 10 m Er enthalt eine Anzahl von Steinkisten und einen Dolmen die mittels Tunnel zu besichtigen waren Da die Hugelschuttung durch die Grabungen instabil wurde sind die Tunnel inzwischen fur die Offentlichkeit gesperrt Auf der Spitze des Grabhugels befindet sich eine Kapelle fur den Erzengel Michael und ein Steinkreuz Von hier hat man eine gute Aussicht uber den Golf von Morbihan Vergleichbare Grosstumuli in der Umgebung sind der Le Petit Mont bei Arzon sowie die Anlagen von Er Grah Mane Lud Tumulus du Moustoir und Mane er Hroek bei Locmariaquer Siehe auch Tumulus von Toul Prieu Grosssteingraber Bearbeiten Am Ortsrand befinden sich die Dolmen von Kerluir und Beaumer Im Ort befindet sich ein weiterer Dolmen Belle Vue an der Rue de Courdiec Eine Kurzdarstellung der aktuellen Forschung um die Megalithgraber der Region Carnac wurde von der Berliner Gesellschaft fur Anthropologie Ethnologie und Urgeschichte vorgelegt 5 Wahrend der deutschen Besatzung der Bretagne 1940 1944 wurden mehrere Grosssteingraber durch Schutzengraben und Schanzarbeiten der Organisation Todt und der Wehrmacht beschadigt oder zerstort 6 Vorzeitliche Besiedlung Bearbeiten Das Camp du Lizo ist eine Hohensiedlung Sie wurde am Ende der Bronzezeit errichtet und ist bisher als einzige in der Region erforscht Das auf einem Plateau oberhalb des Flusses Crac h nordostlich von Carnac gelegene Camp wurde zwischen 1923 und 1926 von Zacharie Le Rouzic 1864 1939 untersucht 7 8 Datierung Bearbeiten Die Megalithanlagen wurden in der Jungsteinzeit ab ca 4500 v Chr erbaut und bis in die Bronzezeit ca 2300 v Chr genutzt Gewohnlich datiert man die Steinreihen in das Spatneolithikum 9 Grundlagen fur eine Datierung Skelettreste oder Keramikfunde sind jedoch sparlich und konnten uberdies auch spateren Zeiten entstammen Die Steinreihen von Kermario laufen uber den altneolithischen Langhugel von Le Manio Museum BearbeitenIn dem Gebaude eines ehemaligen Priesterseminars in der Ortsmitte von Carnac befindet sich das Musee de Prehistoire mit sehenswerten Exponaten und Informationen zu Megalithanlagen Einige Vitrinen sind der Romerzeit und dem Mittelalter gewidmet siehe Weblink Personlichkeiten BearbeitenPaul Goffeny 1907 1945 hochdekorierter franzosischer Marinepilot Delphine Cousin Questel 1991 mehrfache Windsurf WeltmeisterinStadtepartnerschaften BearbeitenIllertissen Deutschland La Clusaz FrankreichLiteratur BearbeitenPierre Roland Giot Les Alignements de Carnac Die Alignements von Carnac Editions Ouest France Rennes 1992 ISBN 2 7373 1021 0 Mark Patton Statements in stone Monuments and society in Neolithic Brittany Routledge London u a 1993 ISBN 0 415 06729 4 D Sellier Elements de reconstruction du paysage premegalithique sur le site des alignements de Kerlescan Carnac Morbihan a partir de criteres geomorphologiques In Revue archeologique de l Ouest 12 1995 ISSN 0767 709X Jurgen E Walkowitz Das Megalithsyndrom Europaische Kultplatze der Steinzeit Beitrage zur Ur und Fruhgeschichte Mitteleuropas Bd 36 Beier amp Beran Langenweissbach 2003 ISBN 3 930036 70 3 Einzelnachweise Bearbeiten The mystery of France s Stonehenge Reena Perschke Les megalithes du Morbihan littoral sous l occupation allemande 1940 1944 In Bulletin et Memoires du Morbihan Teil CXXXIX Societe Polymathique du Morbihan Vannes 2013 S 63 89 Werner Hulle Die Steine von Carnac Verlag J A Barth Leipzig 1942 Serge Cassen Exercice de stele une archeologie des pierres dressees reflexion autour des menhirs de Carnac Errance Paris 2009 ISBN 978 2 87772 394 7 Reena Perschke Nichts als grosse Steine Die Megalithgraber von Carnac Quiberon und dem Golfe du Morbihan In Mitteilungen der Berliner Gesellschaft fur Anthropologie Ethnologie und Urgeschichte Band 31 2010 ISBN 978 3 89646 825 3 S 89 104 Reena Perschke Ausgrabungen und Zerstorungen an den Megalithen von Carnac wahrend der deutschen Besatzung der Bretagne 1940 1944 In Archaologische Informationen Bd 37 2014 S 81 152 abgerufen am 18 April 2022 Zacharie Le Rouzic Premieres fouilles au camp du Lizo Edition Ernest Leroux Paris 1933 Yannick Lecerf Une nouvelle intervention archeologique au Camp du Lizo en Carnac Morbihan In Revue archeologique de l Ouest No 3 1985 ISSN 0767 709X S 47 58 Herbert Genzmer Ratsel der Menschheit Parragon 2013 ISBN 978 1 78186 183 7 S 52 f Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Carnac Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wikivoyage Carnac Reisefuhrer Tourismusburo Carnac franz deutsch engl Prahistorisches Museum Carnac franz deutsch engl Das Ratsel von Carnac Carnac Informationen zu den Steinreihen franz Stadtepartnerschaft zwischen Carnac und Illertissen deutsch Die Alignements von Carnac auf Grosssteingraeber de deutsch Gemeinden im Arrondissement Lorient Auray Bangor Belz Branderion Brech Bubry Calan Camors Carnac Caudan Cleguer Crach Erdeven Etel Gavres Gestel Guidel Hennebont Hœdic Ile de Groix Ile d Houat Inguiniel Inzinzac Lochrist Kervignac Landaul Landevant Lanester Languidic Lanvaudan Larmor Plage La Trinite sur Mer Le Palais Locmaria Locmariaquer Locmiquelic Locoal Mendon Lorient Merlevenez Nostang Ploemel Ploemeur Plouay Plouharnel Plouhinec Plumergat Pluneret Pluvigner Pont Scorff Port Louis Queven Quiberon Quistinic Riantec Sainte Anne d Auray Sainte Helene Saint Philibert Saint Pierre Quiberon Sauzon Normdaten Geografikum GND 4085156 4 lobid OGND AKS VIAF 147761340 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Carnac amp oldid 235148358