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Dolmen und Tumulus von Er Grah auch Er Groh bzw Er Vingle genannt gehoren zu den bedeutenden Megalithbauten im Bereich der archaologischen Zone des Golfs von Morbihan in der Bretagne Das nur in Teilen erhaltene Bauwerk wurde im Jahr 1935 zum Monument historique 1 erklart Er GrahEr GrahVom Tumulus Er Grah sind nur die stufenformig angelegten Grundmauern aus kleinen Bruchsteinen erhalten Der grosse Stein am rechten Bildrand ist der Deckstein des Dolmens die Megalithen im mittleren Hintergrund gehoren zum Grand Menhir Brise Er Grah vorne der Grand Menhir Brise Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Baugeschichte 3 Architektur 3 1 Dolmen 3 2 Tumulus 3 3 Steine 4 Ornamentik 5 Bedeutung 6 Siehe auch 7 Einzelnachweise 8 Literatur 9 WeblinksLage BearbeitenDas Bauwerk liegt innerhalb der archaologischen Statten von Locmariaquer in unmittelbarer Nachbarschaft zur Table des Marchand und zum Grand Menhir Brise Baugeschichte BearbeitenAusgrabungen in den 1980er Jahren haben ergeben dass es um 4500 v Chr an dieser Stelle mehrere kleinere Grab und Opferstatten in Form von Gruben gab die von kleinen Stein und Erdhugeln bedeckt waren auch Feuerstellen wurden gefunden Um das Jahr 4200 v Chr oder wenig spater wurde der heute sichtbare Dolmen errichtet dessen Deckstein aus dem Teilstuck eines wahrscheinlich kurz vorher gewaltsam umgesturzten Menhirs besteht grossere Teilstucke desselben Steins finden sich als Decksteine der etwa zeitgleich errichteten Bauten der Table des Marchand und des Dolmens von Gavrinis Der Dolmen von Er Grah war von einem runden Steinhugel Cairn ummantelt dessen ehemalige Hohe unbekannt ist In den nachfolgenden Jahrhunderten wurde der gesamte Komplex nach Norden und Suden erweitert und von einem langen aber wohl nicht sehr hohen Tumulus uberdeckt der nur in seinen unteren Teilen aus kleinen Bruchsteinen bestand der eigentliche Baukorper wurde aus Erde aufgeschuttet vgl Mane Lud hier aber wohl zusatzlich mit Bruchsteinen abgedeckt In mittelalterlicher Zeit vielleicht auch schon fruher wurden dem Tumulus Bruchsteine entnommen daher die Bezeichnung Er Vingle der Steinbruch Moglicherweise wurde auch Erde abgetragen das nordliche Ende des Tumulus ist jedenfalls verkurzt die Erde zwischen den Bruchsteinmauern fehlt vollig Im Zuge der Ausgrabungs und Restaurierungsarbeiten erhielten Dolmen und Tumulus ihre heute sichtbare Form Architektur BearbeitenDolmen Bearbeiten Der Dolmen von Er Grah gehort zu den wenigen bekannten geschlossenen Einzelgrabbauten aus der Zeit der Megalithkultur Es wurden keine Steine gefunden die auf einen von Megalithen gefassten und bedeckten Zugang hindeuten In seinem Innern befanden sich moglicherweise Skelettreste und Grabbeigaben die allerdings Grabraubern fruherer Zeiten zum Opfer fielen Die Grosse der Deckenplatte betragt etwa 3 85 m 3 15 m bei einer Dicke von etwa 70 cm die Ausmasse der Grabkammer sind entsprechend kleiner Tumulus Bearbeiten Vom trapezformigen etwa 140 m langen und zwischen 16 m und 26 m breiten Tumulus sind nur Teile der stufenformig angelegten Grundmauern aus Bruchsteinen erhalten Man nimmt an dass der Tumulus nicht sehr hoch war so dass moglicherweise die Deckplatte des Dolmens sichtbar blieb Steine Bearbeiten Die meisten der verwendeten Steine bestehen aus ortlich vorkommendem Granit der Deckstein des Dolmens ist hingegen so genannter Orthogneis der hauptsachlich bereits bei den alteren spater jedoch meist zerstorten und als Teilstucke wiederverwendeten Grossmenhiren in der Umgebung von Locmariaquer Verwendung fand Ornamentik BearbeitenDie Steine des Dolmens von Er Grah sind nicht ornamentiert Bedeutung BearbeitenDer Tumulus von Er Grah war einer der grossten in der Bretagne vgl Mane Lud Mane er Hroek Cairn von Barnenez und Tumulus St Michel bei Carnac Der Dolmen war sicherlich einer hochgestellten Personlichkeit vorhalten war jedoch deutlich kleiner als die benachbarte Table des Marchand beziehungsweise der Dolmen von Gavrinis Die Zerstorung von Grossmenhiren und die anschliessende Wiederverwendung der Bruchstucke als Decksteine von Grab bzw Kult oder Versammlungsbauten lassen auf einen tiefgreifenden kulturell religiosen Wandel in der Zeit um 4200 v Chr schliessen Siehe auch BearbeitenMegalithanlagen der BretagneEinzelnachweise Bearbeiten Tumulus et Dolmen Er Grah Locmariaquer in der Base Merimee des franzosischen Kulturministeriums franzosisch Literatur BearbeitenDamien Bonniol Serge Cassen Corpus descriptif des steles ou fragments de stele en orthogneiss In Serge Cassen Hrsg Autour de la Table Explorations archeologiques et discours savants sur des architectures neolithiques a Locmariaquer Morbihan Laboratoire de recherches archeologiques LARA Universitat Nantes Nantes 2009 ISBN 978 2 86939 228 1 S 702 734 hier S 707 Charles Tanguy Le Roux Gavrinis et les iles du Morbihan Les megalithes du golfe Guides archeologiques de la France 6 Ministere de la culture Direction du patrimoine Sous direction de l archeologie Paris 1985 ISBN 2 11 080856 X Weblinks BearbeitenEr Grah Text Fotos Er Grah Luftbild Fotos Er Grah Fotos Text Er Grah engl 47 567222222222 2 95 Koordinaten 47 34 2 N 2 57 0 W Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Er Grah amp oldid 238500786