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Die Table des Marchand dt Tisch der Kaufmanns Familie Marchand bretonisch An Daol Varchant liegt in Locmariaquer im Departement Morbihan in der Bretagne in Frankreich Das megalithische Bauwerk wurde bereits im Jahr 1889 zum Monument historique 1 erklart Vor der Resttaurierung Jules Coignet 1836Table des Marchand Aussenansicht aus Bruchsteinen rekonstruiert Inhaltsverzeichnis 1 Datierung 2 Funktion 3 Architektur 3 1 Rekonstruktion 3 2 Untergrund 3 3 Steine 3 4 Cairn 3 5 Dolmen 4 Ornamentik 5 Bedeutung 6 Umgebung 7 Siehe auch 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseDatierung BearbeitenAusgrabungsarbeiten in den 1980er und 1990er Jahren haben ergeben dass das jungsteinzeitliche Bauwerk wahrscheinlich zu Beginn des 4 Jahrtausends v Chr errichtet wurde nachdem eine Steinreihe aus 16 Plattenmenhiren alignement a q aus der Zeit um 4500 v Chr welche auf der Stelle der heutigen Grabkammer stand zerstort worden war Das Bauwerk wurde wahrscheinlich bis in die Bronzezeit d h bis um 2000 v Chr genutzt und wird seit dem 18 Jahrhundert beschrieben Funktion Bearbeiten nbsp Dieser Artikel oder nachfolgende Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen beispielsweise Einzelnachweisen ausgestattet Angaben ohne ausreichenden Beleg konnten demnachst entfernt werden Bitte hilf Wikipedia indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfugst Wie in vielen Dolmen so wurden auch in der Table des Marchand keinerlei Gebeine oder Grabbeigaben gefunden so dass einige Forscher die Vermutung geaussert haben dass es sich bei einigen Bauten mit einer grossen Hauptkammer moglicherweise eher um Kult oder Versammlungsplatze gehandelt habe Daruber hinaus ist es auch moglich dass sich die Nutzung des Bauwerks im Lauf der Zeit gewandelt hat und eventuell vorhandene Bestattungsreste in spaterer Zeit entfernt wurden Architektur BearbeitenRekonstruktion Bearbeiten nbsp ehemaliges Erscheinungsbild der Table des MarchandZum Schutz der Gravuren im Innern des Bauwerks wurden im Rahmen der Ausgrabungsarbeiten Gang und Cairn im Wesentlichen nach dem Vorbild von Gavrinis rekonstruiert Dabei wurden die meisten Tragsteine Orthostaten sowie samtliche Decksteine des Gangbereichs vollig neu zugehauen und eingesetzt Anschliessend wurden die Lucken zwischen den Megalithen mit Bruchsteinen geschlossen und der Cairn aufgeschichtet Untergrund Bearbeiten Bei den genannten Ausgrabungs und Rekonstruierungsarbeiten wurde festgestellt dass der sandige Baugrund von den Baumeistern der Megalithzeit mit Flintsteinen Kieseln und Keramikscherben angereichert wurde wahrscheinlich um ein Einsinken des gewaltigen Bauwerks zu verhindern Steine Bearbeiten Das beim Bau verwendete Steinmaterial war hauptsachlich vor Ort anstehender Granit die Steine der Bodenplatte bestehen hingegen aus dem ebenfalls in der Nahe vorkommenden Sandstein Mehrere Steine darunter zwei gegenuberliegende Steine im Gang und die etwa 5 70 m in der Lange und ca 4 10 m in der Breite messende Deckenplatte bestehen aus sogenanntem Orthogneis der leicht zu bearbeiten war jedoch aus Steinbruchen bei der etwa 10 km nordlich gelegenen Stadt Auray herbeigeschafft werden musste und bei den alteren spater allesamt zerbrochenen Grossmenhiren haufiger verwendet wurde Der beinahe dreieckig behauene Hauptstein der Grabkammer wurde aus hellerem und ebenfalls leicht zu bearbeitenden Sandstein gefertigt Cairn Bearbeiten nbsp Table des Marchand Hohenabstufung des GangesDie heutige Anlage ist ein weitgehend rekonstruierter Dolmen in einem Steinhugel Ausgrabungen haben gezeigt dass der Bau von einem zweistufigen Cairn aus kleinen Bruchsteinen eingefasst war der zur Abwehr von eindringendem Regenwasser moglicherweise eine Abdeckung aus Sand Erde und Gras erhielt Der Cairn oder Tumulus wurde jedoch bereits vor Jahrhunderten abgetragen so dass sich das Bauwerk lange Zeit als monumentaler tischformiger Dolmen daher der Name prasentierte Dolmen Bearbeiten Am nur etwa 1 40 m hohen Trilithenportal des Dolmens mussten und mussen Besucher Kopf und Rucken beugen was durchaus als zwangsweise eingeforderte Ehrerbietungsgeste verstanden werden muss Diese Tatsache sowie ein nicht vorhandener Verschlussstein am Eingang lassen darauf schliessen dass das Bauwerk uber einen langen Zeitraum fur Besucher offenstand Hinter dem Eingang steigt die Hohe der Decksteine bis hin zur etwa 2 70 m hohen Hauptkammer gleichmassig an ein Gestaltungselement das sich bei etlichen jedoch nicht bei allen Ganggrabern findet nbsp Table des Marchand GrabkammerOrnamentik BearbeitenWahrend die Tragsteine Orthostaten im Gang allesamt undekoriert sind zeigt der insgesamt etwa 3 20 m hohe und spitzbogig behauene Stein an der Stirnseite der Kammer 49 reliefartig herausgearbeitete und nach links oder rechts weisende Krummstabe sie wurden als Waffen aber auch als Sonnenstrahlen oder Ahren gedeutet Ein weiterer Stein mit einfacher gestalteten Krummstaben befindet sich in der Hauptkammer von Gavrinis Am ausseren Rand des Steins dessen sichtbarer Teil annahernd die Form eines Schildes hat wiederholt sich das Krummstab oder Hakenmotiv In der Mitte befindet sich ein stark verblasstes Symbol sowie die Inschrift Gazelle welche wahrscheinlich zu Beginn des 20 Jahrhunderts von der schiffbruchig gewordenen und hier Schutz suchenden Besatzung eines Fischerboots eingeritzt wurde Mit seiner spitzbogigen beinahe dreieckigen Form ist dieser Stein in seiner Funktion als Tragstein so ungewohnlich dass die Forschung heute davon ausgeht es handele sich um eine bereits an diesem Platz befindliche Stele die erst zu einem spateren Zeitpunkt in den Dolmen integriert wurde Auf der nach unten gewolbten Deckenplatte die das untere Teilstuck eines wahrscheinlich absichtlich zerstorten alteren Menhirs ist dessen Mittel und Oberteil sich als Deckenplatten der Hauptkammern in den Dolmen von Gavrinis bzw von Er Grah befinden sind die Darstellungen eines sogenannten Axtpfluges sowie die Vorderbeine der Brustbereich und Kopfteile eines Rindes zu erkennen die Horner des Tieres finden sich auf dem Deckstein von Gavrinis Bedeutung BearbeitenDie Table des Marchand in ihrem rekonstruierten Zustand ist zweifellos eines der imposantesten Monumente der europaischen Megalithkultur Die Wiederverwendung von Steinen von zerstorten alteren Menhiren lasst auf einen moglicherweise tiefgreifenden kulturell religiosen Wandel in der Zeit um 4000 v Chr schliessen Umgebung BearbeitenIn unmittelbarer Nachbarschaft zur Table des Marchand liegen der umgesturzte Grand Menhir Brise und der Dolmen Er Grah oder Er Vingle Das Ganggrab von Mane Rutual und der in vier Teile zerbrochenene Bronzo Menhir Men Bronso befinden sich in etwa 300 bis 350 m Entfernung Siehe auch BearbeitenMegalithanlagen der Bretagne Gravierungen auf Megalithen der BretagneLiteratur BearbeitenSerge Cassen Hrsg Autour de la Table Explorations archeologiques et discours savants sur des architectures neolithiques a Locmariaquer Morbihan Laboratoire de recherches archeologiques LARA Universitat Nantes Nantes 2009 ISBN 978 2 86939 228 1 Charles Tanguy Le Roux Eric Gaume Yannick Lecerf Jean Yves Tinevez Monuments megalithiques a Locmariaquer Morbihan Le long tumulus d Er Grah dans son environnement Gallia prehistoire Supplement 38 CNRS editions Paris 2006 ISBN 2 271 06490 2 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Table des Marchand Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Table des Marchand Fotos Infos engl Table des Marchand Fotos etc engl Megalithbauten in Morbihan englisch Table des Marchand Fotos InfosEinzelnachweise Bearbeiten Table des Marchand Locmariaquer in der Base Merimee des franzosischen Kulturministeriums franzosisch 47 571944444444 2 95 Koordinaten 47 34 19 N 2 57 0 W Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Table des Marchand amp oldid 235152530