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Das Ganggrab Dolmen von Mane Rutual auch Mane Rutuel oder Mane Rethual gehort zu den bedeutenden Megalithbauten im Bereich des Golfs von Morbihan in der Bretagne Das gesamte Bauwerk war ursprunglich von einem Tumulus Cairn aus kleinen Bruchsteinen bedeckt die abgetragen wurden Es wurde bereits im Jahr 1889 zum Monument historique 1 erklart Mane RutualDie Erdanschuttung entstammt der Restaurierung zu Beginn des 20 Jahrhunderts Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Baugeschichte 3 Architektur 3 1 Ausrichtung und Masse 3 2 Steine 3 3 Aufbau 4 Ornamentik 5 Datierung und Bedeutung 6 Umgebung 7 Siehe auch 8 Einzelnachweise 9 Literatur 10 WeblinksLage BearbeitenDas Bauwerk ist ein Dolmen in V Form chambre en V nach J L Helgouach und liegt etwa 300 m in sudostlicher Richtung von der archaologischen Statte der Table des Marchand und des Grand Menhir Brise am Ortsrand von Locmariaquer entfernt und ist fur Besucher frei zuganglich Baugeschichte BearbeitenUnter der Leitung von Zacharie Le Rouzic wurden in den Jahren 1923 und 1936 Restaurierungsarbeiten durchgefuhrt bei denen die schragliegende und in zwei bzw drei Stucke zerbrochene Deckenplatte der Hauptkammer wieder in die Waagerechte gebracht und durch Einfugen mehrerer Betonpfeiler stabilisiert wurde Aus denselben Grunden wurden die Lucken zwischen den weitgehend freistehenden Orthostaten mit Bruchsteinen gefullt und der gesamte Bau seitlich mit Sand und Erde angeschuttet Architektur BearbeitenAusrichtung und Masse Bearbeiten Wie bei vielen Dolmen und Ganggrabern im Bereich des Golfs von Morbihan ist der Eingang des Mane Rutual nach Sudosten orientiert die Kammer liegt im Nordwesten der Anlage Mit einer Gesamtlange von uber 20 m Gang ca 9 50 m Vorkammer ca 6 50 m Hauptkammer ca 5 m ist es vor Gavrinis das langste Galeriegrab in der Bretagne Steine Bearbeiten Die meisten der verwendeten Steine bestehen aus ortlichem Granit Drei Steine darunter auch der grosse gebrochene Deckstein sind aus so genanntem Orthogneis der leichter zu bearbeiten d h zu glatten und zu ritzen war der aber aus den Steinbruchen von Auray etwa 10 km nordlich herbeigeschafft werden musste und hauptsachlich bereits bei den alteren spater jedoch meist zerstorten Grossmenhiren Verwendung fand Aufbau Bearbeiten nbsp Mane Rutual schematische SchnitteDas Galeriegrab liegt heute weitgehend frei Ehemals war es wahrscheinlich wie die inzwischen rekonstruierten Bauten in der Umgebung Gavrinis Table des Marchand von einem Tumulus Cairn aus kleinen Steinen spater dann auch von Dunensand Erde und Gras bedeckt Es besteht aus etwa 35 Orthostaten und sieben teilweise zerbrochenen Deckensteinen deren Kopfhohe vom Eingang Hohe ca 1 25 m uber die Vorkammer Hohe ca 1 50 m bis hin zur eigentlichen Kammer Hohe etwa 1 80 m leicht ansteigt Der Gang verbreitert sich etwa ab der Mitte des Bauwerks und bildet eine trapezformige Vorkammer aus in deren Eingangszone zwei seitliche Trennsteine stehen Teile der Vorkammer und die gesamte eigentliche Hauptkammer sind mit einer der grossten Steinplatten Lange ca 11 40 m Breite etwa 4 15 m Dicke ca 0 60 m der Megalithzeit bedeckt Bei dieser Steinplatte handelt es sich um ein Teilstuck eines alteren wahrscheinlich absichtlich zerbrochenen und hier wiederverwendeten Gross Menhirs Auch zwei kleinere Menhire wurden hier als Decksteine eingesetzt Da einige der Orthostaten der Hauptkammer im sandigen Untergrund eingesunken oder teilweise umgesturzt sind wird die Deckenplatte der Hauptkammer heutzutage im Wesentlichen von Betonpfeilern gestutzt Ornamentik Bearbeiten nbsp Mane Rutual KammerendeDie Steine von Mane Rutual sind kaum ornamentiert lediglich auf zwei Orthostaten im Gangbereich und einem als Deckstein verwendeten kleinen Menhir sind Axtmotive erkennbar Der grosse Deckstein der Hauptkammer ist mit einem sogenannten Schild Idol und mit einem keilformigen Axtmotiv geschmuckt letzteres ist nur teilweise erhalten Datierung und Bedeutung BearbeitenDa im Mane Rutual wie in den meisten Dolmen der Megalithzeit weder Skelettreste noch Grabbeigaben gefunden wurden ist eine Datierung des Bauwerks schwierig Durch die Wiederverwendung eines Bruchstucks eines alteren Menhirs als Deckstein steht der Dolmen Mane Rutual jedoch in einer Linie und somit eventuell auch in einem engen zeitlichen Zusammenhang mit den anderen Megalithanlagen von Locmariaquer Table des Marchand Er Grah Mane Lud und Gavrinis die in die Zeit zwischen 4200 und 4000 v Chr datiert werden Mane Rutual ist jedoch insgesamt niedriger und die Steinbearbeitung der Orthostaten ist weit weniger aufwendig Durch die Dreiteilung des Baues in Gang trapezformige Vorkammer und Hauptkammer unterscheidet sich Mane Rutual von anderen Dolmen Die Zerstorung von Grossmenhiren und die anschliessende Wiederverwendung der Bruchstucke lassen auf einen moglicherweise tiefgreifenden kulturell religiosen Wandel schliessen Umgebung BearbeitenNur etwa 50 m vom Mane Rutual entfernt finden sich die vier Teilstucke des etwa 500 bis 1000 Jahre alteren sogenannten Bronzo Menhirs Men Bronso Siehe auch BearbeitenMegalithanlagen der Bretagne Gravierungen auf Megalithen der BretagneEinzelnachweise Bearbeiten Dolmen Mane Rutual Locmariaquer in der Base Merimee des franzosischen Kulturministeriums franzosisch Literatur BearbeitenDamien Bonniol Serge Cassen Corpus descriptif des steles ou fragments de stele en orthogneiss In Serge Cassen Hrsg Autour de la Table Explorations archeologiques et discours savants sur des architectures neolithiques a Locmariaquer Morbihan Laboratoire de recherches archeologiques LARA Universitat Nantes Nantes 2009 ISBN 978 2 86939 228 1 S 702 734 hier S 711 713 Jean L Helgouach L Apport des Recherches Recentes a la Conaissance des Monuments Megalithiques de Bretagne In Probleme der Megalithgraberforschung Vortrage zum 100 Geburtstag von Vera Leisner Madrider Forschungen 16 de Gruyter Berlin u a 1990 ISBN 3 11 011966 8 S 83 111 hier S 85 ff Charles Tanguy Le Roux Gavrinis et les iles du Morbihan Les megalithes du golfe Guides archeologiques de la France 6 Ministere de la culture Direction du patrimoine Sous direction de l archeologie Paris 1985 ISBN 2 11 080856 X Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Mane Rutual Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Mane Rutual Fotos Kurzinfos franz Mane Rutual Foto Mane Rutual Fotos Infos engl Mane Rutual Video Karte Fotos von Ganggrabern im Suden der Bretagne47 569055555556 2 9477222222222 Koordinaten 47 34 8 6 N 2 56 51 8 W Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Mane Rutual amp oldid 238501106