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Die jungsteinzeitliche Megalithanlage von Barnenez liegt in der bretonischen Gemeinde Plouezoc h auf der Halbinsel Kernelehen im nordlichen Departement Finistere in der Bretagne in Frankreich Cairn von Barnenez aus SudostKammer CBarnenez entstand etwa 4500 v Chr und ist damit eine der altesten Megalithanlagen der Welt Zur Zeit seiner Erbauung uberblickte der Hugel eine fruchtbare Tiefebene die heutige Bucht von Morlaix Er hat gewaltige Abmessungen Das 13 000 bis 14 000 Tonnen wiegende Bauwerk ist 72 m lang bis zu 25 m breit und 8 m hoch Inhaltsverzeichnis 1 Statistisches 2 Ausgrabung 3 Beschreibung 4 Literatur 5 Siehe auch 6 WeblinksStatistisches BearbeitenFur einen Kubikmeter der Hugelaufschuttung von Barnenez benotigten seine Erbauer 1 500 kg Stein Vom Brechen und Spalten der Steine uber den Transport und das Aufschichten bedeutet dies vier Tage Arbeit fur einen Arbeiter bei einem angenommenen 10 Stunden Tag Unter Berucksichtigung der Hohlraume des ursprunglichen Hugels kommt man auf ein Volumen von 2 000 Kubikmetern Dies bedeutet dass hier ca 3 000 Tonnen Dolerit und 1 000 Tonnen Granit verarbeitet wurden Die Gesamtarbeitszeit am Hugel nahm laut Pierre Roland Giot 1919 2002 15 000 bis 20 000 Arbeitstage in Anspruch Bei 200 Arbeitern hatte die Errichtung des Hugels ca 3 Monate gedauert Das Gesamtvolumen der verschiedenen Abschnitte des Hugels betragt fast das Dreifache des Volumens des Hugels der ersten Phase Phasen von Barnez nbsp Der fruhe Cairn nbsp Der spate Cairn nbsp Gesamtplan von BarnenezAusgrabung Bearbeiten nbsp Tumulus von BarnenezBereits im Jahre 1850 wurde die Anlage von Barnenez im Rahmen eines Kongresses der gelehrten Gesellschaft von Morlaix als Tumulus eingeordnet Als Anfang der 1950er Jahre Steine zum Strassenbau abgetragen wurden stiess man auf die teils mit Kraggewolben versehenen Dolmen die die megalithische Einstufung des ansonsten aus kleinformatigem Gestein in zwei Phasen aufgeschichteten Tumulus begrunden Die Anlage wurde als Steinbruch genutzt bis sich 1954 die Gemeinde einschaltete um das Grab zu schutzen Zwischen 1954 und 1968 wurde es restauriert und von Pflanzenwuchs befreit Ebenfalls erfolgten Ausgrabungen um die gesamte Anlage deren Ergebnisse heute in der Ausstellung im Empfangsgebaude zu besichtigen sind Beschreibung Bearbeiten nbsp Petroglyphen von Barnenez nbsp Eine der freigelegten Kammern nbsp Nachbildung der Gottin aus BarnenezNach franzosischer Terminologie handelt es sich bei den elf Kammern im Grab von Barnenez um Dolmen a couloir pierre seche Sie bestehen aus Stein Schiefer und Granitplatten In der ersten Bauphase wurde im Osten ein trapezoidaler Hugel 32 m 13 m mit zweifacher Umfassung und funf Dolmen errichtet Cairn 1 ca 4 500 v Chr Daran an schliesst eine Hugelerweitererung mit sechs Dolmen Cairn 2 ca 4 200 3 900 v Chr Alle elf Dolmen haben einen langen Gang und wurden parallel angeordnet die Kammern unterscheiden sich in Form und Bauweise leicht Die Breite des uber 72 m langen und ca 6 m hohen Hugels wird auf ursprunglich 8 bis 9 m geschatzt Neun schmale Gange fuhren in eine Kammer aus Kraggewolbe das auf Tragsteinen ruht und in einem Fall vom Boden ausgeht Fur die Wande wurden Trockensteinmauern oder Steinplatten benutzt Alle Gange wurden horizontal mit Uberliegern abgedeckt Ein Dolmen besitzt eine Vorkammer mit einer Kuppel aus Kragsteinen In drei Dolmen sind Gravierungen vorhanden Sie zeigen Bogen Beile und Wellensymbole Eine der gravierten Steinplatten stammt aus einem anderen Dolmen und wurde im Tumulus von Barnenez sekundar verwendet Tonscherben die auf dem Vorplatz gefunden wurden belegen dass das Bauwerk bis in die Bronzezeit genutzt wurde Nur im Hugel 2 in den Kammern A C und D wurden bei der Ausgrabung Funde aus dem Neolithikum geborgen Keramik geschliffene Beile aus Dolerit Klingen aus Feuerstein und Pfeilspitzen Ein Kupferdolch und eine geflugelte Pfeilspitze mit Widerhaken stammen aus dem Chalkolithikum Funf Blocke waren mit Gravuren verziert Die Bilder von Barnenez ahneln denen anderer Megalithanlagen der Bretagne Haufig wurden als abstrakte Darstellungen einer Gottin interpretierte U oder hornformige Zeichen Bogen sowie Beile Axte Axtpfluge franzosisch Hache charrue und als Schlangen interpretierte Darstellungen angebracht 22 ahnliche Hugel sind in Nordfrankreich und auf der Insel Jersey zu finden In der Bretagne sind es die Larcuste Le Bono Petit Mont Ty Floc h Gavrinis Ile Carn bei Ploudalmezeau und Ile Guennoc vor der Kuste von Landeda Im gepflasterten Tholos 3B von Guennoc steht ein kleiner Menhir seitlich des Eingangs Der Erhaltungszustand auf den kleinen Inseln ist meist besser In der Normandie sind es vor allem La Hogue in Fontenay le Marmion mit acht Kammern und die runden Zwillingskammern von Conde sur Ifs Literatur BearbeitenJacques Briard Megalithes de Bretagne Ouest France Rennes 1987 ISBN 2 7373 0119 X John D Evans Barry Cunliffe Colin Renfrew Hrsg Antiquity and Man Essays in honour of Glyn Daniel Thames amp Hudson London 1981 ISBN 0 500 05040 6 S 90 Pierre Roland Giot Barnenez Carn Guennoc Travaux du Laboratoire d Anthropologie Prehistoire Protohistoire et Quaternaire Armoricains Rennes 1987 Pierre Roland Giot Vorgeschichte der Bretagne Menhire und Dolmen Edition d Art Jos Le Doare Chateaulin 1996 ISBN 2 85543 103 4 Charles Tanguy Le Roux Yannick Lecerf Le grand cairn de Barnenez Monum Paris 2003 ISBN 2 85822 671 7 Siehe auch BearbeitenMegalithanlagen der BretagneWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Cairn de Barnenez Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien http barnenez monuments nationaux fr fichier m docvisite 19 docvisite fichier 14E cairn DE pdf Steinkreise Dolmen Menhire Seite von monum fr in franzosisch mit Offnungszeiten des Cairn archiviert vom Original am 27 November 2006 abgerufen am 18 Marz 2021 Seite in franzosisch mit Bildern des Cairn Informationsseite zu Barnenez Cairn bei The Megalithic Portal 48 6676 3 8585 Koordinaten 48 40 3 4 N 3 51 30 6 W Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Cairn von Barnenez amp oldid 233183150