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Qustul ist ein Ausgrabungsort in Unternubien nordlich des 2 Kataraktes in Agypten und unmittelbar an der Grenze zu Sudan Der Ort lag auf der ostlichen Seite des Nils und wurde wie die meisten historischen Statten zwischen den ersten beiden Katarakten Anfang der 1970er Jahre nach dem Bau des Assuan Staudamms vom Nassersee uberspult In Qustul wurden in den 1930er Jahren ein Graberfeld der X Gruppe aus der Zeit 350 600 n Chr und Anfang der 1960er Jahre Graber der A Gruppe um 3800 3100 v Chr entdeckt andere Epochen nubischer Geschichte sind auch vor Ort vertreten Qustul Agypten Helwan Tarchan Edfu QustulKarte von Agypten Inhaltsverzeichnis 1 A Gruppe 2 Neues Reich 3 X Gruppe oder Ballana Kultur 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseA Gruppe Bearbeiten nbsp Steinernes WeihrauchgefassQustul war das Siedlungszentrum der A Gruppe Ab 1962 wurden vom Chicago Oriental Institute unter Leitung von Keith C Seele 33 Graber im Bereich des Friedhof L freigelegt darunter 12 Graber die wegen ihrer Grosse und Beigaben als Konigsgraber betrachtet und mit der Nekropole des pradynastischen Hierakonpolis verglichen werden Keiner der Herrscher ist namentlich bekannt Die Graber wurden bereits in antiker Zeit schwer geplundert Erhalten blieben Tonwaren aus einheimischer Produktion darunter sind in grosser Zahl eiformige Gefasse mit geometrischen Mustern Dass diese Gefasse in normalen Grabern praktisch nicht vorkamen lasst auf ihre besondere Bedeutung und exklusive Verwendung schliessen Daneben wurden eingefuhrte Tongefasse die mit Hieroglyphen verziert waren Schmuck und Kultgegenstande gefunden Aufmerksamkeit erregte ein Weihrauchgefass mit der wohl fruhesten Darstellung eines Konigs im Niltal Es handelt sich um eine Steinschale mit zylindrischem Rand in den Figuren eingeschnitten sind Die Kultur der A Gruppe war von den Kulturen des Alten Agypten verschieden ihr Untergang oder Ruckzug zu nomadischer Lebensweise wurde vermutlich durch die Machtfestigung der 1 Dynastie verursacht 1968 mussten die Ausgrabungen beendet werden Neues Reich BearbeitenZahlreiche Bestattungen datieren in das agyptische Neue Reich als Nubien unter agyptischer Herrschaft war Bei den hier gefundenen Bestattungen handelte es sich meist um Schachtgraben mit einer oder mehreren Kammern Meist fanden sich mehrere Bestattungen in den Grabanlagen In wenigen Fallen lagen die Toten in beschrifteten Sargen meist scheinen die Sargen jedoch undekoriert gewesen zu sein Als Grabbeigaben fand sich vor alle Keramik Schmuck und Kosmetikutensilien 1 X Gruppe oder Ballana Kultur Bearbeiten nbsp Plan der inneren Raume im Grab Q 3 von QustulEs wurden 61 Grabanlagen gefunden die im Rahmen der Oxford Expedition nach Nubien von 1929 bis 1934 unter der Leitung von Walter Bryan Emery und seinem Assistenten Laurence Kirwan 1931 ausgegraben wurden Es handelt sich dabei um grosse Hugelgraber tumuli in denen sich oftmals verschiedene Kammern fanden zu denen ein Gang hinabfuhrte Einige dieser imposanten Grabanlagen waren gut erhalten teilweise ungeplundert und enthielten reiche Beigaben Sie gehorten lokalen Konigen Fursten und sonstigen Aristokraten Das grosste gefundene Grab erhielt die Nummer Q 3 Das Konigsgrab bestand aus acht Kammern es ist das einzige Grab mit einer Kammer aus gebrannten Ziegeln Die eigentliche Grabkammer war geplundert doch fand man in den Nebenkammern und im Hugel selber zahlreiche Beigaben worunter sich mehrere Pferde mit reichem Zaumzeug befanden Die gefundenen Objekte stellen eine Mischung aus meroitisch agyptischem koptisch und spatromisch byzantinischem Kunsthandwerk dar Silbermedaillons die Teil des Zaumzeuges der Pferde waren sind zum Beispiel mit Lowen dekoriert Ein grosses Tabula lusoria genanntes Brettspiel das mit Ebenholz und Elfenbein eingelegt war stammte dagegen aus einheimischer Produktion und ahnelt meroitischen Objekten Das Spiel war weit verbreitet und wurde besonders in Rom geschatzt Es wird vermutet dass Qustul der fruhe Bestattungsort der Konige von Nobatia war Die Graber datieren in die Zeit nach dem Untergang des meroitischen Reiches und vor der Etablierung von Nobatia als dem nordlichsten der drei christlichen nubischen Konigreiche Sie fallen damit grundsatzlich in die Zeit zwischen 400 und 600 n Chr Laurence Kirwan engte den Zeitraum auf Ende 4 bis Ende 5 Jahrhundert ein und hielt im Unterschied zu Bruce G Trigger und William Yewdale Adams die Graber von Qustul fur alter als den gegenuber auf der westlichen Seite des Nil gelegenen Friedhof von Ballana Das Grab Q 14 enthielt eine fur die Datierung wertvolle Bronzemunze des romischen Kaisers Valens reg 364 378 Die fruhe Datierung um 370 also kurz nach der meroitischen Zeit wird durch Funde von Speerspitzen mit meroitischen Schriftzeichen unterstutzt Grab Q 3 enthielt aus Agypten importierte Luxusguter aus Silber die in den 370er Jahren hergestellt worden waren Laszlo Torok erstellte aus den Grabfunden und Formvergleichen der Graber von Qustul und Ballana eine versuchsweise Chronologie nach der die jungsten Graber in Qustul das Konigsgrab Q 2 und das Aristokratengrab Q 48 in der funften Generation um 410 erbaut wurden Ohne dass es einen kulturellen Bruch gegeben hatte wurden die folgenden Konigsgenerationen sechs bis zwolf ab den 420er Jahren in Ballana bestattet Die letzten Bestattungen dort fanden kurz vor 500 n Chr statt 2 Literatur BearbeitenRachael Jane Dann Durham E Theses Aesthetics and identity at Qustul and Ballana Lower Nubia Dissertation Durham University Durham 2006 Volltext online Walter Bryan Emery Nubian treasure an account of the discoveries at Ballana and Qustul Methuen London 1948 S 44 56 Bruce B Williams Excavations Between Abu Simbel and Sudan 1 The A group royal cemetery at Qustul cemetery L Oriental Institute University of Chicago Oriental Institute Nubian expedition Institute of the University of Chicago Chicago 1986 ISBN 0 918986 46 X Buchauszuge Bruce Beyer Williams The A Group Royal Cemetery at Qustul Cemetery L Bruce B Williams New Kingdom remains from Cemeteries R V S and W at Qustul and Cemetery K at Adindan Excavations between Abu Simbel and the Sudan Frontier Band 6 The University of Chicago Oriental Institute Nubian Expedition Band 6 The Oriental Institute of the University of Chicago Chicago 1992 ISBN 0 918986 86 9 Volltext als PDF Weblinks BearbeitenK From Unity to Fragmentation The Post Meroitic Period 300 600 AD Nubianet Education Development Center zur X Gruppe C The Emergence of the State The A Group and Pre Kerma Periods 3500 2500 B C 1 Lower Nubia s Mystery People The A Group Nubianet Education Development Center zur A Gruppe Boyce Renseberger Clues to Oldest Monarchy Found in Nubia In New York Times vom 1 Marz 1979 Auf nbufront org Memento vom 15 Oktober 2009 im Internet Archive Einzelnachweise Bearbeiten Bruce B Williams New Kingdom remains from Cemeteries R V S and W at Qustul and Cemetery K at Adindan Chicago 1992 Laszlo Torok The Chronology of the Qustul and Ballana Cemetaries In Martin Krause Hrsg Nubische Studien Tagungsakten der 5 Internationalen Konferenz der International Society for Nubian Studies Heidelberg 22 25 September 1982 von Zabern Mainz 1986 ISBN 3 8053 0878 7 S 191 197 22 233333333333 31 616666666667 Koordinaten 22 14 0 N 31 37 0 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Qustul amp oldid 218366983 X Gruppe oder Ballana Kultur