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Grabhugel mit Schlussellochgraben sind eine Erscheinung bei Bestattungen die sich der jungeren Bronze bis fruhen Eisenzeit in Mitteleuropa findet Schema der Grabhugel Inhaltsverzeichnis 1 Verbreitungsgebiet 2 Beschreibung 3 Siehe auch 4 Literatur 5 WeblinksVerbreitungsgebiet BearbeitenDas bisher bekannte Verbreitungsgebiet erstreckt sich von Nordwestdeutschland uber den Bereich der Niederrheinischen Grabhugelkultur Rheinland Pfalz die Niederlande mit Schwerpunkten in den Provinzen Groningen Drenthe Overijssel Noord Brabant und Limburg Belgien und Frankreich bis zur Atlantikkuste Beschreibung BearbeitenWahrend der jungeren Bronzezeit ca 1200 bis 800 v Chr war es ublich Verstorbene auf einem Scheiterhaufen zu verbrennen Der Leichenbrand wurde aufgelesen und in Urnen oder organischen Behaltnissen beigesetzt Ein Teil der grossflachig auf regelrechten Grabfeldern niedergelegten Bestattungen erfolgte unter Erdhugeln die von Graben umgeben waren die sich als dunkle Verfarbung im Boden wahrnehmen lassen Die Graben sind anhand ihrer Geometrie in drei Formen zu unterscheiden Kreisgraben haufig auch tangierend Schlussellochgraben relativ bzw lokal haufig Langgraben selten Auf Friedhofen der jungeren Bronzezeit Ankum Plaggenschale im Landkreis Osnabruck Nordrheda Kreis Gutersloh und in Dortmund Oespel konnten neben Kreis und Langgraben besonders viele Schlussellochgraben beobachtet werden Diese Graben verlaufen durchgehend oder sind in der Nahe des Vorhofs Schlusselbartansatzes unterbrochen Mitunter ist der Vorhof durch ein Grabensegment sogar partiell vom runden Sektor getrennt Wildeshausen Die ab 1926 ausgegrabenen Grabhugel auf dem Radberg bei Reken Hulsten waren die ersten bei denen die Graben entdeckt wurden In Rheine Altenrheine in Nordrhein Westfalen wurden tangierende Kreisgraben aus der Eisenzeit ausgegraben Die runden Kreisgraben haben meist Durchmesser die etwa zwischen 2 0 und 4 0 m liegen Die schlussellochformigen Anlagen sind dagegen grosser Ihre Lange liegt allgemein zwischen 4 5 und 9 5 m Ihre Kreise haben Durchmesser bis zu 6 0 m Die Breite des Vorhofs kann 5 0 m betragen Alle Abmessungen konnen im Einzelfall Wildeshausen aber auch das Doppelte betragen Es wird angenommen dass das umhegte Areal das eine oder zwei Bestattungen enthalt vollig besonders bei den Kreis und Langgraben oder nur im runden Teil uberhugelt war Hier finden sich mitunter auch Spuren von Pfostensetzungen Bei einem Teil der Anlagen konnte am Ubergang von Bart zu Hugel eine runde gepflasterte Flache beobachtet werden die gegen den ansetzenden Hugel mit Steinen abgegrenzt war Sie wird als Kultnische aufgefasst Auf der Grabensohle liessen sich in vielen Fallen Reste von mehr oder minder unvollstandigen Gefassen beobachten deren Zustand wahrscheinlich im Zusammenhang mit dem Grabritus Opfergabe zu sehen ist Unter den Grabbeigaben sind verzierte Knochen und Knochengerate die in Wildeshausen als Teile eines Pferdegeschirrs gedeutet werden ausserst selten Nur selten konnte auch die Beigabe von Bronzeobjekten beobachtet werden Dies ist fur jungerbronzezeitliche Friedhofe typisch Neben Fragmenten von Gewandnadeln gehoren Rasiermesser Griffdornmesser sowie eine so genannte Eikopfnadel zu den auffalligeren Stucken Eine aussergewohnliche Beigabe stammt aus einem Kindergrab in Rheda Wiedenbruck Kr Gutersloh Das verzierte vermutlich aus Sachsen Anhalt importierte kostbare Bronzebecken zeigt die Zugehorigkeit zur Oberschicht ebenso an wie eine reich verzierte Bronzeamphore aus Gevelinghausen Hochsauerlandkreis aus dem 8 Jahrhundert v Chr die als Urne diente ursprunglich jedoch ein Kultgefass war Eine Datenbank hat seit 1996 fruheisenzeitliche langliche grabenformige Einhegungen in Frankreich und den Niederlanden je 50 in Deutschland 30 Stuck und in Belgien 10 erstellt Siehe auch BearbeitenGrabhugel mit doppeltem Kreisgraben Graberfeld auf dem Bornhugel Graberfeld von Ankum Druchhorn Grabhugel auf dem RadbergLiteratur BearbeitenJorg Eckert Von Schlussellochgraben und Langbetten In Archaologie in Niedersachsen Bd 4 2001 S 88 91 Axel Friederichs Dustrup und Galgenesch zwei Graberfelder der ausgehenden Bronze und beginnenden Eisenzeit im Stadtgebiet von Osnabruck In Urnenfriedhofe in Niedersachsen Band 15 Hildesheim 1992 de Soto Pautreau Otto Mathias Wilbertz Zusammenstellung bronzezeitlicher Langgraben und Schlussellochgraben zwischen Aller und Dordogne In B Hansel Hrsg Mensch und Umwelt in der Bronzezeit Europas Man and Environment in European Bronze Age Kiel 1998 S 557 559 B Trier Hrsg Gabriele Wand Seyer Die jungbronzezeitlichen Graberfelder von Gladbeck Herne und Recklinghausen In Bodenaltertumer Westfalens Nr 22 1985 Otto Mathias Wilbertz Ein Kreisgrabenfriedhof mit Schlussellochgraben von Handrup Ldkr Emsland In Die Kunde N F Nr 34 35 1983 84 S 139 156 Otto Mathias Wilbertz Langgraben und Schlussellochgraben der jungeren Bronze und fruhen Eisenzeit zwischen Aller und Dordogne Verlag Marie Leidorf Rahden Westfalen 2009 Klemens Wilhelmi Zur Verbreitung und Ausrichtung schlussellochartiger Grabanlagen der jungeren Bronzezeit Nordwestdeutschlands In Archaologisches Korrespondenzblatt Nr 4 1974 S 339 347 Weblinks BearbeitenBeschreibung Westeroden Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Grabhugel mit Schlussellochgraben amp oldid 233610971