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Steinsburg nennt der Volksmund die Reste eines keltischen Oppidums auf dem Kleinen Gleichberg in Sudthuringen im Landkreis Hildburghausen bei Waldhaus nahe Romhild Grundmauern der mittelalterlichen Wallfahrtskapelle St Michael auf dem Kleinen Gleichberg Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte und Beschreibung 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseGeschichte und Beschreibung Bearbeiten nbsp Reste der Steinsburg nbsp Reste der SteinsburgDer Kleine Gleichberg 641 m bildet mit dem gegenuberliegenden Grossen Gleichberg 679 m ein geologisches Zwillingspaar Beide Berge sind Basaltkegel mit vulkanischem Ursprung Vermutlich entstand der Begriff Steinsburg 867 Steinberg wegen der grossen Steinfelder die das Bergplateau umgeben Bereits Johann Wolfgang von Goethe erkannte den vulkanischen Ursprung dieser Steinfelder der Basalt des ehemaligen Vulkanschlotes zerfiel durch Erosion zu den heute sichtbaren Blockmeeren die ein typisches Kennzeichen zerfallender Vulkanruinen sind Diese Basaltblocke wurden in keltischer Zeit zur Anlage von Trockenmauern verwendet die das Oppidum schutzen sollten Insgesamt wurden drei Mauerringe errichtet die ahnlich wie Stadtmauern den Berg umgaben Die ausserste Mauer ist drei Kilometer lang und umschliesst eine Flache von 66 Hektar Nur einige kurze Stucke dieser Mauern sind teilweise erhalten die eingesturzten Teile lassen aber noch die alte Struktur erkennen Bei der Abraumung grosser Teile der Steinfelder fur den Strassenbau ab 1838 stiess man zufallig auf Metallgegenstande und andere Artefakte und erkannte spater den keltischen Ursprung derselben Der ab 1858 verstarkte Basaltabbau zerstorte bevorzugt die leicht erreichbaren unteren Mauerringe und forderte eine Unmenge von Funden zutage von denen hauptsachlich die Metallfunde in verschiedenen Sammlungen erhalten worden sind Auf Betreiben von Alfred Gotze wurden zwischen 1902 und 1927 die Steinbruchbetriebe eingestellt Im Jahr 1929 wurde das Steinsburgmuseum auf dem Sattel zwischen Grossem und Kleinem Gleichberg gebaut wo ein Grossteil der Funde bis heute ausgestellt sind 1 Die Gleichberge werden von einigen Wissenschaftlern mit dem in der Geographie des Klaudios Ptolemaios erwahnten Ort Bikourgion gleichgesetzt 2 In der wissenschaftlichen und Heimatliteratur werden die Namen Kleiner Gleichberg und Steinsburg nebeneinander benutzt Die grossflachigen Zerstorungen haben zur Bergung einer ungewohnlich hohen Anzahl vor allem von Metallfunden gefuhrt Allerdings sind dabei oft die Fundzusammenhange nicht beachtet worden Ausserdem enthalten die Altfunde wenig Keramikfunde da Gefassscherben im 19 Jahrhundert oft nicht aufbewahrt wurden Untersuchungen der Fundumstande fanden bereits 1874 durch einen Romhilder Arzt statt Im fruhen 20 Jahrhundert erfolgten planmassige Grabungen durch den Prahistoriker Alfred Gotze In jungster Zeit wurden einige der erhaltenen Befestigungsreste konserviert mussten aber teilweise hierzu auseinandergenommen und neu aufgeschichtet werden Literatur BearbeitenWerner Gall Thomas Grasselt Archaologischer Wanderweg im Gleichberggebiet Faltblatt Thur Landesamt f Denkmalpflege und Archaologie Gutenberg Druck Weimar vermutlich 1994 Karl Peschel Die vorgeschichtliche Keramik der Gleichberge bei Romhild in Thuringen Veroffentlichungen des vorgeschichtlichen Museums der Friedrich Schiller Universitat Jena Band 1 Hermann Bohlaus Nachfolger Weimar 1962 OCLC 174190080 Reinhard Spehr Archaologische Topographie der Steinsburg bei Romhild Kleine Schriften des Landesmuseums fur Vorgeschichte Heft 1 Dresden 1980 OCLC 9326280 Reinhard Spehr Waffen Werkzeuge und Gerate der Latenezeit und des Mittelalters vom Kleinen Gleichberg Sonderveroffentlichungen des Thuringischen Landesamtes fur Denkmalpflege und Archaologie Band 3 Beier amp Beran Langenweissbach 2021 ISBN 978 3 95741 138 9 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Steinsburg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Steinsburg bei Romhild In Oppida orgEinzelnachweise Bearbeiten K Peschel Gleichberge S 14 17 Sabine Rieckhoff Jorg Biel Die Kelten in Deutschland Theiss Stuttgart 2001 S 457 50 412091 10 592884 Koordinaten 50 24 43 5 N 10 35 34 4 O Normdaten Geografikum GND 4118808 1 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Oppidum Steinsburg amp oldid 238369079