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Alfred Gotze auch Goetze 1 Juni 1865 in Weimar 20 November 1948 in Romhild war ein deutscher Prahistoriker Gotze kann als der erste im Fach Ur und Fruhgeschichte promovierte und spater auch tatige Wissenschaftler bezeichnet werden Er war lange Zeit in der Bodendenkmalpflege in Berlin und Brandenburg tatig und Grunder und langjahriger Leiter des Steinsburgmuseums in Romhild Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Werk 2 Schriften Auswahl 3 Literatur 4 WeblinksLeben und Werk BearbeitenAlfred Gotze wurde am 1 Juni 1865 in Weimar geboren und ist dort aufgewachsen Nach dem Besuch des Weimarer Wilhelm Ernst Gymnasiums von 1875 bis 1886 studierte er in Jena bei Friedrich Klopfleisch bei dem er 1890 im Hauptfach Kunstgeschichte mit besonderer Betonung der vorgeschichtlichen Zeit mit einer der ersten prahistorischen Dissertationen zum Thema Die Gefassformen und Ornamente der neolithischen schnurverzierten Keramik im Flussgebiete der Saale promoviert wurde Im Jahre 1890 fuhrte Goetze Grabungen am Barenhugel bei Wohlsborn nordlich von Weimar durch Anschliessend setzte er sein Studium in Jena Berlin und Munchen bis 1894 fort Im selben Jahr nahm er an den Ausgrabungen von Wilhelm Dorpfeld in Troja teil Anschliessend fand er eine feste Anstellung an der prahistorischen Abteilung des Koniglichen Museums fur Volkerkunde in Berlin bei Albert Voss wo er bereits im Winter 1887 1888 als Volontar gearbeitet hatte 1906 bis 1908 ubernahm er nach dessen Tod die kommissarische Leitung und arbeitete als wissenschaftlicher Museumsbeamter unter Carl Schuchhardt und Wilhelm Unverzagt zuletzt als Direktorialassistent Ab 1914 war er Staatlicher Fundpfleger der Provinz Brandenburg Nachdem ihm schon 1908 der Titel Professor verliehen worden war wurde Gotze 1920 Kustos des Berliner Museums und zum ordentlichen Professor an der Universitat Berlin ernannt Nach dem Tod seines Kollegen Gustaf Kossinna 1931 wurde er dessen Nachfolger als Vorsitzender der Gesellschaft fur Deutsche Vorgeschichte 1925 wurde er Ehrenmitglied der Niederlausitzer Gesellschaft fur Anthropologie und Altertumskunde Im Jahr 1903 wurde er zum Mitglied der Leopoldina gewahlt Bereits ab der Jahrhundertwende war Gotze stark fur die Steinsburg bei Romhild engagiert und reiste wahrend seiner Sommerurlaube haufig nach Sudthuringen 1914 zog er in den Keltenhof ein kleines Einfamilienhaus am Kleinen Gleichberg ein Unermudlich trat er fur die Zusammenfuhrung aller Steinsburgfunde ein und gab den Anstoss zum Bau des Steinsburgmuseums 1928 schied er auf eigenen Wunsch aus dem preussischen Staatsdienst aus und leitete bis zu seinem Tod am 20 November 1948 in Romhild ehrenamtlich das 1929 eroffnete Steinsburgmuseum In diese Zeit fallen unter anderem archaologische Ausgrabungen am Ulmenweg 1919 im Bereich der Grabbrunnenmauer 1934 35 und die Freilegung der Michaeliskapelle 1935 1940 Gotzes Wunsch folgend ubernahm Gotthard Neumann mit dem er nicht zuletzt auf Grund dessen Tatigkeit als Staatlicher Vertrauensmann fur die vor und fruhgeschichtlichen Bodenaltertumer Thuringens seit den 1930er Jahren bekannt und auch befreundet war 1949 die Steinsburgforschung und die fachliche Betreuung des Museums Seine Grabstatte ist in Weimar auf dem historischen Friedhof In Romhild dessen Ehrenburger Gotze 1929 geworden ist erinnert neben dem Steinsburgmuseum auch eine Prof Gotze Strasse an ihn Befreundet war Gotze mit dem russischen Archaologen Pierre Mavrogordato aus Berlin den er nach Romhild holte Schriften Auswahl BearbeitenDas Schriftenverzeichnis Gotzes umfasst ca 370 Titel zur Ur und Fruhgeschichte Stellvertretend seien genannt Die Gefassformen und Ornamente der neolithischen schnurverzierten Keramik im Flussgebiete der Saale Jena 1891 Jena Universitat Dissertation 1891 online Das neolithische Graberfeld von Rossen und eine neue keramische Gruppe In Zeitschrift fur Ethnologie Bd 32 Abt Verhandlungen der Berliner Gesellschaft fur Anthropologie Ethnologie und Urgeschichte 1900 S 237 253 Gotische Schnallen Germanische Funde aus der Volkerwanderungszeit Wasmuth Berlin 1907 Die vor und fruhgeschichtlichen Denkmaler des Kreises Ostprignitz Die Kunstdenkmaler der Provinz Brandenburg Bd 1 Tl 2 Beiheft Voss Berlin 1907 online als Herausgeber mit Paul Hofer und Paul Zschiesche Die vor und fruhgeschichtlichen Altertumer Thuringens Curt Kabitzsch A Stubers Verlag Wurzburg 1909 Digitalisat Die altthuringischen Funde von Weimar 5 7 Jahrhundert nach Chr Germanische Funde aus der Volkerwanderungszeit Wasmuth Berlin 1912 Digitalisat Die vor und fruhgeschichtlichen Denkmaler des Kreises Westprignitz Die Kunstdenkmaler der Provinz Brandenburg Bd 1 Tl 1 Beiheft Voss Berlin 1912 Die Steinsburg bei Romhild nach den neueren Untersuchungen In Prahistorische Zeitschrift Bd 13 14 1921 1922 S 19 83 doi 10 1515 prhz 1922 13 14 1 19 Fuhrer auf die Steinsburg bei Romhild Gadow Hildburghausen 1922 Mehrere Auflagen Literatur BearbeitenStudien zur vorgeschichtlichen Archaologie Alfred Gotze zu seinem 60 Geburtstage dargebracht von Kollegen Freunden und Schulern Hrsg von Hugo Motefindt Kabitzsch Leipzig 1925 mit Biographie und Portrat Bernd Bahn Ein halbes Jahrhundert fur die Steinsburg Zum 30 Todestag von Alfred Gotze In Ausgrabungen und Funde Bd 24 H 5 1979 S 212 217 Bernd Bahn Alfred Gotze 1865 1948 In Archaologie in Sachsen Anhalt Bd 9 2000 ISSN 1610 6148 S 31 35 Willfried Buttner Alfred Gotze Pionier der Spatenforschung und der archaologischen Denkmalpflege In Alt Thuringen Bd 33 ISSN 0065 6585 1999 S 10 29 Willfried Buttner Steinsburgmuseum Mittelpunkt der sudthuringischen Archaologie In Sigrid Dusek Hrsg Ur und Fruhgeschichte Thuringens Ergebnisse archaologischer Forschung in Text und Bild Theiss Stuttgart 1999 ISBN 3 8062 1504 9 S 16 19 Peter Donat Alfred Gotze Gedenken zum 100 Geburtstag In Ausgrabungen und Funde Bd 10 H 5 1965 S 211 212 Werner Gall Biographische Kurzdaten uber Prahistoriker Sammler ehrenamtliche Mitarbeiter und andere Personen mit Bedeutung fur die sudthuringische Archaologie und Heimatgeschichte Erste Lieferung In Mitteilungen der Gemeinde der Steinsburgfreunde NF Jg 6 Bd 4 H 5 2002 ZDB ID 802933 7 S 23 Tafel 1 Thomas Grasselt Alfred Gotze 1 Juni 1865 bis 20 November 1948 In Archaologische Gesellschaft in Thuringen e V Hrsg 100 Jahre Die vor und fruhgeschichtlichen Altertumer Thuringens Beitrage zur Geschichte der archaologischen Denkmalpflege in Thuringen Beitrage zur Ur und Fruhgeschichte Mitteleuropas Band 59 Neue Ausgrabungen und Funde in Thuringen Sonderband 2009 Beier amp Beran Langenweissbach 2010 ISBN 978 3 937517 83 4 S 9 11 Gotthard Neumann Alfred Gotze Eine Wurdigung seiner wissenschaftlichen Personlichkeit In Jahresschrift fur mitteldeutsche Vorgeschichte Bd 34 1950 ISSN 0075 2932 S 185 187 Tafel 1 Tim Schuler Alfred Gotzes Beitrag zur Erforschung der Travertinfundstelle von Weimar Ehringsdorf In Archaologische Gesellschaft in Thuringen e V Hrsg 100 Jahre Die vor und fruhgeschichtlichen Altertumer Thuringens Beitrage zur Geschichte der archaologischen Denkmalpflege in Thuringen Beitrage zur Ur und Fruhgeschichte Mitteleuropas Band 59 Neue Ausgrabungen und Funde in Thuringen Sonderband 2009 Beier amp Beran Langenweissbach 2010 ISBN 978 3 937517 83 4 S 38 46 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Alfred Gotze im Katalog der Deutschen NationalbibliothekInhaber der Professur fur Ur und Fruhgeschichte an der Humboldt Universitat zu Berlin Professuren vor Einfuhrung des Lehrstuhles Gustaf Kossinna 1902 1931 Alfred Gotze 1908 1928 Max Ebert 1927 1929 1 Lehrstuhl Hans Reinerth 1934 1945 Karl Heinz Otto 1955 1980 Johan Callmer 1993 2007 Felix Biermann 2007 2011 2 Lehrstuhl Paul Grimm 1955 1972 Heinz Grunert 1975 1992 Achim Leube 1992 2001 Normdaten Person GND 117548707 lobid OGND AKS VIAF 27851205 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Gotze AlfredALTERNATIVNAMEN Goetze AlfredKURZBESCHREIBUNG deutscher PrahistorikerGEBURTSDATUM 1 Juni 1865GEBURTSORT WeimarSTERBEDATUM 20 November 1948STERBEORT Romhild Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Alfred Gotze Prahistoriker amp oldid 237044816