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Das Amt Salzungen mit dem Klosteramt Allendorf war eine territoriale Verwaltungseinheit welche zunachst teilweise den Grafen von Henneberg der Landgrafschaft Thuringen und verschiedenen Hochstiften gehorte Nach 1577 kam das Amt an verschiedene Ernestinische Herzogtumer bis es schliesslich 1680 an das Herzogtum Sachsen Meiningen fiel Bis zur Verwaltungs und Gebietsreform des Herzogtums Sachsen Meiningen im Jahr 1827 und der damit verbundenen Auflosung bildete es als Amt den raumlichen Bezugspunkt fur die Einforderung landesherrlicher Abgaben und Frondienste fur Polizei Rechtsprechung und Heeresfolge Inhaltsverzeichnis 1 Geographische Lage 2 Angrenzende Verwaltungseinheiten 3 Geschichte 3 1 Herren von Frankenstein 3 2 Salzungen unter einer Doppelherrschaft 3 3 Das Amt Salzungen als Teil der Ernestinischen Herzogtumer 4 Zugehorige Orte 4 1 Amt Salzungen 4 2 Klosteramt Allendorf 5 Salzunger Amtleute und weitere Verwalter 6 Literatur 7 WeblinksGeographische Lage BearbeitenDas Gebiet des Amts Salzungen mit Allendorf lag beiderseits der mittleren Werra zwischen Thuringer Wald und Rhon Die Exklaven Dietlas und Oberellen lagen westlich bzw nordlich des Amtsgebiets im Herzogtum Sachsen Eisenach Das einstige Amtsgebiet liegt heute im Westen des Freistaats Thuringen und gehort zum Wartburgkreis nbsp Amt Salzungen in der Grafschaft HennebergAngrenzende Verwaltungseinheiten BearbeitenAmt Krayenberg Herzogtum Sachsen Eisenach Amt Eisenach Herzogtum Sachsen Eisenach Amt Krayenberg Herzogtum Sachsen Eisenach nbsp Amt Altenstein Herzogtum Sachsen Meiningen Herrschaft Lengsfeld Amt Frauenbreitungen und Amt Sand Herzogtum Sachsen Meiningen Exklave Barchfeld der Herrschaft SchmalkaldenGeschichte BearbeitenHerren von Frankenstein Bearbeiten Das mittlere Werratal wurde im Hochmittelalter als Mark Breitungen bezeichnet Es war das Zentrum eines ausgedehnten koniglichen Guterkomplexes der durch Kaiser Heinrich II der Abtei Hersfeld ubergeben wurde Zum Schutz der Breitunger Kloster und der sie umgebenden Mark wurde eine Seitenlinie der Grafen von Henneberg bestimmt deren Stammvater Poppo II von Henneberg 1118 war Der Stammsitz dieser Nebenlinie die Burg Frankenstein ostlich von Salzungen wurde 1137 erstmals indirekt erwahnt als sich Poppos Sohn Ludwig I von Frankenstein vor 1131 nach 1164 nach dieser Burg nannte Seit diesem Jahr findet sich das erbliche Lehnsverhaltnis uber Salzungen bei den Herren von Frankenstein Als Ministerialen des Klosters Hersfeld waren sie fur Verwaltung und Rechtsprechung im Gebiet Salzungens zustandig 1265 stifteten die Herren von Frankenstein das Kloster Allendorf Die Versuche der Frankensteiner sich gegen die starksten Machte in der Region das Kloster Fulda und die Thuringer Landgrafen durchzusetzen fuhrten zu ihrem Niedergang 1265 wurde die Burg Frankenstein von Abt Bertho II von Fulda belagert und teilweise zerstort 1295 gelang dies ebenfalls Konig Adolf von Nassau wobei die Burg wohl erneut schwer beschadigt wurde Die Frankensteiner waren nicht in der Lage ihre verodete Stammburg wiederaufzubauen Sie verliessen die Burg und siedelten nach Salzungen uber Durch die kriegerischen Verwicklungen und Eroberungen geschwacht und hoch verschuldet mussten die Frankensteiner in den Jahren 1306 1311 und 1317 die eine ideelle Halfte des Amts Salzungen mit der Stadt Salzungen und den Dorfern Witzelroda Mohra Immelborn Langenfeld Leimbach Wildprechtroda Ubelroda und den Sorghofen an die Abtei Fulda verkaufen Den anderen Teil uberliessen sie im Frankensteiner Verkaufsbrief von 1330 dem Grafen Berthold VII von Henneberg Schleusingen Salzungen unter einer Doppelherrschaft Bearbeiten Da die Landesherrschaft uber Salzungen seit 1330 geteilt war gab es nunmehr zwei Amtleute Der Henneberg Schleusinger Anteil fiel nach 1400 auf nicht geklarte Weise an das Kurfurstentum Sachsen der Wettiner bei dem er seitdem verblieb 1485 kam dieser bei der Leipziger Teilung der wettinischen Lande zum ernestinischen Kurfurstentums Sachsen Das Kloster Allendorf unterstand dem Abt von Fulda 1366 kam das Kloster zu dessen Gebiet Kloster Allendorf Dorf Allendorf Ettmarshausen Kaltenborn Hermannsroda Grafendorf Nitzendorf Neuendorf Moorhof Huttenhof Rohrigshofe die Rohnhofe und der Grundhof gehorten unter die Vogtei der Landgrafen von Thuringen Die fuldische Halfte von Salzungen hatten die Wettiner welche nach dem Aussterben der Ludowinger 1247 in den Besitz der Landgrafschaft Thuringen kamen und diese bis 1440 vollstandig in ihre Verwaltungsstrukturen integrierten zusammen mit dem Lichtenberg bereits 1366 durch Pfandschaft an ihr Haus gebracht Sie versetzten aber beide im Jahr 1409 an das Erzstift Mainz welches sie wiederum 1423 dem Hochstift Wurzburg uberliess 1433 kamen sie von diesem als Pfand an die Grafschaft Henneberg Aschach Romhild welche die Amter schliesslich 1459 und 1501 kaufte Durch eine Erbteilung der Grafschaft Henneberg Aschach Romhild im Jahr 1468 gelangte die ehemals fuldische Halfte Salzungens an den Romhilder Teil unter Graf Friedrich II von Henneberg Aschach 1488 1524 wurde in Salzungen die Reformation eingefuhrt Ein Jahr spater schlossen sich Burger der Stadt im Bauernkrieg dem Werrahaufen einem 8000 Mann starken Trupp aus dem oberen Werragebiet an Der Aufstand zielte im Salzunger Amt auf die Beseitigung der Klosterherrschaft Hierbei wurden die Kloster in Allendorf und Frauensee und das Schloss Wildprechtroda verwustet und eine Entmachtung der Pfannerschaft Eigentumer der Salzsiedehutten eingeleitet Nach der Niederlage der aufstandischen Bauern hatten sich in Salzungen die alten Machtstrukturen wiederhergestellt allerdings wurde der umfangreiche Klosterbesitz nun vom wettinischen Landesherren konfisziert Sie sakularisierten 1528 das Kloster Allendorf und setzten den letzten Propst als weltlichen Verwalter der Klosterbesitzungen ein Das nun entstandene Klosteramt Allendorf mit 15 Orten wurde mit der sachsischen Halfte von Salzungen vereint und ging schliesslich 1645 ganz im Amt Salzungen auf Der Henneberg Aschach Romhilder Teil von Salzungen kam bei einer Erbteilung unter den Enkelsohnen von Friedrich II von Henneberg Aschach im Jahr 1532 an Albrecht von Henneberg Schwarza Mit dessen Tod im Jahr 1549 erlosch die Linie Henneberg Schwarza Dabei kam diese Halfte von Salzungen als Wittum an Graf Albrechts Witwe Katharina von Stolberg Nach deren Tod im Jahr 1577 fiel dieses Erbe an die Grafen von Stolberg Wegen einer Stolbergischen Passivschuld wurde der Henneberg Aschacher Teil von Salzungen durch Herzog Johann Casimir von Sachsen Coburg im gleichen Jahr in Zwangsverwaltung Sequestration genommen Die vollstandige Vereinigung beider Amtsteile erfolgte aber erst nach einem langwierigen Streit im Jahr 1657 nachdem die Grafen von Stolberg ihren Anteil an Herzog Ernst von Sachsen Gotha abgetreten hatten Das Amt Salzungen als Teil der Ernestinischen Herzogtumer Bearbeiten Der sachsisch ernestinische Anteil von Salzungen kam bei der Erfurter Teilung im Jahr 1572 an Herzog Johann Friedrich den Mittleren Dessen Sohne erhielten das Herzogtum Sachsen Coburg Eisenach welches sie 1596 aufteilten wobei der das Amt Salzungen mit Allendorf an Herzog Johann Ernst von Sachsen Eisenach fiel 1625 versuchte die Abtei Fulda aufgrund der Verkaufsurkunde von 1366 das Amt Salzungen mit kaiserlicher Hilfe zuruckzugewinnen Die Verhandlungen verliefen sich in den Wirren des Dreissigjahrigen Krieges Das Herzogtum Sachsen Eisenach wurde nach Johann Ernsts Tod 1638 wiederum aufgeteilt sodass Salzungen zum Herzogtum Sachsen Weimar kam Bereits 1641 wurde Sachsen Weimar wieder geteilt und das Amt Salzungen kam an das Herzogtum Sachsen Eisenach unter Herzog Albrecht Nach dessen Tod im Jahr 1644 wurde Sachsen Eisenach halftig zwischen Sachsen Gotha und Sachsen Weimar geteilt wobei Salzungen zu Sachsen Gotha kam Nachdem letzteres im Jahre 1680 in sieben Herzogtumer zerteilt wurde war das Amt Salzungen bis zum Ende seines Bestehens Teil des Herzogtums Sachsen Meiningen Das Amt Salzungen mit seinem Amtssitz auf der Schnepfenburg bildete einst die nordlichste Peripherie des Frankischen Reichskreis Seit der Vereinigung beider Salzunger Amtsteile war nur noch ein Amtmann fur die Verwaltung zustandig Ihm stand bis zum Ende des 17 Jahrhunderts ein Amtsschreiber Amtsrichter zur Seite Daruber hinaus hatte das Amt seit 1692 einen Oberamtmann An adligen Niedergerichten hatten sich im Laufe des 14 Jahrhunderts die Buttlarschen Gerichte in Wildprechtroda Dietlas und Ubelroda und das Hansteinsche Gericht in Oberellen gebildet In den Jahren 1714 1723 1735 und 1803 stellte die Abtei Fulda teilweise mit Unterstutzung des Reichshofrates den Antrag auf Ruckkauf des Amtes Salzungen unter Berufung auf das in der Urkunde von 1366 festgeschriebene Wiederkaufsrecht Der dazu vorgelegte Kaufbrief von 1366 wurde von den Herzogen von Sachsen nicht anerkannt und 1726 mit einer Gegenschrift von sachsischer Seite beantwortet Im Rahmen der Neuorganisation des Meininger Unterlandes wurde 1827 das alte Amt Salzungen aufgelost Justiz und Verwaltung die bisher in einer Hand lagen wurden getrennt Verwaltungsmassig kam das Salzunger Gebiet an das neuerrichtete Kreisamt Frauenbreitungen wahrend in Salzungen ein Justizamt verblieb Bereits 1829 wurde das Kreisamt Frauenbreitungen wieder aufgelost und in die beiden Verwaltungsamter Wasungen und Salzungen geteilt wobei die Amter Salzungen Altenstein mit Liebenstein und Frauenbreitungen zu letzterem zusammengefasst wurden Die Rechtsprechung wurde dem Kreisgericht Meiningen unterstellt Bei einer strukturellen Neuordnung des Herzogtums Sachsen Meiningen im Jahr 1868 wurde das Verwaltungsamt Salzungen aufgelost und mit anderen Verwaltungsamtern des Meininger Unterlands dem neu gegrundeten Landkreis Meiningen angegliedert Zugehorige Orte BearbeitenAmt Salzungen Bearbeiten StadteSalzungenDorferDietlas Exklave Tuttelins Hohleborn Immelborn fruher auch Memelsbrunn Amalienborn Langenfeld Leimbach Mohra Oberellen Exklave Ubelroda Wildprechtroda WitzelrodaSchlosser und BurgenBurg Frankenstein Schloss Schnepfenburg in Salzungen Amtssitz Schloss Feldeck bei Dietlas im Besitz der Familie von Buttlar Schloss Leimbach im Besitz der Familie von Buttlar Schloss Oberellen im Besitz der Familie von Hanstein Schloss Wildprechtroda im Besitz der Familie von Buttlar WildprechtrodaHofeClausberg in der Exklave Oberellen Frommeshof in der Exklave Oberellen Hutschhof in der Exklave Oberellen Sorghofe Ober und Unterhof WustungenDachsberg in der Exklave Oberellen Hauenhof Huwindorf bei Immelborn Hornseigen Villa Hurningeshegin Nanchendorf Nanthindorf bei Langenfeld Vaccarda ZeulrodaKlosteramt Allendorf Bearbeiten DorferDorf Allendorf Kloster Allendorf Ettmarshausen fruher auch Hetmershusen Ottmarshausen Grafendorf Kaltenborn Neuendorf NitzendorfKlosterKloster AllendorfHofeGrundhof Hermannsroda Huttenhof Moorhof Rohrigshof Ober und Unterhof Rohnhofe Oberrohn und Mittelrohn Oberrohn war seit 1736 im Besitz des Landgrafen von Hessen Philippsthal BarchfeldSalzunger Amtleute und weitere Verwalter BearbeitenOberamtleuteEusebius Andreas Hattenbach 1692 1710 Konrad Reinhard von Wechmar 1715 1724 Georg Albrecht von Wechmar 1749 1768 AmtleuteGottfried Wilhelm 1677 1685 Johann Gabriel Grossgebauer 1685 1719 Johann Siegmund Grossgebauer 1719 1727 Johann Otto Sulzberger 1727 1735 Dr Johann Adam Clem 1735 1748 Johann Heinrich Hofmann Amtsadjunkt 1748 1754 Wolfgang Emanuel Volkhardt 1784 1791 Johann Heinrich Gottlieb Herrmann 1791 1822 Georg Anton Otto 1822 1827 AmtsrichterJohann Volkhardt 1679 1693 Brand 1693 AmtsschreiberJohann Lorenz Milz 1715 1733 AmtssekretareJohann Christoph Gundelach Aktuar 1778 91 1778 1800 Johann Heinrich Gottlieb Melzheimer Aktuar 1800 1808 Georg Anton Otto 1808 1822 Friedrich Emil Traugott Keyssner 1822 1826 Karl Ludwig 1826 1827 Justizamtmann des Justizamts Salzungen 1827 1829 Georg Anton Otto 1827 1829 Justizamtssekretar des Justizamts Salzungen 1827 1829 Karl Ludwig 1827 1829 Literatur BearbeitenErnst Ulrich Hahmann Die Ritter vom Frankenstein Resch Verlag Meiningen 2011 S 100 Weblinks Bearbeiten nbsp Wikisource Beschreibung der hennebergischen Amter Salzungen und Allendorf Ulrich Hess Forschungen zur Verfassungs und Verwaltungsgeschichte des Herzogtums Sachsen Coburg Meiningen 1680 1829 Bd 3 Behorden und Beamtenschaft 1954 Beschreibung des sachsen meiningischen Amts Salzungen ab S 189 Abgerufen am 18 Februar 2022 Chronik von Bad Salzungen Memento vom 23 September 2015 im Internet Archive RhonlexikonAmter des Herzogtums Sachsen Gotha 1640 1672 Amter seit 1640 Amt Georgenthal Amt Gotha Amt Herbsleben Amt Ichtershausen Amt Konigsberg Amt Reinhardsbrunn Amt Schwarzwald Amt Tenneberg Amt Tonndorf Amt Wachsenburg Grafschaft Gleichen Herrschaft Fahner Herrschaft Oberkranichfeld ab 1663 Hopffgartensches Gericht Uetterodtsches Gericht Wangenheimsches Gericht Witzlebische GerichteErweiterung um halbes Furstentum Eisenach 1644 Amt Eisfeld Amt Heldburg Amt Krayenberg Amt Salzungen mit Allendorf Amt Veilsdorf Amt VolkenrodaErweiterung mit Teil der gefursteten Grafschaft Henneberg 1660 Amt Frauenbreitungen Amt Sand Amt WasungenAmter des Herzogtums Sachsen Gotha Altenburg 1680 zu Sachsen Gotha Altenburg Amt Altenburg Amt Georgenthal Amt Gotha Amt Herbsleben Amt Leuchtenburg Orlamunde Amt Reinhardsbrunn Amt Schwarzwald Amt Tenneberg Amt Tonna Amt Volkenroda Amt Wachsenburg mit Ichtershausen Grafschaft Gleichen Herrschaft Fahner Herrschaft Oberkranichfeld Hopffgartensches Gericht Uetterodtsches Gericht Wangenheimsches Gericht Witzlebische Gerichte1680 bis 1707 zu Sachsen Eisenberg Amt Camburg Amt Eisenberg Amt Roda Amt Ronneburg1680 zu Sachsen Coburg Amt Coburg Amt Monchroden Amt Neuhaus Amt Neustadt Amt Sonneberg Amt Sonnefeld1680 zu Sachsen Hildburghausen Amt Eisfeld Amt Heldburg Amt Hildburghausen Amt Schalkau Halfte Amt Veilsdorf1680 zu Sachsen Meiningen Amt Frauenbreitungen Amt Massfeld Amt Meiningen Amt Salzungen Amt Sand Wasungen1680 zu Sachsen Romhild Amt Konigsberg Amt Romhild Amt Themar Kellerei Behrungen Hof zu Milz1680 zu Sachsen Saalfeld Amt Grafenthal Amt Probstzella Amt Saalfeld1680 an den Erfurter Staat Amt Tonndorf Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Amt Salzungen amp oldid 221140332