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Die Burg Frankenstein war die Stammburg des bedeutenden frankischen Adelsgeschlechtes der Herren von Frankenstein welches von einer Seitenlinie der Grafen von Henneberg abstammte und bis Mitte des 14 Jahrhunderts in Westthuringen und der Rhon nachweisbar ist 1 FrankensteinAnsicht des Burgberges von der WerrabruckeAnsicht des Burgberges von der WerrabruckeStaat DeutschlandOrt Bad SalzungenEntstehungszeit nach 1100Burgentyp Hohenburg SpornlageErhaltungszustand Burgstall Wall und GrabenresteStandische Stellung AdelGeographische Lage 50 49 N 10 16 O 50 817222222222 10 261111111111 280 Koordinaten 50 49 2 N 10 15 40 OHohenlage 280 m u NNBurg Frankenstein Thuringen 3D Ansicht des digitalen Gelandemodells Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Anlage 4 Heutige Situation und Nutzung 5 Namensdeutung 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseLage BearbeitenDie baulichen Reste der abgegangenen Spornburg befinden sich auf 280 m u NN etwa 2 km Luftlinie ostlich vom Stadtzentrum Bad Salzungens unweit des Stadtteils Kloster und sind von dort uber einen befestigten Fahrweg schnell zu erreichen Die Burganlage befindet sich in Spornlage auf einem durch Steilabfall zur Talaue der Werra geschutzten Auslaufer des Berges Frankenstein In Gipfellage dieses Berges und etwa 100 m ostlich der mittelalterlichen Burg entstand um 1890 die gleichnamige Kunstruine Frankenstein mit Aussichtsturm durch den Bad Salzunger Burg und Heimatverein Frankensteingemeinde 2 Geschichte BearbeitenDas mittlere Werratal wurde im Hochmittelalter Mark Breitungen genannt und war ein Zentrum eines ausgedehnten koniglichen Guterkomplexes der durch Konig Heinrich I der Abtei Hersfeld ubergeben wurde Zum Schutz der 1150 erbauten Klosteranlage Frauenbreitungen wurden Adelsgeschlechter die Grafen von Henneberg bestimmt um 1250 wurde dieses Amt von den Frankensteinern ausgeubt Die Frankensteiner herrschten im 13 Jahrhundert uber ein ausgedehntes Gebiet zum Teil noch unbesiedeltes Land welches Kaiser Heinrich II dem Kloster Hersfeld als Wildbann zur Nutzung ubertragen hatte es erstreckte sich von Gerstungen bis Eisenach im Norden vom Inselsberg bis Wasungen im Osten von Kaltennordheim bis Geisa im Suden und im Westen bis Vacha 3 Die erste indirekte Erwahnung der Burg Frankenstein erfolgte 1137 als sich Ludwig der zweite Sohn des Stammvaters Poppo von Frankenstein nach dieser Burg nannte 1153 sind die Burgherren als Ministerialen des Klosters Hersfeld nachweisbar Die Versuche der Frankensteiner sich gegen die starksten Machte in der Region Kloster Fulda und die Thuringer Landgrafen durchzusetzen fuhrten zu ihrem Niedergang 1265 wurde die Burg Frankenstein von Abt Bertho II von Fulda belagert und teilweise zerstort 1295 gelang dies ebenfalls Konig Adolf wobei die Burg wohl erneut schwer beschadigt wurde 1335 war die Burg im Zusammenhang mit einem Streit der letzten Frankensteiner Besitzer letztmals von Bedeutung 1 Uber das spatere Schicksal der Burg ist wenig bekannt vermutlich dienten die noch bewohnbaren Gebaudeteile dem Schutzvogt des Klosters Allendorf als Unterkunft Die restlose Zerstorung der Burgruine im Bauernkrieg ist naheliegend Anlage BearbeitenHistorische Abbildungen und Beschreibungen sind nicht uberliefert Aus den Gelandebefunden lasst sich auf eine mittelgrosse Kernburg von etwa rechteckiger Grundform und einer Ausdehnung von etwa 80 bis 100 m zu 40 bis 60 m schliessen die zunachst durch zwei vorgelagerte sichelformige Walle und Graben im Osten gegen die hohere Bergkuppe abgeriegelt wurde Die langgestreckte Flanke im Norden wurde durch einen relativ tiefen Halsgraben jetzt grosstenteils vom Fahrweg zur Gartenparzelle verdeckt geschutzt Die Situation an der westlichen Flanke ist wegen der jungeren Planierungen nicht mehr sicher erkennbar Nach Suden schutzte der naturliche Steilhang etwa 30 bis 50 Meter uber Talgrund Der Zugang erfolgte uber einen in weitem Bogen aus der Ortslage Kloster Allendorf heraufziehenden Fahrweg welcher wohl teilweise noch unter dem heutigen Weg verborgen liegt Hohlwegreste der Zutritt in die Burg erfolgte uber eine mehrstufig gestaffelte Toranlage von Osten In unmittelbarer Nachbarschaft der Burganlage oder im nahe gelegenen Gelande des ehemaligen Klosters Allendorf ist die Mehrzahl der Wirtschaftsgebaude der Burg zu vermuten Unterhalb der Burg befand sich bis zum Ende des 19 Jahrhunderts eine Wassermuhle Heutige Situation und Nutzung Bearbeiten nbsp Die Kunstruine mit AussichtsturmDie Burganlage ist ein ausgewiesenes Bau und Bodendenkmal der Stadt Bad Salzungen Im westlichen Teil der Kernburg des einstigen Burggelandes wurde in der DDR Zeit eine Gartenparzelle eingerichtet und teilweise planiert Die Walle und Graben im ostlichen und nordlichen Bereich der Burganlage sind von Geholz bedeckt und so weitgehend vor Abtragung geschutzt aber unzuganglich Grosse Teile des Gelandes wurden im 19 Jahrhundert auf der Suche nach Steinen fur den Bau der Kunstruine und anderer Gebaude in der Ortslage durchwuhlt hierdurch wurden noch um 1830 bekannte Keller und Mauerreste vernichtet Im Randbereich zum Ort Kloster Allendorf entstanden Spazierwege in teilweise verfullten Grabenabschnitten und Wallplanierungen Der nordliche Hang wird als Weidegrund genutzt Das ostliche Gelande ist offentlich zuganglich Namensdeutung BearbeitenDer Name Frankenstein wurde vom Volksmund uberliefert Demnach war die Befestigungsanlage eine der ersten Steinburgen im Werratal erbaut durch einen Gaugrafen der Ost Frankenkonige Literatur BearbeitenAlbert Freiherr von Boyneburgk Lengsfeld Frankenstein In Friedrich Gottschalck Herausgeber Ritterburgen und Bergschlosser Deutschlands Bd 8 Halle 1831 S 281 294 Thomas Bienert Bad Salzungen verschwundene Burg Frankenstein In Mittelalterliche Burgen in Thuringen Gudensberg Gleichen 2000 S 316f ISBN 3 86134 631 1 Ernst Ulrich Hahmann Die Ritter vom Frankenstein Resch Verlag Meiningen 2011 S 100 Ludwig Hertel Der Frankenstein In Lehfeldt Paul Voss Georg Hrsg Bau und Kunstdenkmaler Thuringens Herzogtum Sachsen Meiningen Heft XXXV Amtsgerichtsbezirk Salzungen S Jena 1909 Hartmut Ruck Chronik Bad Salzungen Bad Salzungen ohne Jahr Georg Bruckner Landeskunde des Herzogtums Meiningen Zweiter Teil S 3 68 Werner Eberhardt Die Hohe Strasse zwischen Salzungen und Gotha Schweinaer Strasse In Museum fur Ur und Fruhgeschichte Thuringens Hrsg Urgeschichte und Heimatforschung Heft 24 Weimar 1987 S 27 33 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Burg Frankenstein Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten a b Hans Patze Peter Aufgebauer Hrsg Handbuch der historischen Statten Deutschlands Band 9 Thuringen Kroners Taschenausgabe Band 313 2 verbesserte und erganzte Auflage Kroner Stuttgart 1989 ISBN 3 520 31302 2 S 124 125 Thuringer Landesvermessungsamt TK25 Blatt 5127 Bad Salzungen Erfurt 1997 ISBN 3 86140 063 4 Volker Schimpf Die Heden Orte in Thuringen Online PDF 3 5 MB Normdaten Geografikum GND 7743068 2 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Burg Frankenstein Bad Salzungen amp oldid 232098871