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Dieser Artikel behandelt den Ortsteil der Gemeinde Barchfeld Immelborn im Wartburgkreis in Thuringen Zu weiteren Bedeutungen siehe Barchfeld Begriffsklarung Barchfeld ist ein Ortsteil der Gemeinde Barchfeld Immelborn im Wartburgkreis in Thuringen und Sitz der Gemeindeverwaltung BarchfeldGemeinde Barchfeld ImmelbornWappen von BarchfeldKoordinaten 50 48 N 10 18 O 50 800555555556 10 303888888889 254 Koordinaten 50 48 2 N 10 18 14 OHohe 254 m u NNFlache 11 34 km Einwohner 3144 31 Dez 2011 1 Bevolkerungsdichte 277 Einwohner km Eingemeindung 31 Dezember 2012Postleitzahl 36456Vorwahl 036961Karte Lage des Ortsteils Barchfeld in Barchfeld ImmelbornDie Kirche in BarchfeldDie Kirche in Barchfeld Inhaltsverzeichnis 1 Geografie 2 Geschichte 2 1 Hochmittelalter 2 2 Alt Barchfeld 2 3 Spatmittelalter 2 4 Hennebergisch hessische Doppelherrschaft 2 5 Schulen 2 6 Wiederaufbau und Industrialisierung 2 7 20 und 21 Jahrhundert 2 8 Einwohnerentwicklung 3 Burgermeister 4 Religionen 4 1 Christliche Gemeinde 4 2 Israelitische Gemeinde 5 Kultur und Sehenswurdigkeiten 5 1 Sehenswurdigkeiten 5 2 Notensammlung Musikalien aus dem Haus des Fursten von Hessen Philippsthal Barchfeld 5 3 Sport und Freizeiteinrichtungen 6 Wirtschaft und Infrastruktur 6 1 Gewerbegebiete 6 2 Verkehr 7 Personlichkeiten 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseGeografie BearbeitenDer Ort liegt im Sudwesten von Thuringen im Tal der Werra zwischen Thuringer Wald und Rhon In Barchfeld mundet die Schweina in die Werra Nachbarorte sind Immelborn im Westen Bad Salzungen im Nordwesten und sein Stadtteil Witzelroda im Norden die Stadt Bad Liebenstein und deren Stadtteil Schweina im Nordosten sowie Breitungen Werra Landkreis Schmalkalden Meiningen im Suden Geschichte BearbeitenAlteste Belege fur die Besiedlung der Barchfelder Flur stammen aus der Bronzezeit Bei Arbeiten in einer Kiesgrube am Linsenkopf wurden zerscherbte Urnen und Grabbeigaben freigelegt eine bronzene Spange wurde dem damaligen Pfarrer geschenkt weitere Funde gelangten in das Ortsmuseum von Bad Liebenstein 2 Mit der Ausdehnung der frankischen Herrschaft unter Karl dem Grossen auf sachsisch thuringisches Stammesgebiet kamen auch die ersten christlichen Missionare ins Werratal Im Anschluss an die Errichtung des Bistums Erfurt und des Klosters Fulda durch den angelsachsischen papstlich autorisierten Bischof Winfrid besser bekannt als Bonifatius begann im 8 Jahrhundert die ununterbrochene Arbeit der Kirche Barchfeld erhielt zunachst eine kleine Holzkirche der mehrere Nachfolgebauten folgten sie waren wahrscheinlich der Jungfrau Maria geweiht Hochmittelalter Bearbeiten Der heutige Ort Barchfeld entstand am rechten Werraufer und lag im Schutz einer Niederungsburg die sich in der Talaue der Werra befand und deren Hauptaufgabe der Schutz des ostlich benachbarten Konigsgutes Konigsbreitungen war Dessen Besitzungen wurden um 1250 auf das Pramonstratenser Doppelkloster Herrenbreitungen und Frauenbreitungen ubertragen nbsp Die Ersterwahnungsurkunde aus dem Jahr 933 Tauschvertrag der Orte Breitungen und Barchfeld gegen die Dorfer Wiehe und Burgdorf an der UnstrutUm 915 wurde die konigliche Pfalz Breitungen durch die Ungarn bei ihren Einfallen in das Frankenreich zerstort Im Jahr 933 wurden Barchfeld und Breitungen das erste Mal urkundlich in der sogenannten Konigsurkunde Heinrich I als Barcuelda und Bretinga erwahnt Das in der koniglichen Kanzlei vervielfaltigte Schriftstuck beschreibt die Grenzen der Mark Breitungen die an einer wichtigen Werra Furt lag und ein Gebiet von etwa 280 Quadratkilometern umfasste 3 Alt Barchfeld Bearbeiten Die ursprungliche Siedlung Barchfeld lag nach Auswertung von Archivalien Katasterkarte von 1772 im Bereich des spateren Schlossparks und um die Barchfelder Kirche Ein Grossbrand im Jahre 1749 zerstorte weite Teile dieses Ortes einschliesslich der Kirche und des Pfarrhauses Der ursprungliche Ort war von einer Befestigung aus Wall Zaunen und Graben umgeben und besass zwei Tore das Schenkentor befand sich neben dem Gasthaus Zur Sonne durch das Fischertor gelangte man zur Nurnberger Strasse der alten Heerstrasse im Werratal Im Ort gab es ein Brauhaus die Dorfschule und zwei Freihofe Die durch Lehnsvertrage an den Grundherren belegbaren Bauernhofe waren Hopfen Gut Witzels Gut Perlets Gut Hunisches Gut Schmidts Gut Stockhauser Gut Vintzen Gut Heringer Gut und Langen Gut Auch ausserhalb der Ortslage befanden sich Hofe und Muhlen Das bereits 1330 erwahnte Gehoft Grimmelbach und der am Scherfstedter Berg gelegene Scherfstedter Hof existierten bis in das 16 Jahrhundert die Fluren der beiden Wustungen wurden spater aufgeteilt Am Werraufer befand sich zeitweise ein Fahrhaus in der Nahe des Ortes lagen die beiden Schneidhofe vermutlich als Sagemuhlen genutzt 4 Spatmittelalter Bearbeiten Kaum funf Kilometer westlich von Barchfeld befand sich auf einem steil zur Werra abfallenden Bergsporn die Burg Frankenstein Stammsitz der Dynasten von Frankenstein die auch als Schutzvogte der angrenzenden Kloster in Erscheinung traten Die Versuche der Frankensteiner sich gegen die starksten Machte in der Region das Kloster Fulda und die Thuringer Landgrafen durchzusetzen fuhrten zu ihrem Niedergang 1265 wurde die Burg Frankenstein von Abt Bertho II von Fulda belagert und teilweise zerstort 1295 gelang dies ebenfalls Konig Adolf wobei die Burg wohl erneut schwer beschadigt wurde Als unmittelbare Folge gewann die Barchfelder Burg weiter an Bedeutung und wurde ausgebaut Die durch die Kampfe finanziell ruinierten Frankensteiner verausserten 1330 den Grossteil ihrer Besitzungen an ihre Vettern die Grafen von Henneberg Im Umfeld der Frankensteiner war das dem Dienstadel zugehorige Geschlecht der Herren von Stein Liebenstein zu Barchfeld als Burgmannen der Barchfelder Wasserburg tatig Spatestens ab 1318 und bis 1387 erhielten die Herren von Stein Burg und Ort Barchfeld als Lehen der Henneberger und wurden zunachst alleinige Gerichtsherren von Barchfeld Die 1350 erfolgte Verpfandung an das Kloster Fulda war nur von kurzer Dauer denn das Kloster lag zu dieser Zeit in Fehde mit den Landgrafen von Hessen mit Unterstutzung der Landgrafen von Thuringen wurden viele der Klosterbesitzungen militarisch erobert darunter auch der Splitterbesitz in Barchfeld Den Burgmannen von Stein gelang es rechtzeitig die Fronten zu wechseln und behielten deshalb das Burggut Hennebergisch hessische Doppelherrschaft Bearbeiten nbsp Steinsches Schloss Mai 2012 nbsp Schloss Wilhelmsburg Mai 2012 nbsp RathausAls Teil der Herrschaft Schmalkalden gehorte Barchfeld ab 1360 teilweise ab 1583 vollstandig zur Landgrafschaft Hessen Im Jahr 1387 verkauften die in finanzielle Schwierigkeiten geratenen Wetzel von Stein der Altere und sein Sohn Wetzel der Jungere drei Viertel ihres Besitzes in Barchfeld an den Landgrafen Hermann von Hessen Ein Burgfrieden wurde mit den Hennebergern geschlossen auch um die Verwaltung des nun unter geteilter Herrschaft stehenden Ortes Barchfeld zu regeln Als Folge der hessischen Teil Ubernahme mussten die Herren vom Stein Teile ihrer Burg an hessische Burgmannen von Buchenau von Herda ubergeben Durch Heirat und Erbschaft gelangte 1527 der landgraflich hessische Hofrichter Ludwig von Boyneburg zu Gerstungen in den Besitz der Herren von Herda An Stelle der bereits sehr verfallenen Wasserburg wurden in der Folge zwei Schlosser errichtet Die Herren von Stein Liebenstein zu Barchfeld liessen 1571 bis 1581 das Steinsche Schloss im Stil der Renaissance errichten es befand sich unmittelbar neben dem einstigen Burggraben Die Boyneburger hatten zu diesem Zeitpunkt bereits ihre Schlosser in Stadtlengsfeld und Weilar fertiggestellt und versahen dort die notigen Amtsgeschafte in Barchfeld diente ihnen lediglich noch ein Gutshof als Amtssitz 5 6 Offenbar in dieser Zeit entstand eine erste holzerne Werrabrucke deren Bestand aber aufgrund von Hochwasser und Eisgang nur von kurzer Dauer war Erst 1738 wurde ein Neubau der Werrabrucke in Auftrag gegeben Die judische Gemeinde Barchfeld entstand im 16 Jahrhundert und bildete ein Zentrum judischen Lebens in der Region Die Reformation wurde im 16 Jahrhundert eingefuhrt Wahrend des Dreissigjahrigen Krieges hatte die Bevolkerung des durch Erbgang zu Hessen Darmstadt gehorenden Gebiets von Barchfeld besonders 1634 und 1635 unter Ubergriffen beider Kriegsparteien zu leiden Als Folge der Pest und anderer eingeschleppter Krankheiten uberlebten nur sechs Familien im Dorf 1640 bemerkte der Schreiber der Kirchenchronik dass viele der Uberlebenden sich in die Fremde begeben hatten 7 1721 wurde Barchfeld Sitz der paragierten Landgrafen von Hessen Philippsthal Barchfeld einem 1721 aus der Nebenlinie Hessen Philippsthal hervorgegangenen Zweig der hessischen Landesfursten die das Schloss Wilhelmsburg zwischen 1690 und 1732 direkt an das Steinsche Schloss angrenzend als ein im Grundriss dreiflugeliges Barockschloss errichteten Hessen Philippsthal Barchfeld ist eine der beiden noch bestehenden Linien des einstigen hessischen Furstenhauses 8 Ein von einem Glockengiesser verursachter Grossbrand im September 1753 zerstorte fast alle Hofe und Gebaude des Ortes einschliesslich der Kirche und des Pfarrhauses Die Kirche wurde innerhalb von drei Jahren im Stil des Spatbarocks wieder aufgebaut Die evangelisch lutherische Gemeinde anderte spater ihren Namen in evangelische Gemeinde Schulen Bearbeiten Bereits um 1600 erhielt Barchfeld eine erste Schule Erster Lehrer war der Gerichtsschreiber Johann Weiss Im 18 Jahrhundert wurden bis zu 120 Schuler in einer Elementarschule unterrichtet Die Besoldung der Lehrer erfolgte nach dem Grossbrand auch in Naturalien fur das Jahr 1771 standen dem Schulmeister 191 Brote als Schulgeld zu Im 19 Jahrhundert erhielt der Ort musikalisch begabte Lehrer zugeteilt die auch das Orgelspiel beherrschten und dem Gesangsverein vorstanden Der Lehrer Xylander betatigte sich auch als Komponist und grundete den Barchfelder Musikverein 1849 wurde das neue Schulgebaude mit drei Salen und zwei Wohnungen eingeweiht heute ist es das Rathaus der Gemeinde Mit der wachsenden Einwohnerzahl wurde 1891 ein weiteres Schulgebaude Alte Schule benotigt die Lehrerzahl erhohte sich 1893 auf funf Die heutige Heinrich Heine Schule eine staatliche Regelschule wurde 1912 eingeweiht und hatte in diesem Jahr 521 Schuler Nach der Schulzeit benotigten viele Jugendliche eine kaufmannische oder technisch orientierte Berufsschulausbildung 1927 weihte die Gemeinde die erste hauswirtschaftliche Berufsschule im Kreis Herrschaft Schmalkalden ein Nach dem Zweiten Weltkrieg vergrosserte sich die Gemeinde Barchfeld durch den Zuzug von Umsiedlern und Heimatvertriebenen Erneut mussten die Schulgebaude erweitert werden und im NAW Einsatz wurde eine Schulsporthalle erbaut Die relativ modernen Unterrichtsraume wurden auch durch die Schuler der Nachbarorte Immelborn und Moorgrund genutzt In den 1960er Jahren wurde ein provisorischer Schulhort eingefuhrt um die berufstatigen Mutter zu entlasten Am Ort der ehemaligen Gastwirtschaft Klosterbrau war in der DDR Zeit eine Landwirtschaftsschule eroffnet worden die man spater als Ausweichquartier fur Hort und Unterrichtskabinette umbaute Das nach der Generalsanierung im Jahr 2000 wiedereroffnete Gebaude wird jetzt als Grundschule genutzt Im Schuljahr 2000 2001 wurden in der Staatlichen Regelschule Barchfeld 440 Schuler in 24 Klassen von 30 Lehrern unterrichtet 9 Wiederaufbau und Industrialisierung Bearbeiten In der Zeit des Wiederaufbaus nach dem Grossbrand brach der Siebenjahrige Krieg aus und hemmte die wirtschaftliche Entwicklung des Ortes 10 Mit dem Bau der steinernen Werrabrucke 1739 war das Verkehrsaufkommen um Barchfeld enorm gestiegen Fremde Fuhrleute benotigten Vorspanndienste und Proviant daher erhielt auch die Barchfelder Bevolkerung Arbeit und Verdienstmoglichkeiten Im ersten Drittel des 19 Jahrhunderts erfolgte der schrittweise Ausbau der Landstrassen als gepflasterte Chausseen 1828 wurde die Nurnberger Strasse in mehreren Baulosen von Eisenach bis Meiningen ausgebaut 1836 bis 1837 wurde die Chaussee von Immelborn nach Bad Salzungen erbaut 1845 erfolgte der Luckenschluss zur Strasse nach Schweina 1858 wurde die neu projektierte Liebensteiner Strasse erbaut 1865 wurden alle Chausseen und Uberlandstrassen in Staatsbesitz ubernommen und damit das Chausseegeld als Nutzungsabgabe abgeschafft Innerorts wurden Brucken und Stege errichtet Wassergraben und Hintergassen mit Schotter befestigt Das Grossprojekt der Strassenpflasterung und Kanalisation wurde in Barchfeld erst in den 1920er Jahren als Notstandsarbeit bewaltigt Der Ausbau des Schienennetzes von Salzungen nach Breitungen und Meiningen erfolgte uber Immelborn Um das auch durch Bergbau bedeutsame Gebiet um Schweina und Steinbach zu erschliessen wurde die Bahnlinie Immelborn Barchfeld Liebenstein Schweina in dreijahriger Bauzeit errichtet und 1889 eingeweiht 11 Die Versuche des Prinzen Ernst von Hessen Philippstal im 19 Jahrhundert eine Tabakfabrik anzusiedeln blieben ohne Erfolg Die industrielle Entwicklung setzte gegen Ende des 19 Jahrhunderts ein Anfang des 20 Jahrhunderts entwickelte sich Barchfeld durch die Geschaftsidee von Eduard Reum zu einem Zentrum der Fahrradzubehorfertigung Zum grossten Arbeitgeber entwickelte sich nach 1917 das Pallas Werk Im Ersten Weltkrieg mussten 101 Einwohner von Barchfeld und im Zweiten Weltkrieg mehr als 230 Einwohner betrauert werden an sie erinnert ein Gefallenendenkmal im Ort 12 1944 wurde Barchfeld von der NS Regierung in den Regierungsbezirk Erfurt eingegliedert und der Verwaltung des Reichsstatthalters fur Thuringen in Weimar unterstellt 8 Bei den Luftkampfen uber Thuringen wurde im Oktober 1944 eine US amerikanische Boeing B 17 Flying Fortress in etwa 7000 m Hohe abgeschossen Der neun Mann starken Besatzung gelang bereits uber dem Eichsfeld der Ausstieg aus der Maschine die nun ohne Piloten bis nach Barchfeld gelangte und dort auf den Wiesen am Werraufer niederging Das Flugzeugwrack wurde umgehend zerlegt und vermutlich nach Dessau in die dortige Flugzeugwerft uberstellt 13 20 und 21 Jahrhundert Bearbeiten 1994 bildeten Barchfeld und die westlich gelegene Nachbargemeinde Immelborn mit den Ortsteilen Ubelroda Ettmarshausen und Hauenhof die Verwaltungsgemeinschaft Barchfeld Am 3 November 2011 unterzeichneten die Burgermeister der Gemeinden Immelborn und Barchfeld einen Vertrag uber die Eingliederung Immelborns nach Barchfeld und die Bildung der Gemeinde Barchfeld Immelborn im Jahr 2012 14 Am 31 Dezember 2012 schlossen sich die Gemeinden Barchfeld und Immelborn zur neuen Gemeinde Barchfeld Immelborn zusammen 15 Zugleich wurde die Verwaltungsgemeinschaft Barchfeld aufgelost Einwohnerentwicklung Bearbeiten Im Jahr 1955 lebten im Ort 3969 Einwohner 16 Entwicklung der Einwohnerzahl der ehemaligen Gemeinde 31 Dezember 1994 3755 1995 3679 1996 3668 1997 3625 1998 3626 1999 3592 2000 3597 2001 3573 2002 3509 2003 3453 2004 3431 2005 3379 2006 3347 2007 3334 2008 3286 2009 3244 2010 3192 2011 3144Datenquelle Thuringer Landesamt fur Statistik 17 Burgermeister BearbeitenDie Gemeinde Barchfeld Immelborn wurdigt die ehemaligen Burgermeister der Gemeinde Barchfeld mit einer Bildergalerie im Rathaus Heinrich Adam Blum 1878 92 Ernst Rommel 1912 32 Karl Schmidt 1932 33 Kurt Eberlein 1933 41 Karl Reum 1941 45 Heinrich Schmidt 1945 46 Heinrich Hoffmann 1946 50 Heinrich Baur 1950 52 Helene Scholz 1952 53 Karl Klinzing 1953 60 Heinz Kunze 1960 64 Hans Klinzing 1964 65 Heinz Schmidt 1965 67 Karl Klinzing 1967 76 Hasso Schmidt 1976 81 Werner Bergemann 1981 83 Wolfgang Stein 1983 90 Manfred Seidler 1990 92 Bernd Kranz 1992 98 Franz Romhild 1996 2010 Ralph Gross 2010 12Religionen BearbeitenChristliche Gemeinde Bearbeiten Barchfeld ist Sitz einer Pfarrei Die evangelische Kirchengemeinde Barchfeld blieb bei der Evangelischen Kirche von Kurhessen Waldeck und gehorte auch in der DDR Zeit nicht zur Evangelisch Lutherischen Kirche Thuringens Ausserdem gibt es eine romisch katholische Gemeinde die zur Pfarrei Bad Liebenstein gehort Teilweise wird auch der evangelische Gottesdienst besucht In der August Bebel Strasse befindet sich der Konigreichssaal der Zeugen Jehovas in dem ihre wochentlichen Zusammenkunfte stattfinden Der Jehovas Zeugen Versammlung Bad Salzungen ist auch eine Gruppe in russischer Sprache angeschlossen 18 Israelitische Gemeinde Bearbeiten nbsp Gedenkstein auf dem judischen Friedhof in BarchfeldSeit dem 16 Jahrhundert ist eine israelitische Gemeinde in Barchfeld nachweisbar Ihr gehorten im Jahr 1700 sechs Familien 1887 240 Personen und 1932 noch 63 Mitglieder an 19 1844 45 wurde in der Nurnberger Strasse die Synagoge Barchfeld errichtet 1933 lebten noch 57 judische Menschen in Barchfeld Bei den Novemberpogromen wurde die Synagoge am 9 November 1938 von SA Mannern geschandet und dann abgerissen Kultgegenstande und Mobiliar wurden auf dem Sportplatz verbrannt Auch an den Wohnsitzen judischer Familien wurde vandaliert 13 judische Manner wurden in das KZ Buchenwald eingeliefert und in den folgenden Wochen wieder entlassen Sie verliessen den Ort bald und bis 1941 gab es keine judische Einwohner mehr Etwa 40 judische Personen aus Barchfeld fielen dem Holocaust zum Opfer 20 Ab 1988 erinnerte am ehemaligen Standort der Synagoge ein Gedenkstein der 1995 auf den judischen Friedhof Barchfeld umgesetzt wurde an die judische Gemeinde 12 Kultur und Sehenswurdigkeiten BearbeitenSehenswurdigkeiten Bearbeiten nbsp Judischer Friedhof in Barchfeld Nurnberger Str 73 nbsp Erbfriedhof der Familie Stein Liebenstein zu Barchfeld 2007 Das Steinsche Schloss wurde 1571 bis 1581 auf der Anlage einer ehemaligen Wasserburg erbaut Es ist baufallig der Zutritt ist untersagt Es wird aber seit 2012 schrittweise von der Gemeinde Barchfeld Immelborn saniert Zwischen 1690 und 1732 entstand nach dem Abriss der verfallenden Wasserburg das Schloss Wilhelmsburg der Landgrafen von Hessen Philippsthal Barchfeld Es war eine Dreiflugelanlage die direkt an das Steinsche Schloss angrenzte Heute steht nur noch der Westflugel Das Gebaude ist nicht offentlich zuganglich Ein Gedenkstein aus dem Jahre 1988 des Bildhauers Gerhard Konig zunachst in der Nurnberger Strasse am ehemaligen Standort der Synagoge Barchfeld jetzt auf dem Judischen Friedhof erinnert an die Verfolgung der judischen Gemeinde Die evangelische Pfarrkirche wurde als Saalkirche in Bruchsteinmauerwerk mit Eckquadersteinen errichtet Der Ostturm besitzt eine verschieferte Haube darin befindet sich das Glockengestuhl Nord und Sudportal sind mit der Jahreszahl 1752 versehen Der Kanzelaltar hat einen reich verzierten Wappenschmuck hessische Lowen die Westempore ist dem Kirchenpatron gewidmet und ebenfalls reich mit Wappenschmuck verziert Der Orgelprospekt wurde im 18 Jahrhundert gefertigt Die Kirche diente bis Mitte des 18 Jahrhunderts als Grablege des Ortsadels 21 Das Erbbegrabnis der Familie von Stein Liebenstein zu Barchfeld befindet sich im Waldstuck Auf der Heide etwa drei Kilometer Luftlinie ostlich der Ortslage von Barchfeld auf dem Stephansberg Es wurde im Jahre 1835 eingerichtet nachdem die Beisetzung in der Barchfelder Kirche wo auch Mitglieder der landgraflichen Nebenlinie von Hessen Philippsthal Barchfeld bestattet worden waren seit Ende des 18 Jahrhunderts nicht mehr statthaft war Zunachst hatte man die Verstorbenen in einer separaten Ecke des Gemeindefriedhofs bestattet dann wurde der etwa 10 15 Meter grosse Erbfriedhof in dem der Familie gehorenden Waldstuck angelegt Insgesamt 29 erkennbare Grabstellen befinden sich dort Die letzte Grablegung erfolgte in den 1930er Jahren Der kleine Friedhof verwahrloste danach und wurde erst nach 1989 von einem entfernten Verwandten derer von Stein Liebenstein gekauft und allmahlich wieder hergerichtet 22 Ein Grabdenkmal einer Russin auf dem Friedhof erinnert an das Schicksal der Zwangsarbeiter im Ort 23 Notensammlung Musikalien aus dem Haus des Fursten von Hessen Philippsthal Barchfeld Bearbeiten Im Hessischen Musikarchiv Marburg lagert eine Musikaliensammlung aus der zweiten Halfte des 18 Jahrhunderts die von Mitgliedern des landgraflichen Hauses von Hessen Philippsthal Barchfeld zusammengetragen wurde und fast 500 Kompositionen umfasst darunter Werke von Johann Adolph Hasse Josephy Haydn Johann Christian Bach und Christoph Willibald Gluck sowie Miniaturen von Mitgliedern thuringisch hessischer Furstenhauser wie Luise von Hessen Philippsthal Barchfeld Anna Amalia von Sachsen Weimar Eisenach und Charlotte Amalie von Sachsen Gotha Altenburg Aufgrund der kleinen Besetzungsgrossen zahlreicher in der Sammlung enthaltener Kompositionen ist davon auszugehen dass die Sammlung zum familiaren Musizieren im landgraflichen Schloss Wilhelmsburg in Barchfeld verwendet wurde Aufsehen erregte die Sammlung im Jahr 2012 als bei Katalogisierungsarbeiten am Barchfelder Bestand eine bislang unbekannte Gelegenheitskomposition von Johann Christoph Friedrich Bach dem zweitjungsten Sohn Johann Sebastian Bachs in der Sammlung entdeckt wurde 24 Am 9 Oktober 2015 wurden einige Werke aus der Notensammlung darunter das Lied Ich soll den Lichtquell trinken von Landgrafin Luise von Hessen Philippsthal Barchfeld zum Festival Alter Musik in Thuringen Guldener Herbst erstmals wieder am historischen Ort in Barchfeld aufgefuhrt Sport und Freizeiteinrichtungen Bearbeiten Fur die Freizeitgestaltung stehen in Barchfeld eine Jugend und Freizeitzentrum eine Kleinsportanlage eine Mini Pipe Spielplatze und Parkanlagen zur Verfugung In der Immelborner Werraaue befindet sich ein Naherholungszentrum mit zwei Badeseen und einem Campingplatz Wirtschaft und Infrastruktur BearbeitenDie Kiesvorkommen in der Talaue entlang der Werra wurden seit Anfang des 20 Jahrhunderts bei der Suche nach Kalisalzlagerstatten erkundet seit 1964 entstanden westlich des Ortes mit der Kiesgrube Immelborn grossflachige Baggerseen die seit den 1980er Jahren touristisch als Badesee fur den Wassersport und mit einem Campingplatz erschlossen wurden Gewerbegebiete Bearbeiten Barchfeld verfugt uber zwei ausgewiesene Gewerbegebiete auf denen sich vorrangig Unternehmen des Maschinenbaus und der Elektrotechnik angesiedelt haben Das Gewerbegebiet Im Vorwerk mit einer Gesamtflache von 23 26 ha befindet sich am sudostlichen Ortsrand von Barchfeld 25 Das Gewerbegebiet Am Eisberg am nordostlichen Ortsrand mit ca 58 3 ha Flache grenzt an die Gemeinde Witzelroda Die Erschliessung erfolgte in zwei Abschnitten 26 Verkehr Bearbeiten Durch das Ortsgebiet fuhrt die Bundesstrasse 19 in die im Ort die Bundesstrasse 62 einmundet Die Bahnstrecke von Immelborn uber Barchfeld nach Steinbach wurde 1973 stillgelegt Durch Barchfeld fuhrt der Werratal Radweg Personlichkeiten BearbeitenWilhelm Christoph Kriegsmann 1633 1679 darmstadtischer Kammerrat Hermetiker und Konventikler Eva Margaretha von Buttlar 1670 1721 mystisch libertinistische Sektiererin und Namensgeberin der unter dem Namen Buttlarsche Rotte bekannt gewordenen Gruppe Charlotte Wilhelmine von Anhalt Bernburg Schaumburg Hoym 1704 1766 Landgrafin Karl August Philipp Ludwig von Hessen Philippsthal Barchfeld 1784 1854 Landgraf von Hessen Philippsthal Barchfeld aus dem Haus Hessen Ernst von Hessen Philippsthal Barchfeld 1789 1850 russischer General der Kavallerie Johann Heinrich Schilbach 1798 1851 Landschaftsmaler Johann Georg Sommer 1811 1864 Portratmaler Max Oppenheim 1876 1947 Kantor Rabbinerassistent und der letzte Lehrer an der judischen Schule in Duren Nordrhein Westfalen Rudolf Dorschel 1898 1980 RichterLiteratur BearbeitenKarl Volkmar Tausend Jahre Barchfeld Werra Auf Grund der Urkundensammlung der Freifrau Frieda Stein Schlotheim dargestellt Selbstverlag der Gemeinde Barchfeld 1933 DNB 576812072 Heinrich Weldner Die Mundart von Barchfeld an der Werra Zeitschrift fur Dialektologie und Linguistik Beiheft 68 Steiner Stuttgart 1991 ISBN 3 515 05422 7 Walter Hohn Thuringische Rhon Michael Imhof Verlag Petersberg 2005 ISBN 3 86568 060 7 S 33 Roland Geissler Wanderfuhrer um Bad Liebenstein und den Inselsberg Verlag Rockstuhl Bad Langensalza 2007 ISBN 978 3 938997 79 6 Klaus Schmidt Natur und Heimatbuch Barchfeld Werra Eine Darstellung von Natur Landschaft und historischer Entwicklung Eigenverlag Naturschutzbund Deutschland Barchfeld 2008 DNB 991511824 Karl Volkmar Tausend Jahre Barchfeld Werra Auf Grund der Urkundensammlung der Freifrau Frieda von Stein Schlotheim dargestellt Selbstverlag der Gemeinde Barchfeld Feodor Wilisch Schmalkalden 1933 DNB 576812072 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Barchfeld Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Thuringer Landesamt fur Statistik Bevolkerung nach Gemeinden erfullenden Gemeinden und Verwaltungsgemeinschaften Karl Volkmar Tausend Jahre Barchfeld Werra 1933 S 7 1075 Jahre Breitungen Werra DNB 987022482 Festschrift Karl Volkmar Tausend Jahre Barchfeld Werra 1933 S 20 23 Dietlas In Paul Lehfeldt Georg Voss Hrsg Bau und Kunstdenkmaler Thuringens Herzogtum Sachsen Meiningen Amtsgerichtsbezirk Salzungen Heft XXXV Jena 1909 S 44 47 Freiherr von Boineburg Schloss Lengsfeld In Album der Residenzen Schlosser und Ritterguter Thuringens insbesondere der Sachsischen Lande Ernestinischer Linie Heft 1 Werl Leipzig 1858 Karl Volkmar Tausend Jahre Barchfeld Werra 1933 S 18 19 a b Hans Patze Peter Aufgebauer Hrsg Handbuch der historischen Statten Deutschlands Band 9 Thuringen Kroners Taschenausgabe Band 313 2 verbesserte und erganzte Auflage Kroner Stuttgart 1989 ISBN 3 520 31302 2 S 40 E Schmidt Entwicklung des Schulwesens in der Gemeinde Barchfeld In Altensteiner Blatter Schweina 2001 S 87 104 In einer zeitgenossischen Familienchronik eines Barchfelder Mullers Ebert steht geschrieben welche Lasten er zu ertragen hatte 1756 hat sich der erbarmliche Krieg mit dem Konig von Preussen angefangen und ist von Tag zu Tag schlimmer geworden dass ich also 1757 an Soldaten gehabt hab 15 mal und alsmal Rittmeister Obrist Leutnant Hauptmann und zwar 3 bis 4 Offiziere 1758 wieder 7 mal auch allemal Offiziere aber zum Teil 3 bis 4 Wochen gehabt 1759 wieder 14 mal Offiziere 1760 wieder 6 mal Offiziere 1761 wieder 8 mal Offiziere 1762 wieder gehabt 8 Offiziere bin meines Lebens nicht sicher gewesen 1763 Dragoner 1 Generaladjudant gehabt und da hat sich der Krieg gottlob wieder gegeben Als Folge der Kriegsereignisse waren die Getreidepreise enorm gestiegen aus Karl Volkmar Tausend Jahre Barchfeld Werra Selbstverlag der Gemeinde Barchfeld 1933 S 35 38 Karl Volkmar Tausend Jahre Barchfeld Werra 1933 S 59 64 a b K Schmidt Ein Streifzug durch die Geschichte von Barchfeld In Altensteiner Blatter Schweina 1997 S 131 36 E Schmidt Flugzeugabsturz In Altensteiner Blatter Schweina 1997 S 141 45 sdk ide Ja zu Barchfeld Immelborn In Sudthuringer Zeitung Redaktion Bad Salzungen 4 November 2011 abgerufen am 4 November 2011 Einstimmig sprachen sich die Rate fur den Entwurf des Vertrages zur Eingliederung der Gemeinde Immelborn in die Gemeinde Barchfeld aus Das Gesetzgebungsverfahren nimmt voraussichtlich ein dreiviertel Jahr in Anspruch sodass die Eingliederung fruhestens Ende 2012 rechtskraftig werden kann Die derzeit bestehende Verwaltungsgemeinschaft VG wird dann aufgelost Den entsprechenden Beschluss fasste die VG Versammlung ebenfalls am Mittwochabend einstimmig und ohne Diskussionen StBA Gebietsanderungen vom 01 Januar bis 31 Dezember 2012 Paul Luther Materialien fur den Heimatkundeunterricht Kreis Bad Salzungen Bezirk Suhl Hrsg Rat des Kreises Bad Salzungen Abt Volksbildung Bad Salzungen 1959 Struktur vom Bezirk Suhl Ubersicht der Orte und Einwohnerzahlen der Landkreise S 5 11 Gemeinde Barchfeld Immelborn Archiviert vom Original am 4 Marz 2016 abgerufen am 23 Januar 2019 https www jw org apps X CONGSHARE l e87eeb0e488bf2e37e9246ca2c242b75 Israel Schwierz Zeugnisse judischer Vergangenheit in Thuringen Memento des Originals vom 29 Oktober 2013 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www thueringen de PDF 23 77 MB S 60 aufgerufen am 1 Oktober 2014 Barchfeld In Neun Jahrhunderte judisches Leben in Thuringen Kooperationsprojekt MENORA Judisches Leben in Thuringen Friedrich Schiller Universitat Jena und Forderverein fur judisch israelische Kultur in Thuringen e V abgerufen am 13 November 2023 Georg Dehio Handbuch der deutschen Kunstdenkmaler Thuringen Deutscher Kunstverlag Munchen 2003 ISBN 3 422 03095 6 Barchfeld Die letzte Ruhestatte derer von Stein Memento vom 31 August 2010 im Internet Archive Thuringer Verband der Verfolgten des Naziregimes Bund der Antifaschisten und Studienkreis deutscher Widerstand 1933 1945 Hrsg Heimatgeschichtlicher Wegweiser zu Statten des Widerstandes und der Verfolgung 1933 1945 Heimatgeschichtliche Wegweiser Band 8 Thuringen Erfurt 2003 ISBN 3 88864 343 0 S 318 Daniela Wissemann Garbe Signaturengruppe HA IV im Hessischen Musikarchiv Marburg Nicht mehr online verfugbar RISM 2014 archiviert vom Original am 31 August 2018 abgerufen am 13 Juli 2017 nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot de rism info Gewerbegebiete in der Wartburgregion In Wartburgkreis Online Archiviert vom Original am 15 Mai 2011 abgerufen am 18 Februar 2010 Gewerbegebiet Im Vorwerk In Barchfeld Werra Abgerufen am 18 Februar 2010 Ortsteile der Gemeinde Barchfeld Immelborn Barchfeld Ettmarshausen Hauenhof Immelborn Ubelroda Normdaten Geografikum GND 4264036 2 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Barchfeld amp oldid 239080825