www.wikidata.de-de.nina.az
Das Amt Eisenach welches aus dem Amt Wartburg hervorging war eine territoriale Verwaltungseinheit des Herzogtums Sachsen Eisenach Als Kerngebiet des Landesteils Sachsen Eisenach gehorte es zu verschiedenen Ernestinischen Herzogtumern Ab 1741 gehorte es zum Herzogtum Sachsen Weimar Eisenach welches 1815 zum Grossherzogtum Sachsen Weimar Eisenach wurde Bis zur Verwaltungs und Gebietsreform des Grossherzogtums Sachsen Weimar Eisenach im Jahr 1850 und der damit verbundenen Auflosung bildete es als Amt den raumlichen Bezugspunkt fur die Einforderung landesherrlicher Abgaben und Frondienste fur Polizei Rechtsprechung und Heeresfolge Inhaltsverzeichnis 1 Geographische Lage 2 Angrenzende Verwaltungseinheiten 3 Geschichte 3 1 Ludowingische Landgrafen von Thuringen 3 2 Wettinische Landgrafen von Thuringen und Ernestinisches Kurfurstentum Sachsen 3 3 Ernestinische Herzogtumer 4 Zugehorige Orte 5 Amtmanner 5 1 Burgmannen und Amtmanner der Wasserburg Klemme im 14 und 15 Jahrhundert 5 2 Amtmanner auf der Wartburg 6 Literatur 7 Weblinks 8 AnmerkungenGeographische Lage BearbeitenDas Amt Eisenach lag am Westrand des Thuringer Waldes Im Amt lag der Unterlauf der Horsel mit ihrer Mundung in die Werra sowie die Unterlaufe der Horselzuflusse Nesse und Bober Im sudlichen Amtsgebiet lagen der Erbstrom dessen Zufluss Rolla den Ort Ruhla in einen eisenachischen und einen gothaischen Teil trennte Weiterhin befanden sich im Amt die Werrazuflusse Elte und ein Teil der Suhl Berge im Amt waren u a der Metilstein und der Petersberg bei Eisenach sowie die Stopfelskuppe bei Fortha In Horschel am Thuringer Wald beginnt der Rennsteig Die ostliche Grenze zum Herzogtum Sachsen Gotha bildeten die Horselberge Das Amtsgebiet liegt heute im Westen des Freistaats Thuringen und gehort zur kreisfreien Stadt Eisenach bzw zum Wartburgkreis Angrenzende Verwaltungseinheiten BearbeitenDas Amt Eisenach grenzte an folgende Gebiete Norden Amt Creuzburg Herzogtum Sachsen Weimar Eisenach Nordosten Wangenheimsches Gericht und Hopffgartensches Gericht Herzogtum Sachsen Gotha Osten Herrschaft Farnroda Burggrafen von Kirchberg ab 1799 Herzogtum Sachsen Weimar Eisenach Sudosten Uetterodtsches Gericht und Amt Tenneberg Herzogtum Sachsen Gotha Suden Amter Altenstein Salzungen Herzogtum Sachsen Meiningen und Krayenberg Herzogtum Sachsen Weimar Eisenach Sudwesten Amt Frauensee Landgrafschaft Hessen ab 1567 Landgrafschaft Hessen Kassel ab 1803 Kurfurstentum Hessen 1816 zum Grossherzogtum Sachsen Weimar Eisenach Westen Amt Hausbreitenbach bis 1733 hessisch sachsisches Kondominium dann zum Herzogtum Sachsen Weimar Eisenach Exklave Oberellen Amt Salzungen Herzogtum Sachsen Meiningen Amt Gerstungen Herzogtum Sachsen Weimar Eisenach Nordwesten Amt Sontra Landgrafschaft Hessen ab 1567 Landgrafschaft Hessen Kassel ab 1803 Kurfurstentum Hessen Geschichte BearbeitenLudowingische Landgrafen von Thuringen Bearbeiten Die um 1080 erstmals erwahnte Wartburg bei Eisenach wurde unter Ludwig dem Springer Stammburg der Ludowinger und spater auch von der Landgrafschaft Thuringen Sie nahm in dieser Zeit reprasentative und militarische Aufgaben wahr Das Geschlecht der Grafen von Wartburg welches sich ab 1224 auch von Brandenburg nannte verwaltete die Wartburg zwischen 1137 38 und 1227 fur die Landgrafen von Thuringen Deren Stammsitz die Brandenburg bei Lauchroden bildete einen eigenen Herrschaftsbereich Der Ort Eisenach an den zwei Handelsstrassen Lange Hessen und Kurze Hessen von Frankfurt am Main nach Leipzig gelegen wurde um dieselbe Zeit erstmals erwahnt Mitte des 12 Jahrhunderts wurde die Marktsiedlung Eisenach auch ein Verwaltungszentrum Wettinische Landgrafen von Thuringen und Ernestinisches Kurfurstentum Sachsen Bearbeiten Nach dem Aussterben der Ludowinger im Jahr 1247 wurden im Verlauf des Thuringer Erbfolgekrieges 1247 1264 die Wettiner neue Landgrafen von Thuringen In diesem Krieg kam der Wartburg eine zentrale Bedeutung als Symbol der Herrschaft uber Thuringen zu Bei Beginn der wettinischen Herrschaft uber die Landgrafschaft Thuringen war die Wartburg der mit Abstand wichtigste Aufenthaltsort der Landgrafen Trotz der langsamen Verlagerung der Hauptresidenz nach Gotha konnte sich das Zentrum Wartburg Eisenach in der Mitte des 13 Jahrhunderts seinen Stand als Hauptresidenz bewahren 1279 80 verausserte Albert II von Brandenburg seine Herrschaft mit der Burg Brandenburg bei Lauchroden an den Landgrafen Albrecht II den Entarteten Zu diesem Herrschaftsbereich gehorten die Orte Lauchroden Sallmannshausen und Unterellen Sie wurden daher als zum brandenburgische Gerichte zugehorig genannt administrativ gehorten die Orte wohl zum Verwaltungsgebiet der Wartburg Nach der Niederschlagung eines Aufstands in Eisenach im Jahre 1308 wurde die Verwaltung des Gebiets um die Wartburg von der Wasserburg Klemme in Eisenach aus wahrgenommen Dieses Amt Clemda umfasste hierbei einen Streubesitz aus Orten und Rechten der uberwiegend im nordlichen Umland von Eisenach lag Nachdem Eisenach im letzten Viertel des 13 Jahrhunderts seine eigene stadtische Gerichtsbarkeit erhielt wurde die Verwaltung der anderen Orte von jener getrennt und nach dem Tod von Friedrich dem Friedfertigen 1440 auf die Wartburg verlegt In Eisenach entstanden im 14 Jahrhundert etliche Kloster welche mit Besitzungen im Umland ausgestattet wurden Mit der Verlagerung der Hauptresidenz nach Gotha setzte Ende des 13 Jahrhunderts ein Bedeutungsverlust der Wartburg ein Sie diente fortan vor allem als Sitz der Vogte bzw seit 1356 vorwiegend der Amtmanner der Wartburg deren Verwaltung die Wartburg um 1335 unterstellt wurde Ein eigenes Amt Wartburg wurde offenbar nach Mitte des 14 Jahrhunderts eingerichtet Bei der Leipziger Teilung der wettinischen Besitzungen im Jahr 1485 kam das Gebiet des Amts Wartburg und Eisenach als Teil der Landgrafschaft Thuringen zum Kurfurstentum Sachsen der Ernestiner Der Aufstieg von Weimar zur neuen landgraflichen Residenz im 15 Jahrhundert bewirkte den endgultigen Bedeutungsniedergang der Wartburg Nach dem Reichstag zu Worms weilte Martin Luther vom 4 Mai 1521 bis 1 Marz 1522 auf der Wartburg Infolge des Bauernkriegs im Jahr 1525 wurden die Eisenacher Kloster sakularisiert Die Reformation wurde 1527 eingefuhrt Durch die Folgen des Schmalkaldischen Krieges verloren die Ernestiner im Jahr 1547 die Kurwurde wodurch die bei ihnen verbliebenen Besitzungen im Herzogtum Sachsen mit der Hauptstadt Weimar vereinigt wurden Ernestinische Herzogtumer Bearbeiten Bei der Erfurter Teilung des Herzogtums Sachsen 1572 wurde das Amt Wartburg dem Herzogtum Sachsen Coburg Eisenach zugeteilt welches den beiden Sohnen Johann Friedrich II des Mittleren Johann Casimir und Johann Ernst als Besitz ubergeben wurde Fur die beiden unmundigen Prinzen wurde eine Vormundschaft der Kurfursten also Friedrich III von der Pfalz Johann Georg von Brandenburg und August von Sachsen eingerichtet Letzterer ubernahm auch die Regentschaft des neuen Landes 1586 wurden die Vormundschaft und die Regentschaft aufgehoben und Johann Casimir und Johann Ernst traten gemeinsam die Herrschaft uber das Herzogtum an Johann Ernst zog sich jedoch schon bald aus der Politik zuruck und wohnte auf dem von ihm erbauten Jagdschloss in Marksuhl welches nach 1591 Amtshaus wurde Bei der Landesteilung von 1596 erhielt Johann Ernst das Herzogtum Sachsen Eisenach zu dem auch das Amt Wartburg gehorte Daraufhin verlegte Johann Ernst seine Residenz von Marksuhl nach Eisenach wo mit der Errichtung eines Residenzschlosses begonnen wurde 1 Marksuhl bildete in der Folgezeit ein eigenes Gericht welches zum spateren Amt Eisenach gehorte Mitte des 17 Jahrhunderts verschwand die Wartburg aus dem Amtsnamen dafur wurde das Amt Eisenach erwahnt Aufgrund verschiedener Erbteilungen und vereinigungen gehorte das Amt Wartburg bzw Eisenach mit dem Gericht Marksuhl in der folgenden Zeit zu den Herzogtumern 1596 1633 Herzogtum Sachsen Eisenach 1633 1638 Herzogtum Sachsen Coburg Eisenach 1638 1641 Herzogtum Sachsen Weimar 1641 1644 Herzogtum Sachsen Eisenach 1644 1662 Herzogtum Sachsen Weimar 1662 1741 Herzogtum Sachsen Eisenach 1741 fiel das Amt Eisenach mit dem Gericht Marksuhl als Teil des Herzogtums Sachsen Eisenach vertragsgemass mit dem Tode des Herzogs Wilhelm Heinrich an Ernst August I von Sachsen Weimar Seitdem gehorte das Amt zum Herzogtum Sachsen Weimar Eisenach welches 1815 zum Grossherzogtum ernannt wurde In dem Gebiet lagen zahlreiche adlige Dorfer und Hofe welche zwar unter dem Obergericht des Herzogtums Sachsen Eisenach standen aber ihre gesonderten Untergerichte hatten 1849 50 erfolgte im Grossherzogtum Sachsen Weimar Eisenach die Trennung der Rechtsprechung von der Verwaltung Dabei wurden auch die im Amt bestehenden Patrimonialgerichte aufgehoben Das Amt Eisenach kam mit anderen Amtern des Eisenacher Kreises zum Verwaltungsbezirk Eisenach der auch als III Verwaltungsbezirk bezeichnet wurde Durch Einfuhrung der neuen Gerichtsordnung im Jahr 1879 wurden das Stadtgericht und das Kreisgericht Eisenach aufgelost und dem Amtsgerichtsbezirk Eisenach angegliedert Nur die Orte Goringen Lauchroden mit Schmalweihhof Sallmannshausen und Unterellen Brandenburgisches Gericht kamen an das Amtsgericht Gerstungen Zugehorige Orte BearbeitenStadteEisenachAmtsdorferBeuernfeld Bolleroda Burkhardtroda Eckardtshausen Etterwinden Fischbach Fortha Horschel Landesherrschaftlicher Anteil Kittelsthal Kupfersuhl Grossenlupnitz Mosbach Ruhla Eisenacher Anteil links des Bachs UnkerodaDie Einwohner des Orts Oesterbehringen eines Guts zu Grossenbehringen eines Guts zu Wolfsbehringen und eines Guts zu Reichenbach welche im Herzogtum Sachsen Gotha lagen waren in Schuld und Geldsachen an das Amt Eisenach gewiesen AmtshofeAttchenbach Heiligenstein Schenke Kriegersberg Metschrieden Durrerhof Molmeshof Ramsborn Rothenhof Teichenhof spater Kupferhutte Trenkelhof Wackenhof Weissenborn ehem Kloster WolfsburgBurgen und SchlosserWartburg Eisenacher Stadtschloss Wasserburg Klemme in Eisenach zeitweise Amtssitz Jagdschloss Hohe Sonne bei Eisenach Charlottenburg in Eisenach Schloss Wilhelmsthal in Marksuhl Brandenburg bei Lauchroden Schloss Fischbach bei Eisenach Schloss Neuenhof in Neuenhof Schloss Neuscharfenberg in WenigenlupnitzKloster in Eisenach bis 1525Dominikanerkloster Johanniskloster Franziskanerkloster St Elisabeth Franziskanerkloster St Paul Kartause Eisenach Katharinenkloster NikolaiklosterAdlige DorferEpichnellen Goringen Horschel Adliger Anteil im Amt Eisenach Lauchroden Melborn Neuenhof Sallmannshausen Stedtfeld Stockhausen Unterellen Wartha Wenigenlupnitz WilhelmsthalAdlige HofeKunkelhof Lutzberg Rangenhof Schmalweihhof bei Lauchroden Schnepfenhof TaubachshofGericht MarksuhlMarksuhl Burkhardtroda Baueshof Hof Meileshof Hof Hanhof Hof Das Gericht Marksuhl hatte seinen eigenen Gerichtssekretar der in Marksuhl wohnte WustungenFrohnishof bei Stockhausen Gospenrode bei Wenigenlupnitz Malittenburg Rudolfsburg und Burg Metilstein bei Eisenach Taubenellen bei Etterwinden Westheim bei Wenigenlupnitz Kratzeroda Grevenhain Spirau Lutzberg der Berg Piller und der Kielforst bei UnterellenAmtmanner BearbeitenBurgmannen und Amtmanner der Wasserburg Klemme im 14 und 15 Jahrhundert Bearbeiten Wetzel von Stein Hermann von Buchenau Dietrich von Witzleben Johann Trott ein Ritter Schindekop Fritz von Frimar um 1440 Heinrich von Bischofsrode um 1440 Amtmanner auf der Wartburg Bearbeiten Bruno von Teutleben um 1418 Hans Sittich von Berlepsch 1517 bis 1525 Christoph von der Planitz bis 1528 Eberhard von der Tann 1528 bis 1543 Christoph von Harstall 1544 bis 1547 Literatur BearbeitenConstantin Kronfeld Thuringisch Sachsen Weimarische Geschichte Bohlau Weimar 1878 Landeskunde des Grossherzogthums Sachsen Weimar Eisenach T 1 rezensiert von Ulrich Stechele Matthias Werner Wartburg In Lexikon des Mittelalters LexMA Band 8 LexMA Verlag Munchen 1997 ISBN 3 89659 908 9 Sp 2055 f Erich Debes Das Amt Wartburg im ersten Drittel des 16 Jahrhunderts In Schriften des Vereins der Freunde der Wartburg 1 Eisenach 1926 Weblinks BearbeitenJohann Ernst Fabri Beschreibung des Amts Eisenach im Buch Geographie fur alle Stande ab S 68 Leipzig 1793 Abgerufen am 29 Marz 2022 Anmerkungen Bearbeiten Stadtchronik Eisenach In eisenach de Abgerufen am 29 Marz 2022 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Amt Eisenach amp oldid 221608526