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Das Amt Frauensee war eine territoriale Verwaltungseinheit der Landgrafschaft Hessen und ab 1567 der Landgrafschaft Hessen Kassel Es kam 1816 zum Grossherzogtum Sachsen Weimar Eisenach Bis zur Verwaltungs und Gebietsreform des Grossherzogtums Sachsen Weimar Eisenach im Jahr 1850 und der damit verbundenen Auflosung bildete es als Amt den raumlichen Bezugspunkt fur die Einforderung landesherrlicher Abgaben und Frondienste fur Polizei Rechtsprechung und Heeresfolge Inhaltsverzeichnis 1 Geographische Lage 2 Geschichte 2 1 Das hessische Amt Frauensee 2 2 Napoleonische Besetzung 2 3 Sachsen Weimar Eisenach 3 Zugehorige Orte 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeographische Lage BearbeitenDas Gebiet des Amts Frauensee lag in einem Seitental der mittleren Werra zwischen Thuringer Wald und Rhon Das Dorf Frauensee liegt am gleichnamigen See und wird vom Frauenseer Forst umgeben welcher den nordlichen Teil des Salzunger Werraberglandes bildet Wahrend der Zugehorigkeit zu Hessen war das Amt fast eine Exklave in sachsisch ernestinischem Umland Nur im Westen war es mit hessischem Territorium verbunden Die Hofe Rienau und Auenheim waren Exklaven im benachbarten Hausbreitenbach Das Amtsgebiet liegt heute im Westen des Freistaats Thuringen und gehort zum Wartburgkreis Das Amt grenzte im Norden an das Amt Hausbreitenbach bis 1733 hessisch sachsisches Kondominium dann zum Herzogtum Sachsen Weimar Eisenach im Osten an das sachsen eisenachische Amt Eisenach im Suden an das ebenfalls sachsen eisenachische Amt Krayenberg und im Westen an das hessische Amt Friedewald Geschichte BearbeitenDas hessische Amt Frauensee Bearbeiten Das Amt wurde geschaffen als Landgraf Philipp I von Hessen nach der Niederschlagung des Bauernaufstandes auf dem Gebiet der Abtei Hersfeld 1526 das Kloster Frauensee mit seinem gesamten Zubehor pfandweise als Entschadigung fur seine Kriegskosten in Besitz nahm 1 Der vom Landgrafen eingesetzte Verwalter Michael Flach fuhrte die Sakularisation des Klosters durch Die letzten im Lande verbliebenen Nonnen wurden mit Geldzahlungen als Altersversorgung abgefunden Da die Oberhoheit uber das ehemalige Kloster aber weiterhin bei den sachsischen Herzogen als Nachfolger der wettinischen Landgrafen von Thuringen lag wurde zwischen diesen und dem Landgrafen von Hessen im Jahr 1540 ein Vertrag uber den Klosterbesitz geschlossen Die Landgrafschaft Hessen erhielt die Landereien von Frauensee die sachsischen Herzoge erhielten Geleitrechte Das Klostergut wurde hessische Staatsdomane und deren Pachter wohnten in der ehemaligen Propstei Das nun hessische Gebiet von Frauensee ragte bald wie ein Sporn in herzoglich sachsisches Gebiet hinein da die benachbarte Krayenburg mit ihrem Umland im Jahr 1567 vollstandig an das Herzogtum Sachsen Weimar kam Das nordlich gelegene Amt Hausbreitenbach blieb bis 1733 in gemeinsamer hessisch sachsischer Verwaltung Nach dem Tod des Landgrafen Philipp I wurde die Landgrafschaft Hessen 1567 68 geteilt wobei das Amt Frauensee an die Landgrafschaft Hessen Kassel kam 1632 baute Landgraf Wilhelm V von Hessen Kassel an Stelle des 1627 durch Brand zerstorten Klosters ein Herrenhaus welches der Amtmann bewohnte 1733 wurde Gospenroda dem Amt Frauensee angegliedert nachdem Landgraf Friedrich von Hessen Kassel seine Anspruche auf das gemeinsam mit Sachsen Eisenach verwaltete Amt Hausbreitenbach fallen liess und dafur u a aus demselben den Ort erhielt Die Amter Frauensee und Landeck sowie der hessische Anteil an der Ganerbschaft Treffurt fielen gemass einem Vertrag vom 22 April 1729 nach dem Tod des letzten Hanauer Grafen Johann Reinhard III welcher 1736 eintrat als Abfindung an das Kurfurstentum Sachsen Dadurch entledigte sich der Landgraf von Hessen Kassel der kursachsischen Anspruche auf die Hanau Munzenberger Reichslehen Nur sechs Jahre spater kamen die Amter Frauensee und Landeck im Jahre 1742 durch Ruckkauf wieder an Hessen Kassel Napoleonische Besetzung Bearbeiten Wahrend des kurzlebigen Konigreichs Westphalen war das bisherige Amt Frauensee Teil des Kantons Friedewald im Distrikt Hersfeld des Departements der Werra Nach der Auflosung des Konigreichs Westphalen im Jahr 1813 wurde das Kurfurstentum Hessen mit seiner vorherigen Verwaltungsstruktur wiederhergestellt Sachsen Weimar Eisenach Bearbeiten Nach dem Wiener Kongress wurde das Amt Frauensee im Jahr 1816 an das Grossherzogtum Sachsen Weimar Eisenach abgetreten Es wurde dem benachbarten Amt Tiefenort ehemals Krayenberg angegliedert 1849 50 erfolgte im Grossherzogtum die Trennung der Justiz von der Verwaltung Das ehemalige Amt Frauensee wurde wieder vom Amt Tiefenort getrennt und mit anderen Amtern zum Verwaltungsbezirk Eisenach der auch als III Verwaltungsbezirk bezeichnet wurde mit Sitz in Eisenach zusammengelegt Dieser umfasste den nordlichen Teil des fruheren Herzogtums Sachsen Eisenach welcher im 19 Jahrhundert auch als Eisenacher Unterland bezeichnet wurde Frauensee kam juristisch zum Amtsgerichtsbezirk Gerstungen Zugehorige Orte BearbeitenDas Amt Frauensee umfasste die ehemals zum Kloster Frauensee gehorenden Landereien Hofe und Waldungen 1816 bestand das Amt Frauensee aus drei Dorfern und zwolf Hofen DorferFrauensee Donges Gospenroda bis 1733 zum Amt Hausbreitenbach HofeAlbertshof Auenheim Exklave im Amt Hausbreitenbach Dachsgrube Hetzeberg Josthof Knottenhof Ober und Unterhof Lindigshof Mollersgrund Rohnhofe Unterrohn Rienau Exklave im Amt Hausbreitenbach Schergeshof Springen WeissendiezLiteratur BearbeitenConstantin Kronfeld Thuringisch Sachsen Weimarische Geschichte Landeskunde des Grossherzogthums Sachsen Weimar Eisenach T 1 Bohlau Weimar 1878 Weblinks BearbeitenOrtsteile der ehemaligen Gemeinde Tiefenort Memento vom 16 Februar 2018 im Internet Archive Staatshandbuch des Grossherzogthums Sachsen Weimar Eisenach fur 1823 S 189 Abgerufen am 8 Februar 2022 Einzelnachweise Bearbeiten Gleichzeitig musste ihm die Abtei auch die Halfte der Stadt Hersfeld und den hersfeldischen Anteil an Berka im sachsisch hersfeldischen Amt Hausbreitenbach pfandweise uberlassen Amter der Abtei Hersfeld Hersfeld Schloss Eichen Amt Hersfeld Amt Ober Geis Amt Niederaula Gericht Johannesberg Gericht Schildschlag Gericht Petersberg Amt Landeck Vogtei Kreuzberg Amt Frauensee Amt Hausbreitenbach und Berka Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Amt Frauensee amp oldid 220015586