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Das Amt Hausbreitenbach war eine territoriale Verwaltungseinheit unter gemeinsamer Verwaltung der ernestinischen Wettiner Landgrafen von Thuringen und der Abtei Hersfeld Deren Nachfolger waren das Herzogtum Sachsen Eisenach und die Landgrafschaft Hessen Kassel Ab 1742 gehorte es komplett zum Herzogtum Sachsen Weimar Eisenach welches 1815 zum Grossherzogtum Sachsen Weimar Eisenach wurde Bis zur Verwaltungs und Gebietsreform des Grossherzogtums Sachsen Weimar Eisenach im Jahr 1850 und der damit verbundenen Auflosung bildete es als Amt den raumlichen Bezugspunkt fur die Einforderung landesherrlicher Abgaben und Frondienste fur Polizei Rechtsprechung und Heeresfolge Inhaltsverzeichnis 1 Geographische Lage 2 Angrenzende Verwaltungseinheiten 3 Geschichte 3 1 Vorgeschichte 3 2 Gemeinsame sachsisch hersfeldische Verwaltung 3 3 Bauernkrieg und Reformationszeit 3 4 Gemeinsame sachsisch hessische Verwaltung 3 5 Das Amt unter Verwaltung von Sachsen Weimar Eisenach 4 Zugehorige Orte 5 Burg und Amtsmanner 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeographische Lage Bearbeiten nbsp Das Amt Hausbreitenbach im Furstentum Eisenach im 18 JahrhundertDas Amt Hausbreitenbach lag am Unterlauf der Suhl und deren Mundung in die Werra Naturraumlich lag das Amt im Berkaer Becken des Salzunger Werraberglandes auf der rechten Seite des mittleren Werratals am Rande des Richelsdorfer Gebirges Im Suden grenzte der Frauenseer Forst an ostlich beginnt der Thuringer Wald Wahrend seiner Zugehorigkeit zum Grossherzogtum Sachsen Weimar Eisenach bildete das Amt den sudlichsten Teil des Eisenacher Unterlandes auch als Eisenacher Kreis bezeichnet Das Amtsgebiet liegt heute im Westen des Freistaats Thuringen Mit Ausnahme des Ortes Dippach bildet das ehemalige Amtsterritorium einschliesslich der ehemaligen Frauenseer Enklaven Auenheim und Rienau das Stadtgebiet von Werra Suhl Tal im Wartburgkreis Angrenzende Verwaltungseinheiten BearbeitenExklave Obersuhl Amt Rotenburg Landgrafschaft Hessen Kassel Amt Gerstungen Herzogtum Sachsen Weimar Eisenach Amt Eisenach Herzogtum Sachsen Eisenach Amt Gerstungen Herzogtum Sachsen Weimar Eisenach nbsp Exklave Oberellen Amt Salzungen Herzogtum Sachsen Meiningen Amt Friedewald Landgrafschaft Hessen Kassel Amt Frauensee Landgrafschaft Hessen Kassel 1816 zum Herzogtum Sachsen Weimar Eisenach Amt Eisenach Herzogtum Sachsen Eisenach Geschichte BearbeitenVorgeschichte Bearbeiten Im Jahre 1016 schenkte Kaiser Heinrich II der Abtei Hersfeld die Jagd und Forstrechte Wildbann in der Gegend um Hausbreitenbach und Berka Werra Die Abtei errichtete am Unterlauf des Flusschens Suhl nahe der Mundung in die Werra bei Berka eine kleine Wasserburg das feste Haus Breitenbach genannt Die Burg Breitenbach war Ursprung des Ortes Hausbreitenbach und seit dem Hochmittelalter der Verwaltungssitz des Amtes Hausbreitenbach Vogtei zu dem auch das seit dem 9 Jahrhundert erwahnte Dorf Berka gehorte Wegen der raschen wirtschaftlichen Entwicklung Berkas wurde die Vogtei und Verwaltung spater nach Berka verlegt das inzwischen durch eigene Befestigungsanlagen und eine Kirchenburg geschutzt wurde Die Hersfelder Abte setzten fur die Verwaltung der umliegenden Orte Ministeriale ein So wurde der Ort Herda durch die Herren von Herda verwaltet 1 Seit 1239 sind hersfeldische Ministeriale von Berka nachweisbar Die Herren von Frankenstein verkauften 1330 ihren Besitz in Berka Werra mit anderem Grundbesitz an die mit ihnen verwandten Grafen von Henneberg auf der Krayenburg andere Teile gingen an die Herren von Herda Die Erbschaftsanspruche gingen spater an die Landgrafen von Thuringen uber Gemeinsame sachsisch hersfeldische Verwaltung Bearbeiten Im Jahr 1290 ubergab der thuringische Landgraf Albrecht II die Burg Breitenbach als eine Vogtei an seinen Sohn Apitz 2 Mit dem Hersfelder Abt Johann II von Elben schlossen die thuringischen Landgrafen 1354 einen Vertrag dem zufolge das Haus und Amt zu Breitenbach mit dem Dorf Berka gemeinschaftlich verwaltet wurde Der thuringische spater sachsische Amtmann hatte seinen Sitz in Hausbreitenbach ab dem 16 Jahrhundert im benachbarten Gerstungen der hersfeldische wohnte in Berka Werra 1408 verpfandete der thuringische Landgraf und Markgraf von Meissen Friedrich der Friedfertige seinen Amtsanteil an Georg und Fritz von Reckenrodt Sein Nachfolger der sachsische Herzog Wilhelm III sprach zu dieser Verpfandung 1448 seine Anerkennung aus 1503 erfolgte die Verpfandung des halben Anteils an Schloss und Amt Breitenbach durch den sachsischen Kurfursten Friedrich der Weise und seinen Bruder Johann an Hans Motsch ausgenommen die geistlichen Lehen Die Pfandsumme wurde 1539 durch den Kurfursten Johann Friedrich den Grossmutigen wieder zuruckgezahlt Der hersfeldische Amtsanteil war 1525 zunachst pfandweise an die Landgrafschaft Hessen ubergegangen Philipp I von Hessen hatte wegen Unterdruckung des Bauernaufruhrs im Hersfeldischen an Kriegskosten 12 000 Goldgulden berechnet und bekam dafur von Abt Crato I pfandweise die Halfte der Stadt Hersfeld den hersfeldischen Anteil an Berka und das hersfeldische Kloster zum See Kloster Frauensee eingeraumt Bauernkrieg und Reformationszeit Bearbeiten Im Deutschen Bauernkrieg besetzte Landgraf Philipp von Hessen den Ort Berka und zog dann weiter nach Eisenach wo mit anderen Bauernfuhrern ein gewisser Jakob Topfer Bauernfuhrer aus Berka auf dem Marktplatz hingerichtet wurde Fur die Unterstutzung der Aufruhrer musste der Ort hohe Bussgelder zahlen Im Amtsgebiet wurde im Bauernkrieg u a das Schloss Herda zerstort Philipp I von Hessen fuhrte in Berka 1527 zwangsweise die Reformation durch Der Ort Herda war in dieser Zeit ein Zentrum der Tauferbewegung Als Anfuhrer dieser Bewegung wurde der freie Bauer Fritz Erbe gefangen genommen und zunachst in der Wasserburg Hausbreitenbach eingekerkert Aufgrund der hessisch sachsischen Doppelherrschaft im Amt brach ein Streit zwischen den beiden Regenten aus wie man mit Fritz Erbe wegen seiner unbeirrbaren Haltung im Sinne der Tauferlehre umgehen solle Der sachsische Kurfurst Johann Friedrich I forderte die Todesstrafe aber Landgraf Philipp I zogerte jemanden wegen seines Glaubens hinrichten zu lassen Ein langerer Briefwechsel beider Herrscher zu diesem Thema folgte wahrend Fritz Erbe in einem Turm der Eisenacher Stadtmauer dem Storchenturm festgehalten wurde Als Resultat musste Erbe von 1533 bis 1548 in Gefangnissen in einem Eisenacher Stadtturm und im Sudturm der Wartburg bis zu seinem Tode leiden Gemeinsame sachsisch hessische Verwaltung Bearbeiten 1539 tagten in Berka hessische und kursachsische ernestinische Rate in Grenzstreitigkeiten und Reformationsangelegenheiten Im Jahr 1543 verordnet der Landgraf von Hessen eine Hausmusterung damit soll der wirtschaftliche Zustand der neu erworbenen Landesteile untersucht werden Im Dreissigjahrigen Krieg wurde fast der ganze Ort Berka von kaiserlichen Truppen niedergebrannt Durch Hunger Kriegseinwirkungen und die Pest war Berka am Ende des Krieges fast entvolkert Bei der Sakularisation der Abtei Hersfeld trat die Landgrafschaft Hessen Kassel 1648 als dessen Erbe ein und liess durch einen besonderen Amtsvogt welcher in Berka wohnte die Erlose vom Amt Breitenbach einnehmen Die hessischen Landgrafen nahmen aber ausser den Erlosen auch mancherlei Rechte fur sich in Anspruch und riefen dadurch Differenzen mit dem Herzogtum Sachsen Eisenach hervor welche besonders nach dem 1730 erfolgten Tode des Landgrafen Karl zu Hessen Kassel scharf zu Tage traten Die hessische Verwaltung verlangte ein Trauergelaut in den Amtsorten Als dies vom Eisenacher Herzog verweigert wurde liessen sie Berka militarisch besetzen Die Sache kam an den Reichshofrat Es erfolgte 1733 die erste Einigung infolge deren der Landgraf Friedrich von Hessen seine Anspruche auf das Amt Hausbreitenbach fallen liess und dafur aus demselben die Ortschaften Dippach und Gospenroda aus dem Amt Gerstungen Suss Kleinensee Bosserode und Rassdorf bekam Damit war der Abschluss aber noch nicht erreicht sondern Hessen ruhrte die Sache wieder auf und es wurden andere Arrangements getroffen Dieser Hausbreitenbacher Amtsaustauschungsvergleich hat erst am 19 Marz 1742 sein Ende erreicht Die Orte Suss Bosserode und Rassdorf wurden dem baumbachschen Gericht Nentershausen im hessischen Amt Sontra zugeordnet welches seitdem das Amt Gerstungen in zwei Teile trennte Kleinensee und Dippach kamen an das hessische Amt Friedewald und Gospenroda an das hessische Amt Frauensee Das Amt unter Verwaltung von Sachsen Weimar Eisenach Bearbeiten Das Amt Hausbreitenbach gehorte somit seit 1742 endgultig zum Herzogtum Sachsen Weimar Eisenach Landesteil Sachsen Eisenach 1765 gehorten zum Amt Hausbreitenbach sechs Orte und mehrere Hofe Laut einer Amtsbeschreibung von 1756 wurde das Amt durch den Amtmann von Gerstungen mitverwaltet Durch die Auswirkungen des Wiener Kongresses wurde das Herzogtum 1815 zum Grossherzogtum Sachsen Weimar Eisenach erhoben Damit verbunden waren etliche Gebietszugewinne Vom kurhessischen Amt Friedewald erhielt das Amt Hausbreitenbach 1816 die vier Orte Dippach Vitzeroda Abteroda und Gasteroda 1849 50 erfolgte im Grossherzogtum Sachsen Weimar Eisenach die Trennung der Rechtsprechung von der Verwaltung Das Amt Hausbreitenbach kam als Teil des Justizamts Gerstungen mit anderen Amtern des Eisenacher Kreises zum Verwaltungsbezirk Eisenach der auch als III Verwaltungsbezirk bezeichnet wurde Zugehorige Orte BearbeitenDer Sitz der beiden Amtsvogte war Hausbreitenbach spater Gerstungen Sachsen Eisenach und Berka Hessen Kassel DorferBerka Werra Hausbreitenbach Fernbreitenbach Herda Horschlitt WunschensuhlDorfer die zeitweise zum Amt gehortenDippach 1733 1816 zum hessischen Amt Friedewald Gospenroda nach 1733 zum hessischen Amt Frauensee Abteroda bis 1816 zum hessischen Amt Friedewald Gasteroda bis 1816 zum hessischen Amt Friedewald Vitzeroda bis 1816 zum hessischen Amt Friedewald Einzelguter und VorwerkeDietrichsberg Kratzeroda Vorwerk des Schlosses Herda Lutzberg schulisch und kirchlich zu Herda RengershofBurgen und SchlosserBurg Breitenbach Schloss Herda Schloss DippachWustungenOberbreitenbach in der Flur Fernbreitenbach Burg und Amtsmanner BearbeitenAls Burgmanner und Amtsinhaber wurden in Urkunden zum Amt Hausbreitenbach ermittelt von Herda 1350 1354 Eberwein von Rumrodt 1357 von Hornsberg 1358 Hermann von Rumrodt 1366 von Schindekopf 1366 von Buchenau 1398 von Besa und von Rode 1400 von Reckrodt 1448 Hans Wetsch vor 1498 von Bischofrode 1498 von der Tann 1558 1686 von dem Brinck 1 1729 3 Literatur BearbeitenKronfeld Constantin Thuringisch Sachsen Weimarische Geschichte Bohlau Weimar 1878 Landeskunde des Grossherzogthums Sachsen Weimar Eisenach T 1 rezensiert von Ulrich Stechele Weblinks BearbeitenGerhard Rosing Der Hausbreitenbacher Austauschvertrag eine Gebietsreform vor 280 Jahren PDF Teil 1 In Neue Werra Zeitung 19 2013 Gemeinde Gerstungen 20 September 2013 S 10 11 abgerufen am 5 Juli 2017 Gerhard Rosing Der Hausbreitenbacher Austauschvertrag eine Gebietsreform vor 280 Jahren PDF Teil 2 In Neue Werra Zeitung 20 2013 Gemeinde Gerstungen 4 Oktober 2013 S 18 19 abgerufen am 5 Juli 2017 Einzelnachweise Bearbeiten Herda Adelsgeschlecht In heraldik wiki de Abgerufen am 26 Januar 2022 Hausbreitenbach In Hans Patze Peter Aufgebauer Hrsg Handbuch der historischen Statten Deutschlands Band 9 Thuringen Kroners Taschenausgabe Band 313 2 verbesserte und erganzte Auflage Kroner Stuttgart 1989 ISBN 3 520 31302 2 S 186 Fritz Jager Ortschronik von Herda und Hausbreitenbach Herda unveroffentlicht um 1990 Amter der Abtei Hersfeld Hersfeld Schloss Eichen Amt Hersfeld Amt Ober Geis Amt Niederaula Gericht Johannesberg Gericht Schildschlag Gericht Petersberg Amt Landeck Vogtei Kreuzberg Amt Frauensee Amt Hausbreitenbach und Berka Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Amt Hausbreitenbach amp oldid 220559375