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Das Amt Heringen war eine territoriale Verwaltungseinheit im gemeinsamen Besitz der 1710 in ein reichsunmittelbares Furstentum umgewandelten Grafschaft Schwarzburg Rudolstadt und der Grafschaft Stolberg Rossla Bis zur Abtretung an Preussen 1815 bildete es als Amt unter der Oberherrschaft des Kurfurstentums Sachsen den raumlichen Bezugspunkt fur die Einforderung landesherrlicher Abgaben und Frondienste fur Polizei Rechtsprechung und Heeresfolge Inhaltsverzeichnis 1 Geographische Lage 2 Angrenzende Verwaltungseinheiten 3 Geschichte 3 1 Grafen von Hohnstein 3 2 Wettiner Stolberger und Schwarzburger 3 3 Preussen 4 Zugehorige Orte 5 Amtleute 6 Literatur 7 Einzelnachweise 8 WeblinksGeographische Lage BearbeitenDas Gebiet des Amts Heringen befand sich in der Goldenen Aue zwischen Sudharz und Windleite Es wurde von der Helme durchflossen Das Amtsgebiet liegt heute im Landkreis Nordhausen Thuringen Es grenzt heute im Osten an Sachsen Anhalt welches auch die historische Grenze zum Amt Kelbra war Angrenzende Verwaltungseinheiten BearbeitenDas Amt Heringen gehorte gemeinschaftlich zur nordostlich liegenden Grafschaft Stolberg Rossla und der sudostlich liegenden Unterherrschaft des Furstentums Schwarzburg Rudolstadt Es war mit diesen territorial nur uber das ebenfalls gemeinschaftlich verwaltete Amt Kelbra verbunden Freie Reichsstadt Nordhausen Kurfurstentum Hannover Exklave Ilfeld ehem Amt Hohnstein Konigreich Preussen Exklave ehem Grafschaft Klettenberg nbsp Amt Kelbra gemeinsamer Besitz des Furstentums Schwarzburg Rudolstadt und der Grafschaft Stolberg Rossla Kurfurstentum Sachsen Amt Weissensee Exklave Grossfurra Furstentum Schwarzburg Sondershausen Unterherrschaft Geschichte BearbeitenGrafen von Hohnstein Bearbeiten Im Jahr 1155 erfolgte die erste urkundliche Erwahnung des Ortes Heringen in einer Urkunde des Klosters Fulda gelegen an der alten Heerstrasse Merseburg Nordhausen Heringen war zuerst im Besitz der Grafen von Beichlingen Graf Friedrich IV Stifter der Linie Beichlingen Rothenburg und Burggraf von Kyffhausen verkauft um 1300 Heringen an Graf Heinrich III von Hohnstein Nach 1330 teilten Heinrich IV und sein Vetter Dietrich IV ihre Erblande und so wurde letzterer Stifter der Linie Hohnstein Heringen Die ehemalige Wasserburg Heringen wurde um 1330 von Graf Dietrich IV von Hohnstein sudlich der Helme gebaut Mit ihr sicherte man einen Flussubergang Die von Graf Dietrich IV verliehenen Stadtrechte besass Heringen mindestens seit 1327 da es in jenem Jahr im Walkenrieder Urkundenbuch als Stadt erwahnt wurde 1373 teilten die Linien Hohnstein Kelbra Heringen und Hohnstein Lohra Klettenberg die Grafschaft untereinander auf wobei die Stammgrafschaft mit der gleichnamigen Burg weiter gemeinsamer Besitz bleiben sollte Im Fleglerkrieg 1412 wurde ein Teil der Herrschaft zerstort und letztlich der Untergang der Hohnsteiner eingeleitet Als Dietrich IX Graf zu Hohnstein Linie Hohnstein Kelbra Heringen im Jahr 1417 ohne mannliche Nachkommen starb fielen Schloss Stadt und Amt Heringen 1 als Lehen der wettinischen Landgrafen von Thuringen den Erben Graf Botho Herr zu Stolberg und Graf Heinrich von Schwarzburg Herr zu Arnstadt und Sondershausen einerseits und den Geschwistern des Grafen Dietrich Lutradis Ehefrau des Heinrich VII von Gera und Lobenstein und Elisabeth Ehefrau des Gottschalk zu Plesse andererseits zu je einem Viertel zu 1432 und 1439 verkauften die Neffen Dietrichs IX von Hohnstein Heringen Heinrich Reuss von Gera und Gottschalk von Plesse ihre Anteile an Heringen ebenfalls an die Grafen von Schwarzburg und die Grafen zu Stolberg die nun gemeinsam mit Stadt und Amt Heringen belehnt wurden Mit dem neuen Lehnsbrief der sachsischen Herzoge Friedrich und Wilhelm vom Januar 1440 endet das Zeitalter der Hohnsteiner in der Goldenen Aue Die nachsten 100 Jahre sind gepragt durch die geteilten Herrschaftsverhaltnisse und die Randlagen der Goldenen Aue in den jeweiligen Herrschaftsgebieten der Grafen Die Schwarzburger bauten ihre Residenzen in Sondershausen und Frankenhausen aus die Stolberger die Residenz in Stolberg Wettiner Stolberger und Schwarzburger Bearbeiten Seit der Leipziger Teilung im Jahr 1485 lag die Landeshoheit uber das Amt Heringen bei der albertinischen Linie der Wettiner deren Besitzungen nach der Wittenberger Kapitulation 1547 zum Kurfurstentum Sachsen erhoben wurden Die Grafen zu Stolberg kamen ab 1554 in grosse finanzielle Note weshalb sie sich 20 000 Goldgulden von Schwarzburgern liehen und dafur ihren Anteil am Amt Heringen verpfandeten Graf Wilhelm von Schwarzburg Sohn des Grafen Gunther XL welchem 1560 Frankenhausen als Wohn und Residenzort zugewiesen wurde veranlasste eine Besitzteilung mit seinen beiden Brudern 1570 71 erhielt er die Alleinherrschaft in Frankenhausen und den Amtern Heringen und Kelbra sowie Straussberg 1592 1593 ging die stolbergische Halfte der Amter pfandweise und fur Stolberg wiederkauflich in den Besitz des Grafen Wilhelm von Schwarzburg uber Durch die hohe Schuldensumme gelang es dem Haus Stolberg nicht ihren Anteil wieder einzulosen Graf Wilhelm I Herr zu Schwarzburg Frankenhausen verstarb 1598 kinderlos wodurch die Herrschaft Schwarzburg Frankenhausen erlosch Amt und Schloss Heringen gehorten seitdem zur Grafschaft Schwarzburg Rudolstadt Unterherrschaft Frankenhausen Nachdem die Grafschaft Schwarzburg Rudolstadt im Jahr 1710 zum reichsunmittelbaren Furstentum erhoben wurde erlosch die Oberhoheit des Kurfurstentums Sachsen uber die Unterherrschaft Schwarzburg Rudolstadt mit Ausnahme der Amter Kelbra und Heringen Der stolbergische Anteil am Amt welcher sich als Pfand bei den Grafen von Schwarzburg Rudolstadt befand kam nach der Teilung der Grafschaft Stolberg im Jahr 1706 an die Grafschaft Stolberg Rossla Im 17 Jahrhundert geriet das Schloss Heringen mehr und mehr in Vergessenheit Der letzte Reprasentant besuchte 1721 das Schloss es war Friedrich Anton Furst von Schwarzburg Die Residenz wandelte sich in eine landwirtschaftliche Domane um Der Ort Leimbach wurde 1717 der benachbarten Exklave der Landdrostei Hildesheim um den Ort Ilfeld des Kurfurstentums Hannover zugeordnet Preussen Bearbeiten In Folge der Niederlage des 1806 zum Konigreich ernannten Sachsen wurden auf dem Wiener Kongress im Jahr 1815 Gebietsabtretungen beschlossen was u a alle unter Oberherrschaft von Sachsen stehenden Gebiete in Thuringen betraf Die Landeshoheit uber die Amter Heringen und Kelbra wurde an das Konigreich Preussen abgetreten 1816 wurde ein Staatsvertrag zwischen dem Konigreich Preussen und dem Furstentum Schwarzburg Rudolstadt abgeschlossen Durch Einlosung des Stolberger Anteils gingen alle Rechte auf das Amt auf Preussen uber und Schwarzburg Rudolstadt erhielt eine Abfindung Schloss und Domane Heringen waren nun Besitz des Konigs von Preussen Heringen mit seinem Amt wurden dem Kreis Sangerhausen im Regierungsbezirk Merseburg der preussischen Provinz Sachsen angegliedert 1836 erreichte der Graf von Stolberg Stolberg die Ubertragung des Amtes Heringen nebst Schloss und Domane von den Preussen gegen Ruckerstattung der Einlosesumme in Hohe des Betrages den Preussen an die Schwarzburger gezahlt hat Preussen behielt jedoch die Landeshoheit Zugehorige Orte BearbeitenStadteHeringen mit dem Schloss HeringenDorferAuleben mit der Abgunst Bielen Gorsbach Hain Hamma Leimbach kam 1717 zur Exklave Ilfeld des Kurfurstentums Hannover Steinbrucken Sundhausen Uthleben WindehausenAmtleute BearbeitenPeter von Rosenau 1500 05 AmtmannLiteratur BearbeitenKarlheinz Blaschke Uwe Ulrich Jaschke Kursachsischer Amteratlas Leipzig 2009 ISBN 978 3 937386 14 0Einzelnachweise Bearbeiten Das Amt bestand aus den Dorfern Gorsbach Auleben Hamma Uthleben Hayn Steinbrucken Sundhausen Bielen Leimbach und Windehausen Weblinks BearbeitenDas Amt Heringen auf der Homepage des Landesarchivs Sachsen Anhalt Das Amt Heringen auf der Homepage des Sachsischen Staatsarchivs Dresden Geschichte des Schlosses Heringen auf der Homepage der Stadt Heringen Geschichte des Schlosses Heringen auf der Homepage Goldene AueAmter im Furstentum Schwarzburg Rudolstadt Amt Arnsburg Amt Benneckenstein Amt Blankenburg Amt Ehrenstein Amt Frankenhausen Amt Heringen Gericht Ichstedt Amt Stadtilm Amt Kelbra Amt Konigsee Amt Konitz Amt Leutenberg Amt Oberweissbach Amt Paulinzella Amt Rudolstadt Gericht Schlotheim Amt Schwarzburg Amt Seebergen Amt Straussberg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Amt Heringen amp oldid 238091794