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Dieser Artikel behandelt die Ethnie der Kroaten fur weitere Bedeutungen siehe Kroaten Begriffsklarung Die Kroaten Hrvati Einzahl Hrvat sind eine sudslawische Ethnie sowie die Titularnation und das Staatsvolk 1 Kroatiens wo sie mit 90 4 2011 die Bevolkerungsmehrheit bilden Die Kroaten in Bosnien und Herzegowina sind eines der drei konstitutiven Volker von Bosnien und Herzegowina In der serbischen autonomen Provinz Vojvodina sind die Kroaten eine anerkannte autochthone Minderheit Aufgrund der uber Jahrhunderte stattfindenden Auswanderung leben zahlreiche Menschen kroatischer Abstammung in Westeuropa Nordamerika Sudamerika und Ozeanien Davon bezeichnen sich viele unabhangig von ihrer Staatsangehorigkeit als Kroaten in der Diaspora Die Kroaten sind mehrheitlich romisch katholischer Konfession Sie sprechen uberwiegend die kroatische Sprache eine auf der westlichen Variante des neustokavischen Dialekts basierende Dachsprache Inhaltsverzeichnis 1 Das Ethnonym 1 1 Namensherkunft 1 2 Anekdotisches 2 Geschichte 2 1 Ethnogenese 2 2 Emigration 3 Verbreitung 3 1 Heutige Siedlungsgebiete 3 1 1 Kroatien 3 1 2 Bosnien und Herzegowina 3 1 3 Serbien 3 1 4 Ungarn 3 1 5 Montenegro 3 1 6 Osterreich 3 1 7 Rumanien 3 1 8 Tschechien 3 1 9 Italien 3 1 10 Slowakei 3 1 11 Kosovo 3 2 Diaspora in Europa und Ubersee 4 Sprache 5 Kunst und Kultur 6 Literatur 7 EinzelnachweiseDas Ethnonym BearbeitenNamensherkunft Bearbeiten Die Etymologie des Ethnonyms Kroate in der Selbstbezeichnung Hrvat ist bis heute nicht abschliessend geklart es scheint jedoch keine slawische Wurzel zu haben Die moderne Form Hrvat Sg alter auch Hrvatin Pl Hrvati alter auch Hrvate geht auf eine rekonstruierte urslawische Form chrvat bzw chrvatin zuruck 2 3 Nach der heute am weitesten verbreiteten Annahme lasst sich die slawische Wurzel chrvat durch eine iranische Etymologie erklaren Uber die Einzelheiten einer solchen iranischen Etymologie existieren jedoch verschiedene Hypothesen 2 Als alteste Belege fur eine solche Form werden zwei Grabinschriften in griechischer Schrift aus dem 2 3 Jahrhundert n Chr benannt die in Tanais am Asowschen Meer gefunden wurden und die die Namen XOROA8OS Horoathos XOROYA8OS Horouathos enthalten Dieser Theorie zufolge handelt es sich um ein iranisches Ethnonym aus dem Raum der Skythen nordlich des Schwarzen Meeres das im Falle der Grabinschriften auch als Personenname gebraucht wurde und das spater von den nordwestlich benachbarten Slawen ubernommen wurde Die Kontakte zwischen slawisch und iranischsprachigen Gruppen in diesem Raum sind durch Lehnworter iranischer Herkunft im Slawischen belegt 2 Nach Max Vasmer soll chrvat auf ein altiranisches fsu haurvata Viehhuter zu haurvati hutet zuruckgehen 4 Nach einer neueren Etymologie von Oleg N Trubatschow die von Alemko Gluhak ubernommen wurde ist chrvat hingegen auf eine iranische Form harvat zuruckzufuhren die ihrerseits aus der Wurzel iranisch har alter indoiranisch sar Frau und einem Adjektivsuffix ma n t va n t bestehen soll Die Form harvat ist demzufolge etymologisch identisch mit dem Namen der Sarmaten der auf sar ma n t zuruckgefuhrt wird harvat bzw Sarmaten bezeichnet danach ursprunglich ein matriarchalisches Volk das von Frauen regiert wird wie es fur die Sarmaten der Antike in griechischen Texten berichtet wird 2 3 Einer anderen Hypothese zufolge soll der Kroatenname nicht auf ein aus dem Iranischen ins Slawische entlehntes Ethnonym zuruckgehen sondern auf die Bezeichnung fur eine Gruppe innerhalb der Fuhrungsschicht des Awarenreiches 5 Ein aus sprachwissenschaftlicher Sicht haltbarer Vorschlag fur eine Etymologie existiert im Rahmen dieser Hypothese jedoch bisher nicht 6 Das Ethnonym erscheint in den altesten uberlieferten Quellen in den Formen Hrvate Hrvate kirchenslawisch Xrwbatoi Hrobatoi griechisch und Chroati Croati oder Crauati lateinisch Es wird in verschiedenen Quellen auch bei West und Ostslawen erwahnt also auch ausserhalb des Siedlungsgebietes der heutigen Kroaten So erwahnen einige Quellen einen Stamm der Chorvaten in Bohmen andere sprechen von Kroaten bzw Weisskroaten Belye Horvaty zwischen Pruth und Dnjestr z B die Nestorchronik In Karnten werden um das 10 Jahrhundert Kroatengaue erwahnt Anekdotisches Bearbeiten Die Bezeichnung des Kleidungsstuckes Krawatte geht auf den Namen des Volkes der Kroaten zuruck Die Kroatischen Reiter trugen im 17 Jahrhundert ein ahnliches Kleidungsstuck um den Hals ein Halsband mit Fransen durch das sie recht einfach zu unterscheiden waren Das Wort cravate wird zum ersten Mal in der franzosischen Enzyklopadie im 17 Jahrhundert erwahnt als kroatische Soldaten am Hof Ludwigs XIV in Paris weilten Der Name des Zauberers Krabat aus der sorbischen Sagenwelt der Lausitz geht ebenfalls auf die Eigenbezeichnung der Kroaten fruher auch Krabaten zuruck Geschichte BearbeitenEthnogenese Bearbeiten Die Ethnogenese der Kroaten ist wissenschaftlich noch nicht abschliessend geklart Nachweise bestehen lediglich dafur dass im Gebiet des heutigen Kroatien im 6 7 Jahrhundert eine Ansiedlung von Slawen und Awaren stattfand Vorher lebten im Gebiet des heutigen Kroatiens unter anderem Griechen Illyrer und Romer Im 7 Jahrhundert n Chr gehorte das Gebiet des heutigen Kroatien vermutlich zur Peripherie des Reiches der Awaren nbsp Ankunft der Kroaten am Adriatischen Meer Historisierendes Gemalde von Oton Ivekovic 1905 nbsp Ankunft der Fursten Kluk Lobel Muhlo Kosenc Hrvat und ihrer Schwestern Tuga und Buga in Dalmatien Historisierendes Gemalde von Ferdinand Quiquerez 1870 In seinen schriftlichen Aufzeichnungen von Humanisten De administrando imperio genannt berichtet Konstantin VII Porphyrogennetos dass ein Volk der Kroaten im 7 Jahrhundert von dem byzantinischen Kaiser Herakleios aus seiner Heimat an der Weichsel im heutigen Polen siehe Chorwaten als Schutz gegen die Awaren ins Land gerufen worden sei Demnach soll ein Teil der Kroaten nach Dalmatien dem sogenannten Rotkroatien und Pannonien dem sogenannten Weisskroatien vorgedrungen sein und innerhalb von wenigen Jahren die Awaren besiegt und sie in die Gegend nordwestlich der Donau vertrieben haben Von manchen Historikern wird diese Nachricht so interpretiert dass die Kroaten vom byzantinischen Kaiser als Foederaten in Dalmatien angesiedelt worden seien 7 Sowohl die Glaubwurdigkeit des Berichts des Konstantin Porphyrogennetos als auch die Frage wer genau die von ihm erwahnten Kroaten gewesen sind und in welcher Beziehung sie zu den heutigen Kroaten stehen sind in der Forschung umstritten 8 Aus dem 9 Jahrhundert stammen die ersten sicheren Nachrichten uber ein kroatisches Furstentum im Bereich des heutigen Norddalmatien siehe auch Kroatien im MittelalterIn seinem heutigen Verbreitungsgebiet im sudslawischen Raum ist der Begriff Kroaten in schriftlicher Form erstmals in einer Schenkungsurkunde des Fursten Trpimir I belegt der von ca 845 ca 864 herrschte In dieser Urkunde wird Trpimir als dux Chroatorum tituliert 2 Im Jahre 879 bezeichnete Papst Johannes VIII den Fursten Branimir als Herrscher des Regnum Croatorum Konigreiches der Kroaten In der Zeit bis zum 10 Jahrhundert bezog sich die Bezeichnung Kroaten nur auf die Bewohner eines begrenzten Gebietes das dem Territorium des damaligen kroatischen Staates entsprach und das die Lika die Krbava den westlichsten Teil des heutigen Bosnien bis zum Fluss Pliva sowie das Hinterland der dalmatinischen Stadte Zadar Trogir und Split nicht aber diese Stadte selbst umfasste 2 Erst im Laufe der Zeit dehnte sich der Geltungsbereich der Selbstbezeichnung Kroaten auf weitere Gebiete aus in denen zuvor Selbstbezeichnungen wie Slovinci Slovenci im Gebrauch gewesen waren die auf Slovence zuruckgehen eine Form der gemeinsamen Bezeichnung der Slawen 2 Die Pluralform Hrvati Hrvate bezeichnete ursprunglich nicht nur die Einwohner sondern auch das Land Spater war dafur bis zum 18 Jahrhundert die Bezeichnung hrvatska zemlja kroatisches Land im Gebrauch seitdem elliptisch einfach Hrvatska Kroatien 2 Ihre heutige Bedeutung und ihren heutigen Geltungsbereich hat die Bezeichnung Kroaten seit der Zeit der kroatischen nationalen Wiedergeburt im 19 Jahrhundert 2 Emigration Bearbeiten Eine grosse Zahl von Kroaten verliess im Laufe der Zeit aus wirtschaftlichen oder politischen Grunden die alte Heimat Auf diese geht die heutige kroatische Diaspora zuruck Die erste grossere Abwanderung von Kroaten erfolgte im 15 und 16 Jahrhundert zu Beginn der osmanischen Eroberungen im heutigen Kroatien und Bosnien Herzegowina Die Menschen flohen zu jener Zeit in sicherere Gebiete innerhalb Kroatiens aber auch in andere Gebiete des damaligen Habsburgerreiches auf das Gebiet der heutigen Staaten Osterreich Slowakei und Ungarn Auf diese Wanderung geht die burgenlandkroatische Minderheit mit ca 60 000 Menschen zuruck die heute aufgrund ihrer jahrhundertelangen Sesshaftigkeit in ihrem heutigen Siedlungsgebiet zu den autochthonen Minderheiten gezahlt wird Ende des 19 Anfang des 20 Jahrhunderts wanderte eine grossere Zahl von Kroaten vor allem aus okonomischen Grunden nach Ubersee aus unter anderem nach Nordamerika Sudamerika vor allem Chile und Argentinien Australien und Neuseeland Die Auswanderung in die Vereinigten Staaten begann in Dalmatien in den Jahren 1850 bis 1870 in Kroatien Slawonien ab 1873 Die Emigranten aus Kroatien Slawonien kamen vor allem aus dem Komitat Lika Krbava seit den 1880er Jahren und aus der Gegend um Zagreb spater auch aus anderen Landesteilen 9 Einzelne Falle von kroatischer Auswanderung nach Sudamerika gab es schon in den 1850er Jahren Die Auswanderung von Dalmatien nach Chile begann in den 1860er Jahren In den 1880er Jahren wurde die Auswanderung aus Dalmatien vor allem von den dalmatinischen Inseln nach Nord und Sudamerika zu einer Massenauswanderung 10 Grund fur die Auswanderung aus Dalmatien war vor allem die wirtschaftliche Lage insbesondere die Uberschuldung der Landbevolkerung infolge des Niedergangs des Kolonatsystems und des Ubergangs zur Geldwirtschaft Speziell fur die Weinbaugebiete wie die Insel Brac kamen die Krise des Weinbaus infolge der Weinklausel des osterreichisch italienischen Zollabkommens von 1891 und die Verbreitung der Phylloxera hinzu Gleichzeitig ruinierte die Verbreitung der Dampfschiffe auch die Segelschifffahrt Zudem emigrierten speziell junge Manner um sich der Durchsetzung der allgemeinen Wehrpflicht durch die osterreichischen Behorden seit Mitte des 19 Jahrhunderts zu entziehen 10 In den Weinbaugebieten um Zagreb war die Zerstorung des Weinbaus durch die Phylloxera gleichfalls einer der Grunde fur die Emigration 9 Die Zahl der kroatischen Auswanderer nach den Vereinigten Staaten stieg im ersten Jahrzehnt des 20 Jahrhunderts auf ca 20 000 pro Jahr Die Gesamtzahl der kroatischen Emigranten in den Vereinigten Staaten wurde Anfang des 20 Jahrhunderts auf ca 280 000 geschatzt davon 160 000 aus Kroatien Slawonien 80 000 aus Dalmatien 20 000 aus Bosnien und 15 000 aus der Herzegowina Mit 80 000 bis 100 000 lebte die grosste Gruppe im Bundesstaat Pennsylvania vor allem in Pittsburgh 45 000 lebten in Illinois vor allem in Chicago 35 000 in Ohio vor allem in Cleveland 9 nbsp Anzeige fur die Uberfahrt uber Hamburg nach Sudamerika 1930er Die Anzahl der kroatischen Emigranten in Chile zu dieser Zeit ist mangels zuverlassiger Statistiken nicht genau bestimmbar fur ca 1914 gibt es Schatzungen zwischen 5 000 und 25 000 fur ganz Chile Die kroatischen Auswanderer in Chile stammten zum grossten Teil aus Dalmatien vor allem von der Insel Brac daneben aus der Umgebung von Omis sowie aus Hvar Vis und der Gegend von Dubrovnik 10 Die kroatischen Emigranten siedelten sich vor allem im Suden Chiles in der heutigen Region Magallanes und in den Bergbaugebieten Nordchiles in den heutigen Regionen Antofagasta und Tarapaca an Im Jahre 1914 wurden allein in der sudchilenischen Stadt Punta Arenas 3 200 kroatische Emigranten gezahlt 10 Eine weitere grossere Auswanderungswelle diesmal aus politischen Grunden erfolgte unmittelbar nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges Hierbei flohen vor allem Mitglieder und Kollaborateure des Ustascha Regimes unter Diktator Ante Pavelic sowie Monarchisten In der zweiten Halfte des 20 Jahrhunderts gingen zahlreiche Kroaten grosstenteils aufgrund schwieriger wirtschaftlicher Lebensverhaltnisse als Gastarbeiter vor allem nach Deutschland besonders Baden Wurttemberg und Bayern Osterreich oder in die Schweiz Hinzu kamen auch einige Emigranten aus politischen Grunden vor allem nach dem Ende des Kroatischen Fruhlings Diese Migration ermoglichte dem damaligen kommunistischen Jugoslawien eine Senkung der Arbeitslosigkeit und schuf gleichzeitig durch die Uberweisungen der Emigranten an ihre Familien eine enorme Deviseneinnahmequelle Teile der kroatischen Diaspora beteiligten sich wahrend des 20 Jahrhunderts wiederholt aktiv an der Politik ihres Herkunftslandes Zuletzt sammelten Diaspora Kroaten wahrend des Kroatien Kriegs in der ersten Halfte der 1990er Jahre bedeutende Mengen an Hilfsgutern und unterstutzten finanziell insbesondere durch Spenden uber Gojko Susak von denen trotz bestehenden Embargos Waffen gekauft wurden 11 das vom Krieg betroffene Land Verbreitung BearbeitenHeutige Siedlungsgebiete Bearbeiten Die Kroaten stellen die grosse Mehrheit der Bevolkerung Kroatiens Daneben Ausser leben in mehreren Staaten Mittel und Sudosteuropas autochthone alteingesessene kroatische Minderheiten Kroatien Bearbeiten Bei der Volkszahlung in Kroatien im Jahr 2011 gaben 3 874 321 Personen 90 42 der Bevolkerung ihre Nationalitat mit Kroate Kroatin an 12 Bosnien und Herzegowina Bearbeiten Die Kroaten in Bosnien Herzegowina sind eines der drei konstitutiven Volker des Staates Bosnien und Herzegowina Bei der Volkszahlung im Jahr 2013 gaben 553 000 Personen 14 6 der Bevolkerung ihre Nationalitat mit Kroate Kroatin an 13 Serbien Bearbeiten In Serbien leben Kroaten vor allem in der Vojvodina Dort sind sie seit dem Jahre 2002 als nationale Minderheit anerkannt Sie leben grosstenteils in der Batschka daneben in Syrmien und einigen Orten im Banat die Sokci und Bunjewatzen in der Batschka betrachten sich teilweise als Kroaten teilweise als separate Volksgruppen Ungarn Bearbeiten In Ungarn erklarten 15 597 Personen bei der Volkszahlung von 2001 sie gehorten der Nationalitat ethnischen Gruppe der Kroaten an 14 Nach einer erweiterten Definition der zufolge als Angehoriger einer der alteingesessenen und offiziell anerkannten ethnischen Minderheiten derjenige gezahlt wird der eine eindeutige Antwort auf eine der Fragen nach Nationalitat Affinitat zu kulturellen Werten oder Traditionen einer Nationalitat Muttersprache oder Sprache im Umgang mit Familienmitgliedern oder Freunden gegeben hat 15 wurden 25 730 Personen als Angehorige der kroatischen Minderheit in Ungarn gezahlt 16 Diese lebten mehrheitlich im westlichen und sudlichen Transdanubien davon 7 294 im Komitat Baranya 3 836 im Komitat Zala 3 481 im Komitat Gyor Moson Sopron 3 124 im Komitat Vas und 1 504 im Komitat Somogy Daruber hinaus gab es 3 215 Kroaten im Komitat Bacs Kiskun und 1 525 in Budapest 16 Montenegro Bearbeiten In Montenegro leben Kroaten hauptsachlich im Gebiet der Bucht von Kotor die Einwohner dieser Region werden unabhangig von Nationalitat und Konfession auch als Bokelji bezeichnet Bei der Volkszahlung von 2011 bezeichneten sich auf dem Gebiet der Republik Montenegro 6 021 Personen 0 97 der Bevolkerung als Kroaten 17 Osterreich Bearbeiten In Osterreich leben die Burgenlandkroaten im Burgenland und daruber hinaus auch in Wien Rumanien Bearbeiten In Rumanien bezeichnen sich die Angehorigen der Kraschowaner im Kraschowa Gebiet im Banat heute mehrheitlich als Kroaten Im Kreis Karasch Severin in den Ortschaften Karaschowa und Lupac leben rund 10 000 Mitglieder kroatischer Nationalitat Nach dem Umsturz 89 wurde zwischen Kroatien und Rumanien ein Abkommen unterzeichnet wonach diese Minderheit auch die kroatische Staatsburgerschaft und Pass bekommt Manch einer nutzt dies zum Studieren oder Arbeiten in Kroatien Alle 4 Jahre wenn in Kroatien gewahlt wird sind auch die kroatischen Mitburger aufgerufen ihre Stimme abzugeben Dafur wurden eigens 2 Wahllokale in Karaschowa und Lupac eingerichtet Tschechien Bearbeiten In Tschechien lebten die mahrischen Kroaten bis 1948 geschlossen in drei Ortschaften im Suden Mahrens seitdem verstreut an verschiedenen Orten Die tschechische Volkszahlung 2001 ergab 1 585 Personen kroatischer Nationalitat wobei nicht ausgewiesen ist wie viel davon auf Zuzug in den 1990ern beruht 18 Italien Bearbeiten Bei den Moliseslawen in der italienischen Region Molise wurde von kroatischer Seite eine Zugehorigkeit zum Kroatentum propagiert die im Ort Montemitro Mundimitar weitgehend akzeptiert wird in Acquaviva Collecroce Kruc jedoch nicht fruchtet 19 Slowakei Bearbeiten In der Slowakei lebt eine kroatische Minderheit die zu den Burgenlandkroaten im weiteren Sinne gezahlt wird in funf Dorfern in der Umgebung von Bratislava Kosovo Bearbeiten Im Kosovo leben Kroaten in den Ortschaften Janjeva Janjevo die Janjevci und Letnica die Letnicani Bei der jugoslawischen Volkszahlung von 1991 gaben im Kosovo 8 062 Personen unter Nationalitat kroatisch an 20 Diaspora in Europa und Ubersee Bearbeiten nbsp Denkmal fur die kroatischen Auswanderer im Hamburger Hafen Ljubica Matulec 1989 Zahlreiche Menschen kroatischer Herkunft die selbst oder deren Vorfahren im 19 oder 20 Jahrhundert aus wirtschaftlichen oder politischen Grunden die alte Heimat verlassen haben leben in Nordamerika Sudamerika Westeuropa vor allem in Deutschland der Schweiz und Osterreich und Ozeanien Viele Kroatischstammige bezeichnen sich unabhangig von ihrer Staatsangehorigkeit als Kroaten in der Diaspora In den Vereinigten Staaten von Amerika gaben 374 241 Personen 0 1 der Bevolkerung bei der Volkszahlung im Jahre 2000 unter Abstammung oder ethnische Herkunft kroatisch als einzige oder als eine von zwei Herkunften an 21 Die bedeutendste Organisation der kroatischen Diaspora in den Vereinigten Staaten ist die Hrvatska bratska zajednica Croatian Fraternal Union Kroatische Bruderliche Union In Kanada gaben 58 165 Personen bei der Volkszahlung 2001 unter ethnische Herkunft kroatisch an weitere 38 880 Personen gaben kroatisch als eine von mehreren Herkunften an 22 In Chile leben der Volkszahlung von 1992 zufolge etwa 140 000 Menschen kroatischer Herkunft was etwa 1 der Bevolkerung entspricht 10 Die heutigen Chilenen kroatischer Herkunft sind grosstenteils Nachkommen von Emigranten in der dritten vierten oder funften Generation Es gibt nach wie vor eine grossere Zahl von kroatischen Organisationen in Chile nur ein sehr geringer Anteil der Chilenen kroatischer Herkunft beherrscht jedoch die kroatische Sprache 10 Es gibt auch kleinere Gruppen in Argentinien Bolivien Peru Brasilien Neuseeland Australien und Sudafrika Kroatische Erganzungsschulen bieten den Kindern kroatischer Emigranten in den meisten grosseren Orten Europas und in Ubersee Moglichkeiten zur Pflege und Entwicklung der kroatischen Muttersprache sowie zur Weiterbildung Siehe auch Kroaten in DeutschlandSprache BearbeitenDie von Kroaten gesprochenen Dialekte gehoren zum Westsudslawischen und lassen sich grosstenteils den drei Dialektgruppen Kajkavisch Cakavisch und Stokavisch zuordnen Kajkavische und cakavische Mundarten werden innerhalb der serbokroatischen Untergruppe fast ausschliesslich von Kroaten gesprochen wahrend stokavische Mundarten neben einem grossen Teil der Kroaten auch die Mehrheit der Serben sowie Bosniaken und Montenegriner sprechen 23 Die Janjevci und Letnicani im Kosovo und die Kraschowaner im rumanischen Banat sprechen als einzige Kroaten Mundarten der torlakischen Dialektgruppe 24 In den Funktionen einer Standardsprache wird von den meisten Kroaten eine Standardvarietat verwendet die als kroatische Standardsprache oder als kroatische Standardvarietat des Serbokroatischen Kroatoserbischen Bosnisch Kroatisch Serbischen bezeichnet wird Von ausserhalb der Republik Kroatien lebenden Kroaten werden auch die anderen serbokroatischen Standardvarietaten verwendet 23 Die Burgenlandkroaten verwenden eine eigene burgenlandkroatische Standardvarietat Eine uberregional einheitliche kroatische Standardvarietat existiert erst seit dem 19 Jahrhundert Vorher wurden von Epoche zu Epoche und von Region zu Region unterschiedliche auf dem Cakavischen Stokavischen und Kajkavischen basierende schriftsprachliche Varietaten sowie die kroatische Variante des Kirchenslawischen verwendet 25 Daruber hinaus wurde ein grosser Teil des Schrifttums in der Zeit bis zum 19 Jahrhundert nicht auf Sudslawisch verfasst sondern vor allem auf Latein daneben im Kustengebiet auch auf Italienisch im habsburgischen Binnenland auch auf Deutsch Die kroatische Standardvarietat die von Kroaten gesprochenen und grosstenteils von dieser Standardvarietat uberdachten sudslawischen Mundarten sowie die alteren sudslawischen schriftsprachlichen Varietaten in ihrem heutigen Verbreitungsgebiet und das Burgenlandkroatische werden heute im offentlichen Diskurs in der Republik Kroatien im Allgemeinen als Kroatische Sprache konzeptualisiert Zur Zeit des jugoslawischen Staates wurden sie und teilweise werden sie vor allem ausserhalb Kroatiens noch heute zusammen mit den von Serben Bosniaken und Montenegrinern verwendeten Standardvarietaten und den von diesen gesprochenen sudslawischen Dialekten als Serbokroatische oder kroatoserbische Sprache konzeptualisiert Kunst und Kultur BearbeitenDieser Artikel oder nachfolgende Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen beispielsweise Einzelnachweisen ausgestattet Angaben ohne ausreichenden Beleg konnten demnachst entfernt werden Bitte hilf Wikipedia indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfugst 11 Marz 2010 nbsp Blick auf die Altstadt Dubrovniks mit ihrer einzigartigen Architektur nbsp Tafel von Baska gefunden auf der Insel Krk Kroatien Die Kroaten haben nach der Landnahme auf dem Staatsgebiet des heutigen Kroatien sehr schnell die antike Kultur ubernommen Erste Bauten entstanden unter anderem in Zadar Die zweigeschossige Rundkirche des Heiligen Donatus in Zadar gilt als das reprasentativste kroatische Baudenkmal aus altchristlicher Zeit Weitere beeindruckende Baudenkmaler kroatischer Kunst und Kultur sind die Kathedrale in Sibenik von Juraj Dalmatinac aus dem 15 Jahrhundert und die Kathedrale des Heiligen Dominus in Split Die Stadt Dubrovnik war eines der Zentren in der Geschichte der Entwicklung der kroatischen Sprache und Literatur Zahlreiche bedeutende Dichter Kunstler Gelehrte Mathematiker und Physiker stammen aus dieser Stadt Dubrovnik kann heutzutage auch als ein kulturelles Zentrum Kroatiens bezeichnet werden Die Tafel von Baska ist eines der altesten und bekanntesten Kulturdenkmaler der kroatischen Sprache und Geschichte Sie stammt aus der Kapelle St Lucija in Jurandvor bei Baska auf der Insel Krk und wird auf das Jahr 1100 datiert Sie ist Zeugnis kroatischer Sprache und Kultur in Nordwest Kroatien Istrien und dem Kvarner Literatur BearbeitenHrvati In Hrvatska enciklopedija Leksikografski zavod Miroslav Krleza abgerufen am 4 August 2021 kroatisch Holm Sundhaussen Kroaten In Konrad Clewing Holm Sundhaussen Hrsg Lexikon zur Geschichte Sudosteuropas Bohlau Wien u a 2016 ISBN 978 3 205 78667 2 S 539 543 Dusko Sekulic Etnicnost kao drustvena konstrukcija In Migracijske i etnicke teme Vol 23 No 4 2007 S 347 372 pdf Walter Pohl Die Awaren Ein Steppenvolk im Mitteleuropa 567 822 n Chr C H Beck 2002 ISBN 978 3 406 48969 3 7 5 Die kroatische Ethnogenese S 261 268 Ludwig Steindorff Kroatien Vom Mittelalter bis zur Gegenwart Pustet Regensburg 2001 ISBN 3 7917 1734 0 Vitomir Belaj Die Kunde vom kroatischen Volk eine Kulturgeschichte der kroatischen Volkskunde Gardez Verlag St Augustin 1998 ISBN 3 928624 57 1Einzelnachweise Bearbeiten Holm Sundhaussen Der Gegensatz zwischen historischen Rechten und Selbstbestimmungsrechten als Ursache von Konflikten Kosovo und Krajina im Vergleich In Philip Ther Holm Sundhausen Hrsg Nationalitatenkonflikte im 20 Jahrhundert Ursachen von inner ethnischer Gewalt im Vergleich Wiesbaden 2001 S 25 a b c d e f g h i Alemko Gluhak Hrvatski etimoloski rjecnik Zagreb Cesarec 1993 S 267 270 s v Hrvat a b Etimologiceskij slovar slavjanskich jazykov praslavjanskij leksiceskij fond Pod red O N Trubaceva Bd 8 Cha jvlga Moskva Nauka 1981 S 149 152 s v xrvat in Max Vasmer Russisches etymologisches Worterbuch Bd 3 Sta Y Heidelberg Winter 1958 Indogermanische Bibliothek 2 Reihe Worterbucher S 261 s v horvat Otto Kronsteiner Gab es unter den Alpenslawen eine kroatische ethnische Gruppe In Wiener Slavistisches Jahrbuch 24 1978 S 137 157 Andreas Tietze Kroaten ein turkisches Ethnonym In Wiener Slavistisches Jahrbuch 25 1979 S 140 Otto Kronsteiner Antwort an A Tietze ebenda S 140 142 K Menges Avaren Kroaten Kirgisen Bulgaren Ein kurzes Repetitorium In Wiener Slavistisches Jahrbuch 35 1989 S 125 142 Radoslav Katicic Filoloska razmatranja uz izvore o zacecima hrvatske drzave In ders Uz pocetke hrvatskih pocetaka filoloske studije o nasem najranijem srednjovjekovlju Split Knjizevni Krug 1993 Biblioteka znanstvenih djela 70 S 37 50 dt Fassung Radoslav Katicic Die Anfange des kroatischen Staates In Die Bayern und ihre Nachbarn Berichte des Symposions der Kommission fur Fruhmittelalterforschung 25 bis 28 Oktober 1982 Stift Zwettl Niederosterreich Bd 1 Hrsg von Herwig Wolfram Wien Verl d Osterr Akad d Wiss 1985 Denkschriften Osterreichische Akademie der Wissenschaften Philosophisch Historische Klasse 179 Veroffentlichungen der Kommission fur Fruhmittelalterforschung 8 S 299 312 Lujo Margetic Dolazak Hrvata Ankunft der Kroaten Split Knjizevni Krug 2001 Biblioteka znanstvenih djela 119 a b c Stichwort The Slavs in America III Croatians in Catholic Encyclopedia 1917 a b c d e f Marina Peric Kaselj Simona Kuti Croatian Immigrants in Chile In AEMI Journal Vol 4 5 2006 2007 Memento des Originals vom 31 Januar 2012 im Internet Archive nbsp Info Der 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gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot wwwg uni klu ac at PDF 119 kB In Lexikon der Sprachen des europaischen Ostens herausgegeben von M Okuka Klagenfurt Alpen Adria Universitat Klagenfurt 2004 S 315 317 315 State Report Submitted by the Federal Republic of Yugoslavia Pursuant to Article 25 Paragraph 1 of the Framework Convention for the Protection of National Minorities 2002 pdf Memento vom 5 Februar 2009 im Internet Archive Ancestry 2000 Census 2000 Brief U S Census Bureau 2004 pdf 480 kB 2001 Census Profile Canada pdf Memento vom 17 Januar 2010 auf WebCite S 10 Ethnicity single and multiple origins a b Radoslav Katicic The Making of Standard Serbo Croat In Aspects of the Slavic Language Question Ed by Riccardo Picchio Harvey Goldblatt Vol 1 Church Slavonic South Slavic West Slavic New Haven Yale Concilium on Intern and Area Studies Yale Russian and East European publications 4a S 261 295 Josip Lisac 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