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Karl Heinrich Menges 22 April 1908 in Frankfurt am Main 20 September 1999 in Wien war ein deutscher Turkologe Tungusologe Altaist Slavist Dravidologe und Nostratist Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Veroffentlichungen Auswahl 3 Literatur 4 WeblinksLeben BearbeitenMenges wurde in Frankfurt geboren und schloss dort 1926 das Abitur am Lessing Gymnasium ab Seine Sprachbegabung erregte unter anderem die Aufmerksamkeit von Karl August Wittfogel der ihn als Wunderschuler bezeichnete Neben Latein und Griechisch hatte er als Wahlfacher Italienisch Englisch sowie Hebraisch belegt und sich im Selbststudium mit dem Russischen beschaftigt Menges studierte an der Universitat Frankfurt zunachst zwei Semester Ethnologie Geografie Meteorologie und Sinologie Daneben besuchte er Lehrveranstaltungen zu Russisch und Bulgarisch und lernte Osmanisch Danach studierte er zwei Semester in Munchen Slawistik Sanskrit Osmanisch und Ethnologie Im Fruhling 1928 ging er nach Berlin und studierte dort weiter Slawistik Turkologie und Allgemeine Sprachwissenschaft Er nahm am Turkologenkongress in Baku sowie an einer Expedition nach Samarkand im Juni 1929 teil und unterhielt Kontakte zu sowjetischen Wissenschaftlern 1930 bis 1932 studierte Menges weiter in Berlin und promovierte im Februar 1932 1931 reiste er mit seinem Onkel durch Dalmatien die Herzegowina und Bosnien 1933 trat Menges eine Stelle als wissenschaftlicher Hilfsarbeiter bei der Orientalischen Kommission der Preussischen Akademie der Wissenschaften in Berlin unter dem Turkologen Willi Bang Kaup an Im gleichen Jahr reiste erneut in die Sowjetunion wo er u a Jewgeni D Poliwanow Lew W Stscherba Sergej Je Malow und Leonid P Potapow traf Danach trat er die Nachfolge seines verstorbenen Lehrers Willi Bang als Professor fur Turkologie an Am Institut war er vor allem fur die modernen Turksprachen und Annemarie von Gabain fur das Altturkische zustandig Nachdem Menges aufgrund seiner Kontakte in die Sowjetunion festgenommen wieder freigelassen aber wohl weiterhin bespitzelt und immer wieder verhort wurde und in einem Prozess gegen eine Gruppe von Berliner Kommunisten aussagen musste verliess er Deutschland im Dezember 1936 Er lebte zunachst ein Jahr in Prag danach einige Monate in Budapest und folgte schliesslich im September 1937 einer Einladung in die Turkei In Ankara lehrte Menges an der Tarih Dil ve Cografya Fakultesi Russisch Auch in der Turkei wurde er von der NSDAP bespitzelt Im Fruhjahr 1940 folgte Menges einem Ruf an die Columbia University Er reiste auf dem Landweg uber Moskau und Wladiwostok danach weiter uber Tokio und Honolulu und landete im August 1940 in San Francisco Im September traf er in New York ein und begann seine Lehrtatigkeit am Department of East European Languages der Columbia University Bald unterrichtete er nicht nur Altkirchenslawisch Russisch und russische Literatur sondern auch Altuigurisch 1947 wurde Menges Associate Professor of Slavic and Altaic Languages Er arbeitete u a am Chinese History Project mit und lehrte auch Mandschurisch 1956 wurde er Professor of Altaic Philology Seit den 1960er Jahren befasste sich Menges mit der Annahme des Nostratischen d h einer genetischen Verwandtschaft der indogermanischen altaischen uralischen dravidischen semito hamitischen bzw afroasiatischen und kartvelischen Sprachfamilien 1976 wurde Menges emeritiert Nach einem Forschungsaufenthalt in Leningrad ging er 1977 samt seiner umfangreichen Bibliothek als Gastprofessor fur Turkologie an die Universitat Wien wo er bis kurz vor seinem Tode lehrte und forschte Er war unter anderem Mitglied der Societe asiatique mit Sitz in Paris der Royal Central Asian Society in London der Societe Finno Ougrienne in Helsinki der Societe d Iranologie in Teheran der Societas Uralo Altaica in Gottingen bzw Hamburg und der International Association of Tamil Research in Kuala Lumpur bzw Madras Veroffentlichungen Auswahl BearbeitenGlossar zu den volkskundlichen Texten aus Ost Turkistan II Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften und der Literatur Geistes und sozialwissenschaftliche Klasse Jahrgang 1954 Band 14 Das Caỿatajische in der persischen Darstellung von Mirza Mahdi Xan Abhandlungen der geistes und sozialwissenschaftlichen Klasse der Akademie der Wissenschaften und der Literatur in Mainz Jahrgang 1956 Nr 9 Literatur BearbeitenHelga Anetshofer Karl Heinrich Menges Slawist Turkologe Altaist Nostratiker 1908 1999 In CAJ 45 1 2001 S 3 6 Gerhard Doerfer Nachruf fur Karl Heinrich Menges In TDiA 9 1999 S 209 210 Steven E Hegaard Karl Heinrich Menges Bibliographie Arcadia Bibliographica Virorum Eruditorum fasc 1 Wiesbaden 1979 Michael Knuppel Schriftenverzeichnis Karl Heinrich Menges nebst Index in den Werken behandelter Lexeme und Morpheme Neue Beihefte zur Wiener Zeitschrift fur die Kunde des Morgenlandes 1 Wien Lit 2006 Roy Andrew Miller For Karl Heinrich Menges 22 April 1908 22 April 1983 In Central Asiatic Journal 27 1983 S 161 167 Roy Andrew Miller In Memoriam Karl Heinrich Menges In UAJ NF 16 1999 2000 S 1 10 Sajfi Nizamovich Muratov Karl Genrih Menges k 70 letiyu so dnya rozhdeniya In Sovetskaya tyurkologiya 2 1978 S 92 94 Valery Stojanov Zum 90 Geburtstag von Prof Dr Karl Heinrich Menges In Balkansko ezykoznanie Linguistique Balkanique 1 1999 2000 Sofia 2000 S 27 38 Andreas Tietze Karl Heinrich Menges In Wiener Zeitschrift fur die Kunde des Morgenlandes 91 2001 S 7 8 Weblinks BearbeitenK H Menges auf Verfolgung und Auswanderung deutschsprachiger Sprachforscher 1933 1945 Utz Maas Normdaten Person GND 118580868 lobid OGND AKS LCCN n50036986 VIAF 41940693 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Menges Karl HeinrichKURZBESCHREIBUNG deutscher Turkologe Tungusologe Altaist Slavist Dravidologe und NostratistGEBURTSDATUM 22 April 1908GEBURTSORT Frankfurt am MainSTERBEDATUM 20 September 1999STERBEORT Wien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Karl Heinrich Menges amp oldid 238694333