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Die uralischen Sprachen bilden eine Familie von etwa 30 Sprachen die von rund 25 Millionen Menschen gesprochen werden Das Ausbreitungsgebiet erstreckt sich uber weite Teile des nordlichen Eurasiens von Skandinavien bis uber den Ural auf die Taimyr Halbinsel Ausserdem gehort das Ungarische in Mitteleuropa zu dieser Sprachfamilie Typologisch haben die uralischen Sprachen eine grosse Bandbreite Einige Eigenschaften sind vorherrschend oder doch weit verbreitet eine reiche agglutinative Morphologie insbesondere ein reichhaltiges Kasussystem mit bis zu 20 Fallen Die Verneinung erfolgt in den meisten Sprachen durch ein flektierbares Hilfsverb Vokalharmonie ist in einigen Sprachen vorhanden Die Heimat der gemeinsamen Ursprache aller uralischen Sprachen also des Proto Uralischen lag wahrscheinlich im zentralen oder sudlichen Uralgebiet Diese angenommene Urheimat war bestimmend fur die Namensgebung der Sprachfamilie Vor etwa sechstausend Jahren begann die Abtrennung einzelner uralischer Gruppen und ihre Abwanderung in die spateren Siedlungsgebiete Die Wissenschaft von den uralischen Sprachen und der damit verbundenen Kultur heisst Uralistik oder bei der Beschrankung auf einen der beiden Hauptzweige des Uralischen Finnougristik und Samojedistik Uralische Sprachen dunkelrot neben anderen Sprachfamilien der WeltGeographische Verteilung der uralischen SprachenGeographische Verteilung des Uralischen Teilgruppen Finno Permisch blau Ugrisch grun Samojedisch gelb und unsicher siehe unten Jukagirisch pink Inhaltsverzeichnis 1 Hauptsprachen 2 Hauptzweige und Verbreitungsgebiete 2 1 Die beiden Hauptzweige 2 2 Die finno ugrischen Sprachen 2 3 Die samojedischen Sprachen 3 Die uralischen Sprachen und ihre Klassifikation 3 1 Genealogische Struktur 3 2 Klassifikation der uralischen Sprachen 4 Uralische und finno ugrische Wortgleichungen 4 1 Finn Ugrische Lautentsprechungen 5 Alteste Belege und Schriftsprachen 6 Weitere Verwandtschaft 6 1 Uralisch und Jukagirisch 6 2 Ural Indogermanisch 6 3 Ural Altaisch 6 4 Uralisch zu Nostratisch oder Eurasiatisch 7 Geschichte und aktuelle Diskussion der Klassifikation 7 1 Fruhe Ansatze 7 2 Strahlenberg und Schlozer 7 3 Sajnovics und Gyarmathi 7 4 Castren und Halasz 7 5 Neuere Gliederungsthesen 7 6 Collinder Austerlitz Voegelin und Harms 7 7 Janhunen und Abondolo 7 8 Mehrheitskonsens und neue Thesen 8 Urheimat und Ausbreitung der uralischen Sprachen 9 Sprachliche Charakteristik der uralischen Sprachen 9 1 Typologische Merkmale 9 2 Rekonstruktion des Proto Uralischen 9 3 Phonologie 9 3 1 Phoneme 9 3 1 1 Konsonanten 9 3 1 2 Vokale 9 3 2 Vokalharmonie und Vokalassimilation 9 3 3 Konsonantenstufung Stufenwechsel 9 4 Agglutinative Morphologie 9 5 Nominalbildung 9 5 1 Kasus 9 5 2 Proto uralische Primarkasus 9 5 3 Sekundare uralische Kasus 9 5 4 Numerus und Genus 9 5 5 Possessivendungen 9 5 6 Nominalketten 9 6 Verbalbildung 9 7 Negativ Verb 9 8 Umschreibung fur haben 9 9 Wortstellung 10 Literatur 10 1 Uralische Sprachfamilie 10 2 Worterbucher 10 3 Klassifikation externe Beziehungen 11 Weblinks 12 EinzelnachweiseHauptsprachen BearbeitenDie wichtigsten und sprecherreichsten uralischen Sprachen sind Ungarisch oder Magyar 14 5 Mio Sprecher Nationalsprache Ungarns und der Ungarn Sprache der autochthonen ungarischen Minderheiten in Kroatien v a Gespanschaft Osijek Baranja Osterreich v a Burgenland Rumanien Siebenburgen der Slowakei ehemaliges Oberungarn Serbien Vojvodina und der Ukraine Oblast Transkarpatien Finnisch oder Suomi 6 Mio Nationalsprache Finnlands Estnisch 1 1 Mio Nationalsprache Estlands Mordwinisch 1 1 Mio Russland Mordwinien Varietaten Ersjanisch und Mokschanisch Mari oder Tscheremissisch 600 000 Russland Republik Mari El Udmurtisch 550 000 Russland Udmurtien Komi 400 000 Russland Republik Komi Varietaten Komi Syrjanisch und Komi Permjakisch Hauptzweige und Verbreitungsgebiete BearbeitenDie beiden Hauptzweige Bearbeiten Das Uralische zerfallt in zwei klar definierte Hauptzweige die sich moglicherweise vor uber 6000 Jahren getrennt haben den grosseren westlichen Zweig Finno Ugrisch mit heute uber 99 der uralischen Sprecher und insgesamt 24 Sprachen den kleineren nordlich und ostlich des Urals beheimateten Zweig des Samojedischen mit noch vier lebenden Sprachen die von nur noch hochstens 30 000 Menschen in riesigen dunn besiedelten Gebieten Nordsibiriens gesprochen werden Der sprachliche Abstand zwischen Finnisch und Ungarisch beide sind Mitglieder des finno ugrischen Zweigs kann mit dem zwischen Deutsch und Russisch verglichen werden die Unterschiede zwischen einzelnen finno ugrischen und samojedischen Sprachen sind noch erheblich grosser Die finno ugrischen Sprachen Bearbeiten Die bekanntesten finno ugrischen Sprachen sind das Ungarische 14 5 Mio Sprecher das Finnische 6 Mio und das Estnische 1 1 Mio Diese drei sind auch die einzigen uralischen Sprachen mit dem Status einer Nationalsprache Das Samische die fruhere Bezeichnung Lappisch wird als diskriminierend empfunden bildet eine Gruppe von zehn Sprachen mit rund 35 000 Sprechern die hauptsachlich in Norwegen und Schweden aber auch in Finnland und Russland auf der Kola Halbinsel gesprochen werden Das Livische ist eine ausgestorbene dem Finnischen und dem Estnischen eng verwandte Sprache die in Lettland gesprochen wurde Alle anderen uralischen Sprachen haben ihre Verbreitungsgebiete im heutigen Russland Zunachst schliessen sich dem Estnischen in Russland in einer breiten Zone bis zur Kola Halbinsel die Sprachen Wotisch Ingrisch beide fast ausgestorben Wepsisch 8 000 Sprecher und Karelisch 70 000 Autonome Republik Karelien an Wepsisch und Karelisch werden fast nur noch von alteren Sprechern gesprochen Im zentralen Wolgagebiet findet man in eigenen Autonomen Republiken das Mordwinische mit 1 1 Mio Sprechern die grosste uralische Sprache Russlands das Mari oder Tscheremissische 600 000 Sprecher und das Udmurtische 600 000 Weiter nordlich schliesst sich das Komi mit den Varietaten Syrjanisch und Permjakisch an die zusammen etwa 500 000 Sprecher aufweisen Manche Autoren betrachten Syrjanisch und Permjakisch als separate Sprachen Ostlich des Urals werden im Ob Gebiet die beiden ob ugrischen Sprachen Chantisch oder Ostjakisch 15 000 Sprecher und Mansisch oder Wogulisch 5 000 Sprecher in einem eigenen Autonomen Kreis Okrug der Chanten und Mansen gesprochen Sie sind die nachsten Verwandten des weit nach Westen vorgedrungenen Ungarischen und bilden mit diesem die ugrische Untergruppe Die samojedischen Sprachen Bearbeiten Die trotz sowjetischer Ansiedlungspolitik teilweise nomadisch gebliebenen Samojeden bewohnen im Norden Russlands ein riesiges Gebiet vom Weissen Meer bis zur Taimyr Halbinsel Die etwa 41 000 Nenzen oder Juraken machen den weitaus grossten Teil der Samojeden aus Sie stellen in drei Autonomen Bezirken die Titularnation Autonomer Kreis der Nenzen Autonomer Kreis der Jamal Nenzen und der ehemalige Autonome Kreis Taimyr zudem leben etwa 1 200 Wald Nenzen im Autonomen Kreis der Chanten und Mansen und etwa 8 000 in der Oblast Archangelsk Noch 27 000 Personen also etwa 70 der Nenzen sprechen ihre angestammte nenzische Sprache Die nah verwandten Enzen an der Jenissei Mundung zahlen nur noch etwa 230 Personen von denen noch rund 100 altere Stammesmitglieder das Enzische sprechen Nordlich und ostlich schliessen sich die Nganasanen an von denen etwa 1 000 Nganasanisch sprechen und die sudostlich im Gebiet des mittleren Ob lebenden Selkupen mit 2 000 Sprechern des Selkupischen Die sud samojedischen Sprachen Mator und Kamas sind ausgestorben Mator wurde im fruhen 19 Jahrhundert von einer Turksprache verdrangt es wurde jedoch vorher durch intensive linguistische Feldarbeit erschlossen Der letzte Kamas Sprecher starb 1989 Die uralischen Sprachen und ihre Klassifikation BearbeitenDie Geschichte und aktuelle Diskussion der genetischen Klassifikation der uralischen Sprachen wird unten ausfuhrlich dargestellt Da die aktuelle wissenschaftliche Diskussion divergierende Ansatze fur die innere Gliederung der uralischen Sprachen bietet insbesondere fur den finno ugrischen Zweig wird hier weitgehend die traditionelle Klassifikation zugrunde gelegt die von den meisten Forschern favorisiert wird Allerdings muss nach Ubereinstimmung der meisten Finnougristen die Einheit Wolgafinnisch Zusammenfassung von Mordwinisch und Mari aufgegeben werden Auch eine fruher angenommene finnisch samische Einheit wird von manchen Forschern nicht mehr vertreten so dass beide Sprachen separate Gruppen innerhalb des Finno Permischen darstellen Man erhalt dann folgende genetische Struktur der uralischen Sprachfamilie Genealogische Struktur Bearbeiten Uralisch Finno Ugrisch Finno Permisch Ostseefinnisch Samisch Mordwinisch Mari Permisch Ugrisch Ungarisch Ob Ugrisch Samojedisch Nordsamojedisch SudsamojedischKlassifikation der uralischen Sprachen Bearbeiten Fettdruck wird fur genetische Einheiten Normaldruck fur Einzelsprachen verwendet Dialekte und Varietaten werden kursiv dargestellt Die Sprecherzahlen entstammen ETHNOLOGUE 2005 aktuellen Landerstatistiken und dem unten als Weblink angegebenen Artikel Ein kennzeichnet ausgestorbene Sprachen Uralisch 31 Sprachen davon 4 insgesamt 24 Mio Sprecher Finno Ugrisch 25 Sprachen 2 24 Mio Sprecher Finno Permisch Ostseefinnisch 7 Sprachen 7 2 Mio Sprecher Finnisch Suomi 6 Mio Dialekte Sudwest Hame Sud Mittel Nord und Ober Pohjanmaa Savo Sudost Karelisch 130 000 Dialekte Nord Viena Sud Aunus Livvi Olonetzisch Ludisch Wepsisch 6 000 Ingrisch Ischorisch 300 ethnisch 15 000 Estnisch 1 1 Mio Dialekte Tallinn Tartu Mulgi Voru Seto Wotisch fast Livisch fast Samisch 11 Sprachen 2 23 000 Sprecher Westsamisch Nord Samisch 20 000 ethnisch 40 000 Lule 2 000 Pite fast Sud Samisch 600 Ume fast Ostsamisch Inari 300 Skolt 300 Akkala Kildin 1 000 Ter fast Kemi Mordwinisch Mordwinisch 1 1 Mio Varietaten Ersjanisch 700 000 Mokschanisch 400 000 Mari Mari Tscheremissisch 600 000 Varietaten Ost Mari oder Wiesen Mari Berg Mari Permisch Udmurtisch Wotjakisch 550 000 ethnisch 750 000 Dialekte Bessermjanisch Nord Sud Komi 400 000 Varietaten Syrjanisch Permjakisch Jaswa Ugrisch Ob Ugrisch Chantisch Ostjakisch 12 000 ethnisch 20 000 Dialekte Nord Ost Sud Wach Mansisch Wogulisch 3 200 ethnisch 8 500 Dialekte Nord Soswa Sud Tawda West Pelym Wagily Ost Konda Westugrisch Ungarisch Magyarisch 14 5 Mio Dialekte West Ungarisch Transdanubisch Sud Ungarisch Theiss Paloczen Nordost Ungarisch Mezoseg Szekler Samojedisch 6 Sprachen davon 2 30 000 Sprecher Nordsamojedisch Nganasanisch Tawgy Samojedisch 500 ethn 1 300 Dialekte Awamisch Wadeisch Enzisch Jenissei Samojedisch 100 ethn 200 Dialekte Wald Enzisch Tundra Enzisch Nenzisch Jurak Samojedisch 27 000 ethn 35 000 Dialekte Tundra Nenzisch 25 000 Wald Nenzisch 2 000 Sudsamojedisch Selkupisch Ostjak Samojedisch 1 600 ethn 4 000 Dialekte Tas Tym Narym Westliche Ob Ket Kamassisch Koibalisch Matorisch Motorisch Taiga Karagassisch Eine noch feinere Klassifikation mit allen Unterdialekten bietet der unten angegebene externe Link Tabelle der uralischen Sprachen und Dialekte aus dem Database of Uralic Typology Project Uralische und finno ugrische Wortgleichungen BearbeitenEinen Eindruck vom Verwandtschaftsgrad einzelner uralischer Sprachen liefern die folgenden Tabellen mit ausgewahlten uralischen Wortgleichungen Sie zeigen auf den ersten Blick dass Finnisch und Estnisch sehr eng verwandt sind und dass das samojedische Nenzisch trotz erkennbarer Verwandtschaft davon stark abweicht Die besondere Nahe des Chanty zum Ungarischen beides sind ugrische Sprachen erschliesst sich nicht ohne Weiteres aus der Tabelle sondern tritt erst bei Einsatz subtilerer linguistischer Techniken zutage Die Hauptquellen dieser Tabellen sind das UEW Uralisches Etymologisches Worterbuch von Karoly Redei 1986 1991 sowie der unten angegebene Weblink In der zweiten Zeile sind die haufig verwendeten alternativen Sprachnamen bzw deren Abkurzungen angegeben Die Angabe FU hinter der rekonstruierten Form bedeutet dass diese Wortgleichung nur im Finno Ugrischen aber nicht im Samojedischen belegt ist es sich also um eine rekonstruierte proto finno ugrische Grundform handelt Gesamt uralische Wortgleichungen sind relativ selten dennoch ist die Zugehorigkeit der samojedischen Sprachen zum Uralischen unbestritten Uralische Wortgleichungen I Substantive Bedeutung Finn Estn Sami Mordw Mari Udmurt Komi Chanty Mansi Ungar Nenets Selkup Proto altern Suomi Lapp Tscher Wotjak Syrjan Ostjak Wogul Magyar Jurak Ural Ader Sehne suoni soon suodma san sun sen sen jan ten in ten cen se neAuge silma silm calbme sel me cinca sin sem sam szem sew sai silmaHerz sydan suda tsade sedej sum sulem selem sem sam sziv sej sid sidamzKopf paa pea pa puŋ pom paŋ fej fo paŋe FU Hand kasi kasi gietta ked kit ki ki kot ket kat kez kate FU Blut veri veri varra ver wer ver vir wer wur ver wire FU Fuss Bein jalka jalg juolge jalgo jal gyalog1 jalka FU Schoss Faden syli suli salla sal sel sul syl jol tal ol sule FU Fisch kala kala guolle kal kol kul kol hal xaľe kel kalaLaus tai tai dik ke ti tej toj togtem takem tetu taje FU Maus hiiri hiir cejer sir syr jonker taŋker eger siŋer FU Baum Holz puu puu pu pu pu pe fa pa po puweEis jaa jaa jieegŋa ej ij je ji joŋk joŋk jeg jaŋe FU Wasser vesi vesi ved wet vu va wit viz wit yt weteHaus Hutte kota koda goatte kudo kude ka ko ka ko kat haz kota FU Anmerkung 1 zu Fuss Uralische Wortgleichungen II Verben Zahlworter Pronomina Bedeutung Finn Estn Sami Mordw Mari Udmurt Komi Chanty Mansi Ungar Nenets Selkup Proto altern Suomi Lapp Tscher Wotjak Syrjan Ostjak Wogul Magyar Jurak Ural gehen menna mine manna mije min mun men min menni min men da menefuhlen wissen tuntea tunde dow da todi ted tudni tumta tymne tumtegeben antaa anda ando ud ud adni amta FU eins yksi uks ok ta vejke ik te ok et it uk egy ikte FU zwei kaksi kaks guokte kavto kok kik kik kat kit ket ketto kakta FU drei kolme kolm golbma kolmo kem kwin kujim kolem korem harom kolme FU vier nelja neli njaelje nile nel nil nol nele nili negy nelja FU funf viisi viis vitta vete wec vit vit wet at ot witte FU sechs kuusi kuus gut ta koto kut kwat kvat kut kat hat kutte FU hundert sata sada cuotte sado sude su so sat sat szaz sata FU wer kuka ke s gi ka ki ke ku kin kin ki ke ki FU Auf eine ausseruralische Verwandtschaft weisen folgende proto uralische Vorformen hin kala Fisch germanisch hwali Wal kota Zelt Hutte Haus indogermanisch kata se ne Ader Sehne germanisch senuwō Sehne zu indogermanisch sneh wete Wasser indogermanisch uodr ke ki wer indogermanisch kʷis sata hundert hochstwahrscheinlich eine Entlehnung aus dem Indoiranischen vgl avestisch satem altindisch sata zu indogermanisch ḱm tomFinn Ugrische Lautentsprechungen Bearbeiten Die angegebenen Etymologien lassen einige uralische Lautentsprechungen erkennen z B bei einem Vergleich der finnischen und ungarischen Worter einer Wortgleichung anlautendes finnisches p entspricht ungarischem f z B puu fa anlautendes finnisches k entspricht vor a und o ungarischem h z B kala hal sonst ungarischem k z B kasi kez inlautendes finnisches t entspricht ungarischem z z B sata szaz inlautendes finnisches nt entspricht ungarischem d z B tunte tud anlautendes finnisches s entspricht ungarischem sz oder O z B silma szem syli ol was darauf hindeutet dass das finnische s von zwei verschiedenen s Lauten stammt deren Unterschied im Ungarischen noch deutlich wird Aus diesen und weiteren Beobachtungen lassen sich die Phoneme des Proto Uralischen weitgehend rekonstruieren Die Uralistik geht davon aus dass das Finnische im Wesentlichen die proto uralischen Konsonanten erhalten hat die des Ungarischen also Neuerungen darstellen wahrend die originalen Vokale am ehesten in den samischen Sprachen zu finden sind Alteste Belege und Schriftsprachen BearbeitenDas Ungarische ist die uralische Sprache mit den altesten schriftlichen Belegen Nach ersten verstreuten Einzelwortern in anderssprachigen Texten ist eine Leichenrede aus dem Ende des 12 Jahrhunderts der fruheste Textbeleg Er besteht aus 38 Zeilen und hat einen Umfang von 190 Wortern Es folgt um 1300 eine altungarische Marienklage eine kunstlerisch wertvolle Nachdichtung eines lateinischen Textes gewissermassen das erste ungarische Gedicht Das alteste karelische Sprachdenkmal stammt aus dem 13 Jahrhundert und ist ein sehr kurzer auf Birkenrinde geschriebener Text Altpermisch eine fruhe Form des Komi erhielt im 14 Jahrhundert durch den Missionar Stefan von Perm mit der altpermischen Schrift ein eigenes Alphabet das auf dem griechischen und kyrillischen Alphabet basiert Das alteste estnische Buch wurde 1525 gedruckt blieb aber nicht erhalten der erste erhaltene estnische Text sind 11 Seiten eines 1535 gedruckten religiosen Kalenders Die finnische Literatur beginnt 1544 mit den Rukouskirja Bibliasta des Mikael Agricola 1548 folgt seine Ubersetzung des Neuen Testaments Die altesten samischen Texte stammen aus dem 17 Jahrhundert Ausser den erwahnten Sprachen mit relativ fruhen Sprachdenkmalern haben inzwischen fast alle uralischen Sprachen eine schriftliche Form gefunden wenn auch eine eigentliche literarische Produktion nur bei den grosseren Sprachen stattgefunden hat Die uralischen Sprachen in Russland benutzen geeignete Modifikationen des kyrillischen Alphabets die westlichen Sprachen das lateinische Schriftsystem Weitere Verwandtschaft BearbeitenWie bei allen Verwandtschaftsannahmen bleibt auf jeder Stufe zu untersuchen ob es sich jeweils um ererbte Gemeinsamkeiten und damit Argumente fur eine genealogische Verwandtschaft handelt oder ob langfristige Kontakte in Form eines Sprachbunds zu diesen Gemeinsamkeiten gefuhrt haben Solche Entscheidungen werden naturlich umso schwieriger je weiter die jeweilige Verwandtschaft reicht Uralisch und Jukagirisch Bearbeiten Eine Hypothese ist die der Verwandtschaft des Uralischen mit der sonst als isoliert eingestuften palaosibirischen Sprache Jukagirisch Jukagirisch wird von einigen hundert Menschen in Nordost Sibirien gesprochen Nach Ruhlen 1987 beweisen Arbeiten von Collinder 1965 und Harms 1977 die Verwandtschaft des Jukagirischen mit den uralischen Sprachen Collinder stellt fest Die Gemeinsamkeiten des Jukagirischen und Uralischen sind so zahlreich und charakteristisch dass sie Uberreste einer ursprunglichen Einheit sind Das Kasus System des Jukagirischen ist fast identisch mit dem des Nord Samojedischen Der Imperativ wird mit denselben Suffixen gebildet wie im Sud Samojedischen und den konservativsten finno ugrischen Sprachen Jukagirisch hat ein halbes Hundert gemeinsamer Worter mit dem Uralischen und zwar ohne die Lehnworter Man sollte bemerken dass alle finno ugrischen Sprachen in der Kasus Flexion mehr vom Samojedischen abweichen als das Jukagirische Es ware danach moglich von einer uralisch jukagirischen Sprachfamilie zu sprechen Man erhalt fur diesen Fall die folgende Klassifikation Uralisch Jukagirisch Jukagirisch Uralisch Samojedisch Finno Ugrisch Ugrisch Finno PermischUral Indogermanisch Bearbeiten Eine umstrittene hypothetische Verwandtschaft wird von vielen Forschern mit dem Urindogermanischen gesehen nicht zuletzt wegen der Jahrtausende wahrenden Nachbarschaft aber auch wegen vermuteter lexikalischer und grammatikalischer Beziehungen 1 So lassen sich sowohl fur den Wortschatz als auch fur die grammatischen Strukturen zwischen den indogermanischen und uralischen Sprachen konvergente Elemente rekonstruieren 2 3 Die Epizentren beider Ethnien lagen wahrscheinlich im ostlichen Europa wobei das Siedlungsgebiet der Uralier nordlicher lag als das postulierte der Indoeuropaer Die Linguisten Karoly Redei und Jorma Koivulehto kritisieren diese Hypothese Sie fuhren die Ahnlichkeiten auf Sprachkontakt und gegenseitige Lehnworter zuruck 4 5 6 Ural Altaisch Bearbeiten Eine umstrittene Hypothese ist die der ural altaischen Super Sprachfamilie Die folgende Tabelle zeigt einige konsonantische Formantia in der Regel Suffixe die sowohl in den uralischen Sprachen im Jukagirischen als auch in den altaischen Sprachen Turkisch Mongolisch Tungusisch verbreitet sind nach Marcantonio 2002 und Greenberg 2000 Verbreitung konsonantischer Formantia im Uralischen Jukagirischen und Altaischen Konsonant Bedeutung Finn Sami Perm Ungar Ob Ug Samoj Jukag Turk Mong Tung Anzahlm mein x x x x x x x x x x 10n Lokativ x x x x x x x x x 9m Gerundiv x x x x x x x x x 9n Genitiv x x x x x x x x 8t Plural x x x x x x x x 8t Ablativ x x x x x x x x 8t Lokativ x x x x x x x 7m Akkusativ x x x x x x 6k Imperativ x x x x x x 6 7 l Plural x x x x x x 6k Lativ x x x x x x 5n Lativ x x x x x 5t dein x x x x x 5s sein x x x x x 5s Lativ x x x x x 5k Plural x x x x x 5Uralisch zu Nostratisch oder Eurasiatisch Bearbeiten Eine hypothetische Erweiterung der indogermanischen und altaischen Verwandtschaft fuhrt auf die nostratische oder gar eurasiatische Makrofamilie Die folgende Tabelle gibt eine Ubersicht uber die umstrittenen rekonstruierten protosprachlichen Personal und Possessivendungen in einigen eurasischen Sprachfamilien Rekonstruierte Personal und Possivendungen in eurasischen Sprachfamilien Num Pers Proto Uralisch Proto Turkisch Proto Tungusisch Proto Indogerm Sing 1 m m m m 2 t ng t s 3 s V s V n tPlural 1 m PL m PL m PL me n 2 t PL ng PL t te 3 s PL O t entGeschichte und aktuelle Diskussion der Klassifikation BearbeitenFruhe Ansatze Bearbeiten Die fruhesten Wahrnehmungen verwandtschaftlicher Beziehungen von Sprachen die wir heute als uralisch bezeichnen gehen bereits auf das Ende des 9 Jahrhunderts zuruck Der Wikinger Othere berichtet von der Ahnlichkeit des Samischen mit der Sprache der Bjarmer Im 15 Jahrhundert werden Beziehungen zwischen dem Ungarischen sowie dem Chantischen und Mansischen erkannt allerdings wohl weniger auf linguistischer Basis als vielmehr durch die Namensahnlichkeit Ugria und Hungaria Weitere wichtige Stationen 1671 bemerkt der Schwede Georg Stiernhielm die enge Verwandtschaft des Estnischen Samischen und Finnischen ausserdem erkennt er eine entferntere Beziehung dieser Gruppe zum Ungarischen 1717 konstatiert J G von Eckhart in Leibniz Sammelwerk Collectanea Etymologica daruber hinaus die Relation des Samojedischen zu den finnischen und ugrischen Sprachen Strahlenberg und Schlozer Bearbeiten 1730 klassifiziert der Schwede Philip Johan von Strahlenberg die finnisch ugrischen Sprachen bis auf das Samische 1770 erganzt der deutsche Historiker August Ludwig von Schlozer Strahlenbergs Klassifikation um die samische Komponente Somit ist die im Wesentlichen heute noch akzeptierte Gliederung der finno ugrischen Sprachfamilie bereits sechs Jahre vor William Jones beruhmter Rede vorhanden die die Grundlage fur eine indogermanische Sprachwissenschaft legt Sajnovics und Gyarmathi Bearbeiten Weitere konsolidierende Schritte sind die Arbeiten der Ungarn Janos Sajnovics 1770 und Samuel Gyarmathi 1799 Sajnovics belegt in seiner Arbeit die Verwandtschaft des Ungarischen mit den samischen Sprachen Dafur zieht er nicht nur Wortgleichungen heran sondern beruft sich auch auf Ahnlichkeiten in der Grammatik der Sprachen Gyarmathi zeigt dass das Ungarische der nachste Verwandte des Chantischen und Mansischen ist und diese drei einen eigenen Zweig das Ugrische ausmachen er belegt durch gultige Wortgleichungen die Beziehungen des Ugrischen zu den finnischen Sprachen und fasst die damals bekannten samojedischen Sprachen zu einer eigenen Gruppe zusammen Castren und Halasz Bearbeiten 1840 erschliesst der Finne Matthias Alexander Castren durch Feldstudien das Samojedische systematisch klart die interne Nord Sud Gliederung des Samojedischen und etabliert die Zweiteilung der Gesamtfamilie in einen samojedischen und finno ugrischen Zweig Die Arbeiten Castrens werden durch den Ungarn Ignacz Halasz 1893 durch 245 gesamt uralische Wortgleichungen endgultig auf sicheren Boden gestellt Heute geht man von etwa 150 akzeptierten gesamt uralischen Wortgleichungen aus Neuere Gliederungsthesen Bearbeiten Trotz dieser fruhen Klassifikationsleistungen sind auch heute keineswegs alle Probleme der internen Gliederung des Uralischen gelost Gerade in den letzten Jahren wurden scheinbar sichere Erkenntnisse wie die Zweiteilung des Finnisch Ugrischen in eine finnisch permische und ugrische Komponente in Frage gestellt Ein weiteres Problem ist die Einordnung des Samischen Als allgemein akzeptiert konnen folgende Aussagen gelten Das Uralische bildet eine Sprachfamilie die primar in einen finno ugrischen und einen samojedischen Zweig zerfallt Weitere gultige genetische Untereinheiten des Finno Ugrischen sind Ostseefinnisch mit Finnisch Estnisch Karelisch Wepsisch Ingrisch Wotisch Livisch Samisch mit 10 Sprachen oder Dialekten Permisch mit Udmurtisch und Komi und Ugrisch mit Ungarisch und Ob Ugrisch mit Chantisch und Mansisch Der linguistische Nachweis der ugrischen Einheit hat sich dabei als ausserst schwierig herausgestellt und wird neuerdings von Marcantonio 2002 wieder bestritten Haufig aber nicht von allen Forschern wurden Mari und Mordwinisch zu einer Einheit Wolgaisch und das Ostseefinnische mit dem Samischen zu Samisch Finnisch zusammengefasst Die finno ugrischen Sprachen die nicht zu den ugrischen gehoren wurden und werden von den meisten Forschern als genetische Einheit Finno Permisch betrachtet Solche Klassifikationen gehen also von folgender Grundstruktur des Uralischen aus Uralisch Finno Ugrisch Finno Permisch Ugrisch SamojedischSie unterscheiden sich nur durch die Feingliederung der finno permischen Gruppe So ziemlich alle moglichen Varianten sind vorgeschlagen worden wichtige Arbeiten zur Gliederung des Finno Permischen kamen zu folgenden Ergebnissen Collinder Austerlitz Voegelin und Harms Bearbeiten Collinder 1965 klassifiziert Ostseefinnisch Samisch Mordwinisch Mari und Permisch als gleichberechtigte Untereinheiten des Finno Permischen Austerlitz 1968 fasst Mordwinisch und Mari zu Wolgaisch zusammen Zu komplexeren Strukturen kommen Voegelin 1977 und Harms 1998 Finno Permisch Voegelin 1977 Finno Wolgaisch Samisch Finnisch Wolgaisch Mordwinisch Mari Permisch Finno Permisch Harms 1998 West Finno Permisch Samisch Finnisch Mordwinisch Mari PermischJanhunen und Abondolo Bearbeiten Janhunen 2003 arbeitet mit einer Reihenfolge von Abspaltungen vom Finno Ugrischen einem sogenannten binaren Stammbaum Die Abspaltungsfolge ist 1 Ugrisch 2 Permisch 3 Mari 4 Mordwinisch 5 Samisch mit 6 dem Ostseefinnischen als Rest Finno Ugrisch Janhunen 2003 Ugrisch Finno Permisch Permisch Udmurtisch und Komi Mari Mordwinisch Finnisch Samisch Mari Mordwinisch Finnisch Samisch Mordwinisch Samisch Finnisch Samisch OstseefinnischDagegen nimmt Abondolo 1998 gerade das umgekehrte Abspaltungsszenario an und verneint damit die Existenz einer genetischen Einheit Finno Permisch gegenuber dem Ugrischen Er sieht folgende Abspaltungsfolge vom Finno Ugrischen 1 Samisch Finnisch 2 Mordwinisch 3 Mari 4 Permisch Ubrig bleibt als Kern das Ugrische Mehrheitskonsens und neue Thesen Bearbeiten Als Mehrheitsmeinung der teilweise divergierenden aktuellen Auffassungen ergibt sich die folgende Klassifikation Das Finno Ugrische zerfallt in das Ugrische und Finno Permische das aus den gleichrangigen Gruppen Ostsee Finnisch Samisch Mordwinisch Mari und Permisch gebildet wird Die traditionelle Einheit Wolgaisch oder Wolgafinnisch entfallt Man erhalt damit die Struktur der oben in diesem Artikel dargestellten Klassifikation Die kunftige Forschung wird zeigen ob die hier gegen Abondolo 1998 traditionell aufgenommene Untereinheit Finno Permisch linguistisch relevant ist Wolgaisch als Einheit von Mordwinisch und Mari findet in der neueren Diskussion kaum noch Anhanger Die Klassifikation des Uralischen ist neuerdings wieder sehr in der Diskussion vgl Angela Marcantonio 2002 im Extremfall bis hin zur Aufgabe der genetischen Einheiten Ugrisch Finno Ugrisch und Uralisch insgesamt Auch wird die Frage diskutiert ob das Uralische uberhaupt durch ein Stammbaummodell beschreibbar ist Gegen diese sehr weitreichenden Thesen hat sich aber die Mehrheit der uralistischen Forscher ausgesprochen Urheimat und Ausbreitung der uralischen Sprachen BearbeitenWie gerade gezeigt korrespondiert eine bestimmte Klassifikationsvariante eng mit einer Hypothese uber die Ausbreitung der jeweiligen Sprachgruppe von einer angenommenen Urheimat in ihren heutigen geographischen Raum Die Festlegung der Urheimat des Proto Uralischen ist wegen des hohen Alters der Ursprache eine schwierige Aufgabe Man nimmt allgemein an dass sie im zentralen oder sudlichen Uralgebiet mit einem Zentrum westlich des Gebirgszuges zu lokalisieren ist Als erste trennten sich die Vorfahren der heutigen Samojeden und zogen ostwarts Diese Trennung erfolgte vor mindestens 6000 wenn nicht 7000 Jahren was aus der relativ geringen Zahl ca 150 gesamt uralischer Wortgleichungen zu schliessen ist Die Aufspaltung des Samojedischen in die heutigen Sprachen begann wohl erst vor etwa 2000 Jahren Einige Linguisten nehmen auch Sibirien als mogliche Urheimat an 8 Die finno ugrische Gruppe war von Anfang an die bei weitem grossere Erste Aufspaltungen dieser Gruppe gehen mindestens auf das 3 Jt v Chr zuruck Wie schon oben erwahnt ist die Reihenfolge der Abspaltungen und damit der Verlauf der Ausdehnung der finno ugrischen Sprachen inzwischen seit etwa 1970 strittig Seit Donner 1879 wurde allgemein angenommen dass sich das Ugrische als erste Gruppe vom Finno Ugrischen trennte und als Rest die finno permische Einheit zuruckliess Die neueren Resultate Sammallahti 1984 und 1998 Viitso 1996 sehen dagegen die samisch finnische Gruppe als eine periphere Einheit an die zuerst und zwar schon im 3 Jt v Chr vom finno ugrischen Kern abruckte Es folgten das Mordwinische und das Mari etwa um 2000 v Chr und schliesslich das Permische in der Mitte des 2 Jts v Chr Als Kern blieben die Sprachen zuruck aus denen sich das Ugrische entwickelte Wohl bereits 1000 v Chr kann man die Trennung des Ungarischen von den ob ugrischen Sprachen ansetzen Die Ungarn Selbstbezeichnung Magyaren zogen seit 500 n Chr zusammen mit turkischen Stammen westwarts und erreichten und eroberten das schwach besiedelte Karpatenbecken 895 n Chr Der Name Ungar stammt aus dem Tschuwaschischen oder Bolgar Turkischen von on ogur zehn Ogur Stamme Sprachliche Charakteristik der uralischen Sprachen BearbeitenTypologische Merkmale Bearbeiten Typologisch haben die uralischen Sprachen eine grosse Bandbreite Allerdings sind einige Eigenschaften vorherrschend oder doch weit verbreitet eine reiche agglutinative Morphologie mit monosemantischen Suffixen insbesondere ein reichhaltiges Kasus System mit bis zu 20 Fallen Wortstellung SOV in den westlichen uralischen Sprachen durch Fremdeinfluss oft SVO Negation durch ein flektierbares Hilfsverb ursprunglich eine geringe Neigung zur Numerus Markierung Vokalreichtum Vokalharmonie und Konsonantenstufung Diese Merkmale werden im Folgenden ausfuhrlicher erlautert Rekonstruktion des Proto Uralischen Bearbeiten Das Proto Uralische konnte mit den Methoden der vergleichenden Sprachwissenschaft bis zu einem gewissen Grade rekonstruiert werden Besondere Schwierigkeiten macht dabei der grosse Abstand des Finno Ugrischen vom Samojedischen also letztlich das hohe Alter des Proto Uralischen das auf mindestens 7 000 Jahre geschatzt wird das weitgehende Fehlen gemeinsamer morphologischer Marker Kasussuffixe Pluralmarker Verbalendungen in den heutigen uralischen Sprachen und das Fehlen alterer uberlieferter Texte siehe oben Selbst die verbleibenden Gemeinsamkeiten der uralischen Sprachen konnen nicht alle als Erbgut aus dem Proto Uralischen angesehen werden einige spiegeln Sprachuniversalien wider andere den Einfluss benachbarter nicht uralischer Sprachgruppen Hier kommen vor allem das Indogermanische insbesondere Iranisch Germanisch Baltisch und Slawisch aber auch die altaischen Sprachen Turkisch Mongolisch und Tungusisch in Frage Die Rekonstruktion der ursprunglichen proto uralischen Morpheme fur die Kasusbildung Possessivsuffixe u a ist wegen ihrer relativ geringen Verbreitung in den heutigen uralischen Sprachen nicht unproblematisch Daruber hinaus zeigt sich dass diese Formantia auch ausserhalb der uralischen Sprachen im eurasischen Raum weithin verwendet wurden und werden vgl den obigen Abschnitt Externe Beziehungen der uralischen Sprachen Im Folgenden werden ausgewahlte linguistische Merkmale uralischer Sprachen zusammengestellt die im Vergleich zu indogermanischen Sprachen besondere Aufmerksamkeit verdienen Eine umfassende Darstellung des Proto Uralischen gibt Hajdu 1987 Phonologie Bearbeiten Phoneme Bearbeiten Fur die Darstellung des rekonstruierten Konsonanten und sehr reichhaltigen Vokalsystems des Proto Uralischen wird auf die weiterfuhrende Literatur 9 verwiesen Als Beispiel sei das Phoneminventar des Finnischen herangezogen Konsonanten Bearbeiten Die Konsonanten des Finnischen nach Abondolo 1998 Typ Labial Dental Alveolar Velar GlottalNasal m n ŋ Okklusiv v p t k ʔOkklusiv v b d g Frikativ v v h Frikativ v f s s Lateral l Vibrant r Halbvokal j Die Kennzeichnung v bzw v bei Okklusiven und Frikativen bedeutet die stimmhafte bzw stimmlose Form des Konsonanten Im Ostseefinnischen und einigen anderen finno ugrischen Sprachen ist die Konsonantenlange von m n p t k s l r j innervokalisch distinktiv Nach Nasalen und Liquiden ist auch die Lange von p t k s distinktiv 10 Fur das Proto Uralische kann man distinktive Konsonantenlangen hochstens intervokalisch fur p t k ansetzen dieser Ansatz wird allerdings von anderen Forschern abgelehnt 11 Vokale Bearbeiten Die Vokale des Finnischen sind i u u e o o a a Sie kommen in kurzer und langer Form vor dieser Unterschied ist phonemisch bedeutsam siehe die Beispiele Die Vokallange wird im Finnischen durch Doppelsetzung z B uu im Ungarischen durch einen Akzent z B haz ausgedruckt Finnisch tulen des Feuers vs tuulen des Windes Ungarisch szel schneiden vs szel Wind Ob die Quantitatsopposition von Kurz und Langvokalen aus dem Proto Uralischen stammt lasst sich nicht eindeutig festlegen in einigen Gruppen Mordwinisch Mari Permisch ist er nicht nachweisbar Vokalharmonie und Vokalassimilation Bearbeiten Vokalharmonie ist die qualitative Abhangigkeit eines Suffixvokals vom Wurzelvokal im weiteren Sinne die qualitative Angleichung zwischen den Vokalen eines Wortes Beides ist in den uralischen Sprachen weit verbreitet Ob es sich um ein proto uralisches Merkmal handelt ist umstritten hier konnte turkischer Einfluss vorliegen Der Suffixvokal richtet sich nach der Qualitat des Wurzelvokals hierbei bilden a o u einerseits und a o u andererseits disjunkte Klassen Beispiele aus dem Finnischen talo Haus talo ssa im Haus kyna Stift kyna ssa im Stift Aus dem Ungarischen asztal Tisch asztal ok Tische fold Land fold ek Lander Ahnliche Regeln gelten nicht nur im Finnischen und Ungarischen sondern auch in manchen Dialekten des Mordwinischen Mari den ob ugrischen Sprachen und dem samojedischen Kamas In anderen uralischen Sprachen fehlt dagegen die Vokalharmonie vollig Streng genommen von der Vokalharmonie zu trennen ist die Vokalassimilation z B assimiliert unbetontes Suffix e im Finnischen zum vorhergehenden Vokal talo hen gt taloon in das Haus das h entfallt zusatzlich talo i hen gt taloihin in die Hauser Im Ungarischen assimiliert der Suffixvokal der Endung hez qualitativ in seiner Rundung zum vorhergehenden Vokal haz hoz zum Haus kez hez zur Hand betu hoz zum Buchstaben Konsonantenstufung Stufenwechsel Bearbeiten Im Samisch Finnischen werden harte Konsonanten durch stimmhafte frikative oder liquide Varianten ersetzt Doppelkonsonanten zu Einfachkonsonanten entscharft wenn die folgende Silbe durch ein Suffix geschlossen wird z B beim Genitiv Suffix n Diesen Vorgang nennt man Konsonantenstufung oder Stufenwechsel Beispiele aus dem Finnischen mato Wurm gt madon des Wurmes matto Teppich gt maton des Teppichs poika Junge gt pojan des Jungen lintu Vogel gt linnun des Vogels Im Finnischen gelten allgemein folgende Ubergangsregeln pp gt p tt gt t kk gt k mp gt mm t gt d p gt v k gt ʔOb auch in den samojedischen Sprachen Spuren der Konsonantenstufung zu finden sind ist umstritten Die meisten Forscher gehen von einer samisch finnischen Innovation aus Agglutinative Morphologie Bearbeiten Die uralischen Sprachen benutzen zur Bildung der Formen der Nomina und Verben die Agglutination lat Anleimung Jedem Morphem Wortbildungselement entspricht dabei eindeutig ein Bedeutungsmerkmal z B Kasus Numerus Tempus oder Person die einzelnen Morpheme werden unter Berucksichtigung der Vokalharmonie siehe oben unmittelbar aneinandergereiht Die Morpheme sind also monosemantisch Trager nur einer Bedeutung und juxtaponierend aneinanderreihend Bei flektierenden Sprachen tragen die Endungen in der Regel mehrere Bedeutungen z B deutsch lieb t hier weist die Endung t sowohl auf die 3 Person den Singular als auch das Tempus Prasens hin Beispiele zur Agglutination unter Nominalbildung und Verbalbildung Es gibt keinen Zweifel dass bereits das Proto Uralische vom agglutinierenden Sprachtyp war Allerdings gibt es in den heutigen uralischen Sprachen nur wenige gemeinsame morphologische Marker Die meisten Kasussuffixe Pluralmarker und Verbalendungen sind Innovationen die sich unabhangig voneinander in den einzelnen uralischen Sprachen gebildet haben Diesen Prozess kann man teilweise noch historisch verfolgen etwa bei der Bildung der ungarischen Kasussuffixe aus ihren altungarischen Vorgangern Im Gegensatz zum Indogermanischen lasst sich fur das Uralische somit keine umfassende gemeinsame Morphologie rekonstruieren die man proto uralisch nennen konnte Dies hat zu der Frage gefuhrt ob man die komparativ historische Methode uberhaupt auf die uralischen Sprachen anwenden konne Marcantonio 2002 Nominalbildung Bearbeiten Kasus Bearbeiten Die Kasus des Nomens werden in den uralischen Sprachen ausschliesslich durch Suffixe gebildet nie durch Prafixe Adjektiv Attribute Demonstrativa und Zahlworter zeigten ursprunglich keine Kongruenz in Kasus und Numerus mit dem zugeordneten Nomen wurden also nicht mitdekliniert Ungarisch a negy nagy haz ban in den vier grossen Hausern a bestimmter Artikel negy vier nagy gross nur das Substantiv haz wird dekliniert hier durch die Lokativendung ban Allerdings ist die finnisch samische Gruppe unter dem Einfluss ihrer indogermanischen Umgebung zur Kongruenz ubergegangen wie folgende Beispiele aus dem Finnischen zeigen pieni poika kleiner Junge piene t poja t kleine Jungen Plural pojat mit Konsonantenstufung nelja ssa iso ssa talo ssa in den vier grossen Hausern mit Vokalharmonie bei der Lokativendung ssa Das Proto Uralische besass mindestens einen Nominativ unmarkiert Akkusativ Ablativ Lokativ und Lativ Richtungsfall Diese proto uralischen Kasus werden als Primarkasus bezeichnet alle Neubildungen in den einzelnen modernen Sprachen als Sekundarkasus Die Anzahl der Falle reicht in den modernen uralischen Sprachen von drei beim Chanty uber sechs bei den samischen Sprachen 15 im Finnischen bis zu 16 oder gar 21 im Ungarischen Die folgende Tabelle zeigt einige typische Kasusbildungen in vier uralischen Sprachen Finnisch Komi Ungarisch Nenets Fall Deutschtalo ssa kerka yn haz ban xarda xa na Lokativ im Haustalo i ssa kerka yas yn haz ak ban xarda xa ʔ na Lokativ in Hauserntalo sta kerka ys haz bol xarda ʔ d Ablativ vom Haus wegWie schon diese wenigen Beispiele zeigen sind die meisten Kasussuffixe hier im Beispiel fur Lokativ und Ablativ offensichtlich kein uralisches Gemeinsgut sondern sie haben sich individuell erst in spateren Sprachphasen herausgebildet Proto uralische Primarkasus Bearbeiten Die folgende Tabelle zeigt die uralischen Kasusendungen die in der Uralistik als proto uralische Gemeinsamkeiten betrachtet werden Sie haben heute mit Ausnahme des endungslosen Nominativs Genitivs und Akkusativs nur noch eine periphere Bedeutung in den modernen uralischen Sprachen Allerdings sind viele moderne Kasussuffixe aus ihnen gebildet worden Proto uralische Primarkasus nach Hajdu 1987 und Marcantonio 2002 Nr Kasus Suffix Bedeutung heutige Verbreitung und Spuren1 Nominativ O wer oder was gemeinuralisch2 Genitiv n wessen Finn Sami Mari Mordw Selkup3 Akkusativ m wen oder was Sami Mari Mansi Samojed 4 Lokativ I na na wo als Formans neuer Falle weitverbreitet5 Lokativ II t wo FU Mansi Spuren im Ugrischen6 Ablativ ta ta woher nur Spuren7 Lativ I Dativ ŋ n wohin wem Mansi Mordw 8 Lativ II k wohin Spuren im Sami IngrischAbondolo 1998 zeigt im Wesentlichen dasselbe Schema wie Hajdu fasst aber einige der ahnlich lautenden Formantia zusammen Marcantonio 2002 erweitert diese Liste noch um zwei Lative a a und s und einen Ablativ l die allerdings nur in einzelnen Untergruppen des Uralischen vertreten sind Zu beachten ist dass fast alle konsonantischen Formantia fur uralische Primarkasus auch in ausseruralischen eurasischen Sprachen in derselben oder einer ahnlichen Funktion vorkommen siehe die Tabelle konsonantischer Formantia im obigen Abschnitt Externe Beziehungen Sekundare uralische Kasus Bearbeiten Die meisten Kasusendungen der modernen uralischen Sprachen sind nicht von einer gemeinsamen Ursprache ererbt sondern im Gegenteil relativ junge einzelsprachliche Neubildungen Dabei gibt es im Wesentlichen zwei Prozesse Erstens die Verwendung primarer Formantia zur Bildung komplexerer neuer Endungen zweitens die Verwendung und Umformung von Nomina zu Postpositionen und schliesslich zu Kasusendungen Beide Prozesse sollen an einigen Beispielen gezeigt werden So haben sich im Finnischen aus primaren Formantia mit lokativen Funktionen s na ta l und n folgende Falle gebildet Kasus Beispiel Bedeutung Suffix entstanden ausInessiv kala ssa im Innern des Fisches ssa lt s naElativ kala sta aus dem Innern des Fisches sta lt s taAdessiv kala lla auf dem Fisch lla lt l naAblativ kala lta vom Fisch weg lta lt l taDer Artikel Finnische Sprache gibt eine umfassende Ubersicht uber das finnische Kasusschema Aus dem Ungarischen stammen die folgenden Beispiele fur die Verwendung und Umgestaltung von Nomina zu Postpositionen und Kasusmarkern Postposition Bedeutung stammt von Bedeutungala tt al a al ol unter nach unten von unten lt ural ala Raum unter etwasmogo tt mog e mogu l hinter nach hinten von hinten lt finn ugr miŋa Platz hinter etwaskozo tt koz e kozu l zwischen zwischen hinein zwischen raus lt ungar koz ZwischenraumNumerus und Genus Bearbeiten Der Numerus Singular Plural und Dual ist keine proto uralische Kategorie was man daran erkennen kann dass in den modernen uralischen Sprachen die Pluralmarker Morpheme zur Kennzeichnung des Plurals ausserordentlich vielfaltig sind Einen Dual gibt es heute in den samischen ob ugrischen und samojedischen Sprachen Die Kategorie Genus grammatisches Geschlecht existiert in den uralischen Sprachen nicht Possessivendungen Bearbeiten Die uralischen Sprachen drucken durch Possessivsuffixe den Bezug auf eine Person aus im Deutschen mein dein etc Dieselben Endungen werden haufig auch fur die Konjugation von Verben verwendet siehe unten Die folgende Tabelle zeigt die proto uralisch rekonstruierten Formen die Possessivsuffixe des Finnischen und die Personalpronomen im Ungarischen Personal und Possessivsuffixe in uralischen Sprachen Num Pers Proto Uralisch FinnischPoss Suff UngarischPers Pron Sing 1 m ni en 2 t si te 3 s V nsa nsa oPlural 1 m PL emme mi 2 t PL nne ti 3 s PL nsa nsa okNominalketten Bearbeiten Komplexere Nominalphrasen Nominalketten werden in den uralischen Sprachen nach sehr unterschiedlichen Prinzipien gebildet die Regeln dafur liegen aber in jeder Sprache fest Als Beispiel sei hier wieder das Finnische herangezogen Im Finnischen hat eine Nominalkette die Struktur Stamm Pluralmarker Kasusmarker Possessivmarker Finnisch talo i ssa niHaus PLURAL INESSIV POSS 1 sg Haus mehrere in mein wortl in meinen Hausern Finnisch talo i sta si aus deinen Hausern Gesamturalisch gilt bei Possessiv Konstruktionen die Reihenfolge Besitzer vor Besitz Finnisch isa n talo Vaters Haus das Haus des Vaters Ungarisch Janos haz a Janos Haus sein wortl Janos Haus Verbalbildung Bearbeiten Die uralischen Kategorien des Verbums sind Tempus Aspekt Prasens Futur Nicht Vergangenheit abgeschlossenes Prasens Futur und Vergangenheit Imperfekt Perfekt Plusquamperfekt Modus Indikativ Imperativ und Konditionalis Potentialis Person 1 2 und 3 Person Numerus Singular und Plural spatere Kategorie noch nicht proto uralisch Die Diathese Aktiv Passiv Medium ist keine gesamt uralische Kategorie Konstruktionen mit Hilfsverben sind z B im Finnischen erst unter dem Einfluss germanischer Sprachen entstanden Einige Beispiele zur Verbalbildung aus dem Finnischen Das finnische Verb laulaa singen im Prasens Indikativ Person Singular Plural1 laula n ich singe laula mme wir singen2 laula t du singst laula tte ihr singt3 laula a er sie es singt laula vat sie singenDas Imperfekt wird durch Prasensstamm i Personalendung gebildet Dabei kommt es zu Kontraktionen und Assimilationen zum Beispiel laula i n gt laulo i n ich sang laula i a gt laulo i er sie es sang Perfekt und Plusquamperfekt werden mit dem konjugierten Hilfsverb ole Partizip Perfekt laula nut konstruiert ole n laula nut ich habe gesungen ol i n laula nut ich hatte gesungen Durch Einfugung von isi zwischen Verbstamm und Endung wird der Konditionalis markiert puhu isi n ich wurde sprechen Negativ Verb Bearbeiten Die Negation wird durch ein konjugierbares Negativ Verb ausgedruckt vergleichbar mit der Umschreibung im Englischen I do not go Z B im Finnischen mene n ich gehe e n mene ich tue nicht gehen wortl ich gehe nicht mene t du gehst e t mene du gehst nicht Umschreibung fur haben Bearbeiten Haben wird durch das Hilfsverb sein mit einem Lokalkasus ausgedruckt Finnisch isa lla on talo Vater bei ist Haus wortl Vater hat ein Haus Ungarisch Janos nak van egy haz a Janos Dat ist ein Haus sein wortl Janos hat ein Haus hier zusatzlich ein Ruckbezug auf den Besitzer durch die Possessivendung a Wortstellung Bearbeiten Die ursprungliche uralische Wortstellung im Satz ist SOV Subjekt Objekt Pradikat oder Verb Sie ist nach wie vor bei den samojedischen und ob ugrischen Sprachen die Regel bei den zentralen finno ugrischen Sprachen in Russland und im Ungarischen ublich wenn auch nicht obligatorisch In den ostseefinnischen Sprachen hat sie sich unter dem Einfluss des Indogermanischen in die Stellung SVO geandert Literatur BearbeitenUralische Sprachfamilie Bearbeiten David Abondolo Hrsg The Uralic Languages Routledge London New York 1998 Marianne Bakro Nagy Johanna Laakso Elena Skribnik Hrsg The Oxford Guide to the Uralic languages Oxford University Press Oxford 2022 ISBN 978 0 19 876766 4 englisch Bjorn Collinder An Introduction to the Uralic Languages Berkeley Calif 1965 Peter Hajdu Peter Domokos Die uralischen Sprachen und Literaturen Buske Hamburg 1987 Robert T Harms Uralic Languages In Encyclopedia Britannica 15 Auflage 1998 Juha Janhunen Uralic Languages In William F Frawley Hrsg International Encyclopedia of Linguistics Oxford University Press 2003 Juha Janhunen Proto Uralic what where and when Memoires de la Societe Finno Ougrienne 258 Helsinki 2009 S 57 78 1 Worterbucher Bearbeiten Karoly Redei Hrsg Uralisches etymologisches Worterbuch Akademiai Kiado Budapest Harrassowitz Wiesbaden Band I Uralische und finnisch ugrische Schicht 1986 1988 Band II Finnisch permische und finnisch wolgaische Schicht 1988 Band III Register 1991 Klassifikation externe Beziehungen Bearbeiten Robert Austerlitz L ouralien In Andre Martinet Hrsg Le langage Paris 1968 Matthias Alexander Castren Grammatik der samojedischen Sprachen St Petersburg 1854 Joseph Greenberg Indoeuropean and Its Closest Relatives The Eurasiatic Language Family 1 Band Grammar Stanford University Press 2000 Samuel Gyarmathi Affinitas linguae Hungaricae cum linguis Fennicae originis grammatice demonstrata Gottingen 1799 Robert Harms The Uralo Yukaghir Focus System A Problem in Remote Genetic Relationship In Paul J Hopper Hrsg Studies in Descriptive and Historical Linguistics Amsterdam 1977 Gottfried Wilhelm Leibniz Hrsg Collecteana etymologica Hannover 1717 Merritt Ruhlen A Guide to the World s Languages 1 Band Classification Edward Arnold London 1987 Postscript 1991 J Sajnovics Demonstratio idioma Ungarorum et Lapponum idem esse Kopenhagen 1770 Philip Johan von Strahlenberg Das nord und ostliche Theil von Europa und Asia Stockholm 1730 C F Voegelin F M Voegelin Classification and Index of the World s Languages New York 1977 Weblinks BearbeitenErnst Kausen Die uralische Sprachfamilie DOC 118 kB Basis fur diesen Artikel Ernst Kausen Uralische Wortgleichungen DOC 40 kB Teilweise in diesen Artikel ubernommen Tabelle der uralischen Sprachen and Dialekte aus dem Database of Uralic Typology ProjektEinzelnachweise Bearbeiten Elmar Seebold Versuch uber die Herkunft der indogermanischen Personalendungssysteme In Zeitschrift f vgl Sprachforschung Band 85 1970 Heft 2 Peter Hajdu Peter Domokos Die uralischen Sprachen und Literaturen H Buske 1987 ISBN 3 87118 745 3 2014 reprint Harald Haarmann Die Indoeuropaer Herkunft Sprachen Kulturen C H Beck Munchen 2012 ISBN 978 3 406 60682 3 S 22 Redei Karoly editor 1986a Uralisches etymologisches Worterbuch 3 volumes translated from Hungarian by Maria Kaldor Wiesbaden Harrassowitz Redei Karoly 1986b Zu den indogermanisch uralischen Sprachkontakten Sitzungberichte der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften philosophisch historische Klasse 468 Koivulehto Jorma 1999 Verba mutuata Quae vestigia antiquissimi cum Germanis aliisque Indo Europaeis contactus in linguis Fennicis reliquerint in German Memoires de la Societe finno ougrienne 237 Helsinki Imperativsuffix im Jukagirischen Quelle Irina Nikolaeva Chrestomathia jucagirica Uralistikai tanulmanyok 10 Elte Budapest 2000 ISBN 963 463 356 0 The Cambridge History of Early Inner Asia S 231 Abondolo 1998 Hajdu 1987 Abondolo 1998 S 153 Hajdu 1987 S 186Normdaten Sachbegriff GND 4062084 0 lobid OGND AKS Dieser Artikel wurde am 5 Marz 2007 in dieser Version in die Liste der lesenswerten Artikel aufgenommen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Uralische Sprachen amp oldid 234104157