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Dieser Artikel befasst sich mit der Region in Sudosteuropa fur Informationen zum gleichnamigen Dorf in der Ukraine siehe Batschka Dorf Die Batschka serbisch kroatisch Backa serbisch kyrillisch Bachka ungarisch Bacska slowakisch Backa russinisch Bachka ist eine Region in Mitteleuropa bzw in Sudosteuropa Die Batschka ist zwischen den Staaten Serbien und Ungarn aufgeteilt wobei der sudliche und grosste Teil zu Serbien gehort und sich in drei Bezirke der autonomen Provinz Vojvodina unterteilt Der nordliche Teil dagegen gehort zu Ungarn und bildet den sudlichen Teil des Komitats Bacs Kiskun Die Batschka ist grosstenteils ein fruchtbares Flachland das im Westen und im Suden von der Donau und im Osten von der Theiss begrenzt wird Batschka in Serbien und UngarnRegionen in der Vojvodina Serbien Proklamierte Serbische Woiwodina 1848Bezirke der Vojvodina Serbien Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Grossere Stadte und Gemeinden in der Batschka 3 Serbische Bezirke in der Batschka 4 Siehe auch 5 Weblinks 6 Literatur 7 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenAb dem 7 Jahrhundert siedelten sich serbische und andere slawische Stamme aus Mittelost und Osteuropa in der Batschka an Ab dem 10 Jahrhundert nach dem Einfall der Magyaren in Europa war die Batschka Teil der ungarischen Herrscherdynastien Die Bezeichnung Batschka leitete sich von der mittelalterlichen Festung Batsch Bach Bac nordwestlich von Novi Sad ab Batsch war wahrend der Herrschaft Osterreich Ungarns Sitz eines ungarischen Komitats und eines Erzbischofs Die Festung wurde um 1242 von den Mongolen zerstort danach wieder aufgebaut und um 1543 schliesslich von den Osmanen erobert Grosse Teile der serbischen Batschka gehorten zur Lehensherrschaft Stefan Lazarevics Schon im Mittelalter siedelte ein Volkergemisch von Serben Magyaren und anderen Ethnien in der Batschka Im 16 Jahrhundert gelang es dem serbischen Adeligen Johann Nenad kurzzeitig ein unabhangiges serbisches Reich zu proklamieren und sich gleichzeitig zum Kaiser Serbiens ausrufen zu lassen Spater von den Osmanen verwustet verlor Batsch an Bedeutung der Name blieb aber in der Bezeichnung fur die Region Batschka erhalten 1699 kam die Batschka in den Besitz der Habsburger Die Habsburger betrieben eine intensive Kolonisation der Batschka durch deutschsprachige Siedler vor allem aber siedelten sich Donauschwaben an Ab dem 19 Jahrhundert wurden die Schifffahrts Kanale in der Batschka errichtet die einerseits zur Bewasserung der fruchtbaren Ackerboden andererseits als Binnenschifffahrtswege zwischen Donau und Theiss dienten Mitte des 19 Jahrhunderts erhoben sich die Ungarn gegen die Habsburger u a wegen der Zugestandnisse die die Habsburger den Serben auf Kosten ungarischer Anspruche gewahrten Diese Situation nutzten die Serben fur sich aus um im Jahr 1848 die Serbische Woiwodina zu proklamieren mit dem Verweis auf von den Habsburgern gewahrte Autonomierechte die man sich im Kampf gegen das mittlerweile kontinuierlich untergehende Osmanische Reich erkampft hatte Das serbische De facto Regime konnte sich von 1848 bis 1860 behaupten Nach der Einigung zwischen Ungarn und dem Habsburgerhaus dem Ausgleich wurde die Batschka Ungarn zugesprochen jegliche Autonomie aberkannt und die Serbische Woiwodina geteilt Ab der zweiten Halfte des 19 Jahrhunderts bis 1918 gehorte die gesamte Region damit zu Ungarn als Teil Osterreich Ungarns Wegen der rigorosen Assimilierungspolitik aufgrund der Bevolkerungsverhaltnisse auf Kosten der nicht ungarischen Bevolkerung und des immer rapider erstarkenden Serbiens sudlich der Donau kam es ofters zu Aufstanden der nicht ungarischen Bevolkerung Nach der Niederlage Osterreich Ungarns im Ersten Weltkrieg wurde der grosste Teil der Batschka Serbien zugeschlagen Der nordliche kleinere Teil verblieb bei Ungarn Diese Teilung musste Ungarn mit dem Friedensvertrag von Trianon vom 4 Juni 1920 widerwillig anerkennen Im nordlichen Teil wurde nach dem Ersten Weltkrieg mit der Sozialistischen ungarisch serbischen Republik Batschka und Branau Baranya eine kommunistische Raterepublik ausgerufen Nach einem erfolglosen Versuch die Unterstutzung der Serben im sudlichen Teil zu gewinnen losten rumanische sowie serbische Truppen die Raterepublik auf Mit der Besetzung des Konigreiches Jugoslawien durch die deutsche Wehrmacht im Balkanfeldzug 1941 wurde die sudliche Batschka Ungarn das zu jener Zeit zu den Achsenmachten gehorte angegliedert In Novi Sad liess der ungarische Befehlshaber General Ferenc Feketehalmy Czeydner vom 21 bis 23 Januar 1942 1246 Zivilisten erschiessen darunter waren 809 Juden 375 Serben 8 Deutsche und 18 Ungarn Mehrere hundert Zivilisten wurden unter das Eis der zugefrorenen Donau geworfen und ertrankt 1 Nach Kriegsende wurden die Staatsgrenzen gemass dem Friedensvertrag von Trianon 1920 wiederhergestellt Angesichts des Vormarsches der Roten Armee wurden die meisten Donauschwaben evakuiert Die Evakuierungen aus der Batschka und dem Banat begannen zu spat Hier hatten sich die eigene Volksgruppenleitung und die deutschen Besatzungsbehorden quergestellt Viele blieben zuruck als die deutschen Truppen den Ruckzug antraten Die Beteiligung der Volksdeutschen am Krieg gegen Jugoslawien diente Titos Partisanen als Begrundung fur ihre politische Linie gegen die deutsche Minderheit Nach den AVNOJ Beschlussen vom 21 November 1944 wurden die Donauschwaben enteignet Bis Fruhling 1945 wurden ca 90 der verbliebenen jugoslawiendeutschen Bevolkerung interniert 2 Zentralarbeitslager fur arbeitsfahige Manner Ortslager fur die Bevolkerung ganzer Ortschaften und Internierungslager fur Arbeitsunfahige Frauen Kinder und Altere Auch in diesen Lagern war die arztliche Versorgung mangelhaft es kam zu Misshandlungen Erschiessungen und Vergewaltigungen und Zehntausende starben an Unterernahrung und Krankheiten 3 1947 konnten grossere Gruppen ausreisen oder fluchten Das Gebiet wurde mit der Zeit durch Jugoslawen aus armeren Regionen der Volksrepublik Jugoslawien besiedelt Grossere Stadte und Gemeinden in der Batschka BearbeitenSerbien Novi Sad Subotica Sombor Backa Palanka Apatin Ungarn Kiskunfelegyhaza Kiskunhalas Baja KalocsaSerbische Bezirke in der Batschka BearbeitenSeverna Backa serb kyrill Severno Bachki okrug Juzna Backa Јuzhno Bachki okrug ohne Petrovaradin Zapadna Backa Zapadno Bachki okrug Severni Banat Severno Banatski okrug nur die Gemeinden Ada Senta und Kanjiza die westlich der Theiss in der historischen Region Batschka und nicht im Banat liegenSiehe auch BearbeitenListe der Orte im serbischen Teil der BatschkaWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Batschka Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienLiteratur BearbeitenWalter Lukan Ljubinka Trgov cevǐc Dragan Vuǩcevǐc Valeria Heuberger Osterreichisches Ost und Sudosteuropa Institut Hrsg Serbien und Montenegro Raum und Bevolkerung Geschichte Sprache und Literatur Kultur Politik Gesellschaft Wirtschaft Recht Lit Wien Berlin Munster 2006 S 277 f ISBN 978 3 8258 9539 6 Osthefte Sonderband 18 teilweise deutsch teilweise englisch Johann Bar Jakob Dinges Bert Reuter Jakob Vollweiter Siwatz ein donauschwabisches Dorf in der Batschka 527 Seiten Eigenverlag des Heimatausschusses Weingarten Baden Badendruck GmbH Karlsruhe 1988 ohne ISBN 4 Einzelnachweise Bearbeiten Nicholas Wood Ivana Sekularac Hungarian Is Faced With Evidence of Role in 42 Atrocity In The New York Times 1 Oktober 2006 in englischer Sprache Michael Portmann Arnold Suppan Serbien und Montenegro im Zweiten Weltkrieg In Osterreichisches Ost und Sudosteuropa Institut Serbien und Montenegro Raum und Bevolkerung Geschichte Sprache und Literatur Kultur Politik Gesellschaft Wirtschaft Recht Lit Wien 2006 S 277 f ISBN 978 3 8258 9539 6 Osthefte Sonderband 18 Volkermord der Tito Partisanen 1944 1948 Osterreichische Historiker Arbeitsgemeinschaft fur Karnten und Steiermark Graz 1990 ISBN 3 925921 08 7 S 169ff http d nb info 890052220 abgerufen am 14 Februar 202046 19 333333333333 Koordinaten 46 0 N 19 20 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Batschka amp oldid 225605810