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Apatin serbisch kyrillisch Apatin ˈapatin ist eine Stadt an der Donau im Bezirk Zapadna Backa der autonomen Provinz Vojvodina in Serbien mit etwa 17 350 Einwohnern Der Verwaltungssitz der Opstina Apatin liegt ungefahr 120 km von Novi Sad entfernt Apatin hatte eine grosse Schiffswerft und einen Donauhafen der fruher von den Schiffen der Donau Dampfschifffahrts Gesellschaft angelaufen wurde Apatin ApatinApatin Serbien BasisdatenStaat Serbien SerbienProvinz VojvodinaOkrug Zapadna BackaKoordinaten 45 40 N 18 59 O 45 671666666667 18 987222222222 82 Koordinaten 45 40 18 N 18 59 14 OHohe 82 m i J Flache 333 km Einwohner 17 352 2011 Bevolkerungsdichte 52 Einwohner je km Telefonvorwahl 381 025Postleitzahl 25260Kfz Kennzeichen SOStruktur und VerwaltungGliederung 5 OrtsteileBurgermeister Zivorad SmiljanicWebprasenz www soapatin org Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Habsburger Monarchie 1 2 Zweiter Weltkrieg 1 3 Nach dem Zweiten Weltkrieg 2 Wirtschaft 3 Donaumuhlen 4 Spezialitaten 5 Sport 6 Sohne und Tochter der Stadt 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie erste Erwahnung Apatins ist aus dem Jahr 1011 datiert als eine Abtei des Erzbistums von Kalocsa Der Name Apatin mag sich auch von dem Wort Abtei herleiten siehe dazu die serbokroatische Entsprechung opatija die romisch katholische vorwiegend benediktinische Abteien bezeichnete Apatin gehorte damals zu Ungarn Um 1417 wird es zu den ungarischen Lehen Stefan Lazarevic gezahlt Die Osmanen eroberten Apatin um 1541 und blieben bis etwa 1689 Habsburger Monarchie Bearbeiten nbsp Historische Darstellung einer Ulmer Schachtel nbsp Traditionelles Gasthaus Saran Zum Karpfen Im Grossen Turkenkrieg kam Apatin um 1690 zur Habsburgermonarchie Die Ortschaft wurde zunachst von serbischen Fluchtlingen sudlich der Donau neu besiedelt und Buksinovacz genannt 1 1739 wurde Apatin dann an der Stelle des alten Pradiums Opati oder Opaty als sogenannter Schuttkasten Bruckenkopf mit Proviantstation von der Wiener Hofkammer an der damaligen Endstation der Ulmer Schachteln gegrundet und mit deutschen Wachsoldaten aus dem nahe gelegenen Esseg besiedelt wahrend die serbischen Einwohner nach Stapar bei Sombor umgesiedelt wurden 1748 wurde die erste romisch katholische Kirche Maria Himmelfahrt gebaut anschliessend erfolgte die Ansiedlung von Donauschwaben Apatin ist eine fruhtheresianische Kameralsiedlung die in zwei Phasen ausgebaut wurde Sie sind im Grundriss zu erkennen Der Sudosten gehort zur ersten Phase der Grundung von 1750 bis 1753 Dieser Teil ist unregelmassiger konstruiert als der nordliche welcher die Ansicht einer geometrischen Schachbrettform bietet Ihre Anlage wird in die Zeit von 1764 bis 1766 datiert Zwar entbehrt der Gesamteindruck einer konsequenten Bauvorlage es zeichnet sich jedoch die planmassige Anlage des neuen Baustils bereits deutlich ab 2 Im Allgemeinen haben die Osterreicher bereits bestehende geographische Bezeichnungen ubernommen Man muss daher davon ausgehen dass der Ort bereits Apatin hiess Die Namensform Abthausen eine wohl falsche Ubersetzung der deutschen Wehrmacht war demnach seit es die deutsche Ansiedlung an der Donau gegeben hat niemals amtlich 3 Apatin hatte im Jahre 1820 bereits 5 389 Einwohner darunter 5 316 Deutsche 4 1881 zahlte man in Apatin 11 973 Einwohner welche Seidenspinnerei Hanfbau und Fischfang betrieben 5 Bis 1944 war Apatin mit rund 14 000 Bewohnern die grosste deutsche Gemeinde im Konigreich Jugoslawien Zweiter Weltkrieg Bearbeiten Apatin war nach dem Ersten Weltkrieg geistiges Zentrum des deutschen Katholizismus im neu entstandenen Konigreich Jugoslawien Seit dem Fruhjahr 1935 erschien hier die durch ihren Standpunkt gegen den Nationalsozialismus weit uber die Grenzen des Landes bekannt gewordene und auf Betreiben Deutschlands von den ungarischen Besatzungsbehorden 1941 verbotene romisch katholische Wochenschrift Die Donau Am 11 Marz 1945 wurde die nicht geflohene Bevolkerung Apatins von den Partisanen aus ihren Heimstatten vertrieben und nach Gakovo und Krusevlje in die dortigen Straflager gebracht Nach wenigen Monaten waren 700 Apatiner dort des Hungertodes gestorben Insgesamt sind 2074 Apatiner Opfer unter der Zivilbevolkerung namentlich bekannt dabei sind auch die Umgekommenen der von dem Tito Regime 1944 45 durchgefuhrten Deportation von Zivilpersonen aus dem Banat und der Batschka in die Sowjetunion mitberucksichtigt Nach dem Zweiten Weltkrieg Bearbeiten nbsp Serbisch orthodoxe Kirche in Apatin nbsp Romisch katholische Kirche Gesegnete Jungfrau Maria in der StadtmitteMit der Vertreibung der deutschen Bevolkerung anderte sich die ethnische Struktur des Ortes Die durch den Exodus der Donauschwaben entstandenen Siedlungslucken wurden durch 6000 serbische Siedler Kolonisten aus der Region Lika in Kroatien wieder geschlossen Nach den Jugoslawienkriegen 1991 1995 veranderte sich die Bevolkerungsstruktur abermals zu Gunsten der Serben da viele vor allem junge Ungarn aus Angst vor einer Rekrutierung in die jugoslawische Armee nach Ungarn flohen und da Apatin wie die meisten Ortschaften in der Vojvodina weitere serbische Fluchtlinge aus der Krajina Lika aber auch aus Bosnien und spater aus dem Kosovo aufnahm Nach dem Zweiten Weltkrieg ist nur ein kleiner Teil der Donauschwaben in die Stadt zuruckgekehrt Bei der Volkszahlung im Jahr 2012 bezeichneten sich in der Stadt Apatin noch 163 von 17411 Menschen als Deutsche 0 94 der Bevolkerung in der Opstina 182 von 28929 0 63 der Bevolkerung 6 Zahlen von 2002 142 oder 0 74 in der Stadt 159 oder 0 48 in der Opstina 7 Das ist der zweithochste Wert der deutschen Minderheit in Serbien Wirtschaft BearbeitenDie 1756 gegrundete Brauerei Apatinska Pivara a d Apatin deren Hauptmarke Jelen Pivo Hirsch Bier das meistgetrunkene Bier Serbiens ist ist grosster Arbeitgeber am Ort Donaumuhlen Bearbeiten nbsp Die Donaumuhle von Georg Kammerer 1950Bei den Apatiner Donaumuhlen handelte es sich um Schiffsmuhlen die in Form eines Katamarans aufgebaut waren Haupt und Nebenschiff waren mit einer Brucke verbunden Das Wasserrad befand sich hinter der Brucke und war auf beiden Schiffen gelagert Im Hauptschiff befanden sich zwei Mahlwerke die Siebe und die Sackabfullanlagen Die Mahlwerke hatten Stahlwalzen im Gegensatz zu den damals in Deutschland noch ublichen Steinmahlwerken Ein Gleichstromgenerator sorgte fur elektrisches Licht Die Kraftubertragung vom Wasserrad zu den Transmissionen erfolgte uber grosse Zahnrader aus Holz Die Mahlwerke und die Siebe wurden uber Riemen angetrieben Die Muhlen waren an bevorzugt an Stellen der Donau mit besonders stark Stromung verankert Sie wurden im Spatherbst in den Winterhafen gebracht da die Donau im Winter meist zufror Bauern aus der ganzen Region brachten ihren Weizen zum Mahlen nach Apatin da die Donaumuhlen des Ortes fur die Produktion von Mehl in guter Qualitat bekannt waren Gezahlt wurde der Muller in Naturalien wobei er eine 10 prozentige Maut von den Fertigprodukten wie Mehl Griess oder Kleie einbehielt Weizen und anderes Mahlgut wurde mit einem Lastkahn einer sog Zille transportiert die von zwei Mullergesellen gerudert und vom Muller gesteuert wurde Um 1900 gab es in Apatin 64 Donaumuhlen Viele konnten sich im Wettbewerb mit den konkurrierenden Dampfmuhlen wirtschaftlich nicht durchsetzen und mussten schliessen Die letzte Donaumuhle besass der Apatiner Donauschwabe Georg Kammerer 1889 1967 Sie wurde in den 1950er Jahren ausser Betrieb genommen 8 9 Spezialitaten Bearbeiten nbsp Zubereitung eines Fisch PaprikaschDie Apatiner Fischsuppe Fisch Paprikasch hat eine lange donauschwabische Tradition Das Rezept stammt ursprunglich von den Ungarn halpaprikas Nach dem Krieg wurde es auch von den Serben ubernommen riblji paprikas Donaufische werden mit viel Zwiebeln und Paprika in einem Kupferkessel auf offenem Holzfeuer gekocht Die Suppe kommt im Kupferkessel auf den Tisch und wird mit Bandnudeln serviert Heute wird die Fischsuppe in vielen Restaurants im ganzen Land angeboten 10 11 Sport BearbeitenDer Fussballklub FK Mladost Apatin spielte lange Jahre in der zweiten Liga des Landes in der Saison 2006 07 auch in der serbischen SuperLiga Wegen grosser finanzieller Probleme wurde der Verein 2011 aufgelost An seiner Stelle wurde der OFK Mladost gegrundet der aber in die niedrigste Liga eingruppiert wurde Sohne und Tochter der Stadt BearbeitenPaul Abraham 1892 1960 Komponist Adam Berenz 1898 1968 romisch katholischer Geistlicher Journalist und Widerstandsaktivist in der Batschka wahrend der Zeit des Nationalsozialismus Ervin Sinko 1898 1967 ungarischer Schriftsteller und Professor Anthony Bruck 1901 1979 Universitatsprofessor Schriftsteller und Psychologe 12 Anton Schwob 1937 osterreichischer Germanist Josef Sayer 1941 deutscher Theologe und Entwicklungshelfer Lajos Szucs 1943 2020 ungarischer Fussballspieler und Schauspieler Robert Benz 1954 deutscher Pianist und Musikpadagoge Oliver Ferenc 1969 Dartspieler Nenad Medic 1983 professioneller kanadischer PokerspielerWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Apatin Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Website der Opstina Apatin serbisch Einzelnachweise Bearbeiten Johann Weidlein Die sogenannten Romerschanzen in der Batschka In Sudostforschungen Jg 1964 Josef Volkmar Senz Apatiner Heimatbuch Aufstieg Leistung und Untergang der donauschwabischen Grossgemeinde Abthausen Apatin im Batscher Land Straubing 1966 vergl Peter Kottler 2007 S 195 Johann Eimann Der Deutsche Kolonist Pest 1822 Apatin In Meyers Konversations Lexikon Verlag des Bibliographischen Instituts Vierte Auflage Leipzig und Wien 1885 1892 Popis stanovnishtva domaћinstava i stanova 2011 u Republici Srbiјi Stanovnishtvo Nacionalna pripadnost 2012 Popis iz 2002 Volkszahlung 2002 Knjiga 1 Stanovnistvo nacionalna ili etnicka pripadnost podaci po naseljima Republicki zavod za statistiku Memento des Originals vom 3 Februar 2015 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot webrzs stat gov rs Beograd Februar 2003 ISBN 86 84433 00 9 Margit Pogany Was noch in den Biografien fehlt Band 33 von Donauschwabisches Archiv Munchen Apatiner Gemeinschaft e V 2016 ISBN 3 00053 378 8 S 149 150 Apatiner Heimatblatter Heft Nr 177 S 47 48 2012 Wir kochen backen donauschwabisch In apatiner gemeinschaft com 2016 Apatiner Heimatblatter Heft Nr 182 S 54 56 Heft Nr 183 S 44 2015 Biographical Sketch of Anthony Bruck 1901 1979 Memento des Originals vom 21 September 2013 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot pws cablespeed com Normdaten Geografikum GND 4002395 3 lobid OGND AKS VIAF 150135008 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Apatin amp oldid 231590880