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Murad Bey Muhammad 1750 7 April 1801 in Sohag auch Murad Bey der Grosse al Kabir genannt war ein Emir der Mamluken und zusammen mit Ibrahim Bey Regent in Agypten Murad Bey soll in jungeren Jahren blond gewesen sein Inhaltsverzeichnis 1 Muhammadija 2 Duumvirat mit Ibrahim Bey 3 Gegner und Verbundeter der Franzosen 4 Muradija 5 Literatur 6 EinzelnachweiseMuhammadija BearbeitenGeorgischen Historikern zufolge sollen Murad Beys Eltern Bauern in Georgien gewesen und er selbst in oder bei Tiflis geboren worden sein 1 Anderen Quellen zufolge sei er tscherkessischer Abstammung gewesen 2 3 Murad kam durch Knabenlese zur osmanischen Armee und 1768 an Muhammad Bey Abu Dahab den Nachfolger des Mamluken Sultans Ali Bey in Agypten Nach Alis Tod heiratete Murad dessen reiche Witwe Sitt Nafisa Murad war Befehlshaber der Kavallerie und wurde nach Muhammad Beys Tod zunachst in Rivalitat zu Ibrahim Bey dann zusammen mit diesem Muhammad Beys Nachfolger Ihre Muhammadija Fraktion setzte sich trotz zweier notwendiger Ruckzuge nach Oberagypten 1777 1778 und 1786 1791 gegen die von den Osmanen gestutzte Alawija Fraktion des Ali Bey Vertrauten Ismail Bey durch Die osmanische Hohe Pforte musste sie schliesslich 1792 als Statthalter anerkennen Duumvirat mit Ibrahim Bey BearbeitenMurad Bey erhielt das Amt des Amir al Hadsch des Befehlshabers der Pilgerkarawanen und betrieb die militarische Aufrustung Agyptens Abgesehen von einer kurzen Phase 1784 1785 als Murad Ibrahim aus Kairo verdrangte herrschten sie gemeinsam als Duumvirat Die Regierungsgeschafte uberliess Murad weitgehend Ibrahim Bey der sich allerdings stets mit ihm abstimmte Die Zolle des Landes teilten sie unter sich auf Murad erhielt die Nilzolle Ibrahim die aus dem Handel mit dem Hedschas Zumeist herrschte Murad Bey uber das westliche Nilufer Ibrahim Bey uber das ostliche Murad Bey schuf eine kanonenbewehrte Nilflottille fur die er christliche Matrosen vor allem Griechen anwarb legte ein riesiges Artilleriearsenal an und richtete eine Zollverwaltung in Damiette ein Er liess sich einen Palast auf der Insel Rauḍa ausserhalb Kairos errichten einen weiteren auf der sogenannten Goldinsel im Nil und einen in Tarsa Schliesslich richtete er seine Residenz in Gizeh ein wo er sich von den anderen Mamlukenfuhrern fernhielt Auf Anregung islamischer Gelehrter liess er aber auch die Moschee des ʿAmr ibn al ʿAṣ die alte Freitagsmoschee von Kairo wiederaufrichten Gegner und Verbundeter der Franzosen BearbeitenZu Beginn der Agyptischen Expedition bot Murad den Franzosen unter dem Kommando von Napoleon Bonaparte zunachst Geld an wenn sie das besetzte Alexandria raumen und Agypten verlassen wurden Nach seinen Niederlagen in den Schlachten bei Chebreiss Chobrakit 13 Juli 1798 und bei den Pyramiden 21 Juli 1798 entwich Murad nach al Fayyum doch der franzosische General Louis Charles Antoine Desaix folgte ihm und schlug ihn erneut bei Sediman Sedment el Dschebel im Gouvernement Bani Suwaif 7 Oktober 1798 Murad floh weiter nach Girga in Oberagypten und entwickelte kurzzeitig eine Asymmetrische Kriegfuhrung gegen die Franzosen Den sich gegen die Franzosen erhebenden Kairinern kam er jedoch nicht zu Hilfe Bei der Verfolgung Murads durch Desaix in Oberagypten kam dieser nach Dendera Theben Edfu und Philae Anders als Ibrahim Bey der uber Gaza nach Syrien geflohen war und sich mit den Osmanen verbundet hatte schloss Murad Bey im Jahre 1800 Frieden mit dem General Jean Baptiste Kleber und unterwarf sich den Franzosen die ihn als Gouverneur in Oberagypten anerkannten Auf dem Weg nach Kairo starb Murad 1801 an der Pest 1 Muradija BearbeitenNach Murads Tod folgten seine Mamluken die Muradija Fraktion Uthman Bey Osman Bey al Bardisi 1758 1806 bzw Muhammad Bey al Alfi 1751 1807 genannt Alfi Bey Elfi Bey Literatur BearbeitenʿAbdarraḥman al Ǧabarti Arnold Hottinger Ubersetzer Bonaparte in Agypten Aus den Chroniken von ʿAbdarraḥman al Ǧabarti Seiten 58 und 332 340 Piper Munchen 1989 Robin Leonard Bidwell Dictionary of Modern Arab History Seite 286f London New York 1998 Arthur Goldschmidt jr Historical Dictionary of Egypt Seite 280f Lanham 2013Einzelnachweise Bearbeiten a b Alexander Mikaberidze Murad Bey in Gregory Fremont Barnes Hrsg The Encyclopedia of the French Revolutionary and Napoleonic Wars A political social and military history ABC CLIO Santa Barbara 2006 Band 2 ISBN 1 85109 646 9 S 663 Kadir I Natho Circassian history Seite 256f Xlibris 2009 J Christopher Herold Bonaparte in Egypt Seiten 70 und 252 New York 1962 2009PersonendatenNAME Murad Bey MuhammadALTERNATIVNAMEN Murad Bey Murad Beg Murad Bek Murad Bei Murad Bey al Kabir Murad Bek al KabirKURZBESCHREIBUNG Bey der Mamluken in AgyptenGEBURTSDATUM 1750STERBEDATUM 7 April 1801STERBEORT Sohag Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Murad Bey Muhammad amp oldid 234653073