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Fayyum ist eine Weiterleitung auf diesen Artikel Zu weiteren Bedeutungen siehe Fayum Al Fayyum auch Faijum Fajum oder Fajjum altagyptisch Schedet griechisch Krokodilopolis Arsinoe arabisch الفيوم al Fayyum ist eine Grossstadt mit 475 139 Einwohnern Stand Volkszahlung 2017 2 im nordlichen Agypten etwa 90 Kilometer sudwestlich von Kairo Sie liegt in der gleichnamigen grossen Senke Fayyum Becken in 24 m uber dem Meeresspiegel 250 km von der Mittelmeerkuste entfernt Schedet in Hieroglyphen 1 Schedet SdtGriechisch Krokodilopolis ArsinoeAl Fayyum Agypten Lage in AgyptenDie seit mindestens 6000 Jahren besiedelte Oasenstadt am fruchtbaren Rand der Libyschen Wuste ist heute die Hauptstadt des Gouvernements al Fayyum Seit den 1950er Jahren ist ihre Bevolkerung auf das Vierfache angewachsen Archaologisch ist das Gebiet u a durch die zahlreich aufgefundenen Mumienbildnisse bekannt Zudem gehort die Fossillagerstatte Fayyum zu den weltweit bedeutendsten Fundstatten von Fossilien Inhaltsverzeichnis 1 Fayyum Becken 2 Geschichte und Archaologie 2 1 Innerhalb des Beckens 2 2 Ostlicher Talausgang 2 3 Beckenumgebung 3 Personlichkeiten 4 Siehe auch 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseFayyum Becken BearbeitenDie Stadt und ihr Umland bilden das Zentrum des oasenartigen Fayyum Beckens das uber den Bahr Yusuf Josefs Kanal mit dem Nil in Verbindung steht Im Norden befindet sich in einer Depression der abflusslose Qarunsee Karunsee Birkat al Qarun der vor etwa 3900 Jahren kunstlich als zusatzliches Uberschwemmungsgebiet fur den Nil angelegt wurde Das Fayyum Becken koptisch pa iom der See gilt als Gemusegarten Kairos und war in pradynastischer Zeit ein ausgedehntes Sumpfland Im Mittleren Reich wurden diese Sumpfe unter den Konigen Amenemhet II und Sesostris II durch Kanalanlagen und Deiche trockengelegt um das Gebiet fur die Landwirtschaft nutzbar zu machen Geschichte und Archaologie Bearbeiten nbsp MumienportratPharao Sesostris III und sein Sohn Amenemhet III Regierungszeit 1878 v Chr bis 1814 v Chr legten den riesigen Josefs Kanal an der den Nil mit den Sumpfen des Fayyum Beckens verband Ein ausgeklugeltes System von Dammen Stauseen und Seitenkanalen lenkte Wasser aus dem Nil in das Sumpfgebiet des Fayyum und schuf dort den riesigen kunstlichen Moeris See der 50 Milliarden Kubikmeter Wasser enthielt Das Bauprojekt im Fayyum verschaffte dem Pharao die Moglichkeit den Nil zu regulieren zerstorerische Uberschwemmungen zu verhindern und in Zeiten der Durre das Land mit wertvollem Wasser zu versorgen Ausserdem machte es aus dem Sumpfgebiet des Fayyum Beckens das von unfruchtbarer Wuste umgeben war und in dem es vor Krokodilen nur so wimmelte die Kornkammer Agyptens An den Ufern des kunstlichen Sees entstand die neue Stadt Schedet al Fayyum welche die Griechen Krokodilopolis nannten Stadt der Krokodile Sie wurde beherrscht vom Tempel des Krokodilgottes Sobek der mit dem Pharao gleichgesetzt wurde 3 In romischer Zeit wurden noch bis in das 2 Jahrhundert nach Christus Munzen im Namen von Arsinoites gepragt zuletzt unter Kaiser Hadrian die teilweise auf der Ruckseite das fiktive Portrat des Pharao Amenemhet III zeigen 4 Innerhalb des Beckens Bearbeiten Im Fayyum Becken soll sich das von Herodot und Strabon beschriebene Labyrinth befunden haben das mit dem Totentempel von Pharao Amenemhet III aus der 12 Dynastie in Verbindung gebracht wird Er baute in Hawara seine zweite Pyramide der das Labyrinth angeblich vorgelagert war Den Berichten zufolge soll es mehr als 3 000 Herodot bzw mehr als 1500 Strabon Raume gehabt haben und laut Herodot haben die oberen Raume das Mass von Menschenwerk uberstiegen Im Nordosten des Beckens liegt die antike Siedlung Bakchias heute Kom Umm el Atl deren Blutezeit in der griechisch romischen Epoche war Ostlicher Talausgang Bearbeiten Am ostlichen Taleingang des Fayyum Beckens liegt das heutige El Lahun in dessen Nahe eine antike Nekropole des Mittleren Reiches und die antike Stadt Hetep Sesostris mit zahlreichen bedeutenden Funden entdeckt wurde Beckenumgebung Bearbeiten Ausgrabungen in den Friedhofen um das Fayyum Becken haben farbige Holztafeln Mumienportrats aus den ersten nachchristlichen Jahrhunderten zu Tage befordert die heute in verschiedenen Museen unter anderem im Louvre in Paris im Agyptischen Museum Berlin und im Agyptischen Museum in Kairo zu sehen sind Es sind in grossen einfachen Formen gemalte portratahnliche Bildnisse die in einem schmalen Format dargestellt sind Zu den Kunstlern die sich in ihren Selbstportrats davon inspirieren liessen zahlt unter anderem Paula Modersohn Becker Personlichkeiten BearbeitenAbdelrahman Oraby 1987 BoxerSiehe auch BearbeitenFayum Kultur Fayoum Light Railway 1899 1952 Literatur BearbeitenCarolin Arlt Das Fayyum in Hellenismus und Kaiserzeit Fallstudien zum multikulturellen Leben in der Antike Harrassowitz Wiesbaden 2013 ISBN 978 3 447 06925 0 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Faiyum Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wikivoyage al Faiyum Stadt ReisefuhrerEinzelnachweise Bearbeiten Rainer Hannig Grosses Handworterbuch Agyptisch Deutsch 2800 950 v Chr von Zabern Mainz 2006 ISBN 3 8053 1771 9 S 1192 Agypten Gouvernements amp Stadte Einwohnerzahlen Karten Grafiken Wetter und Web Informationen Abgerufen am 13 August 2018 Yuval Noah Harari Andreas Wirthensohn Homo Deus Eine Geschichte von Morgen 1 Auflage C H Beck Munchen 2017 ISBN 978 3 406 70401 7 S 222 Kampmann Ganschow Die Munzen der romischen Munzstatte Alexandria Regenstauf 2008 Seite 366 Kolner Munzkabinett Katalog der 111 Auktion Mai 2019 Nr 15229 307777777778 30 84 Koordinaten 29 18 N 30 50 O Normdaten Geografikum GND 5103887 0 lobid OGND AKS LCCN n82063726 VIAF 167693603 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Al Fayyum amp oldid 231913337