www.wikidata.de-de.nina.az
Die Geschichte der Juden in Russland beschreibt judisches Leben in der Kiewer Rus dem Zarenreich der Sowjetunion und dem heutigen Russland Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte bis 1772 1 1 Antike 1 2 Kiewer Rus 1 3 Grossfurstentum Moskau 1 4 Zarenreich Russland 2 Russisches Kaiserreich Erste Phase 1772 1881 2 1 Nikolaus I 2 2 Alexander II 2 3 Haskala in Russland 3 Russisches Kaiserreich Zweite Phase 1881 1917 3 1 Alexander III 3 2 Nikolaus II 3 3 Die Februarrevolution 4 Sowjetunion 4 1 Russischer Burgerkrieg 4 2 Unter dem Sowjetregime 4 3 Transit der Juden aus Polen nach Japan 4 4 Im Zweiten Weltkrieg 4 5 Verfolgungen im Stalinregime 4 6 Beziehungen mit Israel 4 7 Perestroika 5 Russland nach 1991 6 Siehe auch 7 Literatur 8 EinzelnachweiseGeschichte bis 1772 BearbeitenAntike Bearbeiten Traditionen und Legenden verbinden die Ankunft von Juden in Armenien und Georgien mit den zehn verlorenen Stammen um 722 v Chr oder auch mit dem babylonischen Exil 586 v Chr Gesicherte Angaben uber eine judische Besiedlung in dieser Region stammen aus der hellenistischen Periode siehe Georgische Juden Ruinen Aufzeichnungen und Grabinschriften bezeugen die Prasenz bedeutender judischer Gemeinden in den griechischen Kolonien am Schwarzen Meer wie zum Beispiel Chersones bei Sewastopol und Pantikapaion an der Stelle des heutigen Kertsch siehe Krimtschaken und Karaer zunachst jedoch nicht in den eigentlichen Regionen des heutigen Russland Infolge von Religionsverfolgungen im Byzantinischen Reich fluchteten zahlreiche Juden in diese Gemeinden Zur Zeit der Romisch Persischen Kriege im 7 Jahrhundert emigrierten zahlreiche Juden in den Kaukasus und erhielten den Kontakt mit den Zentren der judischen Gelehrsamkeit in Babylonien und im Perserreich aufrecht siehe Bergjuden Seit dem Fruhmittelalter bereisten judische Handler die Stadte an der Seidenstrasse siehe Bucharische Juden und gelangten bis Indien und China Sie handelten mit Sklaven Textilien Pelzen Gewurzen und Waffen In der hebraischen Literatur des Mittelalters wird diese Region als Erez Kena an Land Kanaan bezeichnet Das Konigreich der Chasaren wird in der alten russischen Literatur als Land der Juden bezeichnet doch die Annahme des Judentums durch die chasarische Oberschicht durfte nicht vor 740 erfolgt sein Die mittelalterliche russische Epik berichtet von Feldzugen russischer Helden gegen judische Krieger Die Vorteile eines Ubertritts der Chasaren zum Judentum konnten in einer moglichen Allianz mit schon vorhandenen grosseren judischen Bevolkerungsgruppen in der Region gelegen haben 1 Kiewer Rus Bearbeiten In Kiew zur Zeit der Kiewer Rus lebten Juden unter furstlichem Schutz und in alten russischen Quellen wird das Tor der Juden in Kiew erwahnt Als die Kiewer sich gegen Wladimir Monomach erhoben griffen sie auch die Hauser der Juden an In der fruhen russischen religiosen Literatur haben sich Auszuge aus Disputationen zwischen Monchen christlichem Klerus und Juden erhalten Es gab damals auch judische Gemeinden in Tschernihiw und Wolodymyr Die Kiewer Juden berieten sich mit ihren Glaubensgenossen in Babylonien und Westeuropa uber religiose Fragen Aus dem 12 Jahrhundert wird Rabbiner Moses aus Kiew erwahnt der mit Rabbenu Tam und mit dem Gaon Samuel ben Ali aus Bagdad korrespondierte Die mongolische Invasion in Russland unter Batu Khan im Jahre 1237 und die darauffolgende mongolische Herrschaft brachte den russischen Juden viel Leid In der Folge entwickelte sich eine zahlreiche Gemeinde sowohl Rabbaniten Anhanger der rabbinischen Richtung als auch Karaer in Feodossija auf der Krim und in umliegenden Orten Sie standen zunachst unter der christlichen Herrschaft der Genuesen 1260 1475 und spater unter dem islamischen Khanat der Krim Seit dem fruhen 14 Jahrhundert gewann Litauen die Kontrolle uber weite Teile des westlichen Russlands Grossfurstentum Moskau Bearbeiten Im Grossfurstentum Moskau dem Kerngebiet des kunftigen Russischen Reiches waren Juden nicht geduldet Diese feindliche Einstellung gegenuber Juden stand im Zusammenhang mit der allgemeinen Feindlichkeit gegenuber Fremden die als Haretiker und Agenten im Dienste feindlicher Staaten angesehen wurden Als Zar Iwan IV nach der erfolgreichen Verteidigung von Pskow im Jahre 1582 die Stadt Pskow fur einige Zeit seinem Gebiet einverleiben konnte befahl er alle Juden die den Ubertritt zum Christentum verweigerten im Fluss zu ertranken Zarenreich Russland Bearbeiten In den folgenden zwei Jahrhunderten wurde russisches Gebiet von judischen Handlern aus Polen Litauen entweder im Besitz einer Bewilligung oder illegal betreten wobei sie sich ab und zu in Grenzorten niederliessen Zu Beginn des 19 Jahrhunderts gab es kleine judische Gemeinden in der Gegend von Smolensk 1738 wurde der Jude Baruch ben Leib verhaftet und beschuldigt den Offizier Alexander Wosnizyn zum Judentum bekehrt zu haben Beide wurden in Sankt Petersburg auf dem Scheiterhaufen verbrannt 1742 befahl Kaiserin Elisabeth Petrowna die Vertreibung der wenigen in ihrem Reich lebenden Juden Als der Senat versuchte ihren Ausschaffungsbefehl zu widerrufen und darauf hinwies dass der Handel in Russland und der Staat dadurch in Mitleidenschaft gezogen wurden entgegnete die Kaiserin Ich will keinen Nutzen von den Feinden Christi Zu Beginn der Herrschaft von Katharina II stellte sich erneut die Frage ob Juden zu Handelszwecken der Eintritt ins Land gestattet werden sollte Die Kaiserin war im Prinzip der Aufnahme von Juden gunstig gesinnt musste jedoch ihre Entscheidung im Lichte der negativen offentlichen Meinung ruckgangig machen Auf der Krim und an der Schwarzmeerkuste die 1768 im Laufe des 5 Russischen Turkenkrieges von den Turken erobert wurden ubten die Behorden keinerlei Zwangsmassnahmen gegen die dort lebenden Juden aus und ermoglichten sogar stillschweigend die Ansiedlung neuer Gemeinden Infolge der drei polnischen Teilungen erhielt jedoch die Frage der Anwesenheit von Juden auf russischem Boden eine unerwartete Wendung als ab 1772 Hunderttausende von Juden mit einem Schlag zu Untertanen des russischen Reiches wurden Russisches Kaiserreich Erste Phase 1772 1881 Bearbeiten nbsp Lage des Ansiedlungsrayons nbsp Photographie der Jeschiwa von Waloschyn aus dem 19 Jhd Die Juden welche in den von Russland eroberten Gebieten wohnten Westliche Region und Weichselland gemass der russischen Verwaltungsbezeichnung waren eine gesonderte soziale Gruppe Wie in Polen Litauen bildeten sie im Wesentlichen den Mittelstand zwischen der Aristokratie und den Grossgrundbesitzern einerseits und den Massen der seit Ende 15 Jahrhundert Anfang 17 Jahrhundert zunehmend leibeigenen Bauern andererseits Viele Juden waren als Pachter von Dorfern Muhlen Waldern und Gasthofen tatig oder auch als Handler und Hausierer Es gab auch Handwerker die fur Grundbesitzer und Bauern arbeiteten Es wird geschatzt dass zu Beginn des 19 Jahrhunderts je 30 der russischen Juden im Gastgewerbe und im Handel arbeiteten 15 als Handwerker und 21 keine feste Beschaftigung hatten Die restlichen 4 waren im religiosen Bereich und in der Landwirtschaft tatig Die wirtschaftliche Situation der Juden verschlechterte sich mehr und mehr als ihr Recht auf Niederlassung auf den Ansiedlungsrayon im Westen Russlands beschrankt wurde Der schnelle Bevolkerungszuwachs und die daraus folgende Proletarisierung trugen ebenfalls zur Verarmung bei Die Autonomie der judischen Gemeinden wurde zunachst von der Regierung anerkannt Das judische Erziehungssystem aufgebaut auf Cheder und Talmudhochschulen wurde beibehalten Die Gemeinden im Westen Russlands die zu Ende des 18 Jahrhunderts unter russische Herrschaft gerieten waren schwer verschuldet Neben den allgemeinen wirtschaftlichen Problemen erwiesen sich Sondersteuern wie die Fleischsteuer russ Korobka fur den Verzehr von koscherem Fleisch und die Kerzensteuer fur rituell vorgeschriebene Kerzen am Sabbat und an Feiertagen fur Mittellose als schwere Last Viele Juden verliessen die Kleinstadte und siedelten sich in Dorfern oder auf den Gutern von Adligen an Hinzu kam der Konflikt zwischen Chassidim und ihren Gegnern den Mitnagdim in den die russische Regierung hineingezogen wurde Nach Beschwerden und Verleumdungen wurde der chassidische Rabbiner Schneur Salman 1798 verhaftet und nach St Petersburg zum Verhor gebracht Die zahlreichen Hofe der Chassidim darunter diejenigen der Chabad Bewegung und die Jeschiwot der Mitnagdim d h der Anhanger des Gaons von Wilna mit Schwerpunkt in Woloschin bildeten gemeinsam eine besonders ausgepragte Form der judischen Kultur Unmittelbar nach der Eroberung der polnischen Gebiete begann die russische Regierung die Frage wie man mit den dort lebenden Juden verfahren sollte als Judenfrage anzusehen und plante dieses Problem entweder durch Assimilation in die russische Gesellschaft oder durch Ausweisung zu losen In den ersten 50 Jahren unter russischer Herrschaft wurden zunachst die Regelungen fur Juden beibehalten die unter polnischer Herrschaft gegolten hatten Ein Dekret aus dem Jahre 1791 bestatigte das Recht der Juden auf Niederlassung in den von Polen eroberten Gebieten und gestattete ihre Ansiedlung in den unbewohnten Steppen der Schwarzmeerkuste die am Ende des 18 Jahrhunderts von den Turken erobert worden waren sowie in den Gouvernements Tschernigow und Poltawa rechts des Dnepr So entstand der Ansiedlungsrayon der seine abschliessende Form mit der Eroberung von Bessarabien im Jahre 1812 und der Bildung von Kongresspolen 1815 erhielt Er erstreckte sich von der Ostsee bis zum Schwarzen Meer und umfasste 25 Gouvernements wobei die Juden ein Neuntel der Gesamtbevolkerung ausmachten Die Ansiedlung von Juden wurde auch in Kurland und im Verlauf des 19 Jahrhunderts im Kaukasus und im russischen Zentralasien gestattet Das erste Judische Statut wurde 1804 erlassen Es gestattete die Aufnahme von Juden in samtliche Grund Mittel und Hochschulen in Russland und erlaubte auch die Errichtung von judischen Schulen solange die Unterrichtssprache Russisch Polnisch oder Deutsch war Im selben Statut wurde die Niederlassung von Juden und ihre Tatigkeit als Pachter in Dorfern sowie der Ausschank von alkoholischen Getranken an Bauern verboten Damit sahen sich Tausende von judischen Familien ihrer Lebensgrundlage beraubt Die Ausweisung aus den Dorfern wurde fur einige Jahre aufgeschoben 1822 in den weissrussischen Dorfern jedoch systematisch durchgefuhrt Nikolaus I Bearbeiten Die Regierungszeit von Nikolaus I bildet in der Geschichte des russischen Judentums ein dunkles Kapitel Der Zar suchte die Judenfrage durch Zwang und Unterdruckung zu losen 1827 fuhrte er das Kantonistensystem ein das die aufgezwungene Aushebung judischer Jugendlicher zwischen 12 und 25 Jahren in die russische Armee vorsah Unter 18 Jahrige wurden auf besondere Militarschulen geschickt die auch von Soldatensohnen besucht wurden Dieses Gesetz war fur die litauischen und ukrainischen Gemeinden ein schwerer Schlag auf die Bevolkerung der polnischen Provinzen wurde es nicht angewandt Da der jahrelange Militardienst verhasst war waren die fur die Musterung Verantwortlichen gezwungen Presser jiddisch Chapper einzustellen um die Jugendlichen aufzugreifen Die Wehrpflicht der russischen Juden brachte ihnen in anderen Bereichen keine Erleichterungen Sie wurden weiterhin aus den Dorfern sowie aus Kiew ausgewiesen und 1843 wurden neue judische Ansiedlungen in einer Distanz von 50 Werst zur russischen Grenze untersagt Andererseits forderte die Regierung landwirtschaftliche judische Ansiedlungen und befreite Landwirte von der Wehrpflicht In Sudrussland und weiteren Gebieten des Ansiedlungsrayons entstanden zahlreiche judische Siedlungen auf Landereien in Staats und Privatbesitz In den 1840er Jahren begann sich die Regierung mit der Erziehungsfrage zu befassen Da die Juden von der 1804 im Judischen Statut angebotenen Moglichkeit der Ausbildung in allgemeinen Schulen keinen Gebrauch gemacht hatten beschloss die Regierung den Aufbau von besonderen Schulen Diese Schulen sollten durch eine Sondersteuer Kerzensteuer finanziert werden welche die Juden zu bezahlen hatten Als einleitende Massnahme sandte die Regierung Max Lilienthal einen deutschen Rabbiner und Direktor der Judischen Schule in Riga auf eine Erkundungsreise durch den Ansiedlungsrayon 1844 wurde in einem Erlass die Errichtung dieser Schulen angeordnet deren Lehrer sowohl Christen als auch Juden sein sollten Als Lilienthal erkannte dass die wahre Absicht der Regierung darin bestand die judischen Schuler dem Christentum nahezubringen und ihre schadlichen vom Talmud beeinflussten Glaubensvorstellungen auszurotten wie in geheimen Zusatzanweisungen vermerkt war floh er aus Russland Ein Netzwerk von Schulen wurde von der Regierung errichtet deren Lehrer aus Anhangern der judischen Aufklarung bestanden und vom Rabbinerseminar in Vilnius und dem Rabbinerseminar Schytomyr geleitet wurden Die nachste Phase des Programms von Nikolaus I war die Einteilung der Juden in zwei Gruppen Nutzliche und Nutzlose Zu den Nutzlichen gehorten wohlhabende Kaufleute Handwerker und Landwirte Die restliche judische Bevolkerung Kleinhandler und Mittellose galten als nutzlos und sahen sich von der zwangsweisen Einziehung in die Armee bedroht wo sie eine handwerkliche oder landwirtschaftliche Ausbildung erhalten sollten Dieses Projekt stiess auf Ablehnung russischer Politiker und fuhrte zu Interventionen westeuropaischer Juden 1846 reiste Moses Montefiore zu diesem Zweck von England nach Russland Der Befehl zur Klassifizierung der Juden in diese Kategorien wurde 1851 ausgestellt Durch den Krimkrieg wurde zwar die Anwendung verzogert die Quoten fur die zwangsweise militarische Aushebung jedoch ums Dreifache vergrossert Alexander II Bearbeiten Die Regierungszeit von Alexander II war durch bedeutende Regierungsreformen gekennzeichnet deren wichtigste die Aufhebung der Leibeigenschaft der russischen Bauern im Jahre 1861 war Gegenuber den Juden verfolgte Alexander II zwar ebenfalls das Ziel ihrer Assimilation in die russische Gesellschaft hob jedoch einige der hartesten Beschlusse seines Vaters darunter auch das Kantonistensystem auf und verlieh einigen ausgewahlten Gruppen von nutzlichen Juden das Recht zur Niederlassung in ganz Russland Dazu zahlten wohlhabende Kaufleute 1859 Universitatsabsolventen 1861 diplomierte Handwerker 1865 sowie medizinisches Personal einschliesslich Krankenschwestern und Hebammen Die judischen Gemeinden ausserhalb des Ansiedlungsrayons besonders in St Petersburg und Moskau breiteten sich schnell aus und begannen einen bedeutenden Einfluss auf das russische Judentum auszuuben 1874 wurde in Russland eine allgemeine vierjahrige Wehrpflicht eingefuhrt Da judische Jugendliche mit einem russischen Sekundarschulabschluss Erleichterungen erhielten besuchten zahlreiche Juden russische Schulen Hingegen konnten Juden nicht zu Offizieren befordert werden Im April 1880 grundeten funf Philanthropen gestutzt auf ein Edikt von Zar Alexander II die spatere internationale Organisation ORT als wohltatige Gesellschaft fur handwerkliche und landwirtschaftliche Arbeit zur Forderung der Berufsausbildung von Juden in Russland Bis zur Oktoberrevolution 1917 bestand ORT nur im Russischen Reich Die Teilnahme zahlreicher Juden am Aufbau des wirtschaftlichen politischen und kulturellen Lebens wie der Musiker Anton Rubinstein der Bildhauer Mark Antokolski und der Maler Isaak Lewitan fuhrte in der russischen Offentlichkeit sofort zu scharfen Reaktionen Zu den fuhrenden Gegnern des Judentums gehorten bedeutende Vertreter der slawophilen Bewegung wie Konstantin Aksakow und Fjodor Dostojewski Die Juden wurden beschuldigt einen Staat im Staat zu errichten und die russischen Massen auszubeuten auch die Ritualmordlegende die 1817 von Alexander I gesetzlich verboten worden war wurde 1878 wieder in Rang und Geltung gesetzt Das Hauptargument der Hassprediger war jedoch die Juden seien fremde Eindringlinge im russischen Leben die wirtschaftliche und kulturelle Positionen unter ihre Kontrolle brachten und einen zersetzenden Einfluss hatten In vielen Zeitungen darunter der fuhrenden Nowoje wremja Neue Zeit erschienen agitatorische Artikel Die antijudische Bewegung gewann besonders nach dem Balkankrieg von 1877 bis 1878 der in ganz Russland zu einem Anwachsen des slawophilen Nationalismus fuhrte neu an Bedeutung Haskala in Russland Bearbeiten Seit der Mitte des 19 Jahrhunderts gewann die judische Aufklarungsbewegung Haskala im russischen Judentum an Einfluss Sie manifestierte sich zunachst in verschiedenen Grossstadten Odessa Warschau und Riga Innerhalb der Bewegung gab es verschiedenste Stromungen die Polen mosaischen Glaubens sowie nihilistische und sozialistische Zirkel in Russland setzten sich fur weitestgehende Assimilation ein wahrend andere darunter Peretz Smolenskin auf der Suche nach einer nationalen judischen Identitat waren Wortfuhrer der Haskala in Russland war der Schriftsteller Isaak Bar Levinsohn Weitere fuhrende russische Maskilim Anhanger der Haskala waren Abraham Mapu Begrunder des modernen hebraischen Romans und der Dichter Jehuda Leib Gordon 1830 1892 Die Maskilim standen zunachst der jiddischen Sprache ablehnend gegenuber und wollten sie durch Russisch ersetzen doch einige unter ihnen wie Mendele Moicher Sforim schufen spater eine bedeutende weltliche jiddische Literatur Baulicher Ausdruck der neuen Ideen waren die ab Mitte des 19 Jahrhunderts und verstarkt ab den 1880er Jahren gebauten Choral Synagogen Russisches Kaiserreich Zweite Phase 1881 1917 Bearbeiten nbsp Die Grosse Choral Synagoge in St Petersburg wurde 1893 eingeweiht Alexander III Bearbeiten In der Geschichte der russischen Juden war das Jahr 1881 ein Wendepunkt Die Ermordung des Zaren Alexander II am 13 Marz 1881 durch Angehorige der Untergrundorganisation Narodnaja Wolja Volkswille sturzte Russland in Verwirrung und verschiedene revolutionare Gruppierungen riefen die Bevolkerung zur Rebellion auf Insbesondere 1881 82 vereinzelt noch bis 1884 kam es zu gewalttatigen Ubergriffen auf judische Burger Pogrome Judische Wohnhauser Geschafte und vor allem Wirtshauser wurden geplundert Es kam zu Vergewaltigungen und Morden deren Zahl nur zu schatzen ist Irwin Michael Aronson geht allein fur 1881 von 40 Todesopfern und 225 Vergewaltigungen aus 2 Nach Aronsons Untersuchungen waren die Pogrome von 1881 bis 1884 entgegen vorherrschender Meinung von der zaristischen Staatsmacht weder initiiert noch gewollt Vielmehr war die Regierung ausserst beunruhigt denn sie verstand die Vorkommnisse als Teil des revolutionaren Plans 3 Das schliesst die Duldung oder Mitwirkung einzelner lokaler Behorden nicht aus Zentrum der Pogrome waren Stadte im sudlichen Russland und insbesondere das Gouvernement Cherson 1881 in Jelisawetgrad und Kiew 1882 in Balta 1883 in Jekaterinoslaw Krywyj Rih Nowomoskowsk und 1884 in Nischni Nowgorod Die Tatsache dass die russische Intelligenzija den Aufruhrern Gleichgultigkeit oder auch Sympathie entgegenbrachte schockierte zahlreiche Juden besonders die Maskilim Unter dem neuen Zaren Alexander III wurden Provinzkommissionen ernannt um die Ursachen der Pogrome zu ergrunden Im Wesentlichen kamen diese Kommissionen zu dem Schluss dass die Ursache der Pogrome in der judischen Ausbeutung lage Aufgrund dieser Ergebnisse wurden im Mai 1882 die Zeitweiligen Gesetze erlassen welche den Juden verboten sich ausserhalb von Stadten und Kleinstadten niederzulassen siehe Maigesetze Als Reaktion darauf kam es zu einem Ansturm judischer Schuler auf Mittel und Hochschulen worauf in einem neuen Gesetz 1886 der Anteil judischer Studenten in Sekundarschulen und Universitaten innerhalb des Ansiedlungsrayons auf 10 Prozent und ausserhalb auf 3 5 Prozent beschrankt wurde Dieser Numerus clausus trug viel zur Radikalisierung der judischen Jugend bei Obwohl die Pogrome 1884 zu einem Ende gekommen waren blieben administrative Beschrankungen weiterhin bestehen 1891 begann die systematische Vertreibung der meisten Juden aus Moskau Von Konstantin Pobedonoszew dem personlichen Berater von Zar Alexander III ist folgender Ausspruch uberliefert Ein Drittel der russischen Juden wird sterben ein Drittel wird auswandern und das letzte Drittel wird im russischen Volk vollig assimiliert werden Nikolaus II Bearbeiten nbsp Farbige Lithografie aus dem Jahr 1904 zur Situation der Juden im Russischen Reich Die judenfeindliche Politik Alexanders III setzte sich auch unter dessen Nachfolger Nikolaus II fort Als Reaktion auf die anwachsende revolutionare Bewegung in der judische Jugendliche eine zunehmende Rolle spielten liess die Regierung in der Presse die strengen Zensurbestimmungen unterworfen war hemmungslose antisemitische Propaganda verbreiten In der Regierungszeit von Nikolaus II fanden zahlreiche Pogrome statt wahrend Pessach 1903 in Kischinjow und 1906 in Bialystok und Siedlce Die Errichtung der kaiserlichen Duma nach dem Petersburger Blutsonntag brachte keine Verbesserung der Situation In der ersten Duma von 1906 waren 12 der 497 Abgeordneten judisch Ihnen standen machtige rechtsgerichtete Parteien wie der Bund des russischen Volkes und mit diesen verbundete Gruppierungen gegenuber die offentlich die Eliminierung des russischen Judentums forderten Im Spatsommer 1903 erschien erstmals die Hetzschrift Protokolle der Weisen von Zion 1921 veroffentlichte die Times einen ausfuhrlichen Beweis dass der gesamte Text ein boswilliges Phantasieprodukt war Dies blieb aber weitgehend folgenlos 4 Die NSDAP nutzte die Protokolle ab 1921 ausgiebig fur NS Propaganda und Adolf Hitler verbreitete dieses Gedankengut in Mein Kampf Die Pogrome und restriktiven Erlasse sowie der administrative Druck fuhrten zu einer Massenauswanderung Zwischen 1881 und 1914 verliessen etwa zwei Millionen Juden Russland viele von ihnen emigrierten in die Vereinigten Staaten Allerdings nahm die judische Bevolkerung Russlands infolge der hohen Geburtenrate nicht ab Emigranten schickten aus ihren neuen Heimatlandern Geld an ihre Verwandten um deren wirtschaftliche Situation zu verbessern Zur Regelung dieser massenhaften Auswanderung wurden verschiedene Projekte unternommen Das bedeutendste Vorhaben stammte vom judischen Philanthropen Maurice de Hirsch der 1891 mit der russischen Regierung eine Vereinbarung zur Ubersiedelung von drei Millionen Juden innerhalb von 25 Jahren nach Argentinien traf und zu diesem Zweck die Jewish Colonization Association ICA grundete Das Argentinien Projekt kam zwar nicht zur Ausfuhrung die ICA konnte aber landwirtschaftliche Ansiedlungsprojekte von Juden in den Auswanderungslandern und auch in Russland selbst fordern Auch das Britische Uganda Programm fur auswanderungswillige russische Juden wurde nicht umgesetzt Die Februarrevolution Bearbeiten Die neun Monate nach der Februarrevolution 1917 bildeten in der Geschichte des russischen Judentums eine kurze Blutezeit Am 16 Marz 1917 hob die burgerliche provisorische Regierung als eine ihrer ersten Massnahmen samtliche Beschrankungen gegen Juden auf und erteilte ihnen gleichzeitig die Moglichkeit in der Verwaltung tatig zu sein als Rechtsanwalte zu praktizieren und in der Armee aufzusteigen Die russischen Juden beteiligten sich aktiv an der Revolution und nahmen am aufbluhenden politischen Leben teil Auch die zionistische Bewegung verzeichnete grossen Zulauf Im Mai 1917 wurde die siebte Konferenz russischer Zionisten in Petrograd abgehalten an der 140 000 Mitglieder vertreten waren In vielen russischen Stadten bildeten sich Jugendgruppen unter dem Namen Hechalutz Der Pionier die sich auf die Auswanderung Alija nach Palastina vorbereiteten Im November 1917 wurde die Nachricht der Unterzeichnung der Balfour Deklaration mit Begeisterung aufgenommen Sowjetunion BearbeitenRussischer Burgerkrieg Bearbeiten Nach der Oktoberrevolution 1917 brach in Russland ein Burgerkrieg zwischen den Bolschewiki und der Weissen Armee aus der bis 1921 andauerte Mehrere Parteien bekampften sich gegenseitig die ukrainische Armee unter dem Kommando von Symon Petljura der sich marodierende Bauernbanden anschlossen die Rote Armee in der ebenfalls zahlreiche ukrainische Einheiten vertreten waren die konterrevolutionare Weisse Armee mit zahlreichen Kosaken unter dem Kommando von Anton Denikin sowie unabhangige Einheiten wie beispielsweise die Machnowschtschina gegrundet von Nestor Machno Besonders in der Ukraine kam es zu Massakern und zahllosen Pogromen Zu Beginn des Jahres 1919 massakrierte die ukrainische Armee wahrend ihres Ruckzugs vor der Roten Armee Juden in Berditschew Schytomyr und Proskurow wo Soldaten innerhalb einiger Stunden etwa 1700 Menschen ermordeten Beim Vormarsch der Weissen Armee aus der Don Region Richtung Moskau im Sommer 1919 wurden bei einem Pogrom in Fastow 1500 Menschen ermordet Simon Dubnow schatzte dass in dieser Zeit in der Ukraine uber tausend Pogrome entflammten wobei 530 Gemeinden angegriffen wurden Es gab uber 60 000 Tote und sehr viele Verletzte Gunnar Heinsohn spricht von mehr als zweitausend Pogromen in der Ukraine inklusive der polnischen Ukraine 30 000 Toten und Hunderttausenden Verletzten von denen weitere 120 000 an den erlittenen Verletzungen starben 5 Der Historiker Orlando Figes geht von 1200 Pogromen mit 150 000 Toten zwischen 1919 und 1920 aus 6 Unter dem Sowjetregime Bearbeiten Ende 1922 wurden die Grenzen der Sowjetunion festgelegt Zahlreiche Juden die fruher im Russischen Reich gelebt hatten blieben jetzt in den Staaten die sich davon losgelost hatten Polen Litauen Lettland Estland und Bessarabien das Rumanien angegliedert wurde so dass in der Sowjetunion selbst nur noch 2 5 Mio Juden lebten Das Schicksal der Juden wurde von nun an in grossem Masse von der Kommunistischen Partei bestimmt Fur die Bolschewiki waren Integration und Assimilation der einzig gangbare Weg zur Losung der judischen Frage Lenin sah keine Basis fur eine separate judische Nation und Josef Stalin hatte schon 1913 in Marxismus und die nationale Frage erklart eine Nation sei eine stabile Gemeinschaft von Menschen die durch einen historischen Prozess entstanden sei und sich auf der Basis einer gemeinsamen Sprache gemeinsamen Territoriums und wirtschaftlichen Lebens entwickelt habe da bei den Juden keine solche gemeinsame Basis vorhanden sei seien sie nur eine Nation auf dem Papier und die gesellschaftliche Entwicklung fuhre deshalb notwendigerweise zu ihrer Assimilation Die neue Regierung gewann durch ihre Bekampfung von Antisemitismus und Pogromen schnell die Sympathien der judischen Massen deren Uberleben von ihrem Sieg abhing Judische Jugendliche traten begeistert der Roten Armee bei und beteiligten sich an ihrem Aufbau einer ihrer Grunder war Leo Trotzki In den revolutionaren Kadern waren zahlreiche Juden tatig 7 Dieser Artikel oder nachfolgende Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen beispielsweise Einzelnachweisen ausgestattet Angaben ohne ausreichenden Beleg konnten demnachst entfernt werden Bitte hilf Wikipedia indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfugst Das bolschewistische Regime fuhrte jedoch zum volligen wirtschaftlichen Ruin der judischen Massen von denen die meisten dem stadtischen Kleinburgertum angehorten Durch die Abschaffung von Privathandel und Privatbesitz und die Aufhebung des Status von Kleinstadten als Vermittler zwischen Bauerndorfern und Grossstadten sahen sich Hunderttausende judischer Familien ihrer Lebensgrundlage beraubt Etwa 300 000 Juden wanderten in den Zwanzigerjahren nach Litauen Lettland Polen und Rumanien aus Der Abschluss des Burgerkriegs und die Einfuhrung der Neuen Okonomischen Politik NEP fuhrten zunachst zu einer gewissen Beruhigung der Lage doch die wirtschaftlichen Perspektiven der meisten Juden im Bereich der Sowjetunion waren hoffnungslos zerstort Die geistigen Grundlagen der judischen Kultur wurden von der KP ebenfalls zerstort Zwischen 1918 und 1923 wurden unter der Fuhrung des Kriegsveteranen Simon Dimantstein innerhalb der KP judische Sektionen Jewsekzija errichtet Ihre Aufgabe war der Aufbau einer judischen proletarischen Kultur die nach den Worten von Stalin national in der Form und sozialistisch im Inhalt sein sollte Dies bedeutete die Bekampfung von judischer Religion Tanachstudium der zionistischen Bewegung und der hebraischen Sprache Im Juni 1921 verliessen einige hebraische Autoren unter Leitung von Chaim Nachman Bialik und Saul Tschernichowski Russland und einige Jahre spater emigrierte das Nationaltheater Habima das ein hohes Niveau erreicht hatte und wahrend einiger Jahre von Personlichkeiten wie Maxim Gorki geschutzt worden war nach Palastina Andererseits wurden jiddische Sprache und Literatur offiziell gefordert Es gab drei bedeutende jiddische Zeitungen Emess Wahrheit 1920 39 in Moskau Schtern 1925 41 in der Ukraine und Oktjabr Oktober 1925 1941 in Weissrussland Auch der Aufbau eines jiddischen Schulsystems wurde gefordert 1932 besuchten 160 000 judische Kinder in der Sowjetunion eine jiddischsprachige Schule Doch wegen des Mangels an hoheren Ausbildungsmoglichkeiten in Jiddisch und der zunehmend minderheitenfeindlichen Politik Stalins wurden in den folgenden Jahren im ganzen Land diese Schulen geschlossen Als sowjetische Alternative zum Zionismus wurden in den 1920er Jahren in der Ukraine und auf der Krim zahlreiche judische landwirtschaftliche Siedlungen gegrundet Da dies jedoch den Bedurfnissen nicht genugte beschloss die Regierung 1928 Juden im dunn besiedelten Gebiet um Birobidschan im Osten Russlands anzusiedeln wo 1934 die Judische Autonome Oblast ausgerufen wurde Fur das Gebiet RSFSR ergab die Volkszahlung 1939 rund 956 000 Juden 8 Transit der Juden aus Polen nach Japan Bearbeiten Hauptartikel Geschichte der Juden in Japan nbsp Fluchtroute uber 10 000 km aus Litauen mit der transsibirischen Eisenbahn nach Nachodka und per Schiff nach Tsuruga Nach dem deutschen Uberfall auf Polen 1939 flohen ungefahr 10 000 polnische Juden in das neutrale Litauen Chiune Sugihara 1900 1986 der Konsul des japanischen Kaiserreiches in Litauen trug dem stellvertretenden Volkskommissar fur Auswartige Beziehungen Wladimir Dekanosow der als Beauftragter der Moskauer Parteifuhrung fur die Sowjetisierung Litauens zustandig war den Plan vor die judischen Antragsteller die nach Japan ausreisen wollten mit der Transsibirischen Eisenbahn bis an die Pazifikkuste nach Nachodka russisch Naho dka zu schicken und von dort nach Japan ausreisen zu lassen 9 10 Stalin und Volkskommissar Molotow genehmigten den Plan am 12 Dezember 1940 fasste das Politburo einen entsprechenden Beschluss der sich zunachst auf 1991 Personen erstreckte Nach den sowjetischen Akten reisten letztlich bis August 1941 von Litauen uber Sibirien rund 3500 Personen aus um mit dem Schiff nach Tsuruga in Japan uberzusetzen und von dort nach Kōbe oder Yokohama weiterzureisen Etwa 5000 der Fluchtlinge erhielten ein japanisches Visum von Chiune Sugihara mit dem sie zu den Niederlandischen Antillen reisen sollten Fur die ubrigen Juden ignorierte Sugihara jedoch den Befehl nur Transitvisa auszustellen und erteilte Tausenden von Juden ein Einreisevisum und nicht nur ein Transitvisum nach Japan womit er zwar seine Karriere aufs Spiel gesetzt aber dadurch diesen Juden das Leben gerettet hat 11 Nach dem deutschen Uberfall auf die Sowjetunion 1941 gab es keinen Schiffsverkehr zwischen Japan und der Sowjetunion mehr so dass der Fluchtlingsstrom vom sibirischen Festland zum Erliegen kam Im Zweiten Weltkrieg Bearbeiten Dieser Artikel oder nachfolgende Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen beispielsweise Einzelnachweisen ausgestattet Angaben ohne ausreichenden Beleg konnten demnachst entfernt werden Bitte hilf Wikipedia indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfugst Das bedeutendste Ereignis zu Beginn des Zweiten Weltkrieges war fur die Juden die sowjetische Besetzung Ostpolens 1939 1941 wodurch 2 17 Millionen Juden neu unter sowjetischen Einflussbereich gerieten Zunachst wurde an der Universitat Wilna ein Lehrstuhl fur jiddische Sprache und Literatur errichtet bald darauf wurden aber judische Schulen geschlossen und viele Fluchtlinge aus dem westlichen Polen wurden nach Sibirien deportiert Nach den Massenverhaftungen von Juden und Nichtjuden im Fruhling 1941 berichtete die sowjetische Presse kaum uber die Graueltaten Deutschlands im Generalgouvernement Polen und im Deutschen Reich mit dem Stalin einen Nichtangriffspakt unterzeichnet hatte so dass nur wenige Juden in der Sowjetunion auf die kommenden Ereignisse vorbereitet waren In den ersten Wochen nach dem Uberfall auf die Sowjetunion eroberten deutsche Truppen das gesamte Territorium das 1939 40 von der Sowjetunion annektiert worden war Wilna fiel am 25 Juni 1941 Minsk am 28 Juni Riga am 1 Juli Witebsk und Schitomir am 9 Juli und Kischinjow am 16 Juli Von den insgesamt vier Millionen Juden die im Fruhling 1941 auf dem spater von Deutschen besetzten Gebiet gewohnt hatten wurden etwa drei Millionen ermordet Die Aufgabe der systematischen Ermordung von Juden lag in den Handen von vier zu diesem Zweck gebildeten Einsatzgruppen die aus der SS dem Sicherheitsdienst und der Gestapo rekrutiert wurden Der Kommissarbefehl vom 6 Juni 1941 enthielt den Auftrag nach dem Einmarsch der deutschen Truppen in die Sowjetunion die besetzten Gebiete von allen sogenannten unerwunschten Elementen zu saubern politische Kommissare aktive Kommunisten und vor allem Juden Die deutsche Wehrmacht belieferte die Einsatzgruppen mit Personal Logistik und Waffen Am 10 Oktober 1941 rief Generalfeldmarschall Reichenau im Reichenau Befehl seine Soldaten unverhohlen zur Ermordung von Juden auf Der Soldat ist im Ostraum nicht nur ein Kampfer nach den Regeln der Kriegskunst sondern auch Trager einer unerbittlichen volkischen Idee und der Racher fur alle Bestialitaten die deutschem und artverwandtem Volkstum zugefugt wurden Deshalb muss der Soldat fur die Notwendigkeit der harten aber gerechten Suhne am judischen Untermenschentum volles Verstandnis haben Sie hat den weiteren Zweck Erhebungen im Rucken der Wehrmacht die erfahrungsgemass stets von Juden angezettelt wurden im Keime zu ersticken Adolf Hitler bezeichnete den Reichenau Befehl als ausgezeichnet und befahl allen Armeekommandanten an der Sowjetfront Reichenaus Beispiel zu folgen An der Ausrottung der Juden beteiligte sich auch die einheimische Bevolkerung Die Kollaboration wurde von den Deutschen gefordert indem sie beispielsweise der einheimischen Bevolkerung die Hauser und den Besitz der zu ermordenden Juden zuteilten Andererseits gab es auch einige wenige Versuche Juden zu retten Ein Beispiel dafur ist der Metropolit Scheptitzki Oberhaupt der ukrainischen Kirche der mit Hilfe von Monchen Juden in Klostern versteckte Auch in Wilna wurden ahnliche Anstrengungen unternommen Die herrschenden Bedingungen behinderten aber den Erfolg dieser Bemuhungen Die nationalsozialistischen Ausrottungsmethoden waren von Ort zu Ort verschieden Vielfach fanden die Ausrottungsaktionen unmittelbar nach der deutschen Besetzung statt In Kiew wurden in zwei Tagen am 29 und 30 September 1941 33 779 judische Manner Frauen und Kinder im Tal von Babyn Jar erschossen In Odessa ermordeten deutsche und rumanische Truppen vom 23 bis zum 26 Oktober 1941 als Rache fur die Zerstorung des dortigen rumanischen Hauptquartiers 26 000 Juden von denen viele gehangt oder verbrannt wurden Massaker von Odessa In der besetzten Sowjetunion wurde mit neuen Methoden zur Ermordung von Juden experimentiert Eine solche Methode war die Totung in geschlossenen Lastwagen die vorgeblich zum Transport dienten deren Passagiere jedoch vergast wurden In Fallen wo die Vernichtung nicht in den ersten Tagen nach der Besetzung abgeschlossen werden konnte wurden an Stadtrandern vorubergehend Konzentrationslager als Judische Wohnbezirke Ghettos errichtet die von einem Judenrat geleitet und spater liquidiert wurden siehe dazu auch Vernichtungslager Maly Trostinez Wahrend des Zweiten Weltkriegs zeichneten sich die judischen Soldaten der Roten Armee durch aussergewohnliche Loyalitat gegenuber der Sowjetunion aus Von den 500 000 Juden die in der sowjetischen Armee dienten fielen etwa 200 000 im Kampf Etwa 60 000 judische Soldaten erhielten wahrend des Krieges Auszeichnungen 145 wurden als Held der Sowjetunion geehrt die hochste Auszeichnung der Sowjetunion Zwischen 10 000 und 20 000 Juden beteiligten sich aktiv an der Partisanenbewegung so Abba Kovner Jitzchak Wittenberg und die Bielski Partisanen Etwa ein Drittel davon fiel im Kampf gegen die Deutschen Nach der Ruckgewinnung der von den Deutschen besetzten Gebiete wurden judische Partisanen von der Roten Armee mobilisiert und beteiligten sich an der Schlacht um Berlin Das Judische Antifaschistische Komitee war zwar in die sowjetische Kriegspropaganda eingebunden diente aber gleichzeitig bis zu seiner Auflosung im Jahre 1949 als inoffizielle Vertretung des sowjetischen Judentums Verfolgungen im Stalinregime Bearbeiten nbsp Mit diesem sowjetischen Ukas vom 20 Januar 1953 wird Lidiya Timaschuk fur das Enttarnen von Arzten als Mordern mit dem Leninorden belohnt Nach dem Zweiten Weltkrieg schien sich die Lage der Juden in der Sowjetunion zunachst zu bessern Es wurden Geruchte verbreitet auf der Halbinsel Krim werde eine Judische Republik fur Holocaust Uberlebende gegrundet zahlreiche jiddische Bucher wurden neu aufgelegt die judische Ansiedlung in Birobidschan wurde verstarkt und die Rede von Andrei Gromyko an der UNO Generalversammlung vom 14 Mai 1947 weckte Hoffnungen auf eine Unterstutzung des entstehenden Staates Israel Doch plotzlich anderte sich das Klima vollstandig Im Januar 1948 starb Solomon Michoels der Vorsitzende des judischen Antifaschistischen Komitees unter mysteriosen Umstanden bei einem Autounfall in Minsk Am 20 November 1948 wurde die Publikation von Ejnikejt dem offiziellen Organ des Judischen Antifaschistischen Komitees eingestellt Zur selben Zeit wurden samtliche judischen kulturellen Einrichtungen in der Sowjetunion liquidiert Im November 1949 wurde das antifaschistische Komitee aufgelost und seine Mitglieder wurden verhaftet Sowjetische Zeitungen fuhrten eine aggressive Kampagne gegen wurzellose Kosmopoliten womit in aller Regel Juden gemeint waren 25 fuhrende Mitglieder des antifaschistischen Komitees wurden der Zusammenarbeit mit dem Zionismus und dem amerikanischen Imperialismus angeklagt wobei das Krim Projekt als imperialistische Verschworung zur Abspaltung der Krim von der UdSSR dargestellt wurde die meisten Angeklagten mit Ausnahme von Lina Stern wurden am 12 August 1952 im Geheimen hingerichtet Der Antisemitismus druckte sich auch in der unterdruckten Aufarbeitung der Shoa aus Das Judische Antifaschistische Komitee sammelte auf Anregung von Albert Einstein seit Sommer 1943 Dokumente uber die Ermordung der Juden auf dem Gebiet der besetzten Sowjetunion um ein entsprechendes Schwarzbuch dazu zu veroffentlichen Das Projekt wurde zunachst von Ilja Ehrenburg dann von Wassili Grossman geleitet Die Zensurbehorden der Sowjetunion unterbanden jedoch eine Publikation mit dem Argument das Schicksal der Juden werde gegenuber dem der einfachen sowjetischen Burger in unzulassiger Weise hervorgehoben Das Schwarzbuch konnte nie in der Sowjetunion und erst 1980 in einem israelischen Verlag erscheinen hier fehlten allerdings die Berichte aus Litauen Die erste vollstandige Ausgabe wurde in deutscher Sprache 1994 publiziert 12 Am 13 Januar 1953 kundigte die Regierung die Verhaftung einer Gruppe von prominenten Arzten an von denen die meisten judisch waren Sie wurden angeklagt in der sogenannten Arzteverschworung mittels falscher medizinischer Behandlungsmethoden Regierungsmitglieder umgebracht zu haben und weitere Ermordungen zu planen Eine antisemitische Welle durchzog das Land Viele Juden verloren ihre Stelle und Geruchte von bevorstehenden Massendeportationen nach Sibirien begannen sich zu verbreiten Der Zeitraum von 1948 bis zu Stalins Tod am 5 Marz 1953 wird Schwarze Jahre genannt Von 1948 bis 1952 wurden alle judischen nationalen Institutionen fast komplett vernichtet Ein religioses Leben konnte nur in bescheidenem Rahmen weiterbestehen Anfang der 1960er Jahre kam es im Rahmen der Religionsverfolgung unter Chruschtschow zu einer Massenschliessung von Synagogen Wahrend auf dem wesentlich kleineren Territorium der Sowjetunion von 1926 noch 1 100 aktive Synagogen bestanden waren es 1956 nur noch 450 und 1988 noch etwa 100 13 Die Volkszahlungen zeigen einen Ruckgang der judischen Bevolkerung 1970 waren es nur noch 792 000 1979 war die Zahl auf 692 000 gesunken 14 Beziehungen mit Israel Bearbeiten Die sowjetisch israelischen Beziehungen waren von 1947 bis zur Auflosung der Sowjetunion von mannigfachen Anderungen gekennzeichnet obwohl die eigentlichen Ziele stets dieselben blieben Diese Ziele beruhten auf einer Kombination von drei Faktoren Schon in der Zarenzeit hatte der Wunsch bestanden dass Russland im Nahen Osten durch Ausspielen der gegnerischen Grossmachte einen womoglich exklusiven Einfluss gewinnen sollte Der zweite ideologische Faktor war die fuhrende Rolle der UdSSR in der kommunistischen Welt sowie im anti imperialistischen Kampf gegen den Westen Drittens versuchte die sowjetische Regierung die Judenfrage innerhalb der UdSSR unter Ausschaltung des Staates Israel zu losen Von 1947 bis Anfang 1949 waren die sowjetisch israelischen Beziehungen zunachst ungetrubt Im Rahmen der UNO unterstutzte die Sowjetunion die Bildung eines judischen Staates in einem Teil von Palastina Die Sowjetunion hatte grosses Interesse an einem Ruckzug Grossbritanniens aus dem Volkerbundsmandatsgebiet Palastina und dem ganzen Nahen Osten Sie hoffte dieses Ziel mit der Errichtung eines judischen Staates zu erreichen und stimmte deshalb mit den USA am 29 Januar 1947 in der UNO Generalversammlung fur die Teilung Palastinas Die UdSSR lieferte uber die Tschechoslowakei Waffen an Israel leistete Wirtschaftshilfe uber Polen und ermoglichte zahlreichen Juden aus allen Landern Osteuropas die Einwanderung nach Israel mit Ausnahme aus der Sowjetunion selbst Die Begeisterung der sowjetischen Juden fur den neuen Staat Israel die sich im September 1948 in einer Massendemonstration vor der Grossen Moskauer Synagoge zum Empfang von Golda Meir der ersten Botschafterin Israels in der Sowjetunion ausdruckte wurde jedoch bald gedampft Am 21 September 1948 veroffentlichte Ilja Ehrenburg in der Prawda eine Absage an das ferne kapitalistische Israel Sowjetische Juden blicken nicht in den Nahen Osten sie blicken in die Zukunft Zwischen 1949 und 1953 in einer Hochphase des Kalten Krieges verschlechterten sich die sowjetisch israelischen Beziehungen Der Antisemitismus in der Sowjetunion und sowjetisch beherrschten Landern kulminierte gegen Ende von Stalins Herrschaft in der Arzteverschworung und im Slansky Prozess in Prag wo der israelische Botschafter zur Persona non grata erklart wurde Die Sowjetunion unterstutzte Israel in der UNO nicht mehr und die judische Auswanderung aus osteuropaischen Landern kam zu einem Ende Die Sowjetunion verweigerte ein israelisches Gesuch um technische Hilfe die wirtschaftlichen Beziehungen erlitten jedoch keine grossen Beeintrachtigungen Im Februar 1953 etwa einen Monat vor Stalins Tod diente die Explosion einer Bombe im Hof der sowjetischen Botschaft in Tel Aviv der UdSSR als Vorwand zu einem kurzfristigen Abbruch der diplomatischen Beziehungen mit Israel im Juli 1953 wurden sie wieder aufgenommen Am 22 Januar 1954 stimmte die UdSSR zum ersten Mal im UNO Sicherheitsrat gegen Israel Die Beziehungen zu Israel erreichten ein neues Tief als 1956 im Vorfeld des Sinaifeldzugs die Sowjetunion einseitig die wirtschaftlichen Vereinbarungen zwischen den beiden Landern aufhob Nachdem zwischen den beiden Landern 1954 ein Handelsumsatz von uber 3 Mio US Dollar verzeichnet wurde sank dieser im folgenden Jahr um fast die Halfte und verminderte sich 1956 noch weiter Am letzten Tag des Sechstagekriegs dem 10 Juni 1967 brach die Sowjetunion die diplomatischen Beziehungen mit Israel ab Die anderen Mitgliedstaaten des Warschauer Paktes mit Ausnahme Rumaniens folgten diesem Beispiel Der unerwartet schnelle Sieg Israels im Sechstagekrieg war auch fur die Sowjetunion eine enttauschende Niederlage auf die sie mit der Wiederbewaffnung Agyptens und Syriens und der Unterstutzung Agyptens im Abnutzungskrieg gegen Israel reagierte in der Hoffnung damit deren Abhangigkeit von der Sowjetunion zu verstarken Die Schlagworte Sowjetisch Arabisches Bundnis und Israel die Nazis der Gegenwart pragten in den letzten Jahrzehnten der Sowjetunion deren Beziehungen zu Israel Die anti israelische und antisemitische Politik der Sowjetunion sowie das Ausreiseverbot fur auswanderungswillige Juden stiessen seit den fruhen Sechzigerjahren auf zunehmende internationale Kritik Zu Beginn des Jahres 1962 forderte der Philosoph Bertrand Russell in einem Telegramm an Chruschtschow das von Francois Mauriac und Martin Buber mit unterzeichnet wurde die Wiederherstellung samtlicher Burgerrechte fur sowjetische Juden Russells privater Briefwechsel mit Chruschtschow zu diesem Thema wurde im Februar 1963 in der britischen und der sowjetischen Presse sowie von Radio Moskau veroffentlicht worauf ein scharfer Wortwechsel zwischen Chruschtschow und Russell folgte Russell setzte sein Engagement fur einzelne sowjetische Juden und die gesamte dortige judische Gemeinde fort bis er seine offentliche Tatigkeit 1968 aus Altersgrunden aufgeben musste In der Weltpresse erschienen in den folgenden Jahren immer mehr Berichte uber die Situation der Juden in der Sowjetunion Im Dezember 1970 wurde eine Gruppe von Juden die meisten davon aus Riga siehe Geschichte der Juden in Lettland 1945 bis heute in einem Prozess in Leningrad angeklagt die Entfuhrung eines sowjetischen Flugzeugs nach Israel geplant zu haben Auf die harten Urteile unter anderem zwei Todesstrafen folgten internationale Proteste worauf die Todesstrafen in Haftstrafen umgewandelt und die ubrigen Urteile ebenfalls abgemildert wurden Ein prominenter Vertreter der Refusniks Personen denen die Ausreise aus der Sowjetunion verweigert wurde war in den 1970er und 1980er Jahren Anatoli Schtscharanski der spatere Natan Scharanski Perestroika Bearbeiten Nach dem Amtsantritt von Michail Gorbatschow im Marz 1985 und dem Beginn der von ihm ins Leben gerufenen Perestroika wurden die Ausreisebestimmungen gelockert Seit der deutschen Wiedervereinigung ist die Zuwanderung von russischen Juden nach Deutschland stark angestiegen Am 12 April 1990 hatte die frei gewahlte Volkskammer der DDR in einer gemeinsamen Erklarung aller Fraktionen die Bereitschaft verkundet verfolgten Juden politisches Asyl zu gewahren Daraufhin kamen im Sommer 1990 etwa 3000 sowjetische Juden in die DDR Im Zuge der deutschen Wiedervereinigung hatte die Bundesregierung diese Regelung zunachst beendet 15 Nach anhaltendem politischem Druck beschloss die Innenministerkonferenz am 9 Januar 1991 das Gesetz uber Massnahmen fur im Rahmen humanitarer Hilfsaktionen aufgenommene Fluchtlinge HumHAG 16 auch auf judische Emigranten aus den GUS Staaten auszuweiten und so deren Zuwanderung erneut zu ermoglichen In den folgenden Jahren wurden diese judischen Kontingentfluchtlinge auf Bundeslander und Landkreise in Deutschland verteilt Bis 2003 stieg vorwiegend durch diese Zuwanderung die Zahl der Mitglieder judischer Gemeinden in Deutschland von etwa 30 000 auf 102 000 an Russland nach 1991 BearbeitenMit der Auflosung der Sowjetunion emigrierten viele Juden nach Israel wo von russischen Einwanderern die nationalistische Partei Jisra el Beitenu gegrundet wurde Seit dem Jahr 2000 waren die Zahlen der Auswanderung zeitweise rucklaufig Ein Grund dafur war der interreligiose Dialog der seit 2009 von Patriarch Kyrill I betrieben wurde 17 18 19 Seitdem war die Situation fur Juden in Russland verhaltnismassig sicher auch wenn antisemitische Einstellungen in Russland weiter geaussert werden 20 1999 forderte der damalige Ministerprasident Putin mit Hilfe der mit ihm verbundenen Oligarchen Roman Abramowitsch und Lew Leview die Grundung des Bundes Russischer Judischer Gemeinden Das Ziel war die bisherige Dachorganisation der russischen Juden den Russischen Judischen Kongress abzulosen dessen Vorsitzender der Oligarch Wladimir Gussinski war Der zuvor vom Russischen Judischen Kongress gestellte Ober Rabbiner Russlands verlor noch 1999 seine Anerkennung durch die Regierung die an seiner Stelle den vom Bund Russischer Judischer Gemeinden nominierten Rabbi Berel Lasar der chassidischen Chabad Gemeinde als obersten geistlichen Reprasentanten des Judentums in Russland anerkannte Gussinski wurde 2000 auf Veranlassung des inzwischen zum Prasidenten gewahlten Putin nach regierungskritischen Berichten seiner Fernsehsender verhaftet und ins Exil getrieben 21 2015 wanderten 6600 Juden aus Russland nach Israel ab Das waren 40 Prozent mehr als im Jahr 2014 1959 lebten im sowjetischen Russland noch 2 2 Millionen Juden Diese Zahl schrumpfte laut dem Zensus von 2010 bis auf 153 000 Im Jahr 2016 lebten ungefahr 135 000 Juden in Russland 22 Nach dem Beginn des russischen Uberfalls auf die Ukraine 2022 kam es zu einer Auswanderungswelle Nach Angaben der Jewish Agency for Israel verliessen von Marz bis August 2022 etwa 20 500 Juden das Land darunter auch Pinchas Goldschmidt der bis Juli 2022 Oberrabbiner in Moskau war Nach Ansicht einiger Historiker lag der Grund hierfur nicht in offenem Antisemitismus sondern in der Sorge dass die Juden Russlands wie so oft in der Vergangenheit in Krisenzeiten moglicherweise als Sundenbock oder Zielscheibe fur staatliche Propaganda herhalten mussten 23 Im Dezember 2022 rief Goldschmidt die Juden in Russland zur Flucht auf Wir sehen einen wachsenden Antisemitismus wahrend Russland zu einer neuen Art von Sowjetunion zuruckkehrt und Schritt fur Schritt der Eiserne Vorhang wieder fallt Wenn wir auf die russische Geschichte zuruckblicken sah man wann immer das politische System in Gefahr war dass die Regierung versuchte die Wut und Unzufriedenheit der Massen auf die judische Gemeinde umzulenken sagte Goldschmidt Wir haben das in zaristischen Zeiten und am Ende des stalinistischen Regimes gesehen 24 Siehe auch BearbeitenListe der Gerechten unter den Volkern aus RusslandLiteratur Bearbeitenin der Reihenfolge des Erscheinens Art Russia In Encyclopedia Judaica Bd 14 Red Sl 1971 S 433 506 Bernard Dov Weinryb Neueste Wirtschaftsgeschichte der Juden in Russland und Polen Bd 1 Das Wirtschaftsleben der Juden in Russland und Polen von der 1 polnischen Teilung bis zum Tode Alexanders II 1772 1881 Marcus Breslau 1934 2 uberarbeitete und erweiterte Aufl Olms Hildesheim 1972 Louis Rapoport Hammer Sichel Davidstern Judenverfolgung in der Sowjetunion Ch Links Verlag Berlin 1992 ISBN 978 3 86153 030 5 Armin Pfahl Traughber Antisemitismus in Russland In Christoph Butterwegge Siegfried Jager Hrsg Rassismus in Europa 2 Auflage Bund Verlag Koln 1993 ISBN 3 7663 2467 5 S 28 45 Wassili Grossman Ilja Ehrenburg Arno Lustiger Das Schwarzbuch Der Genozid an den sowjetischen Juden Rowohlt Reinbek bei Hamburg 1995 ISBN 978 3 498 01655 5 Heinz Dietrich Lowe Frank Gruner Die Juden und die judische Religion im bolschewistischen Russland 1917 1941 In Christoph Gassenschmidt Ralph Tuchtenhagen Hrsg Politik und Religion in der Sowjetunion 1917 1941 Harrassowitz Wiesbaden 2001 ISBN 3 447 04440 3 S 167 205 Alexander Solschenizyn Zweihundert Jahre zusammen Zwei Bande Die russisch judische Geschichte 1795 1916 und Die Juden in der Sowjetunion Ubersetzt von Andrea Wohr und Peter Nordqvist Herbig Munchen 2003 ISBN 3 7766 2356 X Ilja Altman Opfer des Hasses Der Holocaust in der UdSSR 1941 1945 Mit einem Vorwort von Hans Heinrich Nolte Aus dem Russischen von Ellen Greifer Muster Schmidt Gleichen Zurich 2008 ISBN 978 3 7881 2032 0 Russische Originalausgabe Zhertvy nenavisti Holokost v SSSR 1941 1945 gg Schertwy nenawisti Cholokost w SSSR 1941 1945 Fond Kowtscheg Moskwa 2002 Rezension H Soz u Kult 24 Oktober 2008 Frank Gruner Patrioten und Kosmopoliten Juden im Sowjetstaat 1941 1953 Bohlau Koln 2008 ISBN 978 3 412 14606 1 zugleich Dissertation unter dem Titel Das Ende des Traums vom judischen Sowjetmenschen an der Universitat Heidelberg 2005 Josef Meisl Haskalah Geschichte der Aufklarungsbewegung unter den Juden in Russland Neu herausgegeben von Andreas Kennecke Verlag von Ubigau Berlin 2009 ISBN 978 3 942047 00 5 verbesserte Neuausgabe der Original Ausgabe von 1919 Einzelnachweise Bearbeiten Walter Homolka und Esther Seidel Nicht durch Geburt allein Ubertritt zum Judentum Frank amp Timme Berlin 2006 ISBN 978 3 86596 079 5 S 73 I M Aronson Troubled Waters The Origins of the Anti Jewish Pogroms in Russia Pittsburgh 1990 S 59ff I M Aronson Troubled Waters The Origins of the Anti Jewish Pogroms in Russia Pittsburgh 1990 S 167ff Wolfgang Benz Die Protokolle der Weisen von Zion Die Legende von der judischen Weltverschworung C H Beck Munchen 2007 S 76 f Gunnar Heinsohn Lexikon der Volkermorde Hamburg 1998 S 202 Orlando Figes A People s Tragedy The Russian Revolution 1891 1924 Pimlico 1997 S 679 Yuri Slezkine Das judische Jahrhundert aus dem Englischen von M Adrian und B Engels Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 2006 ISBN 978 3 525 36290 7 Volkszahlungen in Russland 1939 Memento des Originals vom 28 November 2015 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot de sputniknews com Heinz Eberhard Maul Japan und die Juden Studie uber die Judenpolitik des Kaiserreiches Japan wahrend der Zeit des Nationalsozialismus 1933 1945 Dissertation Bonn 2000 S 161 Digitalisat Abgerufen am 18 Mai 2017 Palasz Rutkowska Ewa 1995 lecture at Asiatic Society of Japan Tokyo Polish Japanese Secret Cooperation During World War II Sugihara Chiune and Polish Intelligence Memento vom 16 Juli 2011 im Internet Archive The Asiatic Society of Japan Bulletin March April 1995 Gennadij Kostyrcenko Tajnaja politika Stalina Vlast i antisemitizm Novaja versija Cast I Moskau 2015 S 304 306 Siehe hierzu Ilja Altmann Das Schicksal des Schwarzbuches In Ilja Ehrenburg Wassili Grossman Das Schwarzbuch Der Genozid an den sowjetischen Juden Dt von Ruth und Heinz Deutschland Mit Beitragen von Ilja Altman Rowohlt Reinbek bei Hamburg 1994 S 1063 1084 Hellmuth G Butow Hrsg Landerbericht Sowjetunion Schriftenreihe Band 263 der Studien zur Geschichte und Politik Bundeszentrale fur politische Bildung 2 aktualisierte Auflage Bonn 1988 Volkszahlungen in Russland 1939 2010 Memento des Originals vom 28 November 2015 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot de sputniknews com Stephan Stach Ostdeutsche Dissidenten und die Erinnerung an die Shoah In Dossier 58 Le renouveau du monde juif en Europe centrale et orientale Regard sur l Est online Memento vom 4 Marz 2016 im Internet Archive Volltzext Jewish Telegraphic Agency New Russian patriarch reaches out to Jews 4 Februar 2009 abgerufen am 4 Juni 2017 Russian Orthodox Church Patriarch Kirill honours the memory of victims of fascism in Yad Vashem Memorial in Jerusalem 12 November 2012 abgerufen am 4 Juni 2017 Pravmir com Patriarch Kirill leaders of Russian Jews discuss problems of fighting extremism 29 Oktober 2016 abgerufen am 4 Juni 2017 Von Putins Gnaden Judische Allgemeine 17 Marz 2016 Ben Schreckinger The Happy Go Lucky Jewish Group That Connects Trump and Putin in Politico vom 9 April 2017 englisch Stefan Scholl Russland Tausende Juden fliehen vor Antisemitismus und Wirtschaftskrise Nicht mehr online verfugbar In Sudwest Presse 6 Februar 2016 ehemals im Original abgerufen am 8 November 2020 1 2 Vorlage Toter Link www swp de Seite nicht mehr abrufbar Suche in Webarchiven Aleem Maqbool Ukraine war Thousands of Jews quit Russia amid fears of persecution In BBC News 17 August 2022 abgerufen am 18 August 2022 englisch Moskaus Ex Oberrabbiner ruft Juden zur Flucht aus Russland auf 30 Dezember 2022 abgerufen am 23 Februar 2023 Geschichte der Juden in Europa Judentum in Albanien Geschichte der Juden in Andorra Geschichte der Juden in Belarus Geschichte der Juden in Belgien Juden in Bosnien und Herzegowina Geschichte der Juden in Bulgarien Geschichte der Juden in Danemark Geschichte der Juden in Deutschland Geschichte der Juden in Estland Judentum in Finnland Geschichte der Juden in Frankreich Geschichte der Juden in Griechenland Geschichte der Juden in Irland Geschichte der Juden in Island Geschichte der Juden in Italien Judentum in Kasachstan Geschichte der Juden in Kroatien Geschichte der Juden in Lettland Judentum in Liechtenstein Geschichte der Juden in Litauen Geschichte der Juden in Luxemburg Judentum auf Malta Geschichte der Juden in der Republik Moldau Geschichte der Juden in Monaco Geschichte der Juden in Montenegro Geschichte der Juden in den Niederlanden Geschichte der Juden in Nordmazedonien Geschichte der Juden in Norwegen Geschichte der Juden in Osterreich Geschichte der Juden in Polen Judentum in Portugal Geschichte der Juden in Rumanien Geschichte der Juden in Russland Geschichte der Juden in San Marino Geschichte der Juden in Schweden Judentum in der Schweiz Geschichte der Juden in Serbien Geschichte der Juden in der Slowakei Geschichte der Juden in Slowenien Geschichte der Juden in Spanien Geschichte der Juden in Tschechien Turkische Juden Geschichte der Juden in der Ukraine Geschichte der Juden in Ungarn Geschichte der Juden im Vereinigten Konigreich Geschichte der Juden in Zypern Siehe auch Judentum und Geschichte der JudenGeschichte der Juden in Asien Afghanistan Agypten Armenien Aserbaidschan Bahrain Bangladesch Bhutan Brunei China Georgien Indien Indonesien Irak Iran Israel Japan Jemen Jordanien Kambodscha Kasachstan Katar Kirgisistan kurdische Gebiete Kuwait Laos Libanon Malaysia Malediven Mongolei Myanmar Nepal Nordkorea Oman Osttimor Pakistan Philippinen Russland Saudi Arabien Singapur Sri Lanka Sudkorea Syrien Tadschikistan Thailand Turkmenistan Turkei Usbekistan Vereinigte Arabische Emirate Vietnam ZypernGeschichte der Juden in Afrika Europa Nordamerika Ozeanien Sudamerika Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Geschichte der Juden in Russland amp oldid 235257118