www.wikidata.de-de.nina.az
Die Juden im Jemen haben eine jahrtausendealte Geschichte die im Alten Orient um etwa 1500 v Chr ihren Ursprung findet und uber die Ansiedlung der Israeliten in Kanaan in den judischen Krieg 66 70 n Chr mit Rom mundet bevor im Jahr 70 nach der Zerstorung des Jerusalemer Tempels viele Juden begannen in Nachbarstaaten des zum Romischen Reich gehorenden Palastina auszuwandern 1 Bis zum Auftreten des Islam gehorten die Juden regelmassig zur Oberschicht des Landes Sie waren Kaufleute im Dienste des Militars oder als Minister tatig und vermittelten beachtliche Einflusse auf die Kultur und Identitat des Landes Jemen 2 Ihr Anteil an der Bevolkerung war erheblich 3 Im Verlauf des Unternehmens Magic Carpet 1949 1950 wanderte die gesamte Gemeinde der Teimanim Juden aus Jemen nach Israel aus uber 49 000 Personen Die meisten hatten noch nie ein Flugzeug gesehen gleichwohl glaubten sie an die biblische Prophezeiung Gott versprach den Kindern Israels zuruckzukehren getragen auf Adlerflugeln Jemenitisch judische Familie auf dem Weg zu einem Fluchtlingslager Familie aus Sana a um 1940Wahrend der islamischen Zeit veranderte sich die soziale und die rechtliche Stellung der Juden Sie wurden zunehmend zuruckgedrangt Innerhalb ihres eingeschrankten Rechtsspektrums konnten sie dennoch bedeutende Beitrage zur islamischen Kultur des Mittelalters leisten was fur die Epoche der Ismaʿiliya und der Muʿtazila in ganz hervorragender Weise galt Im Zeitraum zwischen dem 9 und 12 Jahrhundert hatten die Juden am Geistes und Sozialleben einen hohen Anteil als sie an philosophischen wie reformatorischen Fragen und Bewegungen teilnahmen Zwischen dem 17 Jahrhundert und der Auswanderung der meisten jemenitischen Juden im 20 Jahrhundert nach Israel lasst sich eine weitere Epoche des judischen Einflusses auf den Jemen verankern In dieser Zeit verliehen sie als Kaufleute und Handwerker der Wirtschaft des Landes einen nachhaltigen Aufschwung Inhaltsverzeichnis 1 Uberlieferungen zur Ansiedlung der Juden in Sudarabien 2 Das Verhaltnis der jemenitischen Juden zu den Juden Babylons und Agyptens 3 Judischer Welthandel 4 Die Rolle der judischen Kaufleute im 11 12 Jahrhundert 5 Die Juden in Aden 6 Die Juden des Hadramaut 7 Die Juden von Ḥabban 8 Vom 17 ins 19 Jahrhundert 9 Messiaserwartungen der Jemeniten im 19 Jahrhundert 10 Im 20 und 21 Jahrhundert 11 Verschwundene Kinder 12 Judische Handwerks und Handelstradition 13 Die rechtliche Stellung der Juden im Jemen 14 Religion und Kultur 14 1 Religiose Gruppen innerhalb des Judentums im Jemen 14 2 Hochzeitstraditionen 15 Sprache und Literatur 15 1 Sprache 15 2 Vorkabbalistische Literatur 15 3 Kabbalistische Literatur ab dem 16 Jahrhundert 15 4 Dichtung 16 Musikalische Riten 17 Siehe auch 18 Literatur 19 Weblinks 20 AnmerkungenUberlieferungen zur Ansiedlung der Juden in Sudarabien BearbeitenWann sich die ersten Juden in Sudarabien ansiedelten wie viele Sudaraber zum Judentum ubertraten und ab wann es judische Konige in Sudarabien gab ist unbekannt Es gibt verschiedene Theorien die teilweise schon eine Ansiedlung vor der Zerstorung des Tempels in Jerusalem und der damit verbundenen Fluchtwelle in die altsudarabischen Diaspora annehmen Es lasst sich lediglich feststellen dass die judischen Gemeinden Sudarabiens bezuglich ihrer Herkunft nicht homogen sind Einheimische also judische Jemeniten gab es bereits seit langer Zeit Einwanderer zogen aus den Gebieten Eretz Israel Babylonien Persien Agypten Syrien sowie Spanien und Nordafrika zu Sie komplettierten das Gemeinschaftswesen und die judischen Brauche im Land Aufschluss uber die Umstande und den zeitlichen Kontext lassen die Ansiedlungen der Juden im sudarabischen Raum nicht zu Vielmehr ist man auf die Auslegung von mundlichen Uberlieferungen angewiesen nbsp Jemenitisch judische Frauen in traditioneller religioser KleidungZum einen wird Gen 15 19 EU erwahnt Danach siedelten Judaer zur Zeit des Konig Salomon in Gebieten die von manchen mit arabischen Regionen wie dem Wadi Dschauf oder dem Wadi Sirhan identifiziert werden 4 5 Eine weitere Uberlieferung knupft zeitgleich an den Besuch der Konigin von Saba an denn sie habe von Kaufleuten die wiederum judaische Untertanen waren von der Weisheit Salomons erfahren was auf die regionale Existenz von Judaern schliessen lasst In Wellenbewegungen so eine weitere mundliche Uberlieferung soll die Ansiedlung der Juden in Sudarabien stattgefunden haben Beginnend im Jahr 722 v Chr als der Verfall des Konigreiches Israel einsetzte erneut dann so bereits oben erwahnt 42 Jahre vor der Zeit der Zerstorung des salomonischen Tempels im Gefolge der Prophezeiung des Propheten Jeremias Jer 36 2 Jer 38 2 Dann wieder und zuletzt mit der Vertreibung der Juden nach Babylon durch Nebukadnezar Durch diese Vertreibung seien Juden zudem nach Jemen gekommen 6 nbsp Eine jemenitisch judische Familie am SchabbatJizchak Ben Zwi 7 ermoglicht wiederum eine Auslegung wonach die Aufgabe judischer Soldaten darin bestanden haben konnte Verbindung zu den Juden Sanaas aufzunehmen als es hiess dass die Armee mit der Aelius Gallus im Jahr 24 v Chr Sudarabien erobern wollte 500 judische von Konig Herodes gestellte und 1000 nabataische Soldaten vom Konig von Petra gestellt umfasst haben soll nbsp Ein jemenitischer Jude mit seinem SohnSicher nachgewiesen sind Juden im Jemen aber erst seit dem 4 Jahrhundert n Chr An verschiedenen Orten in Sudarabien wurden judische Inschriften und Synagogen entdeckt Seit der Mitte des 4 Jahrhunderts hingen die Konige von Himyar einer monotheistischen Religion an siehe Rahmanismus dabei handelte es sich wahrscheinlich um das Judentum 8 Jedenfalls war Yusuf Asʾar Yathʾar nicht nur der letzte bedeutende Konig des Reiches Himyar in Sudarabien sondern der einzige nachweislich judische Herrscher dieses Reiches Er regierte etwa von 521 522 bis 529 530 9 Eine von mehreren 1970 gefundenen Inschriften aus Hadir bei Tanim ostlich von Sanaa enthalt eine Liste der 24 Priesterkasten Judaas Mishmarōt ha Cohanim 10 Der russische Forscher Grjaznervic machte es sich 1971 zur Aufgabe diese Inschriften luckenlos zu fotografieren Eine weitere aufschlussreiche Quelle wiederum eine sudarabische Inschrift halt fest dass Jahuda sein Haus Jakrub gebaut und vollendet habe Die Forschung geht davon aus dass es sich um eine Synagoge gehandelt haben muss Neben dem sabaischen Text erscheint dabei auch ein hebraischer Satz einzigartig fur Sudarabien der folgendermassen ubersetzt bedeutet Amen Friede Amen Die Inschrift gibt die Auftraggeber Konig Dhara Amar Aiman von Saba und Dhu Raydan wieder und die Vergabe einer Vollmacht zum Bau einer Synagoge 11 nbsp Eine jemenitische JudinIn den ersten Jahrhunderten christlicher Zeitrechnung standen die Juden Himyars in engem Kontakt zu Tiberias und Galilaa Bei den Ausgrabungen in Bet Sche arim wurden aus dem 3 und 4 Jahrhundert stammende Grabstatten von Juden aus Himyar gefunden Hauserbau und Baufortschritte auf Inschriften lassen den Schluss zu dass Synagogen gemeint waren Unter Yusuf Asʾar Yathʾar kam es zu Christenverfolgungen Nach einem mehrjahrigen Krieg gegen das von Byzanz unterstutzte christliche athiopische Reich von Aksum unter Negus Ella Asbeha verlor Yusuf Asʾar Yathʾar seine Macht 525 wurde der Jemen von den Aksumiten erobert und das Christentum zur Staatsreligion Mit Sumyafa ʿAshwaʿ wurde ein eigener Vasall Aksums eingesetzt Auch eine judische Quelle nimmt Bezug auf Auseinandersetzungen mit politischen Fragen Fragen der Beherrschung der Handelswege Gegenstande die zum Krieg mit den Christen fuhrten worauf zuerst die aksumitische und spater die persische Besetzung Jemens folgte 12 Himyar wurde dabei von den Juden Tiberias unterstutzt Das Verhaltnis der jemenitischen Juden zu den Juden Babylons und Agyptens Bearbeiten nbsp Moses Maimonides StatueDie Verbindungen der Juden Jemens zu den ubrigen judischen Gemeinden insbesondere Babyloniens und Agyptens waren eng Spirituelle Wegweiser in jener Zeit zwischen 882 und 942 waren der bekannteste der Geonim Rabbiner und gleichzeitig prominenter judischer Philosoph und Exeget Said al Fayyumi auch Saadia Gaon sowie der judische Philosoph Arzt und Rechtsgelehrte Moses Maimonides Von Saadia Gaon ubernahmen die Jemeniten die Funf Bucher Mose und die Makkabaer Rolle Megila Ha Haschmonaim Saadia Gaon steht auch Pate fur Gebete und Gedichte zum Sabbath und fur Feiertage welche ebenfalls in die jemenitische Tradition ubergingen Im gegenseitigen kulturellen Austausch wurden Talmudschulen yeschiwot in Sura durch die jemenitischen Juden finanziert andererseits verehrten die Leiter der babylonischen Talmudschulen bedeutende Personlichkeiten im Jemen mit dem Titel Nagid hebraisch Pl Negidim Fuhrer einer judischen meist sephardischen mittelalterlichen Gemeinschaft 13 Nachdem im 12 Jahrhundert im Jemen ein falscher Messias aufgetreten war und dieser trotz grosser judischer Anhangerschaft entlarvt werden konnte wurden viele Juden in der Folgezeit gezwungen zum Islam uberzutreten Wer sich widersetzte wurde hart bestraft oder gar getotet Beistand und Hilfe erhoffte man sich im Gegenzug von Moses Maimonides Dabei entstand im Jahr 1172 auf Petitionen hin das als Iggeret Teman Brief nach Jemen bekannt gewordene Antwortschreiben aus Kairo Die in der Geniza Kairos aufbewahrten Dokumente geben heute einen recht umfassenden Einblick in die Verbindungen der jemenitischen Juden mit ihren judischen Nachbarn rund um das Mittelmeer und Regionen des Nahen Ostens Der judische Welthandel dieser Zeit erstreckte sich immerhin von Spanien in Sudeuropa bis nach Indien hin 14 Viele jemenitische Juden waren aus dem Jemen in verschiedene Regionen judischer Siedlungsgebiete ausgewandert Andererseits kamen viele Juden aus anderen Landern nach Jemen und begrundeten hier eigene Gemeinden 15 Judischer Welthandel Bearbeiten nbsp Jemenitische Juden in Sa da nbsp Jemenitischer Jude in Jerusalem Ende des 19 Jahrhunderts Bis in das 10 Jahrhundert war Bagdad Zentrum des islamischen Reichs und Hauptstadt des Welthandels Mit einer Erstreckung uber die Regionen Rom Byzanz China Indien Agypten und Arabien wurden die Waren und Schatze der Welt gehandelt Die Haupthandelsroute fuhrte in jenen Jahrhunderten unweigerlich durch den Persischen Golf Uberlieferungen des Ibn Chordadhbeh 846 885 beschreiben detailliert die Seewege nach China und Indien daneben jene nach Aden 16 17 Ab Mitte des 10 Jahrhunderts verlor Bagdad seine Stellung als mittlerweile grosster Handelsplatz an Misr al Fusṭaṭ Alt Kairo al Qahira Wahrend der Herrschaft der Fatimiden verlagerte sich der Handel der islamischen Staaten zum Roten Meer nach Agypten Von dort liessen sich schnell Handelsbeziehungen nach Palastina Syrien Mekka Medina sowie zum seinerzeit von den Sulaihiden beherrschten Jemen aufbauen Es folgten Byzanz Amalfi Pisa Genua und Marseille 18 1000 n Chr vermerkte al Muqaddasi sie Kairo hat Baghdad ausgeloscht ist der Ruhm des Islam das Zentrum des Handels der Welt das Schatzhaus des Westens und das Lagerhaus des Ostens Der Jemen profitierte von dieser Handelsmacht aus Kairo denn die Herrschaftshauser der Fatimiden und der Sulaihiden unterhielten enge Beziehungen zueinander Die Rolle der judischen Kaufleute im 11 12 Jahrhundert BearbeitenSeit der Spatantike verfiel Aden als Handelstrabant des Weltwirtschaftsverkehrs an die Bedeutungslosigkeit bluhte allerdings als Aufnahme und Hauptstapelplatz fur den Handel Kairos nach Indien wieder auf Aden fungierte als Emporium fur den auf Kairo ausgerichteten Indien und Chinaverkehr nbsp Ein jemenitisch judischer Jugendlicher in Sana aSoweit festgestellt werden kann dass der Fernhandel bis zum 11 Jahrhundert in den Handen muslimischer persischer und christlicher Kaufleute gelegen haben muss muss Aden im 11 und 12 Jahrhundert andererseits im judischen Handel die Hauptrolle zugefallen sein daneben noch den Kopten Die Rolle der Juden in diesem Zusammenhang erklart sich wohl folgendermassen Die in Kairo herrschenden Fatimiden waren religios betrachtet Fremdlinge in Agypten Da es Kairo an einschlagiger Erfahrung im Welthandel fehlte Klassen von Grosskaufleuten gab es nicht anders als im gerade untergegangenen Baghdad zogen die Juden den Fatimiden aus dem Maghreb nach und in Kairo ein Fur die Juden erschloss sich ein grosses Betatigungsfeld Aus blosser Notwendigkeit wurden sie und die ebenfalls beargwohnten Christen toleriert Als sich dann doch Verbunde von Grosskaufleuten bildeten wie die so genannten Karim Kaufleute endete der judische Einfluss auf den Welthandelsverkehr im Jemen wieder 19 Handelswaren jener Zeit waren Textilien und Gewander Flachs Leinen Baumwolle und Seide Farbstoffe Gewurze Arzneien Aromaten z B wurde kretischer Thymian nach Jemen exportiert Kupfer zur Herstellung der meisten der in Kuche und Haushalt verwendeten Gerate Zinn und Blei Daneben gab es Eisen Olivenol Wachs Seife getrocknete Fruchte Rosinen Zucker Kase und Wein Auch Papier war ein begehrtes Handelsgut 20 Die Juden in Aden Bearbeiten nbsp Magen Avraham Synagoge in Aden aus dem Jahr 1858 2000 Glaubige hatten darin Platz sie wurde beim Pogrom von Aden 1947 zerstortAden war in der Antike in der alt sudarabischen Zeit eine sehr bedeutende Stadt Entsprechend diesem Bedeutungsgrad darf unterstellt werden dass Juden in dieser Zeit in der Stadt lebten Grabungen im israelischen Bet Sche arim belegen dass Juden zu Zeiten der Mishna in Aden gelebt hatten denn es traten dort anlasslich der Freilegung einer Halle Graber zutage die Juden aus Aden zugeordnet werden konnten Zur Zeit der Gaonim war Aden zudem ein wichtiger geistiger Mittelpunkt und aus den Kulturzentren Agyptens Babylons Syriens und Eretz Israels strahlte die judische Gelehrsamkeit in den Sudjemen ein Zeugnisse hierfur finden sich in der Geniza der Ben Esra Synagoge in Kairo denn in einem der Dokumente lassen sich Instruktionen des jeminitischen Herrschers Adens Madmon Ben Yafter Ben Bendar gerichtet an Halfon Ben Nethaniel Halevi aus Fustat herauslesen welche deutlich nahelegen dass im 10 Jahrhundert Juden in Aden siedelten Zwischen dem 11 und dem 13 Jahrhundert existierte ein grosser jemenitischer Austauschmarkt mit den asiatischen Regionen in Ost und West Juden nahmen dabei oft administrative Aufgaben im Schifffrachtverkehr als Hafenbeamte wahr Khalfon bin Bandar gar war als Jude Oberzollaufseher des Sultans 21 Die Bedeutung Adens als Wirtschaftsmittelpunkt versiegte in der Folgezeit zunehmend Der Verfall beschleunigte sich als die Portugiesen den Seeweg nach Indien um das Kap der Guten Hoffnung aufgetan hatten Die Briten eroberten Aden im Jahr 1839 Zu dieser Zeit bereits war die ehemalige Metropole zu einem Fischerdorf mit 600 Einwohnern zusammen geschmolzen Die Halfte der Einwohner rekrutierte sich dabei aus judischen Burgern Ein geradezu sprunghafter wirtschaftlicher Aufschwung war Aden wieder beschieden als 1869 der Suezkanal eroffnet wurde und sich die Seewege nach Europa und Ubersee deutlich verkurzten Die Juden erhielten in Aden bereits seit den 1840er Jahren rechtliche Gleichbehandlung gegenuber den Muslimen zugestanden und die bereits erwahnte Kopfsteuer fiel 22 Da die wirtschaftlichen Beschrankungen wegfielen konnten sich grosse judische Handelsfamilien am Markt etablieren Besonders hervorzuheben ist dabei die Familie Benin Menahem Messa the coffee king die weltweiten Kaffee Export betrieb Nahezu die komplette judische Bevolkerung wanderte in der Zeit zwischen Juni 1947 und September 1967 aus Hintergrund waren immer starkere Anfeindungen der Juden der Stadt Diese gipfelten im Dezember 1947 im Pogrom von Aden einem gewalttatigen Angriff von Muslimen gegen die judische Mizrachim Gemeinschaft in Aden 82 Juden wurden getotet und 76 weitere verwundet Daneben wurde die tradierte judische Gemeinde Adens so verwustet dass ihrer Jahrtausende alten Geschichte ein Ende bereitet war Die meisten liessen sich nach ihrer Flucht in Israel nieder Grossere Diasporen sind noch im Vereinigten Konigreich anzutreffen und vereinzelt in anderen Landern Die Juden des Hadramaut BearbeitenAuch im ostlichen Teil des Jemen im Hadramaut lebten Juden die eine sehr alte Gemeinschaft bilden Sie zahlten zu den Mizrachim ʿEdot Hamizraḥ den orientalischen Juden Nach der Vertreibung der Juden aus dem Hedschas durch Mohammed 23 24 bildeten sie neben den Juden von Aden die grossten Gemeinschaften in der Region Aufgrund ihrer Abgeschiedenheit wurden sie erst in den 1940er Jahren der breiten Weltoffentlichkeit bekannt Trotz unverwechselbarer eigener Traditionen konvertierten viele zum Islam Mit Grundung Israels kehrten sie geschlossen zuruck ins Gelobte Land Die Zentren der hadramautischer Juden lagen vorwiegend in Tarim asch Schihr al Mukalla und Sai un Als Familienverbande stachen insbesondere die Ben Haneen die Ben Haiem Ben Yaze a Ben Zaghio Ben Ysra ail und die Ben Qatian hervor die sich im Zeitraum von 1509 bis zu den 1960er Jahren alle zum Islam bekehren liessen 25 Die Juden von Ḥabban BearbeitenḤabban liegt auf halber Strecke zwischen Aden und dem Hadramaut in der Provinz Schabwa In mancher Hinsicht unterscheiden sich die in dieser Gegend ansassigen Juden von denen anderer sudarabischer Landesteile Diese Unterschiede machen sich in Gebrauchen Gebeten Kleidung und in der ausseren Erscheinung bemerkbar Die Juden dieses Landstrichs liessen sich im Gegensatz zu den ubrigen Juden im Jemen das Kopfhaar wachsen und ebenso die Barte Andererseits rasierten sie sich den Schnurrbart Sie umarmen einander nicht bei Begegnungen sondern umschlingen ihre Hande und heben sie verschrankt in die Hohe Ein Frageritual begleitend kusst einer die Hand des anderen und umgekehrt Dies wiederholt sich mehrere Male Die Ḥabban Juden sind weder cohanitischer noch levitischer also priesterfamiliarer Abstammung Daraus wurde schon hergeleitet sie seien unmittelbare Nachkommen der Zehn Stamme des Nordreichs Israels Trotz ihres kleinen homogenen Gemeinwesens stehen sie in guten Kontakten zu ihren Glaubensnachbarn Auch gegenuber der muslimischen Obrigkeit waren sie privilegiert denn ausser der Kopfsteuer wurde ihnen nichts abverlangt Sie waren traditionell alle Silberschmiede gingen aber auch dem Gold und Hufschmiedehandwerk nach Fur den Privatgebrauch kultivierten sie einiges gepachtetes Land 26 27 Die ḥabbanischen Juden unterteilten sich in mehrere Hauptfamilien dies waren die Familien al Adani Doh Hillel Maifa i Ma tuf Shamakh Bah quer und D gurkash Sie hatten zwei Synagogen Ritualbader einen religiosen Gerichtshof und Schulen Mannliche Analphabeten unter den ḥabbanischen Juden gab es nicht Im 16 Jahrhundert wurde ihnen aufgrund einer taktischen Einzelleistung durch Suleyman den Weisen in Ḥabban ein eigenes Stadtviertel zugewiesen 28 Schwere Durren brachten die Ḥabban Juden im spaten 17 Jahrhundert dann in existenzielle Not denn viele starben Die Familienplanung stockte aufgrund eklatanten Frauenunterschusses Es begannen die ersten gross angelegten Auswanderungen Insbesondere die Familien der Bah quer und D gurkash verliessen den Jemen um sich in die Dienste der Fursten der indischen Nizam in Hyderabad oder der Grossmoguln beziehungsweise der omanischen Said Dynastie zu stellen Die verbliebenen Familien der al Adani Doh Hillel Maifa i Ma tuf und Shamakh dezimierten sich aufgrund der Durren so weit dass die Ḥabban Population Ende des 18 Jahrhunderts kaum 50 Personen zahlte 29 30 Konversionen zum Islam und Heiraten ausserhalb der eigenen Gemeinschaft liessen die Bevolkerung nochmals ansteigen Mit den Hauptauswanderungswellen der Nachkriegszeit verliessen aber auch sie das Land um ins verheissungsvolle Palastina auszuwandern Vom 17 ins 19 Jahrhundert Bearbeiten nbsp Inthronisation des Schabbtai ZviIm 17 Jahrhundert dramatisierte sich die Lage fur die Juden Imam al Qasim der Grosse verordnete Gesetze die die Lebenssituation der Juden noch mehr einengte als vormals Nunmehr wurden auch Handelsbestimmungen eingeschrankt so wurde der Handel mit Wein und Arrak verboten Der Ubertritt zum Islam wurde verbindlich angeordnet Jemen wurde zur Heiligen Erde deklariert Soweit sich unter Imam al Qasim die weitergehende Zuspitzung der Lage bereits andeutete vollzog sein Nachfolger Ahmad bin Hasan ibn al Imam al Qasim Mitte der zweiten Jahrhunderthalfte die Durchsetzung der Gesetze rigoros 31 Die Regierungszeit seines Amtsvorgangers war noch vom langen und letztlich erfolgreichen Abwehrkampf gegen die Turken gekennzeichnet Hungersnote Missernten und Krankheiten wie die Pest trieben die Juden nach Sanaa den Sitz der Landesherrschaft Im 17 Jahrhundert wurde Schabbtai Zvi 1626 1676 von grossen Teilen der judischen Bevolkerung als Erloser und Messias gefeiert Er vermittelte so grosse Hoffnungen auf ein besseres Leben dass man sich aus den knechtschaftlichen Regelwerken entfesselte und die Gesetze dabei bewusst missachtete Als Schabbtai Zvi zum Islam ubertrat brach im Land eine Krise aus in deren Verlauf der Zwang zur Islamisierung sich deutlich verstarkte und alle Verweigerer aus der Stadt verbannt wurden an einen gluhend heissen Ort die Mauza am Roten Meer Der Hauptauszug der Verbannten datiert 1679 Die Juden pragten den Begriff des Galut Mauza Exil in Mauza 32 Damit wurde andererseits klar dass die Abwesenheit der Juden und deren Handwerks im Land eine Folgekrise auslosen wurde die kaum beherrschbar ware Die verbliebene Bevolkerung kam ohne das zuletzt allgegenwartige judische Handwerk schlicht nicht aus Reparaturen der Nutzwaren wurden nun unmoglich und auch die Nachfrage nach Schmuck blieb in den aristokratischen Kreisen zunehmend unbefriedigt Dieser desolate Zustand fuhrte zu einem Umdenken bei den Muslimen Unter Versprechungen von Vergebung und Bleiberecht wurden die Juden nach Sanaa zuruckbeordert und im Viertel Bir al Azab ausserhalb der Stadt untergebracht denn ihre ehemaligen Stadthauser waren von Muslimen in Beschlag genommen worden Bemerkenswert war die gebrauchliche Bezeichnung der Grossen Synagoge in Sanaa ursprunglich namens Kanissa al Ulama die wahrend der Verbannungszeit den unruhmlichen Namen Masgid al Gala Moschee der Verbannten erhielt nachdem sie in eine Moschee umgewandelt worden war Aus den judischen Ritualbadern wurden zeitgleich offentliche Hamame Festgehalten sind die tragischen Ereignisse in der Dichtung Lied des Poeten Shalom Shabazi 33 34 Im spaten 19 Jahrhundert begann die grosse Auswanderungswelle der Juden nach Palastina 1882 kamen die ersten Einwanderer nach Palastina Von 1908 bis 1914 verdoppelte sich der Zustrom jemenitischer Juden nach Jerusalem und Umgebung nahezu Sie waren vornehmlich als Landwirtschaftsarbeiter und Handwerker beschaftigt 35 Messiaserwartungen der Jemeniten im 19 Jahrhundert BearbeitenViele Araber und ebenso Jemeniten pflegten wahrend des 19 Jahrhunderts hohe Messiaserwartungen Personen die in diesem Zusammenhang eine Rolle spielten waren Shukr Kuhayl I 1861 65 36 Shukr Kuhayl II 1868 75 37 Joseph Abdallah 1888 93 38 Ausweislich der Berichte des Weltreisenden Jacob Saphir glaubten die jemenitischen Juden wahrend dessen Reisen in den 1860er Jahren noch mehrheitlich an die Verkundungen von Shukr Kuhayl I Im 20 und 21 Jahrhundert Bearbeiten nbsp Jemenitischer Jude 1914 nbsp Sommerpalast des Imam YaḥyaSchon Anfang des 20 Jahrhunderts brach Imam Yahya arabisch يحيى محمد حميد الدين DMG Yaḥya Muḥammad Ḥamid ad Din 1869 1948 Imam und Konig des Jemen von 1904 1948 mit der neu gewonnenen Freiheit der Juden Er liess die judischen Mitburger wissen dass die Omar Bedingungen als wieder eingefuhrt gelten und einzuhalten seien Die Verbotsliste wurde wieder eingefuhrt und sogar noch schikanos erweitert So durften Juden nur noch im Damensitz Pferde reiten ein Muslim durfte im Vorbeigehen von ihnen nicht beruhrt werden Geld durfte nicht auf Zinsen verliehen werden weil dies zum Weltuntergang fuhren wurde und jederzeit musste einem Muslim gegenuber Ehre bezeugt werden 39 Kraft gesetzlicher Anordnung mussten Juden die Latrinen saubern 40 Am nachhaltigsten schmerzte die Juden die Wiedereinfuhrung des so genannten Waisengesetzes Ein Waise galt dabei als von Geburt an muslimisch und damit als im naturlichen Glauben geboren 41 Die aufgebrachten Juden verheirateten selbst 7 bis 8 Jahrige um ihnen den eigenen Status einer Familie zu verleihen und unabhangig vom Ableben der Eltern religios abzusichern Im Jahr 1947 kam es zu religios motivierten Pogromen in Aden gegen die judische Gemeinde der Stadt Bis 1948 waren bereits 100 000 jemenitische Juden nach Eretz Israel ausgewandert 42 In den Jahren 1949 und 1950 wurden unter dem Decknamen Operation fliegender Teppich etwa 50 000 judische Jemeniten nach Israel ausgeflogen Mitte 2009 lebten im Jemen nur noch etwa 300 Juden 43 Die stetig sich wiederholenden Anschlage der Al Qaida fuhrten in jungster Vergangenheit dazu dass eine Mehrzahl von Familien im Juni 2009 nach Israel emigrierte 44 und im Marz 2011 die judischen Gemeinden ihre Siedlungen vollends ganz aufgegeben haben 45 2016 wurden 17 Juden ausser Landes geschmuggelt Ende Marz 2021 haben dreizehn jemenitische Juden ihr Heimatland in Richtung Agypten verlassen Damit verbleiben nur sechs Juden im Jemen fast alle im gehobenen Alter 46 47 Verschwundene Kinder BearbeitenVor allem in den Jahren 1948 bis 1954 waren in Israel einige Tausend Sauglinge und Kleinkinder verschwunden deren Eltern gerade aus dem Jemen und einigen Landern des Nahen Ostens sowie des Balkan im jungen Staat angekommen waren Schatzungen zufolge sollen es bis zu 5000 Kinder gewesen sein die vor allem aus den Ubergangslagern in denen die Familien anfangs lebten geholt wurden und von ihren Angehorigen nie wieder gesehen wurden Viele jemenitische Juden warfen den israelischen Behorden vor sie gezielt an kinderlose Juden aus Europa weitergegeben zu haben Viele Schicksale konnten nie eindeutig geklart werden Die Vorwurfe des staatlich organisierten Kinderraubs blieben bestehen Erst sieben Jahrzehnte spater druckte die Regierung ihr Bedauern uber das Geschehene aus und wird Entschadigung an die betroffenen Familien zahlen 48 Judische Handwerks und Handelstradition BearbeitenMehrheitlich waren und sind die Juden Jemens Handwerker Ein Teil war als Handler tatig Einige Familien trieben von Mocha Manacha Sanaa oder Taizz aus Handel mit Kalkutta Bombay und Cochin in Sudindien wo sie Handelsniederlassungen fur den jemenitischen Import betrieben Mit der britischen Besetzung Adens ging der judische Handel im Land bis zur Bedeutungslosigkeit zuruck Anders das judische Handwerk im Jemen In der Neuzeit 18 Jahrhundert waren die Juden beruhmt fur ihre Kunste im Silberschmiedehandwerk 49 Ebenso bedeutend waren ihre Fertigkeiten als Munzmeister der Imame 50 51 Mitte des 19 Jahrhunderts besuchte der Gelehrte Jakob Saphir aus Jerusalem den Jemen und Aden Er hielt fest 52 Die Araber im Jemen uben kein Handwerk aus Sie haben Felder Weinberge und Landguter und betreiben Handel Die Juden uben fast alle Gewerbe aus Silberschmiede Schmiede Blechschneider Schneider Weber Lederverarbeitung Topferei Schiesspulverherstellung u a Nach der Ruckkehr der Juden aus ihrer Verbannung nach Mauza entwickelte sich ein Symbioseverhaltnis zwischen Juden die nahezu jedes Handwerk ausubten und Muslimen die Landwirtschaft betrieben und damit den Handelsgegenwert fur den Einkauf der judischen Produkte sicherstellten Es bestand insoweit Tauschhandel Not Durre und Kriege liessen die landwirtschaftlichen Tauschguter oft ausfallen weshalb sich die Juden mobil zeigen mussten um ihre Waren absetzen zu konnen Von 100 000 Juden im Jemen lebten Anfang des 20 Jahrhunderts vier Funftel in Dorfern verteilt auf uber 1000 Siedlungen im ganzen Land Die Auswanderung vieler Juden nach Palastina riss Lucken in die Grossfamilien und damit in die Produktionsablaufe des Familienhandwerks In kleinen Dorfern reichte die Anzahl der Manner nicht mehr aus um den Minjan abhalten zu konnen Die verbliebenen Familienmitglieder gaben daher ihren Wohnsitz auf und zogen fort in grossere Siedlungen oder Stadte Mit der judischen Massenauswanderung ging das traditionelle Handwerk nahezu ganz verloren Die Auswanderung von Sudarabien nach Israel betraf insbesondere den Zentral Jemen Sud Jemen Aden und Habban Im nordlichen Teil Jemens bestehen bis heute judische Siedlungen deren judische Einwohner immer noch als Silberschmiede tatig sind 53 Die rechtliche Stellung der Juden im Jemen Bearbeiten nbsp Illustration einer MiqwehIn den Jahren 643 und 644 flohen viele Juden und Christen die sich nicht zum Islam bekehren lassen wollten aus Nadschd Chaibar und dem Hedschas nach Sudarabien Dort wurde ihnen wie in allen islamischen Landern die Fremden Steuer al gizya auferlegt wenn sie sich der Bekehrung zum islamischen Glauben widersetzten 54 Insoweit der Koran Kampft gegen diejenigen die nicht an Gott und den jungsten Tag glauben und nicht verbieten oder fur verboten erklaren was Gott und sein Gesandter verboten haben und nicht der wahren Religion angehoren von denen die die Schrift erhalten haben kampft gegen sie bis sie kleinlaut aus der Hand Tribut entrichten Koran Sure 9 Vers 29 Ubersetzung von Rudi ParetIm Gegenzug genossen sie den Status eines geschutzten Burgers Diese Steuer war progressiv aufgebaut und zwang Wohlhabende mehr zur Kasse als die Armen Insoweit nochmals der Koran Und wir hatten nie uber ein Volk eine Strafe verhangt ohne vorher einen Gesandten zu ihm geschickt zu haben Ubersetzung nach ParetZusatzlich zur Fremdensteuer kamen weitere Diskriminierungen hinzu die von dem noch in der Fluchtwelle 644 von einem christlichen Sklaven ermordeten Kalifen Omar eingefuhrt wurden und als Omar Bedingungen gefurchtet waren Danach durften Juden uber viele Jahrhunderte keine neuen Synagogen bauen und bestehende Synagogen nicht renovieren Sie durften nicht laut beten und ihre Kinder nicht den Koran lehren Blaue oder gelbe Bander beziehungsweise Stoffe sollten getragen werden um eine optische Unterscheidung zu Muslimen zu gewahrleisten Mannern war es nicht erlaubt Gurtel und oder Schwerter zu tragen Eigene Tauchbader miqweh in den Haushalten waren verboten ebenso war Pferdehaltung nicht erlaubt Hauser durften keinesfalls hoher gebaut werden als die ihrer muslimischen Nachbarn Als Transportmittel durften lediglich Esel gehalten und eingesetzt werden Das Reiten dieser Tiere war nur ohne Sattel gestattet Ringe aus Gold und Silber waren fur Frauen tabu Mit Regierungsgeschaften hatte sich ein Jude ebenso wenig auseinanderzusetzen wie mit muslimischen Untergebenen Im Erbfall galt islamisches Recht Zusatzlich zur al gizya konnte vom Dhimma unter Umstanden auch noch eine weitere Sondersteuer die so genannte Kharaj abverlangt werden 55 Diese Regeln wurden unterschiedlich streng vollzogen oft gar nicht eingehalten In friedlichen Zeiten half hierbei oft die Zahlung hoherer Schutzsteuern womit ein verhaltnismassig bequemes Leben erkauft wurde Des Weiteren erwirkte die Schutzsteuer Fortbewegungs und Siedlungsfreiheit fur Juden Ausubungsfreiheit religioser Kulte gemeindliche Selbstverwaltung und eine eigene Rechtsprechung die sich nicht in Widerspruch zu Angelegenheiten setzen durfte die nicht innerjudischer Herkunft waren Die letzten Juden Jemens sind zuletzt wieder Verfolgungen ausgesetzt und haben Anfang 2011 Israel und die USA aufgefordert sie aus dem Land auszufliegen Religion und Kultur Bearbeiten nbsp Verteilungskarte judischer Diaspora ca 1490 Das schriftliche Erbe der jemenitischen Juden ist recht reichhaltig und zudem teilweise erhalten Es umfasst Arbeiten auf den Gebieten der Philosophie der Sprache der medizinischen Wissenschaften und derjenigen die verschiedenen Aspekte judisch religioser Uberlieferungen beinhalteten Handschriften aus den Gebieten Jemens werden als besondere Schatze in den grossen Bibliotheken der ganzen Welt verwahrt Die religiosen Inhalte der Thora und ihres Studiums uberwiegen in der der Nachwelt erhaltenen Literatur Diese spezifisch judischen Themen umfassen alle Gebiete von Religion und Tradition So z B die Mischna als wichtigste Sammlung religionsgesetzlicher Uberlieferungen des rabbinischen Judentums das Talmud das nach dem Tanach der heiligen Schrift des Judentums bedeutendste Schriftwerk des Judentums oder die Halacha Inbegriff des rechtlichen Teils der Uberlieferungen des Judentums Weitere behandelte Themenkreise sind die Schachtgesetze religiose Gebote die Schriften des Maimonides und die Kommentare zu seinen Werken Gebetbucher die mystische Tradition des Judentums die Kabbala und die so genannte Fragen und Antworten hebr She elot uTeshuvot die die religiosen Vorschriften in einfacher Form zum Memorieren darbieten 56 Daneben existiert eine Vielzahl weltlicher Schriften vor allem weltliche Literatur Dichtung in hebraischer und arabischer Sprache erganzt durch philosophische und ethische Werke sowie Arbeiten zu den Themen Astronomie und Medizin Religiose Gruppen innerhalb des Judentums im Jemen Bearbeiten Drei Hauptgruppen religioser Entwicklungen gilt es innerhalb der Gemeinschaft der jemenitischen Juden zu unterscheiden Zum einen gibt es die Baladi zum anderen die Shami und letztlich die Maimonidier welche auch Rambamists genannt werden Die Unterschiede lassen sich am besten an den Einflussen festhalten die die jemenitische Tradition forderten Hauptsachlich gaben die Arbeiten des Maimonides und die kabbalistische Tradition welche im Zohar verkorpert wurde sowie die ab dem 17 Jahrhundert wirksamen Lehren des Isaak Luria der aus einer benannten Rabbiner und Gelehrtenfamilie stammte den orientierenden Ausschlag Die Baladi Juden ubersetzt Land folgten den Entscheidungen des Maimonides dem Rambam der in dessen Werk Mishneh Torah dargelegt wurde Der Rabbi Maharitz Mori Ha Rav Yihye Tzalahh wiederum versuchte die festgefahrenen Pfade der Maimonidier und die Ansichten des modernen Isaak Luria zu verschmelzen welcher im Wesentlichen den Lehren alter jemenitischer Tradition folgte Die Shami Juden ubersetzt Die aus dem Norden nahmen Bezug auf palastinensischen Zoharier aus dem 17 Jahrhundert und passten ihr Gebetbuch an die Lehren Isaak Lurias an Sie folgten der kulturellen sephardischen Tradition den Lehrsatzen Maimonides und der Schulchan Aruch einer von mehreren Rabbinergenerationen uberarbeiteten Zusammenfassung religioser Vorschriften Halachot des Judentums Die Rambamists stehen dem Dor Daim nahe womit sie Anhanger des Talmud sind Sie stellen eine Untergruppe der Baladi Hochzeitstraditionen Bearbeiten Eine Braut tragt bei den jemenitischen Juden ein traditionelles Hochzeitskostum Dieses wird mit viel Schmuck ausgestattet das insbesondere viele Goldfaden aufnimmt Die aufwandig ausstaffierte Haartracht wird blumendekoriert insbesondere mit Weinrauten von denen man glaubt dass sie den Teufel abzuhalten befahigt sind Das Uberhangskleid weist eine Vielzahl von Goldfaden auf Alt hergebrachte Rituale leiten die Zeremonie der Hochzeit ein Wahrend der Hochzeitszeremonie selbst die bis zu sieben Tage dauern kann werden Lieder gesungen deren Texte Hebraisch aber auch Arabisch sind und zwischen denen gewechselt wird Die Inhalte befinden uber Freundschaft und Liebe Mittels Henna Camphire werden die Hande und Fusse so eingerieben dass sich Zeichen ergeben Zeichen die uber Wochen halten und im Hohelied des Salomos ebenso wie im Talmud Niederschlag finden Sie bedeuten sinnbildlich Vergebung Verzeihung und Absolution nach Freispruch aufgrund Schuldbekenntnisses im Eingedenken der Versuchung Hauptartikel Geschichte des JemenSprache und Literatur BearbeitenSprache Bearbeiten Die hebraische Sprache war bis zu Nasi Jehuda der im 2 nachchristlichen Jahrhundert die Mischna edierte eine gesprochene Sprache In der Folgezeit mutierte sie zur Gebets und Lernsprache dies fur den langen Zeitraum von annahernd 1500 Jahren Im 19 Jahrhundert erwachte die hebraische Sprache wieder als lebendige Alltagssprache Diese Aussage gilt axiomatisch fur alle judischen Gemeinden mit einer Ausnahme den jemenitischen Die jemenitischen Juden bewahrten das Hebraische ununterbrochen als gesprochene Sprache und daneben auch noch als Schriftsprache Es war somit das jemenitische Judentum und nicht etwa das babylonische welches die babylonische Sprachtradition bewahrte deren Wurzeln wiederum in der Sprache von Erez Israel zu finden sind 57 Philologische Analysen zeigen auf dass die jemenitische Tradition alter als die aschkenasischen und sephardischen Varianten die hebraische Sprache am reinsten uberliefert Beispielhaft wurden hier noch einfache und verdoppelte Konsonanten unterschieden Die jemenitischen Juden uberlieferten zudem weitere Sprachen wie diverse aramaische z B Targum und Arabisch Arabisch war nicht nur Umgangssprache sondern wurde von Saadia Gaon in seinem Tafsir zur Ubersetzung der Thora verwendet In den Synagogen Jemens wurde ein Leben lang hebraische Grammatik Grammatikbuch Tigan gelernt Die Schulung der Konsonanten Vokale und Betonungszeichen der Bibel vermittelte das Tigan Heft in Lehrform Das Werk wurde in Hebraisch sowie Arabisch herausgegeben Die jemenitische Lehre vollzog sich in beispielloser Stringenz im Leben eines jemenitischen Juden Abschriftsfahigkeit und Mehrsprachigkeit gehorten zur Grundbildung Philosophie Grammatik sowie weitere wissenschaftliche Studien pragten das anspruchsvollere Erziehungsziel Dies fuhrte im Ergebnis dazu dass den jemenitischen Juden ein hoher Bildungsgrad zugebilligt wurde und die muslimische Obrigkeit dies bisweilen neidvoll zur Kenntnis nahm Vorkabbalistische Literatur Bearbeiten Viele Schriftauslegungen der vorkabbalistischen Literatur andernorts regelmassig verschollen blieb bei den jemenitischen Juden in ihren antiken Fassungen erhalten 58 In der Geniza in Kairo werden Dokumentationen verwaltet die Aufschlusse uber die engen Beziehungen der jemenitischen Juden zu Babylon und den Wechselwirkungen ermoglichen Massgebende Autoritat der jemenitischen Juden war Saadia Gaon Sein Einfluss reichte in nahezu alle Alltagsfragen des taglichen Lebens Da die jemenitischen Juden im Allgemeinen auch in der arabischen Philosophie bewandert waren konnte es nicht ausbleiben dass sie sich an den Streitfragen ihrer Zeit beteiligten Mehr noch Sie befassten sich auch mit dem Schrifttum Platons des Aristoteles und des Hippokrates Sie konservierten deren Bildungsansatz bis in die Neuzeit Die Texte dieser griechischen Autoren lagen in arabischer Ubersetzung vor die im hebraischen Schriftbild gehalten war In Unterscheidung zu den Juden andernorts begrundet sich das Interesse jemenitischer Juden an Wissenschaft und Philosophie aus der Hoffnung der Beantwortbarkeit ihrer real existierenden Probleme Das sind insbesondere Fragen der Diaspora und Reminiszenzen an ihre politische Unterdruckung Selbstverstandlich waren auch metaphysische Fragen zur Erlosung Gegenstand des Interesses Daneben verfolgte man die allegorische Auslegung der Schrift und biblischer Sagen 59 Dies fuhrte letztlich zu einem vehementen innerjudischen Streit im Jemen 60 Bedeutende Werke entstanden allerdings aus dieser kreativen Auseinandersetzung So Bustan al Uqul Garten des Wissens Iggeret Tehiyat Ha matim Das Schreiben uber die Wiedererlebten al risala al yaminiya und vor allem die Werke von Maimonides und Saadya Geon 61 nbsp Zohar Buch Kabbalistische Literatur ab dem 16 Jahrhundert Bearbeiten Erste Spuren der Kabbala hinterliess im Jemen der weit gereiste Gelehrte Yiḥye al Dhahiri aus Kaukaban Als Urheber ersten kabbalistischen Gedankengutes gingen seine Ideen in sein Maqamen Buch Sefer hamussar ein Ein anderes monumentales Werk Melechet Schlomo des grossen Mischna Gelehrten Rabbi Schlomo al Adani entstand wenig spater und gilt bis heute als einer der besten Kommentare zur Mischna Die Zeit der Kabbala liess die Autoren von Werken lediglich weltlichen Inhalts im Jemen zunehmend verstummen Seit dem Galut Mauza sind fur die Dauer von etwa 300 Jahren funf Personlichkeiten hervorzuheben die den grossten Einfluss auf die Juden Jemens ausuben konnten Im 17 Jahrhundert Salem Schabbazi im 18 Jahrhundert Salem Iraqi Hacohen und seine Sohne Yiḥye und Yiḥye Salih sowie letztlich zum Ende des 19 Jahrhunderts und Anfang des 20 Jahrhunderts Yiḥye Qafiḥ Gefordert war in dieser Zeit der Talmid Chacham Der Talmid Chacham war Gelehrter und Dichter in Personalunion Nur wer die Thora ebenso beherrschte wie er es verstand sich auf Ausdrucksformen des Gesellschaftslebens in Form von Dichtung und Liedern einzulassen konnte die Anerkennung seiner Zeit finden Gleichzeitig wiederum begann und im 20 Jahrhundert verlief dieser Prozess dann deutlich verscharft der Streit um die Kabbala Es war ein Streit fur und gegen den Zohar das wohl bedeutendste Werk der Kabbala und Inbegriff der judischen Mystik Inhaltlich handelte es sich vor allem um Kommentare zu Texten der Tora in Form von homiletischen Meditationen sowie Erzahlungen und Dialoge Der Streit fuhrte zur Trennung der Gemeinschaften und Aufspaltung in Lager Grosse Auseinandersetzungen sind insbesondere in den 1910er Jahren bekannt geworden und erneut in den 1930er Jahren Bis heute sollen sich Zuruckhaltungen der Parteien einander gegenuber feststellen lassen 62 Dichtung Bearbeiten Neben Gebetbuchern und der Thora waren nahezu in jedem jemenitisch judischen Haushalt die so genannten Diwane verschiedener judischer Dichter vorratig Sofern jemand keinen Gedichtband hatte wurde ein solcher beim Nachbarn ausgeliehen Die Lieblingsgedichte wurden abgeschrieben Zumeist waren darin Lieder und Lobgesange zum Sabbath und fur wiederkehrende Feste enthalten Anlasse fur Feste in diesem Sinne waren Heirat oder Geburten 63 Prominentester meist auch mit mehreren Werken in den Diwanen enthaltener Kunstler war der Kabbalist Schalom Schabbazi Uber 150 weitere Dichter konnen zweifelsfrei identifiziert werden Viele andere hingegen aber auch nicht Hebraisch Arabisch und Aramaisch waren diejenigen Sprachen in denen die Dichtungen abgefasst waren Sprachliche Vermischungen innerhalb ein und derselben Dichtung waren keine Seltenheit denn auf Reim und Rhythmus wurde auch dabei geachtet und es wurde sogar grosser Wert darauf gelegt Der fruheste bekannt gewordene Dichter war Abraham Ben Chalfon der zu Anfang des 14 Jahrhunderts lebte und wirkte Die Blutezeit stand unter erwahntem Schabbazi also im 17 nachchristlichen Jahrhundert Schabbazi steht indirekt auch Pate fur die viel spatere Idee des Orakel und Mantik Brauchtums denn er erklart in einer seiner Schriften wie man mit einem Stockchen Figuren in den Sand zeichnet um daraus das menschliche Schicksal zu lesen Besonders bemerkenswert ist auch dass in jenem Jahrhundert hebraische Dichtung ausschliesslich im Jemen entstand und nirgendwo anders Die Dichtung bildete grundsatzlich mit einer abgestimmten Melodie eine Schopfungseinheit Es gab keine Gedichte die nicht gesungen werden konnten Die zugehorigen Melodien fleischten sich ein sie wurden nie aufgeschrieben In erster Linie wurde religios gedichtet Der Glaube der Juden in der Diaspora im Jemen war Basis ihrer nationalen Existenz Im Allgemeinen diente die hebraische Dichtung im Jemen der Synagoge und der Familie die beide zusammen den Mittelpunkt des Lebens bildeten Dies im Sinne von Galut und Geula Diaspora und Erlosung zwei Themen die untrennbar zusammengehor t en nbsp Kathstrauch nbsp KaffeestrauchTypischerweise behandelten die Texte Themen wie die Beendigung der Knechtschaft oder die Hoffnung auf die Ankunft des Messias und die Ruckkehr nach Zion Entlehnt wurden symbolische und allegorische Schilderungen die aus der Mystik stammen Handlungsdichtungen beschaftigten sich daneben mit Themen aus der Geschichte des judischen Volkes wie etwa dem Auszug aus Agypten Lehre und Ethik vervollstandigten das Dichtungsbild Die judische Eigenart in der Diaspora sollte dadurch erhalten und das Individuum in seinem Glauben bestarkt werden Der lehrhafte Inhalt sollte Kinder bereits dazu anhalten sich von den Nichtigkeiten der Zeit abzuwenden sich an die Lehren der Weisen zu halten und ihren religiosen Pflichten nachzukommen Sie sollten gute Werke tun und jegliche Sunde versuchen zu vermeiden In der Poesie erschienen die Motive Korper und Seele Sunde und Verbrechen Jenseits und Jungstes Gericht Paradies und Verdammnis Lebende und Tote Haufig sind Sprichworter und Gleichnisse eingefugt eine Erscheinung wie sie in der gleichzeitig verfassten arabischen Literatur vorkommt Die Dichtung des Schalom Schabbazi galt als uberragend weshalb sein Gedicht Der Qat und der Kaffee vorgestellt wird 64 Der Kaffee und der Qat Sie fragten mich Sag du Wem spricht man lieber zu Wer wohl den Vorzug hat Meint der Qat Auserlesen Bin ich gewesen Und kostbar auch Mein stolzer Strauch Ragt hoch hervor Vom Berg Ṣabor Dort hat die Nachtigall ihr Nest Ins Burggemauer Legt sie ihre Eier In meinen Zweigen Setzt sich nieder Lasst frohlich steigen Die schonsten Lieder Erwidert der Kaffee Ich bin die erste Morgenfreude Mit der der Tag stets eingeweiht Der Schzli ist s Der mir den hohen Ruf verleiht Der Qat spricht Noch weit beruhmter bin doch ich Da ich ein Schmuck bin jedem Fest Des schonsten Strauche ruhm ich mich Der seine Blatter leuchten lasst Der Edle von dem hochsten Stand Dient wie der Weise mir im Land Wieder sprach der Kaffee Wer wiegt von uns beiden Das sollen die entscheiden Die taglich mich geniessen In Rom und Syrien wissen Die die sich an mir ergotzen Mich ebenfalls zu schatzen Aus China und aus Indien fern Holt man mich zu Schiffe gern Antwortete der Qat Ich bin die Festeskrone Und geb den Stimmen Kraft Im lauten Mannerchor Von Ibb bis Taizz reichen Spruch und Verse ohnegleichen Zu meinem Lob und Ruhm Und so in ganz Teman Erkennt man mich hoch an Der Kaffee fuhr fort Geh mir doch Muss ich Dir wiederholen noch Dass meine Furcht die erste ist Am Morgen die man nie vergisst Du wachst da oben auf der Hoh Dass dich da niemand seh Doch meine Fruchte sind bewacht Dass keiner sich darubermacht Sagte der Qat Ein jeder singt sein eignes Lob Wer hatte je mein Blatt verschmaht Das wenn die Dammerung sich erhob Nur desto schoner vor uns steht Erwiderte die Schazliya Mir hul digt man in jeder Lage Denn nuchtern bleibt wer mich geniesst Ich bring nicht Dumpfheit und nicht Plage Ob s Laie oder Richter ist Sagte der Qat Ich diene vornehm dem Genuss Wohn Edlen und auch Fursten bei Die Jungfer blickt mit susser Lust Mich an und Junglinge wer es auch sei Beruhren meine Blatter zart Ein jeglicher nach seiner Art Der Kaffeestrauch spricht Kein Reden nunmehr keine Worte Man nimmt am Mittag dich und Abend Doch glanze ich am Festesorte Die Hochzeitsgaste stets erlabend Da sagte ich Ich schatz euch beide hoch Mein Sehnen gilt euch zwei n Fullt ihr mein Herze doch Mit stillen Dankesweihen Doch wunsch ich obendrein Mir auch den Traubenwein Und muntre Freundesrunde Und den des Herzenswunde Ihn schmerzt mach ich gesunde Gefahrten nun ihr weisen Lasst uns die Freundschaft preisen Und bei munt rem Singen Zu viert die Zeit verbringen Die Zwietracht ist vorbei Der Herr gesegnet sei Bring seinem Salem Frieden Kein Leid sei ihm beschieden Diese Dichtung die ebenfalls gesungen wurde handelt von einem Streitgesprach zwischen einem Junggesellen und einem Verheirateten Sie wird der Gedichtsform der qasida zugeordnet Sie war volkstumlich und auch fur die weibliche Bevolkerung verstandlich Regelmassig werden weltliche Themen besungen Es handelte sich um unterhaltende Volkslieder oft mit Diskussionscharakter uber gegensatzliche Paare Beispiele sind neben dem Themenkreis Qat Kaffee s o Kaffee und Tabak oder Auge und Herz Freundeslieder Liebeslieder Rangstreitlieder z B Diskussionen zwischen zwei Stadten uber ihre historische Bedeutung Aden vs Sanaa oder Taizz vs Sanaa und viele lustige Unterhaltungsdichtung pragten den judisch jemenitischen Weltkulturbeitrag Formal werden in der judisch jemenitischen Dichtung mehrere Liedformen unterschieden So gibt es naschid schira Plural schirot hedhwuya saffeh und hallel Naschid ist gepragt vom Wechselgesang von Gruppen Versmass und Reim wechseln nicht Schira wechselt Versmass und Reim hingegen oft ahnlich dem muwaschahat der arabischen Dichtung Aufgrund der Flexibilitat der schira war diese Dichtung leicht tanz sing und spielbar Musikalische Riten Bearbeiten nbsp Schofar Sabbath Horn geblasen von einem jemenitischen JudenJemenitische Juden verwenden traditionell Antilopen und Kuduhorner welche als koscher gelten als Shofar und damit als rituelles Blasinstrument an besonderen Feiertagen beispielsweise zum Rosch ha Schana in der Tora wird dieser Tag auch Tag des Schofars genannt Lev 23 23 25 EU im judischen Gottesdienst 65 Die Juden des Jemen waren sehr verhaftet in der ursprunglichen judischen Musik die von anderen judischen Gemeinden weit weniger gepflegt wurde Ihre einzigartige Musikfolklore wurde ab 1907 von Abraham Zvi Idelsohn grundlich erforscht Der judische Musikforscher diagnostizierte die Autarkie und Isolation der jemenitischen Juden in kultureller wie territorialer Hinsicht als Voraussetzung fur den Erhalt dieser Traditionen So verboten die Rabbiner im Jemen dass arabische Lieder gesungen werden was bei den Juden in anderen arabischen Landern durchaus ublich war Ebenso waren arabische Melodien mit hebraischen Texten inopportun 66 Die Folklore war ausschliesslich religioser Natur weltliche Musik gab es nicht 35 Unterschieden wurden zwei Folkloretypen Merkmal fur die Unterscheidung war lediglich die Trennung nach den Geschlechtern von Mann und Frau Erforscht wurde dass die Frauen Lieder Tanzlieder Hochzeitslieder alteren Ursprungs engen Ambitus haufige Motivwiederholungen und asymmetrische Rhythmen aufwiesen Metrische Ungebundenheit pragte andererseits die Lieder der Manner Die Motive wurden theatralisch uberbetonend und emotional vorgetragen 67 Siehe auch BearbeitenPogrom von Aden Abrahamitische Religionen Hebraer Mizrachim Babylonisches Exil Vertreibung der Juden aus arabischen und islamischen Landern Judische Geschichte Spatantike Literatur BearbeitenReuben Ahroni Jewish emigration from the Yemen 1951 98 carpet without magic printed amp bound in Great Britain by Biddles Ltd Guildford and King s Lynn ISBN 0 7007 1396 4 Reuben Ahroni The Jews of the British Crown Colony of Aden history culture and ethnic relations 1994 Hans Caspar Graf von Bothmer Meisterwerke islamischer Buchkunst koranische Kalligraphie und Illumination im Handschriftenfund aus der Grossen Moschee von Sanaa in Werner Daum Jemen Umschau Verlag Frankfurt am Main ISBN 3 7016 2251 5 Werner Daum Von Aden nach Indien und Kairo Judischer Welthandel im 11 und 12 Jahrhundert in Werner Daum Jemen Umschau Verlag Frankfurt am Main ISBN 3 7016 2251 5 Bat Zion Eraqi Klorman Darda im In Dan Diner Hrsg Enzyklopadie judischer Geschichte und Kultur EJGK Band 2 Co Ha Metzler Stuttgart Weimar 2012 ISBN 978 3 476 02502 9 S 60 66 Ursula Heimberg Filigran und Granulation Dekorationstechniken bei sudwestarabischen Silberarbeiten In Baessler Archiv N F 34 S 69 91 1986 Ursula Heimberg Silberschmuck aus Sudwestarabien In Baessler Archiv N F 34 S 333 455 1986 Kerstin Hunefeld Imam Yaḥya Ḥamid ad Din und die Juden in Sana a 1904 1948 Die Dimension von Schutz Dhimma in den Dokumenten der Sammlung des Rabbi Salim b Saʿid al Ǧamals Klaus Schwarz Verlag Berlin 2010 Aviva Klein Franke Die Juden im Jemen in Werner Daum Jemen Umschau Verlag Frankfurt am Main ISBN 3 7016 2251 5 Aviva Klein Franke Tradition und Neuerung in der Schmuckherstellung im Jemen im 20 Jahrhundert In Simurgh 1 S 19 29 2005 Ester Muchawsky Schnapper The Yeminites Two Thousand Years of Jewish Culture Jerusalem 2000 Fritz Piepenburg Sechs Lieder aus dem Jemen in Werner Daum Jemen Umschau Verlag Frankfurt am Main ISBN 3 7016 2251 5 Christian Robin Himyar et Israel In Academie des inscriptions et belles lettres Hrsg Comptes rendus des seances de l annee 2004 148 2 Seite 831 901 Paris 2004 behandelt das jemenitische Judentum bis zum 6 Jahrhundert Bradford Towne Generational Change in Skin Color Variation among Habbani Yemeni Jews Human Biology 62 1 1990 Manfred W Wenner Kleine Wirtschaftsgeschichte des Jemen in der Neuzeit in Werner Daum Jemen Umschau Verlag Frankfurt am Main ISBN 3 7016 2251 5Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Geschichte des Judentums im Jemen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Shelomo Dov Goitein Von den Juden Jemens Josef Tobi The Jews of Yemen Studies of their History amp Culture in der Google Buchsuche Martin Gilbert The Routledge atlas of Jewish history S 69 The Jews of Yemen in der Google Buchsuche Bat Zion Eraqi Klorman The Jews of Yemen in the nineteenth century a portrait of a Messianic community in der Google Buchsuche Norman A Stillman Maimonides Epistle to the Jews of Yemen In The Jews of Arab lands a history and source book in der Google Buchsuche Tudor Parfitt The road to redemption the Jews of the Yemen 1900 1950 in der Google Buchsuche Reuben Ahroni Jewish emigration from the Yemen 1951 98 carpet without magic in der Google Buchsuche The Betensky Kraut Family Album Leon s Aden photos 1947 1948Anmerkungen Bearbeiten Gerhard Heck Manfred Wobcke Arabische Halbinsel in der Google Buchsuche Aviva Klein Franke Die Juden im Jemen S 256 Gesellschaft zur Forderung der Wissenschaft des Judentums Germany Monatsschrift fur Geschichte und Wissenschaft des Judenthums Band 3 in der Google Buchsuche Taib A Golat Teiman hebr Tel Aviv 1931 S 20 Shalom Gamliel A gateway to the lives of zhe Yemenite Jews in Yemenite Paths hebr eds Sh Gamliel M Zadok History and Customs of the Jews in the Yemen hebr Tel Aviv 1967 S 18 Jizchak Ben Zwi The origin of the settlement of Jewish Tribes in Arabia In Eretz Israel Book vol 6 1960 S 135 Christian Robin Himyar et Israel In Academie des inscriptions et belles lettres Hrsg Comptes rendus des seances de l annee 2004 148 2 Seite 831 901 Paris 2004 Vgl Iwona Gajda Le royaume de Ḥimyar a l epoque monotheiste L histoire de l Arabie ancienne de la fin du ive siecle de l ere chretienne jusqu a l avenement de l Islam Paris 2009 S 84 Rainer Degen und Walter W Muller eine hebraisch sabaische Bilinguis aus Bait al Aswal aus dem Jemen Fn 6 bei Aviva Klein Franke S 257 H Z Hirschberg The Jewish Kingdom of Himyar Yemen In The Jews of Yemen Studies and Researches eds Y Yeshayahu Y Tobi Jerusalem 1975 S 21 24 Aviva Klein Franke Die Juden im Jemen S 257 Shlomo Dov Goitein The Jews of Yemen between the Palestinian and the Babylonian Exilarch In FN 10 S 53 58 S D Goitein Yemenite Jewery and the India Trade in FN 10 S 33 52 S D Goitein Yemenites in Jerusalem and Egypt in the times of Moses Maimonides and his son Abraham hebr in FN 10 S 120 134 K N Chauduri Trade and Civilisation in the Indian Ocean Cambridge 1985 S D Goitein From Aden to India In Journal of the Economic and Social History ofe the Orient XXIII 1980 S 43 66 Subhi Y Labib Handelsgeschichte Agyptens im Spatmittelalter 1157 1517 Wiesbaden 1965 Robert Bertram Serjeant Handel im Jemen in fruhislamischer Zeit und im Mittelalter S 160 ff Manfred W Wenner Kleine Wirtschaftsgeschichte des Jemen in der Neuzeit S 308 ff Aviva Klein Franke Die Juden im Jemen S 259 Aviva Klein Franke The Jewish Community in Aden in the 19 Century hebr in Pe amim Nr 10 1981 S 36 60 Twilight in the Kingdom Understanding the Saudis in der Google Buchsuche HEJAZ Coastal province in North West Arabia now part of Saudia Arabia The origin of permanent Jewish settlement is obscure but there is evidence of the presence of Jews between the 1st and 4th cents CE In ancient poetry of the region the Jews are depicted chiefly as traders and wine merchants The most important Jewish community was that of Medina The Jewish Kingdoms of Arabia 390 626 CE Decimated by the rise of Islam Aviva Klein Franke Die Juden im Jemen S 262 S Ma atuf Habban Hadramaut Jewery in the last generation hebr M A Thesis 1984 Bar Ilan University Ramat Gan S 7 20 ما هذا الشئ الغريب الذي يضعونه على جباههم Memento des Originals vom 29 November 2014 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www ye1 org Bradford Towne S 87 s Lit Reuben Ahroni The Jews of the British Crown Colony of Aden history culture and ethnic relations S 201 ff Y Ratzaby The Revolt of al Qasim hebr in Zion Nr 20 1965 S 32 46 Y Ratzaby The Exile to Mauza hebr in Sefunoth Nr 5 1961 S 339 395 Aviva Klein Franke Die Juden im Jemen S 258 Dieses Lied ist zum Teil ubersetzt bei Erich Brauer in seinem Werk Ethnologie der jemenitischen Juden Heidelberg 1934 Kulturgeschichtliche Bibliothek S 36 37 a b Jascha Nemtsov Der Zionismus in der Musik Judische Musik und nationale Idee in der Google Buchsuche Bat Zion Eraqi Klorman The Jews of Yemen in the nineteenth century a portrait of a Messianic community in der Google Buchsuche Jerry Rabow 50 Jewish messiahs the untold life stories of 50 Jewish messiahs since Jesus and how they changed the Jewish Christian and Muslim worlds in der Google Buchsuche The Jewish Messiahs From the Galilee to Crown Heights by Harris Lenowitz New York Oxford University Press 1998 page 229 Aviva Klein Franke Die Juden im Jemen S 259 Zadok FN 4 S 82 83 auch bei Qorah FN 4 S 26 27 Aviva Klein Franke The Orphans their flight and their immigration to Palestine A study of rescue operation in Yemenite Path FN 1 S 85 111 John F Oppenheimer Red u a Lexikon des Judentums 2 Auflage Bertelsmann Lexikon Verlag Gutersloh u a 1971 ISBN 3 570 05964 2 Sp 323 Martin Gehlen in Der Tagesspiegel 14 Juli 2009 Tobias Kuhn in der Judischen Allgemeinen Yemen s last remaining Jews A community in decline Im Jemen leben nur noch sechs Juden Die letzten Juden verlassen den Jemen Israelnetz 1 April 2021 abgerufen am 12 April 2021 Anerkennung des Skandals um verschwundene Kinder Judische Allgemeine 23 Februar 2021 Abgerufen am 23 Februar 2021 BR Judischer Schmuck aus dem Jemen 19 Juli 2015 13 00 Uhr 15 min abgerufen am 3 Dezember 2016 Carsten Niebuhr Beschreibung von Arabien aus eigenen Beobachtungen und im Lande selbst gesammelten Nachrichten Kopenhagen 1772 S 209 Carsten Niebuhr The first Scientific Mission to Southern Arabia as a source for the History of the Jews in Yemen In Pe amim Nr 18 1964 S 81 101 Saphir FN 4 S 230 244 Aviva Klein Franke Economic conditions Commerce an Crafts of the Jews of Yemen hebr in Se i Yona ed Sh Seri Tel Aviv 1983 S 47 70 Mishael Maswari Caspi Introduction to the Poll Tax in Yemen An Historical Essay hebr in the book of Sh Gamliel The Jizya Poll Tax Jerusalem 1982 S 15 75 Benny Morris Righteous Victims A History of the Zionist Arab Conflict 1881 2001 Vintage Books New York S 9 Aviva Klein Franke Die Juden im Jemen S 263 Sh Morag The Hebrew Language Tradition of the Jemenite Jews Jerusalem 1963 S 11 16 Felix Klein Franke A Jewish Yemenite Manuscript of al Biruni s Elements of Astrology In Kiryat Sepher Jerusalem vol 47 4 1972 S 720 Y Levi Nahum Hasifat Genuzim Miteman hebr entspricht Revelation of Ancient Yemenite Treasures ed Sh Greidi Holon 1971 S 238 285 D Blumenthal The Philosophic Question and Answer of Hoter b Shelomo Leiden 1981 S 9 24 S Sh Halkin Hrsg Moses Maimonides Epistle to Yemen New York 1952 S 4 106 Aviva Klein Franke Die Juden im Jemen S 267 269 Aviva Klein Franke Die Juden im Jemen S 269 275 nach Abu al Hasan al Schazli von Mokka dem die Erfindung und Verbreitung des Kaffeegenusses zugeschrieben wird Shofar Jehoash Hirshberg Music in the Jewish Community in Palestine 1880 1948 A Social History Moskau 2000 S 28 in russischer Ubersetzung Edith Gerson Kiwi Jewish Music in The New Grove Dictionary of Music and Musicans Bd 9 London 1980 S 637 Geschichte der Juden in Asien Afghanistan Agypten Armenien Aserbaidschan Bahrain Bangladesch Bhutan Brunei China Georgien Indien Indonesien Irak Iran Israel Japan Jemen Jordanien Kambodscha Kasachstan Katar Kirgisistan kurdische Gebiete Kuwait Laos Libanon Malaysia Malediven Mongolei Myanmar Nepal Nordkorea Oman Osttimor Pakistan Philippinen Russland Saudi Arabien Singapur Sri Lanka Sudkorea Syrien Tadschikistan Thailand Turkmenistan Turkei Usbekistan Vereinigte Arabische Emirate Vietnam ZypernGeschichte der Juden in Afrika Europa Nordamerika Ozeanien Sudamerika Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Geschichte des Judentums im Jemen amp oldid 227771657