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Abraham Zvi Idelsohn geboren 11 Juni 1882 1 in Felixberg Gemeinde Jurkalne Bezirk Ventspils Russisches Kaiserreich gestorben 14 August 1938 in Johannesburg war ein judischer Musikforscher und Chasan Abraham Idelsohn mit seiner Frau Tzilla ca 1935 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenIdelsohn wurde als Sohn eines Schochets und Chasans in einem lettischen Fischerdorf geboren und wurde schon fruh in die Gesange der Synagoge und die judischen Volkslieder eingefuhrt Nach einer Ausbildung als Chasan bei Abraham Mordechai Rabinowitz in Libau und einem Musikstudium in Konigsberg London Berlin und Leipzig amtierte er 1903 als Chasan in Regensburg und 1905 in derselben Funktion im sudafrikanischen Johannesburg 1906 wanderte er nach Jerusalem aus wo er sich als Musiklehrer und Chasan speziell dem Studium der orientalischen Musik widmete und 1910 ein Institut fur judische Musik grundete Mit Hilfe eines Stipendiums der Wiener Akademie nahm Idelsohn von 1906 bis 1921 Gesange orientalischer Juden in Jerusalem auf Schallplatten auf und transkribierte sie Diese Transkriptionen fullen funf Bande seines zehnbandigen Hauptwerks Hebraisch orientalischer Melodienschatz Der erste Band erschien 1914 und war der jemenitischen judischen Tradition gewidmet der letzte Band erschien 1932 Wahrend des Ersten Weltkrieges war Idelsohn als Militarkapellmeister der Osmanischen Armee in Gaza stationiert 1919 kehrte er nach Jerusalem zuruck hielt im Sommer 1921 Vortrage in Berlin und Leipzig und ab 1922 in den USA wo er 1924 am Hebrew Union College in Cincinnati die erste Professur fur Judische Musik erhielt Seit 1930 litt er unter gesundheitlichen Schwierigkeiten und war ab 1934 nicht mehr in der Lage zu arbeiten 1937 reiste er zu seiner Familie nach Johannesburg wo er im Jahr darauf starb Die herausragende Leistung von Idelsohn liegt in seiner Entdeckung der orientalischen judischen Gemeinden mit ihrer traditionsreichen musikalischen Kultur sowie in der Erweiterung des Allgemeinwissens uber judische Musik von der aschkenasischen auf die sefardischen und nahostlichen Traditionen Seine uber 1000 Feldaufnahmen sind von unschatzbarem Wert da die Bedingungen der kulturellen Isolation unter denen sie entstanden heute nicht mehr gegeben sind Er war einer der ersten Musikethnologen welche den mundlichen Uberlieferungen fur Forschungszwecke dasselbe Gewicht wie den schriftlichen Uberlieferungen beimassen Neben seinen musikalisch liturgischen Studien erforschte er auch orientalische Sprachen und Poesie sowie die arabischen Maqam Techniken Er unternahm Vergleiche zwischen der althebraischen und der fruhen christlichen Liturgie d h sowohl Gregorianischer Choral als auch byzantinische und jakobitische Gesange Idelsohn war auch als Komponist tatig und hat eine chassidische Melodie zum beruhmten Volkslied Hava Nagila verarbeitet und mit Worten versehen Idelsohn gab auch ein deutsch judisches Liederbuch heraus das fur den Musikunterricht in Deutschland und in der Diaspora konzipiert war Es umfasst 45 deutsche und 100 hebraische Lieder 2019 wurde es zufallig im Musikarchiv der Israelischen Nationalbibliothek in Jerusalem wiederentdeckt und 2022 neu aufgelegt 2 Werke BearbeitenHebraisch Orientalischer Melodienschatz 10 Bande Berlin und Leipzig 1914 1932 Geschichte der judischen Musik hebraisch 2 Bande Jerusalem 1924 1928 Jewish Music Its Historical Development New York 1929 2 Aufl 1944 Manual of Musical Illustrations of Lectures on Jewish Music and Liturgy Cincinnati 1926Literatur BearbeitenIsrael Adler Bathja Bayer Elijahu Schleifer Hrsg The Abraham Zvi Idelsohn Memorial Volume YUVAL Studies of the jewish music research centre V The Magnes Press Jerusalem 1986 ISSN 0084 439X 3 Encyclopaedia Judaica Band 8 Macmillan Keter New York Jerusalem 1971 Sp 1224 1225 Baruch J Cohon Israel J Katz Gila Flam Idelsohn Abraham Zvi In Encyclopaedia Judaica 2 Auflage Band 9 Detroit New York u a 2007 ISBN 978 0 02 865937 4 S 708 709 englisch Grove Dictionary Band 9 S 18 19 Idelsohn Abraham Zebi In Wilibald Gurlitt Hrsg Riemann Musiklexikon 12 vollig neubearbeitete Auflage Personenteil A K Schott Mainz 1959 S 848 849 Textarchiv Internet Archive Idelsohn Abraham Zebi In Carl Dahlhaus Hrsg Riemann Musiklexikon 12 vollig neubearbeitete Auflage Personenteil A K Erganzungsband Schott Mainz 1972 S 565 Regina Randhofer Hebraisch orientalischer Melodienschatz In Dan Diner Hrsg Enzyklopadie judischer Geschichte und Kultur EJGK Band 3 He Lu Metzler Stuttgart Weimar 2012 ISBN 978 3 476 02503 6 S 18 24 Rudiger Schumacher Idelsohn Abraham Zvi In Ludwig Finscher Hrsg Die Musik in Geschichte und Gegenwart Zweite Ausgabe Personenteil Band 9 Himmel Kelz Barenreiter Metzler Kassel u a 2003 ISBN 3 7618 1119 5 Sp 612 613 Online Ausgabe fur Vollzugriff Abonnement erforderlich A Sendrey Bibliography of Jewish Music New York 1951 mit vollstandigem Werkverzeichnis Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Abraham Zvi Idelsohn Sammlung von Bildern 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offiziell registriert worden sei Vgl Israel Adler et al Hrsg The Abraham Zvi Idelsohn Memorial Volume The Magnes Press Jerusalem 1986 S 16 u יז Neues Leben fur das Liederbuch Judische Allgemeine 22 September 2022 Peter Laki Yuval Studies of the Jewish Music Research Centre Volume 5 The Abraham Zvi Idelsohn Memorial Volume by Israel Adler Bathja Bayer Eliyahu Schleifer Review In Ethnomusicology 33 1989 Nr 1 Winter S 151 153 JSTOR 852177 Normdaten Person GND 124698778 lobid OGND AKS LCCN nr88001751 VIAF 49419432 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Idelsohn Abraham ZviALTERNATIVNAMEN Idelsohn Abraham Zevi Idelsohn Abraham ZebiKURZBESCHREIBUNG judischer MusikforscherGEBURTSDATUM 11 Juni 1882GEBURTSORT Felixberg Gemeinde Jurkalne Bezirk Ventspils Russisches KaiserreichSTERBEDATUM 14 August 1938STERBEORT Johannesburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Abraham Zvi Idelsohn amp oldid 235509196