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Dieser Artikel oder nachfolgende Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen beispielsweise Einzelnachweisen ausgestattet Angaben ohne ausreichenden Beleg konnten demnachst entfernt werden Bitte hilf Wikipedia indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfugst Mit dem Begriff soziale Isolation beschreibt man in der Sozialpsychologie Soziologie und der sozialen Arbeit die Lebenssituation von Menschen die wenig soziale Kontakte zu anderen Menschen haben Je nachdem wie weit das durchschnittliche Mass an Kontakten unterschritten wird das innerhalb der demographischen Bezugsgruppe einer Person als ublich gilt kann soziale Isolation einen erheblichen psychischen Krankheitswert besitzen Allerdings ist eine solche Krankheitszuschreibung nicht zwingend Als soziologische Kategorie kann in einem konkreten Fall soziale Isolation durchaus objektiv bestehen ohne dass die betroffene Person dies subjektiv als Mangel empfindet Kind in einer Unterkunft fur AsylbewerberUm diesen Unterschied zwischen dem objektiven Tatbestand sozialer Isolation und der subjektiven Einschatzung durch die Betroffenen auch begrifflich deutlich zu machen wird soziale Isolation haufig dem Empfinden von Einsamkeit gegenubergestellt Als einsam gilt dabei eine Person die Anzahl und Intensitat ihrer sozialen Kontakte als unzureichend empfindet und unter diesem Mangel leidet Dabei ist es ohne weiteres moglich dass eine Person subjektiv an Einsamkeit leidet obwohl sie nach objektiven Massstaben uber eine ausreichende Zahl an sozialen Kontakten verfugt Zur Entstehung sozialer Isolation konnen zahlreiche Faktoren beitragen die zum Teil untereinander in einer Wechselbeziehung stehen und sich wechselseitig verstarken konnen Fast alle dieser Faktoren kreisen um die Frage welchen Einfluss sie auf die Moglichkeit einer Person haben am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen Der Grund fur diesen Ansatz liegt darin dass eine solche Teilnahme die unabdingbare Voraussetzung dafur ist soziale Kontakte herstellen zu konnen Zu unterscheiden ist zwischen exogenen Faktoren im Sinne der Zugehorigkeit zu einer sozialen Risikogruppe und endogenen Faktoren die der Personlichkeitsstruktur des Einzelnen zuzurechnen sind Inhaltsverzeichnis 1 Soziale Risikogruppen 1 1 Senioren 1 2 Studierende 1 3 Alleinerziehende 1 4 Strafverfolgte 1 5 Strafgefangene 1 6 Auslander Migranten 1 7 Chronisch Kranke und Behinderte 1 8 Arbeitslose 1 9 Hochbegabte 2 Endogene Faktoren 2 1 Negatives Selbstbild 2 2 Unangemessene Generalisierung spezifischer sozialer Erlebnisse 2 3 Selektiv negative Wahrnehmung 2 4 Spezifische Attribuierungsmuster 3 Exogene Faktoren 4 Methodische Ansatze 4 1 Allgemeine Problematik 4 2 UCLA Loneliness Scale 5 Forschung 6 Siehe auch 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseSoziale Risikogruppen BearbeitenVereinsamung wird sozial exogen mit verursacht ist insoweit auch ein Arbeitsfeld der Soziologie Als soziale nicht als psychische Folge der Isolation wird hier vor allem die Anomie beschrieben Fur fast alle der hier aufgefuhrten Gruppen gilt dass eine im Verhaltnis zur Gesamtgesellschaft zu konstatierende Isolation subjektiv gemildert werden kann wenn die jeweilige Gruppe zahlenmassig so stark ist dass sie selbst als Teilgesellschaft fungieren kann Innerhalb einer solchen Teilgesellschaft kann dann sogar ein besonders intensiver sozialer Austausch herrschen der fur die Angehorigen der Gruppe durchaus befriedigend ist Dies andert freilich nichts an der weiterhin bestehenden Isolation gegenuber der Gesellschaft als Ganzes Als einzelne soziale Gruppen der Isolierten konnen genannt werden Senioren Bearbeiten Alte Menschen laufen Gefahr durch die altersbedingte Auflosung der sozialen Bedingungen unter denen sie jahrzehntelang gelebt haben den Anschluss an ihr gesellschaftliches Umfeld zu verlieren Zu diesen Auflosungsprozessen zahlen das Ausscheiden aus dem Berufsleben der Verlust des Lebenspartners die nachlassende korperliche Leistungsfahigkeit und die damit einhergehenden Beschrankungen der aktiven Teilnahme am gesellschaftlichen Leben und nicht zuletzt die Erfahrung der allmahlichen Ausdunnung der eigenen Generation Der Umfang der Unterstutzung von anderen Menschen fur die Hauptpflegeperson eines alten Menschen ist abhangig vom sozialen Netzwerk in dem sie beide leben Litwin und Landau unterscheiden bei den uber 75 Jahrigen vier Typen von sozialen Netzwerken Netzwerk mit diffusen Bindungen ca 42 Prozent ahnlich zusammengesetzt wie das Angehorigen Netzwerk s u bestehend aus etwa elf Personen mit uberwiegend lockeren Beziehungen auf Freunde zentriertes Netzwerk ca 28 Prozent mit ca neun Personen fast die Halfte Freunde und eher lockeren Beziehungen Angehorigen Netzwerk ca 22 Prozent bestehend aus durchschnittlich bis zu zehn Personen uberwiegend Verwandten und Kindern gekennzeichnet durch sehr enge Beziehungen familienintensives Netzwerk ca 8 Prozent mit durchschnittlich vier Personen fast ausschliesslich Kindern gekennzeichnet durch weniger enge BeziehungenErgebnisse der Deutschen Alterssurvey DEAS 2017 weisen auf ein steigendes Risiko von sozialer Isolation bei Frauen und Mannern im Altersverlauf hin Fur beide Geschlechter liegt das Risiko fur soziale Isolation im Alter von 40 Jahren bei ca vier Prozent Dahingegen steigt das Risiko bis auf den Wert von rund 22 Prozent im Alter von 90 Jahren Auch Unterschiede zwischen den Geschlechtern sind in diesem Zusammenhang zu beobachten Wahrend Frauen zwischen 40 und 80 Jahren ein geringeres Risiko sozial isoliert zu sein haben als Manner sind sie uber 80 Jahren starker von diesem Risiko betroffen 1 Studierende Bearbeiten Viele Studenten befinden sich vor allem zu Beginn ihres Studiums in einer isolierten Situation Die Aufnahme des Studiums ist oft mit dem Wechsel des Wohnorts verbunden so dass die Verbindungen zum bisherigen Freundes und Bekanntenkreis erschwert werden oder ganz abbrechen Ebenso endet mit dem Auszug aus dem Elternhaus das Gefuhl jederzeit einen sicheren Hafen anlaufen zu konnen in dem man Schutz und Zuwendung erfahrt Schliesslich stellt die neue Rolle als Student hohe Anforderungen an den Einzelnen das eigene Leben zu organisieren und sich im Geflecht zunachst unbekannter Institutionen zu behaupten Alleinerziehende Bearbeiten Alleinerziehende Erwerbstatige sind durch die Doppelbelastung von Erwerbstatigkeit und Erziehungsleistung oft in so hohem Mass beansprucht dass fur eine ausreichende Teilnahme am gesellschaftlichen Leben Zeit und personliche Energie kaum ausreichen Zudem fuhren die mit der Erziehungsaufgabe verbundenen Anforderungen oft dazu dass lediglich eine Teilzeitstelle ausgefullt werden kann Dies wiederum hat zur Folge dass auch das Haushaltseinkommen unter Umstanden zu gering ist um am gesellschaftlichen Leben teilnehmen zu konnen Strafverfolgte Bearbeiten Strafverfolgte unterliegen je nach Ermittlungsmethoden der Gefahr sozial isoliert zu werden Wahrend des Ermittlungsverfahrens kann es fur den Verfolgten einen Verlust des sozialen Umfelds geben welcher von der Verdachtigung einer Straftat herruhrt Auch kann sich der Strafverfolgte selbst sozial isolieren insbesondere dann wenn er unschuldig verfolgt wird und die Unschuldsvermutung sich ins Gegenteil verkehrt Wenn das Verhaltnismassigkeitsprinzip bei der Strafverfolgung nicht beachtet wird kann dies fur den Verfolgten enorme psychosoziale und gesellschaftliche Schaden bedeuten Strafgefangene Bearbeiten Strafgefangene sind von der Teilhabe am gesellschaftlichen Leben rigoros ausgeschlossen Die Extremsituation des mit staatlicher Gewalt durchgesetzten Einschlusses kann jedoch zur Entwicklung eines Mikrokosmos innerhalb der Haftanstalt fuhren in dem sich eigene Regeln bilden Soziale Isolation ist unter diesen Bedingungen einerseits vorstellbar als die Unfahigkeit oder der fehlende Willen des Einzelnen sich in die geltenden Normen dieses Mikrokosmos einzufugen andererseits aber auch als Problem bei der Wiedereingliederung in die Gesellschaft nach Verbussung der Haft Vgl auch Totale Institution Isolationshaft Auslander Migranten Bearbeiten Menschen aus fremden Landern sind haufig unter Bedingungen aufgewachsen die sich radikal von denen unterscheiden die in der aufnehmenden Gesellschaft als normal gelten Religiose Pragung soziale Rollenbilder zum Beispiel zwischen Mann und Frau Alten und Jungen usw der Stellenwert sozialer Beziehungen oder der Familie konnen so stark voneinander abweichen dass eine Integration der Zuwanderer in die aufnehmende Gesellschaft scheitert Ausserdem mussen sich Migranten haufig gegen oft erhebliche Ressentiments der Bevolkerung behaupten so dass die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben regelrecht erkampft werden muss sofern sie uberhaupt gelingt Ein weiteres Problem ist ein mangelndes sprachliches Verstandnis das eine Integration erst moglich macht Fluchtlinge die nicht die Sprache des jeweiligen Landes beherrschen ziehen sich aufgrund der bestehenden Sprachbarriere in die Einsamkeit zuruck Obwohl sie gerne soziale Kontakte hatten konnen sie nicht anknupfen weil keine Kommunikation moglich ist Diese Art der Isolation kann zu Kriminalitat und psychischen Erkrankungen wie Neurosen und Psychosen fuhren Chronisch Kranke und Behinderte Bearbeiten Kranke und behinderte Menschen werden von ihrer Umgebung oft als in ihrer Leistungsfahigkeit eingeschrankt gesehen und erfullen somit nicht die Erwartungen einer leistungsorientierten Gesellschaft Zudem konnen Krankheit und Behinderung Einschrankungen der Mobilitat und der Sinneswahrnehmung verursachen was die Teilnahme am gesellschaftlichen Leben erschwert Beispiele Hautkrankheiten konnen dazu fuhren dass man von anderen Menschen gemieden wird wegen einer Horbehinderung kann man nicht an Gesprachen teilnehmen bei Autismus fehlt der Wunsch bzw die Fahigkeit mit anderen Leuten in Kontakt zu treten bzw mit Hilfe anderer geknupfte Kontakte selbstandig aufrechtzuerhalten bei Personen mit Schizophrenie oder einer dem sogenannten schizophrenen Formenkreis zuzuordnenden Krankheit kann der Weg zu Sozialkontakten und deren Aufrechterhaltung ebenfalls schwer begehbar sein und Soziale Phobien fuhren schon aufgrund ihrer Natur regelhaft in die soziale Isolation Arbeitslose Bearbeiten Arbeitslose stellen in westlichen Industriegesellschaften zwar seit langem keine Randgruppe mehr dar Auf Grund des herrschenden Wertesystems gelten sie jedoch nach wie vor als Menschen die der gesellschaftlichen Erwartung eines auf Erwerbstatigkeit ausgerichteten Lebens zumindest vorubergehend nicht entsprechen und daher als Aussenstehende wahrgenommen werden Sehr haufig haben auch die Betroffenen selbst dieses Wertesystem so sehr verinnerlicht dass sie sich als Versager empfinden und aus Scham dem offentlichen Leben fernbleiben Diese Tendenz wird durch die mit der Arbeitslosigkeit einhergehende Verschlechterung der materiellen Lage noch verstarkt Die Rollenzuschreibung als Aussenstehende ist im Ubrigen insofern objektiv begrundet als mit dem Verlust des Arbeitsplatzes zugleich auch der schlagartige Verlust der haufig intensiven sozialen Kontakte mit den Kollegen am Arbeitsplatz verbunden ist Hochbegabte Bearbeiten Hochbegabte Menschen vor allem Schuler erfahren dass ihre Fahigkeiten obwohl neutral bewertet uberaus positiv vom schulischen und freundschaftlichen Umfeld als negativ wahrgenommen oder bewertet werden Dies kann bis zur Ablehnung der Person fuhren mit entsprechend starker Isolation innerhalb des sozialen Umfeldes vgl auch Nerd Daruber hinaus empfinden Hochbegabte den Kontakt mit Personen die nicht auf einem annahernd hohen Niveau agieren denken kommunizieren handeln oftmals als ermudend oder unbefriedigend und wahlen teilweise freiwillig eine mehr oder weniger starke Isolation Endogene Faktoren BearbeitenDen endogenen Faktoren gemeinsam ist die Tatsache dass sie sich bei fortdauernder Isolation zunehmend verfestigen da die Fahigkeit zur Relativierung und zur angemessenen Einschatzung der eigenen Erlebnisse und des ausseren Geschehens gerade wegen des Mangels an sozialen Erfahrungen fehlt Hierdurch entsteht die Gefahr dass sich die isolierte Person durch ihre verzerrte Wahrnehmung in eine Lage manovriert in der der Ausbruch aus der Isolation aus eigener Kraft faktisch unmoglich wird Der Isolierte entwickelt ein in sich geschlossenes hermetisches Selbstbild das von der sozialen Realitat abgekoppelt ist und zu Handlungs und Verhaltensweisen fuhren kann die sich gegenuber sozialen Ruckmeldungen gewissermassen verselbstandigen Der normale soziale Regelkreis bei dem das eigene Handeln an den Reaktionen der Umwelt gemessen und erforderlichenfalls korrigiert oder angepasst wird ist bei schweren Fallen sozialer Isolation durchbrochen Dies betrifft auch Personlichkeitsstrukturen die als Gegensatz dessen erscheinen was ublicherweise als soziale Kompetenz oder Selbstsicherheit bezeichnet wird Selbstsichere Personen zeichnen sich dadurch aus dass sie einen bestimmten Anspruch entwickeln in Bezug auf ihre sozialen Bedurfnisse dass sie imstande sind diese Anspruche offen zu formulieren und uber die Fahigkeit verfugen geeignete Mittel zur Durchsetzung ihrer Anspruche einzusetzen Negatives Selbstbild Bearbeiten Mangelndes Selbstwertgefuhl lasst Menschen daran zweifeln dass andere sie als wertvoll angenehm oder in anderer Weise positiv wahrnehmen konnten Unter geistiger Vorwegnahme drohender Zuruckweisungen unternehmen solche Personen daher gar nicht erst den Versuch ihre negativen Einschatzungen durch praktische Erfahrungen zu uberprufen Selbsterfullende Prophezeiung Unangemessene Generalisierung spezifischer sozialer Erlebnisse Bearbeiten Der Mangel an sozialen Erfahrungen fuhrt dazu dass isoliert lebende Personen einzelne zufallig eintretende negative Ereignisse in ihrer Allgemeingultigkeit uberbewerten Ausserdem besteht die Tendenz die besonderen Umstande einer tatsachlich bestehenden Isolationssituation auszublenden und durch die Auffassung zu ersetzen man passe generell nicht in soziale Zusammenhange hinein Selektiv negative Wahrnehmung Bearbeiten Isoliert lebende Personen entwickeln Wahrnehmungsmuster bei denen in zunehmendem Masse negative Erfahrungen verarbeitet werden wahrend positive Ereignisse systematisch ausgeblendet werden Das subjektive Erleben der eigenen Rolle im sozialen Umfeld ist daher das einer Reihung von Misserfolgen und Zuruckweisungen Angst vor Versagen und die generelle Erwartung von Unheil fuhren zum verstarkten Ruckzug aus dem sozialen Raum Spezifische Attribuierungsmuster Bearbeiten Isoliert lebende Personen tendieren dazu Pseudo Erklarungen fur ihre Isolation zu entwickeln deren gemeinsames Muster darin besteht dass die unbefriedigenden und als schmerzhaft empfundenen sozialen Erfahrungen stets negativen Eigenschaften der eigenen Personlichkeit zugeschrieben werden internale Attribution beispielsweise mangelnder Attraktivitat oder Liebenswurdigkeit Die sich von der Gesellschaft zuruckgestossen und abgelehnt fuhlende Person liefert somit ebendieser Gesellschaft geradezu die Argumente dafur warum es richtig ist Zuruckstossung und Ablehnung zu signalisieren Die Vorstellung dass die Grunde fur das Misslingen sozialer Interaktion auch im Gegenuber oder in den Situationsumstanden liegen konnten externale Attribution ist einer chronisch isolierten Person oft nicht mehr vermittelbar Exogene Faktoren BearbeitenNeben den angefuhrten endogenen Faktoren und sozialen Risikogruppen spielen in Bezug auf den einzelnen Menschen auch exogene Faktoren eine grosse Rolle Dazu gehoren neben der Arbeitslosigkeit alle Formen gesellschaftlicher Ausgrenzung Beim Mobbing wenden Tater indirekte ausschliessende Methoden wie das Isolieren des Opfers an Es wird geschatzt dass in Deutschland etwa 2 7 der Erwerbstatigen davon betroffen sind 2 Beim Mobbing in der Schule sollte sich das Lehrpersonal nicht ausschliesslich auf die Tater konzentrieren sondern auch mit den Opfern arbeiten 3 Methodische Ansatze BearbeitenWichard Puls entwickelte in seiner Studie ein komplexes Modell von Einflussfaktoren und ihren Beziehungen untereinander die auf die Entwicklung sozialer Isolation hinwirken und deren zentrale Komponente der Mangel an sozialer Kompetenz ist Dieser Mangel wird gefordert durch Personlichkeitsmerkmale Neigung zu neurotischem und psychotischem Verhalten Introversion Storungen im kindlichen Entwicklungsprozess siehe Bindungstheorie demographische Faktoren geringes Einkommen schlechte Schulbildung ablehnendes Verhalten der Interaktionspartner in Zweier und Kleingruppen gesellschaftliches Konkurrenzdenken ArbeitslosigkeitDer Mangel an sozialer Kompetenz ist seinerseits die Ursache fur negative soziale Erfahrungen ablehnendes Verhalten der Interaktionspartner in Zweier und Kleingruppen verstarkende Ruckkopplung auf eine der Ursachen mangelnder sozialer Kompetenz Erfolglosigkeit in Zweierbeziehungen geringes Ansehen innerhalb von KleingruppenZusammen mit einigen weiteren Faktoren ist hiermit bereits der Tatbestand sozialer Isolation erfullt Wird dieser Tatbestand zudem auch subjektiv als Einsamkeit erlebt so wirken sich die Einsamkeitsgefuhle als zusatzlicher verstarkender Faktor auf das ablehnende Verhalten der Interaktionspartner aus In schweren Fallen sind Einsamkeitsgefuhle Ausloser fur weitere Komplikationen wie die Entwicklung einer Depression oder einer Sucht vor allem Alkoholismus die dann ihrerseits erneut negativ auf den zentralen Faktor mangelnder sozialer Kompetenz zuruckwirken Durch diese mehrfachen Ruckkopplungen im Verursachungsprozess sozialer Isolation entwickelt sich eine Art Isolationsspirale aus der die Betroffenen in der Regel aus eigener Kraft nicht mehr entkommen konnen Allgemeine Problematik Bearbeiten Wahrend die angefuhrten exogenen Faktoren meist durch einfache Faktenerhebung bezuglich der ausseren Lebenssituation ermittelt werden konnen gestaltet sich die Uberprufung der endogenen Faktoren bedeutend schwieriger Zum einen liegt es auf der Hand dass mentale Konstrukte wie das Selbstbild das ein Mensch von sich konstruiert schwieriger zu erfragen sind als offen zutage liegende Fakten Zum anderen beruhren Fragen die auf Isolation und Einsamkeit zielen den hochsensiblen Bereich menschlicher Wertschatzung so dass sowohl allgemein mit geringer Antwortbereitschaft gerechnet werden muss als auch mit einer schwer interpretierbaren Mischung aus schongefarbten Antworten im Sinne sozialer Erwunschtheit einerseits und zugleich unrealistisch negativen Einschatzungen andererseits Zudem zeigen die obigen Ausfuhrungen dass sich die Selbsteinschatzung in Bezug auf soziale Isolation vollkommen von den ausserlich feststellbaren objektivierbaren Faktoren losen kann Aus diesem Grund bietet beispielsweise der Versuch den Grad der Isolation einer Person durch zusatzliche Befragung von Dritten zu ermitteln meist nur begrenzte Erkenntnismoglichkeiten UCLA Loneliness Scale Bearbeiten Das gebrauchlichste empirische Instrument zur Ermittlung der subjektiv empfundenen sozialen Isolation ist der unter dem Namen UCLA Loneliness Scale bekannte Fragebogen Er enthalt 20 Aussagen zu denen die Versuchsperson jeweils durch Auswahl einer Antwort auf einer vierstufigen Skala nie selten manchmal oft Stellung nimmt Beispiele solcher Aussagen sind etwa Ich fuhle mich ubergangen Keiner kennt mich wirklich gut oder Es gibt Leute an die ich mich jederzeit wenden kann 4 Forschung BearbeitenNeurologische Veranderungen die mit objektiver sozialer Isolation oder subjektiver Einsamkeit einhergehen sind Gegenstand wissenschaftlicher Untersuchungen insbesondere der Neurologie 5 6 Unter anderem wird untersucht wie sich akute soziale Isolation auswirkt 7 und ob sich in bestimmten Gehirnregionen besonders deutliche Veranderungen beobachten lassen 8 So zeigten Magnetresonanzuntersuchungen an Freiwilligen charakteristische Entzugserscheinungen infolge einer zehnstundigen Isolierung auf 9 7 Siehe auch BearbeitenAnachoret im Altgriechischen ein Mensch der sich aus personlichen Grunden aus der Gemeinschaft zuruckzog Deprivation der Mangel Verlust oder Entzug von etwas Vertrautem Erwunschten Hikikomori japanische Bezeichnung fur den volligen Ruckzug in die eigene Behausung Kodokushi das zunachst unbemerkte Versterben von zumeist vereinsamten Personen NEET Bezeichnung fur Personen ohne Beruf Aus und Weiterbildung Raumliche Distanzierung in der Infektionskontrolle Soziale Phobie Soziale Randgruppe Single Lebensform Literatur BearbeitenGerhard W Lauth Peter Viebahn Hrsg Soziale Isolierung Ursachen und Interventionsmoglichkeiten Psychologie Verlags Union Munchen Weinheim 1987 ISBN 3 621 27034 5 H Litwin R Landau Social Network Type and Social Support Among the Old Old In Journal of Aging Studies 14 Jg 2000 S 213 228 Wichard Puls Soziale Isolation und Einsamkeit Ansatze zu einer empirisch nomologischen Theorie Deutscher Universitatsverlag Wiesbaden 1989 D Russell L A Peplau C E Cutrona The revised UCLA Loneliness Scale Concurrent and discriminant validity evidence In Journal of Personality and Social Psychology 39 Jg 1980 S 472 480 Weblinks BearbeitenNetzwerk sensible Seniorenarbeit Forderung sozialer Netze alterer Menschen Gemeinschaft und Vereinsamung in Einrichtungen der stationaren Altenhilfe Soziale Isolation verandert Hirnbotenstoff PDF Datei 123 kB Einzelnachweise Bearbeiten Oliver Huxhold Heribert Engstler Soziale Isolation und Einsamkeit bei Frauen und Mannern im Verlauf der zweiten Lebenshalfte In Claudia Vogel Markus Wettstein Clemens Tesch Romer Hrsg Frauen und Manner in der zweiten Lebenshalfte Alterwerden im sozialen Wandel Band 1 Springer VS Wiesbaden 2019 ISBN 978 3 658 25079 9 S 71 91 Barbel Meschkutat Martina Stackelbeck Georg Langenhoff Der Mobbing Report Reprasentativstudie fur die Bundesrepublik Deutschland PDF 614 kB Wirtschaftsverlag NW Dortmund 2002 ISBN 3 89701 822 5 S 23 24 Christoph Burger Dagmar Strohmeier Nina Sprober Sheri Bauman Ken Rigby How teachers respond to school bullying An examination of self reported intervention strategy use moderator effects and concurrent use of multiple strategies In Teaching and Teacher Education Band 51 1 Oktober 2015 S 191 202 doi 10 1016 j tate 2015 07 004 sciencedirect com abgerufen am 3 August 2016 D Russell L A Peplau C E Cutrona The revised UCLA Loneliness Scale Concurrent and discriminant validity evidence In Journal of Personality and Social Psychology 39 Jg 1980 S 472 480 S Cacioppo J P Capitanio J T Cacioppo Toward a neurology of loneliness In Psychological Bulletin Band 140 Nr 6 November 2014 S 1464 1504 doi 10 1037 a0037618 PMID 25222636 PMC 5130107 freier Volltext J T Cacioppo S Cacioppo J P Capitanio S W Cole The neuroendocrinology of social isolation In Annual Review of Psychology Band 66 Januar 2015 S 733 767 doi 10 1146 annurev psych 010814 015240 PMID 25148851 PMC 5130104 freier Volltext a b L Tomova K L Wang T Thompson G A Matthews A Takahashi K M Tye R Saxe Acute social isolation evokes midbrain craving responses similar to hunger In Nature Neuroscience Band 23 Nr 12 Dezember 2020 S 1597 1605 doi 10 1038 s41593 020 00742 z PMID 33230328 N M L Wong R Shao J Wu J Tao L Chen T M C Lee Cerebellar neural markers of susceptibility to social isolation and positive affective processing In Brain Structure amp Function Band 224 Nr 9 Dezember 2019 S 3339 3351 doi 10 1007 s00429 019 01965 y PMID 31701265 PMC 6875157 freier Volltext Jan Osterkamp Soziale Isolation Suchtig nach anderen In spektrum de 24 November 2020 abgerufen am 28 November 2020 Normdaten Sachbegriff GND 4162511 0 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Soziale Isolation amp oldid 233388766