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Dhimma arabisch ذمة dhimma DMG ḏimma Schutz vertrag Obhut Garantie Zahlungsverpflichtung ist eine Institution des islamischen Rechts die den juristischen Status nichtmuslimischer Schutzbefohlener ahl adh dhimma dhimmi أهل الذمة ذمي ahl aḏ ḏimma ḏimmi unter islamischer Herrschaft festlegt Die Definition der Dhimma und der juristische Umgang mit Schutzbefohlenen sind im islamischen Kriegs und Fremdenrecht im zweiten muslimischen Jahrhundert 8 Jahrhundert n Chr entstanden und in dem daraus entwickelten Zweig der Rechtsliteratur Ahkam ahl adh dhimma أحكام أهل الذمة aḥkam ahl aḏ ḏimma Rechtsbestimmungen fur Schutzbefohlene erortert Ein solches Schutzbundnis war ursprunglich nur Juden Christen und Sabaern vorbehalten Im Laufe der islamischen Expansion hat man indes das Angebot der Dhimma auch auf andere Religionsgemeinschaften wie beispielsweise die Zoroastrier oder die Hindus ausgeweitet so dass letzten Endes alle Nichtmuslime schlechthin dazu befahigt waren einen Dhimma Vertrag mit den muslimischen Eroberern zu schliessen 1 Mit diesem Vertrag ging die Zahlung der Dschizya einher Die Behandlung nichtmuslimischer Untertanen unter islamischer Herrschaft variierte abhangig von Ort Zeit und Herrscher 2 siehe unten Rechtsstellung von Dhimmis in der Scharia Seit der Entstehung der Nationalstaaten in der islamischen Welt mit jeweils unterschiedlichem Geltungsbereich der Scharia in ihren Legislativen ist die Rechtsstellung des Dhimmi in der Gegenwart entweder aufgegeben oder modifiziert worden Der Begriff der Dhimma kommt in einer Auseinandersetzung Mohammeds mit den Polytheisten von Mekka in den Versen 8 und 10 der 9 Sure in der Bedeutung von Bindung und Verpflichtung vor 3 In einigen Sendschreiben Mohammeds an die arabischen Stamme und christlichen Gemeinschaften wird die Dhimma Gottes und seines Gesandten ذمة الله ورسوله ḏimmatu Llahi wa rasulihi bei der Bekehrung zum Islam zugesichert 4 Die Ahdnama von Milodraz gilt als Beispiel eines Schutzbefehls vom osmanischen Sultan Mehmed II fur die Franziskaner Monche im bosnischen Kloster FojnicaInhaltsverzeichnis 1 Definition von Dhimmi 2 Abgrenzung der Muslime von den Dhimmis 3 Rechtsstellung von Dhimmis in der Scharia 3 1 Der Erlass des Abbasidenkalifen al Mutawakkil gegen die Dhimmis 3 2 Regelungen des Status von Dhimmis in der Rechtsliteratur 3 3 Praktische Abschaffung 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseDefinition von Dhimmi BearbeitenAls Dhimmi ذم ي ḏimmi bezeichnet man in der islamischen Rechtstradition Monotheisten die mit eingeschranktem Rechtsstatus geduldet und staatlicherseits geschutzt wurden Alle Menschen die weder Muslime noch Dhimmis waren wurden als Harbi dem Kriege zugehorig bezeichnet als Volker mit denen sich das Haus des Islam im Krieg befand Im Koran werden folgende nichtmuslimische Religionsgemeinschaften genannt Juden al yahud bzw banu Israʾil die Kinder Israels Christen an naṣara die Zoroastrier al maǧus Sabier aṣ ṣabiʾa die Mandaer und Polytheisten al musrikun Diejenigen die heilige Bucher bereits in der vorislamischen Zeit besessen haben d h die Tora at tawrat die Psalmen az zabur und das Evangelium al inǧil stets im Singular sind die ahl al kitab die Schriftbesitzer 5 Die Kinder Israels finden sowohl im Zusammenhang mit der biblischen Geschichte des Judentums als auch in Bezug auf die Juden in der Umgebung Mohammeds Erwahnung 6 wahrend der Begriff al yahud im Koran nur fur die Juden von Medina und Umgebung zu denen Mohammed Kontakte hatte verwendet wird In der islamischen Rechtswissenschaft wird bei der Darstellung des Umgangs mit Schutzbefohlenen nur die Bezeichnung al yahud gebraucht 7 Der Koran nennt auch weitere Schriften die Schriftrollen des Abraham und Moses ṣuḥuf Ibrahim wa Musa bzw die ersten Schriftrollen aṣ ṣuḥufu ʾl ula deren Definition aus dem Koran nicht hervorgeht Uber diese Schriften hatte Mohammed offenbar nur vage Vorstellungen denn konkrete Angaben daruber liefert weder der Koran noch die Koranexegese Die genannten Religionsgemeinschaften mit denen er wohl schon vor seinem Wirken als Prophet in Beruhrung kam werden nach seiner Berufung zum Propheten im Allgemeinen als Unglaubige gilt auch fur Christen und Juden und nach ihrer Unterwerfung in der Jurisprudenz als unter islamischem Schutz stehende Gemeinschaften ahl adh dhimma أهل الذمة ahlu ʾḏ ḏimma bezeichnet Der Jurist und Theologe Ibn Qaiyim al Dschauziya 1350 zahlt funf nichtislamische Gemeinschaften auf die Juden die Christen die Zoroastrier die Sabier und die Polytheisten Dementsprechend lasst man Ibn ʿAbbas sagen Es gibt sechs Religionen eine d i der Islam ist fur den Barmherzigen Gott bestimmt die funf anderen fur den Teufel Sure 2 Vers 42 Und verdunkelt nicht die Wahrheit mit Lug und Trug wird schon bei den fruhesten Koranexegeten wie Yaḥya ibn Salam 815 8 unter Berufung auf Qatada ibn Diʿama wie folgt ausgelegt Vermischt nicht den Islam mit dem Judentum und Christentum Bei dem spateren Exegeten al Qurtubi 1275 wird die Tendenz dem Islam vor anderen Religionen die absolute Prioritat einzuraumen noch deutlicher Verwechselt Judentum und Christentum nicht mit dem Islam denn ihr wisst dass die Religion Gottes an deren Statt nichts anderes akzeptabel und durch nichts ersetzbar ist der Islam ist Judentum und Christentum hingegen sind Ketzerei Bidʿa sie sind nicht von Gott 9 Abgrenzung der Muslime von den Dhimmis BearbeitenDie absolute Prioritat des Islams gegenuber Judentum und Christentum die u a in der Auslegung von Sure 2 Vers 42 begrundet wird brachte auch die Abgrenzung der Muslime von den anderen Religionsgemeinschaften unter islamischer Herrschaft sowohl im sozialen Bereich als auch bei der Ausubung religioser Brauche und Sitten mit sich 10 In der Rechtslehre missbilligten angesehene Gelehrte wie Ibn Qaiyim al Dschauziya und der Qairawaner Vertreter der Malikiten Ibn Abi Zaid al Qairawani 996 11 die Beschneidung von Jungen am siebten Tag nach der Geburt mit der Begrundung dies sei der Brauch der Juden Man berief sich auf die Gefahrten Mohammeds die den Uberlieferungen nach missbilligt haben sollen den Freitag als arbeitsfreien Tag zu feiern da dies an den Brauch der Juden Sonnabend und der Christen Sonntag erinnere Genauso wenig sollen Muslime ihre Hande auf Graber legen und sie kussen da dies eine judische Sitte ist 12 Umstritten war die Frage der Begrussungsformalitaten zwischen Muslimen und Dhimmis Nach einer angeblichen dem Propheten zugeschriebenen Anweisung muss ein Muslim die rituelle Waschung wiederholen wenn er vor der Verrichtung des Gebets das nur in der rituellen Reinheit erfolgen kann einem Dhimmi die Hand gereicht hat Mohammed soll sogar verboten haben Dhimmis mit Handschlag zu begrussen denn sie sind Unglaubige kuffar 13 Der ḥanafitische Gelehrte al Ǧaṣṣaṣ ar Razi 981 14 hielt es fur verwerflich kuriha den Unglaubigen kafir als erster mit dem Friedensgruss d i as salam ʿalaikum zu begrussen denn dies ist der Gruss der Paradiesbewohner d i der Muslime zu denen ein Unglaubiger nicht gehort Anderen als authentisch eingestuften Traditionen zufolge soll Mohammed seine Gefahrten ermahnt haben die Juden nicht zuerst zu grussen 15 Diese Uberlieferung ist in einem der so genannten al Kutub as sitta bei Ibn Maǧa in dem diesen Fragen gewidmeten Kapitel Die Erwiderung des Friedensgrusses an die Dhimmis 16 bei dem spater wirkenden Abu Yaʿla al Mauṣili 919 17 und in spateren Kommentaren der Ḥadith Literatur 18 erhalten Soll ein Muslim einen Dhimmi versehentlich als erster gegrusst haben so hatte er das Recht den Gruss zuruckzufordern 19 Die Uberlegenheit des Islam gegenuber anderen Religionsgemeinschaften betont man auch in Kleidungsvorschriften Denn die Krone meiner Gemeinde ist der Turban lasst man den Propheten sprechen Der Turban ist ein Zeichen der Ehre der Araber Daher hat man in den Rechtsvorschriften den Dhimmis untersagt Turbane zu tragen denn Dhimmis haben keine Ehre Turbane tragende Dhimmis mussten ihre Kopfbedeckung mit einem Stuck Stoff kennzeichnen um sich von Muslimen zu unterscheiden 20 Rechtsstellung von Dhimmis in der Scharia BearbeitenDhimmis konnten nach islamischer Auffassung ihren privatrechtlichen Bestimmungen nachgehen im Bereich des offentlichen Rechts und der Ausubung religioser Brauche waren sie allerdings schariarechtlichen Schranken unterworfen 21 Dazu zahlten bestimmte Kleidervorschriften das Verbot religiose Zeremonien lautstark in der Offentlichkeit zu begehen oder neue Gotteshauser zu errichten sowie weitere rechtliche Einschrankungen 22 Das islamische Volkerrecht sah vor dass dem Kampf gegen die nichtmuslimischen Feinde die Aufforderung an diese den Islam anzunehmen oder im Falle von Schriftbesitzern im Gegenzug zur Zahlung der Dschizya in ihrer Religion zu verbleiben vorausging 23 Eine Grundlage hierfur bildete Sure 17 Vers 15 wo es heisst Und wir hatten nie uber ein Volk eine Strafe verhangt ohne vorher einen Gesandten zu ihm geschickt zu haben Ubersetzung nach Rudi Paret Diese Aufforderung vor der Kampfhandlung war zudem Sunna des Propheten als auch seiner unmittelbaren Nachfolger 23 Zusatzlich zur Dschizya konnte von dem Dhimmi unter Umstanden eine weitere Sondersteuer bzw Grundsteuer die so genannte Ḫaraǧ Charadsch verlangt werden 24 Zeitgenossische Papyrus Dokumente aus Agypten der Umayyadenherrschaft bestatigen dass der Ubertritt agyptischer Christen zum Islam keineswegs mit finanziellen steuerrechtlichen Erleichterungen verbunden war Sie sind vielmehr ermahnt worden die den Nichtmuslimen auferlegte Dschizya weiterhin zu entrichten 25 Umstritten war die Behandlung arabischer Christen der Banu Taghlib im Norden der Arabischen Halbinsel spatestens im Rechtswerk von asch Schafii as Safiʿi wird die Tendenz deutlich diese Religionsgemeinschaften nicht als Buchbesitzer und somit nicht als dhimmis zu behandeln dort beruft man sich auf eine angeblich schon vom zweiten Kalifen ʿUmar ibn al Chattab ʿUmar b al Ḫaṭṭab erlassene Rechtsnorm in der es u a heisst die arabischen Christen gehoren nicht zu den Schriftbesitzern ich werde von ihnen so lange nicht ablassen bis sie den Islam annehmen ḥatta yuslimu oder ich schlage ihnen die Kopfe ab Die Rechtslehre fand hierfur eine Zwischenlosung Mit Hinweis auf Sure 9 Vers 29 verhangte man auch uber die arabischen Christen die dschizya ǧizya nur nannte man sie sadaqa ṣadaqa ohne ihnen den Status von dhimmis verliehen zu haben 26 Zwar ist die Rechtsstellung der Dhimmis im islamischen Gesetz festgelegt 27 doch variierte die Praxis ihrer Behandlung unter islamischer Herrschaft abhangig von Ort Zeit und Herrscher uber die Geschichte hinweg 28 Die tatsachliche Stellung der Nichtmuslime hing von mehreren Faktoren ab a den Verhaltnissen im Innern des jeweiligen islamischen Herrschaftsbereichs b dessen Beziehungen zu den jeweils dominierenden nichtmuslimischen Machten und c der Nutzlichkeit der Nichtmuslime oder Teilen ihrer Elite fur den Herrscher bzw die jeweilige muslimische Gesellschaft Gudrun Kramer 2 Diese von unterschiedlichen Faktoren abhangigen Abweichungen in der Behandlung von Nichtmuslimen innerhalb des islamischen Machtbereichs lassen sich anhand zahlreicher Beispiele aus der Geschichte der islamischen Welt verdeutlichen 29 Prinzipiell anderte sich die Haltung zu den nichtmuslimischen Untertanen in Entsprechung zu den jeweiligen demographischen Verhaltnissen Wahrend die Muslime im Verlauf der islamischen Expansion und in den ersten Jahrzehnten bis Jahrhunderten danach in den eroberten Gebieten eine herrschende Minderheit darstellten und unter anderem aufgrund fehlender administrativer Kenntnisse auf die Unterstutzung der Bewohner angewiesen waren 30 verscharfte sich im Zuge der zunehmenden Islamisierung dieser Gebiete die Haltung insbesondere innerhalb der Gelehrsamkeit gegenuber den Dhimmis 31 Im Jahre 756 unter der Herrschaft des Abbasidenkalifen Al Manṣur berichtet der byzantinische Chronist Theophanes uber die Erhohung der Besteuerung von Christen einschliesslich von Monchen Die Schatzkammern der Kirchen sind versiegelt und beschlagnahmt worden 32 Zur gleichen Zeit sind Christen aus allen Staatsamtern entfernt worden Die Religionsfreiheit ist gemass Theophanes eingeschrankt worden Kreuze durften nicht gezeigt werden nachtliche Vigilien hat man per Dekret untersagt 33 Christen und Juden sind ab 771 an ihren Handen markiert worden 34 Als Folge der Besteuerung Enteignung und der Entweihung der Grabeskirche mit dem Golgota fluchtete die christliche Bevolkerung in den Jahren nach 812 von Palastina und Syrien nach Zypern Die Zerstorung von Klostern in der Wustenregion war ein weiterer Schritt zur Islamisierung der Provinz Syrien Palastina ǧund Filasṭin und Jordanien ǧund Urdunn 35 In der judischen Siedlung im Suden von Hebron ist die Synagoge in eine Moschee umgewandelt worden 36 Das islamische Recht war seit seinen Anfangen stets bestrebt die Stellung von Gotteshausern nichtmuslimischer Religionsgemeinschaften auf islamischem Gebiet zu regeln Der beruhmte islamische Theologe und Rechtswissenschaftler Taqi ad Din Aḥmad ibn Taimiyya 26 September 1328 widmete dieser Frage eine eigene Abhandlung unter dem Titel Masʾalat fi ʾl kanaʾis Rechtsfrage betreffs Kirchen 37 und ordnete die Zerstorung von Kirchen und Synagogen in Gebieten an die wahrend der islamischen Eroberung durch Gewalt ʿanwa eingenommen worden sind Die Errichtung neuer Gotteshauser wozu auch die Renovierung derselben zahlt sei zu untersagen Wenn sie die Dhimmis behaupten die Muslime haben durch die Schliessung der Kirchen ihnen Unrecht zugefugt dann ist es eine Luge und widerspricht den Rechtsgelehrten Denn die Gelehrten der vier Rechtsschulen und andere Wurdentrager ferner die Prophetengefahrten und ihre Nachfolger sind sich einig daruber dass der Herrscher bei der Zerstorung aller Kirchen auf den durch Gewalt eroberten Gebieten wie Agypten der Iraq Syrien und andere seiner eigenstandigen Rechtsfindung und denjenigen folgend die diese Rechtsansicht vertreten kein Unrecht begangen hat Vielmehr ist ihm hierbei Gehorsam zu leisten Ibn Taimiya Masʾalat fi ʾl kanaʾis S 101 102 Die Problematik der Rechtmassigkeit von Gotteshausern nichtmuslimischer Gemeinschaften in den islamischen Landern veranschaulicht die Darstellung durch den Azhar Gelehrten ad Damanhuri 1690 1778 38 datiert auf das Jahr 1739 mit dem Titel Die Darstellung des prachtigen Beweises uber die Zerstorung der Gotteshauser von Fustat miṣr und Kairo Iqamat al ḥuǧǧa al bahira ʿala hadm kanaʾis Miṣr wal Qahira 39 Mit zahlreichen Hinweisen auf die Lehre der Rechtsschulen einschliesslich der umstrittenen Frage ob Agypten oder Teile davon durch Gewalt oder durch Friedensvertrag ṣulḥ erobert worden seien spricht er den Kirchen jedwede Existenzberechtigung auf agyptischen Boden ab Nach der Darstellung der malikitischen Rechtslehre stellt er fest Aus den obigen Ausfuhren geht hervor dass die Errichtung von Kirchen ihre Erhaltung und Renovierung verboten sind da wie in der Einfuhrung erwahnt Fusṭaṭ mit Gewalt ʿanwatan erobert wurde und Kairo eine islamische Stadt ist die die Muslime gegrundet haben ad Damanhuri Iqamat al ḥuǧǧa S 43 Mit entsprechendem Ergebnis referiert ad Damanhuri auch die Rechtslehre der Schafiʿiten und fugt hinzu dass jeder der eine kontroverse Fatwa erteilt vom rechten Weg abweicht fa huwa min ahl aḍ ḍalal 40 Ad Damanhuris Abhandlung fuhrte allerdings nicht zur Zerstorung der jeweiligen Gotteshauser 41 In der Rechtsfallsammlung des Richters Ibn Sahl 1093 42 hat sich ein Urteil aus dem Kreis des Qaḍis Aḥmad ibn Muḥammad ibn Ziyad 925 43 erhalten das Ibn Sahl in seiner Sammlung im Kapitel unter dem Titel Uber das Verbot der Dhimmis Kirchen neu zu errichten dokumentiert Am Judentor bab al yahud 44 der Stadt Cordoba hat die judische Bevolkerung damit begonnen aus den Bauresten eine neue Synagoge sanuġa zu errichten die von der islamischen Obrigkeit bereits zerstort worden ist Im Bauverbot heisst es konkret In den Stadten der Muslime und in ihrer Mitte ist es den judischen und christlichen Dhimmis nicht gestattet Kirchen oder Synagogen nach ihrer Zerstorung neu zu errichten Dies ist es was der Befehlshaber der Glaubigen Gott moge ihn starken missbilligt und sich uber eine solche Neuerrichtung wahrend seiner Herrschaft argert wozu sie sich bisher nicht erkuhnt haben Der zu Beginn des 16 Jahrhunderts verstorbene Rechtsgelehrte al Wanscharisi kommentiert diese Rechtsentscheidung mit den Worten Dies bedeutet dass die Neuerrichtung von Kirchen und Synagogen in den Rechtsschulen des Islams nichtig ist 45 In der ersten Halfte des 19 Jahrhunderts beschwerten sich Einwohner von Kairo bei den Regierungsstellen daruber dass in Kairo Gott moge es beschutzen etwas Abscheuliches amr saniʿ geschah was wie man sagt auch in anderen Landern vorkommt Eine Gruppe von Juden die dem Zorn Gottes verfallen sind 46 haben angefangen in einem grossen Haus Versammlungen abzuhalten wo sie beten und ihre religiosen Riten und ihren Unglauben gemeinsam praktizieren Manchmal erheben sie auch ihre Stimmen Sie benutzen jenes Haus als ihren Tempel obwohl es nach aussen hin Wohnort eines von ihnen ist Man hat sich ihnen deshalb widersetzt und sie an diesen Praktiken gehindert Der Fall ist Sulaiman Pascha 1788 1860 vorgetragen worden der dann die bekanntesten Gelehrten der vier Rechtsschulen beauftragte die Rechtsfrage zu erortern und eine Entscheidung zu treffen mit der Auflage sie schriftlich vorzulegen Es ist einstimmig beschlossen worden dass es den Dhimmis nicht gestattet ist solche Versammlungen abzuhalten oder Gotteshauser und desgleichen in den Stadten der Muslime zu errichten Denn die Einfuhrung solcher Praktiken ist die Ausubung von Gottlosigkeit kufr und ist flegelhafter als die Errichtung von Kneipen und Bordellen Die Stellungnahmen der Rechtsschulen werden anschliessend auf 14 Seiten vorgestellt darunter wortlich auch die oben zitierte Meinung von Ibn Taimiyya Die Originalabschrift dieser Urkunde mit dem Titel Suʾalat wa ǧawabat fi ḏikr al kanaʾis wal baḥṯu ʿalai ha Fragen und Antworten betreffs der Kirchen und ihre Erorterung befindet sich in der Sammlung arabischer Handschriften der Orientabteilung in der Staatsbibliothek zu Berlin Hs Landberg 428 fol 77 85 Zu einer tatsachlichen uneingeschrankten Umsetzung solcher Vorschriften ist es wiederum vor allem ausserhalb der Zentren der islamischen Welt meist nicht gekommen 47 According to a proviso in one of the oldest sources of Muslim law no churches or synagogues were to be established in the new towns founded by the conquerors an injunction that soon was understood to mean that no new non Islamic houses of worship were to be erected anywhere in Islamic territory In fact however numerous churches and synagogues existed in Fustat and Baghdad at a time when the power of Islam was at its height and even Cairo which was founded in 969 soon had its own churches and synagogues Shlomo Dov Goitein 48 49 Die ursprungliche Haltung zum Umgang mit den Dhimmis geht aus mehreren Uberlieferungen hervor In einem Brief Umar ibn al Chattabs an einen seiner Gouverneure heisst es 50 Weder Du noch die Muslime an deiner Seite sollten die Unglaubigen als Kriegsbeute behandeln und sie als Sklaven verteilen wenn du die Kopfsteuer erhebst gibt Dir das kein Anrecht auf sie und kein Recht uber sie Hast Du dir uberlegt was fur die Muslime nach uns bleiben wird wenn wir die Unglaubigen gefangennehmen und als Sklaven zuteilen wurden Bei Allah die Muslime wurden keinen Menschen finden zu dem sie sprechen und aus dessen Arbeit sie Nutzen ziehen konnten Die Muslime unserer Tage werden sich zeit ihres Lebens von der Arbeit dieser Leute ernahren und nach unserem und ihrem Tod wird fur unsere Sohne das gleiche getan von ihren Sohnen und so fort denn sie sind Sklaven des Volkes der Glaubigen so lange die Religion des Islam vorherrschen wird Deshalb erlege ihnen eine Kopfsteuer auf und versklave sie nicht und lasse es nicht zu dass die Muslime sie unterdrucken oder ihnen Schaden zufugen oder sich uber das Erlaubte hinaus an ihrem Eigentum vergehen sondern halte dich getreulich an die Bedingungen die du ihnen gewahrt und an alles was Du ihnen gestattet hast 51 Festgehalten wurde dieser Grundsatz im Umgang mit den nichtmuslimischen Untertanen auch in Form eines Prophetenspruchs Wer einem Juden oder Christen Unrecht tut gegen den trete ich der Prophet selbst als Anklager auf am Tage des Gerichts 52 Die islamischen Eroberungen wurden in grossen Teilen der jeweiligen Bevolkerung unter anderem aufgrund der nun gewahrten Freiheit in der Ausubung der eigenen Religion willkommen geheissen 53 In einem Brief des nestorianischen Patriarchen aus dem Jahre 650 n Chr heisst es in Bezug auf das Verhaltnis der arabischen Eroberer zur christlichen Bevolkerung Die christliche Religion aber bekampfen sie nicht nur nicht sondern sie fordern sogar unseren Glauben ehren die Priester und Heiligen und helfen den Kirchen und Klostern 54 Trotz entsprechender Regelungen im islamischen Recht 55 kam es unter anderem auch in von Muslimen gegrundeten Stadten wie etwa Kairo 56 zum Neuaufbau christlicher bzw judischer Gotteshauser 57 So sind in Konstantinopel heutiges Istanbul seit der Eroberung der Stadt im Jahre 1453 insgesamt 55 neue armenisch orthodoxe Kirchen gebaut worden von den 40 um das Jahr 1700 bestehenden orthodoxen Kirchen der Stadt waren 37 unter osmanischer Herrschaft erbaut worden 58 Ein weiteres historisches Beispiel fur die Forderung des christlichen Kultus unter islamischer Herrschaft war der Einsatz eines griechisch orthodoxen Patriarchen durch Mehmed II im Anschluss an die Eroberung Konstantinopels 1453 Als Folge innerer Dispute uber das kunftige Verhaltnis zur romisch katholischen Kirche gab es zum Zeitpunkt der Eroberung der Stadt keinen Patriarchen der griechischen Gemeinde Nach der Eroberung von Byzanz liess er Mehmed II in einer kanonischen Wahl einen orthodoxen Patriarchen kuren setzte ihn mit allem Zeremoniell in sein Amt ein und garantierte den griechischen Christen die freie Ausubung ihres Kultus und die Unverletzlichkeit ihrer Gotteshauser Albrecht Noth 59 Angesichts solcher einander widersprechender Erfahrungen und Aussagen ist es denn auch einfach die Geschichte der Juden und der dhimmis uberhaupt unter islamischer Herrschaft als durchgangige Leidens und Verfolgungsgeschichte zu schreiben Ebenso einfach ware es allerdings auch das genaue Gegenteil zu tun und eine durchgangige Erfolgsgeschichte vorzulegen Stefan Schreiner 60 Konsens herrscht in weiten Teilen der Forschung daruber dass religiosen Minderheiten innerhalb der islamischen Welt im Allgemeinen mehr Toleranz gewahrt wurde als im mittelalterlichen Europa 61 Der Erlass des Abbasidenkalifen al Mutawakkil gegen die Dhimmis Bearbeiten Gemass dem Historiker at Tabari erliess der Abbasidenkalif al Mutawakkil im April 850 einen Befehl wonach Christen und alle Schutzbefohlenen honigfarbene Umhange taylasan und die althergebrachten Gurtel zunnar und eine gelbe Kopfbedeckung zu tragen hatten Kleidervorschriften und weitere Unterscheidungsmerkmale sind allen Gemeinschaften des ahl adh dhimma auferlegt worden al Mutawakkil liess ferner an die Hauser aller Nichtmuslime schwarze Teufelskopfe malen und ihre Graber einebnen um sie dadurch von den Grabern der Muslime unterscheiden zu konnen Gottesdienste und Beerdigungen sind unauffallig zu halten dabei sind keine Zeichen ihres Glaubens z B Kreuze zu zeigen Gemass diesem Erlass von al Mutawakkil mussten neu errichtete Gotteshauser zerstort werden Wenn der Platz gross genug war sollte er als Bauland fur eine Moschee verwendet werden Dhimmis durften in Staatsamtern nicht beschaftigt werden Kinder von Dhimmis hatten keinen Anspruch darauf Schulen der Muslime zu besuchen oder von einem Muslim unterrichtet zu werden 62 Vergleichbare Vorschriften waren im islamischen Westen bis in die Zeit der Almohaden unbekannt Der fanatische Almohadenherrscher Yaʿqub al Mansur Abu Yusuf ordnete kurz vor seinem Tode im Jahre 1198 an dass die Juden einen dunkelblauen Umhang burnus mit einer auffalligen spitzen Kopfbedeckung in der Offentlichkeit zu tragen hatten 63 Der franzosische Orientalist R Brunschvig vertrat die Ansicht dass die oben erwahnte almohadische Massnahme das vierte Laterankonzil im Jahre 1215 veranlasst haben durfte den Juden Europas das Tragen eines gelben Zeichens vgl Gelber Ring und des Judenhutes aufzuerlegen 64 Regelungen des Status von Dhimmis in der Rechtsliteratur Bearbeiten Dhimmis mussen die Dschizya als Sondersteuer bezahlen zusatzlich Umstanden noch eine spezielle Grundsteuer die so genannte Ḫaraǧ Charadsch 65 Dhimmis durfen nicht auf Pferden reiten nur auf Eseln Ein mannlicher Dhimmi darf keine Muslimin heiraten ein Muslim jedoch eine Dhimmi Frau Sein Zeugnis gilt vor Gericht weniger als das eines Muslims als Zeuge in Prozessen gegen Muslime ist es gar nicht zulassig Fur Verbrechen die an Dhimmis begangen worden waren wurde gegen Muslime nur die halbe Strafe verhangt und die Todesstrafe war ausgeschlossen Die Dhimmis waren von gewissen Verwaltungsamtern ausgeschlossen wo sie Muslimen Vorschriften machen konnten Dhimmis und Nichtmuslime schlechthin durfen die heiligen Stadte Mekka und Medina nicht betreten Dhimmis durfen keine Waffen tragen oder besitzen 66 Nicht moslemische Symbole z B Kreuze mussten entfernt werden Glockenlauten war verboten und ebenso lautes Gebet und Singen beim Gottesdienst 67 Haufig galten bestimmte Kleiderverbote und vorschriften ġiyar um den Einzelnen als Mitglied einer bestimmten Religionsgemeinschaft erkennbar zu machen Juden mussten etwa gelbe Kleidungsstucke z B gelbe Gurtel oder Turbane tragen 68 Dhimmis konnen nur von Dhimmis nicht von Moslems erben In der Schia wurde teilweise praktiziert dass ein moslemischer Erbe jedenfalls alle nicht moslemischen Erben ubertrifft und diese daher leer ausgehen 69 Die in der Rechtsliteratur unterschiedlich formulierte und verstandene Rechtsnorm die den Dhimmis ihr Leben Eigentum und unter bestimmten Einschrankungen 70 Religionsausubung sicherte konnte nicht verhindern dass es in seltenen Fallen 71 gegen sie auch zu Ausschreitungen kam Praktische Abschaffung Bearbeiten Im Rahmen der Tanzimat Reformedikte wurde die Einrichtung der Dhimma im Osmanischen Reich graduell und nicht zuletzt auf Druck europaischer Staaten deren Militarbeistand man suchte abgeschafft insbesondere durch den Reformerlass Hatt i Humayun von 1856 in der Epoche der Tanzimat Ausserhalb des Osmanischen Reichs endete die Dhimma in der Regel mit der Einfuhrung neuer Gesetzesgrundlagen durch die Kolonialmachte etwa in Indien durch die Einfuhrung von nationalen Verfassungen z B in Persien oder durch das fast vollstandige Verschwinden der betroffenen Bevolkerungsteile z B in Saudi Arabien Es gibt jedoch Berichte dass Nicht Moslems in Gebieten die von den pakistanischen Taliban 72 der Muslimbruderschaft 73 oder dem Islamischen Staat 74 dominiert werden als Dhimmis behandelt werden Literatur BearbeitenArtikel Dhimma In The Encyclopaedia of Islam New Edition Band 2 Brill Leiden 1965 S 227 Antoine Fattal Le Satut Legal des Non Musulmans en pays d Islam Beirut 1958 Arthur S Tritton The Caliphs and their Non Muslim Subjects Cass London 1930 new impression 1970 ISBN 0 7146 1996 5 Mark R Cohen Unter Kreuz und Halbmond Die Juden im Mittelalter Beck Munchen 2005 ISBN 3 406 52904 6 Benjamin Braude Bernard Lewis Hrsg Christians and Jews in the Ottoman Empire The Functioning of a Plural Society 2 Bande Holmes amp Meier Publishing New York 1982 ISBN 0 8419 0519 3 Bd 1 ISBN 0 8419 0520 7 Bd 2 Bernard Lewis Die Juden in der islamischen Welt C H Beck Munchen 2004 ISBN 3 406 51074 4 Rudi Paret Toleranz und Intoleranz im Islam In Saeculum Jahrbuch fur Universalgeschichte Band 21 Bohlau Koln 1970 ISSN 0080 5319 S 344 365 M J Kister Do not assimilate yourselves La tashabbahu In Jerusalem Studies in Arabic and Islam JSAI 12 1989 S 321 353 Mit einem Appendix von Menahem Kister S 354 371 Albrecht Noth Moglichkeiten und Grenzen islamischer Toleranz In Saeculum Jahrbuch fur Universalgeschichte Band 29 Bohlau Koln 1978 ISSN 0080 5319 S 190 204 Moshe Perlmann Shaykh Damanhuri on the Churches of Cairo 1739 University of California Publications University of California Press 1975 David Engels Die Rechtsstellung von Fremden in der islamischen Welt In A Coskun L Raphael Hrsg Fremd und rechtlos Zugehorigkeitsrechte Fremder von der Antike bis zur Gegenwart Ein Handbuch Bohlau Koln Weimar Wien 2014 S 193 216 Weblinks BearbeitenGudrun Kramer Einfuhrung in die Islamwissenschaft WS 2003 4 Kurzprotokoll Nichtmuslime unter islamischer Herrschaft S 21 22 PDF 184 kB Mark R Cohen Zustande wie im alten Andalusien Nachdruck des Artikels aus Frankfurter Allgemeine Zeitung Samstag 25 Oktober 2003 Stefan Schreiner Zwischen den Welten Zur Geschichte der Juden in der arabischen islamischen Welt In Der Burger im Staat 56 Jahrgang Heft 2 2006 Einzelnachweise Bearbeiten Robert G Hoyland Hrsg Muslims and Others in Early Islamic Society Aldershot 2004 S xiv a b Gudrun Kramer Einfuhrung in die Islamwissenschaft WS 2003 4 Kurzprotokoll Nichtmuslime unter islamischer Herrschaft S 21 22 PDF 184 KB C E Bosworth The Concept of Dhimma in Early Islam In B Braude B Lewis Hrsg Christians and Jews in the Ottoman Empire The Functioning of a Plural Society Holmes amp Meier Publishing 1982 Bd 1 S 41 Muhammad Hamidullah Maǧmuʿat al waṯaʾiq as siyasiyya lil ʿahdi n nabawiy wa l ḫilafati r rasida Sammlung der politischen Dokumente aus der Prophetenzeit und der Zeit des rechtgeleiteten Kalifats 3 Auflage Beirut 1969 passim und S 449 Register der Termini The Encyclopaedia of Islam New Edition Brill Leiden Bd I S 264 Ahl al Kitab SieheThe Encyclopaedia of Islam New Edition Brill Leiden Bd I S 1020 Banu Israʾil und dortige Koranzitate al mausuʿa al fiqhiyya Enzyklopadie des islamischen Rechts 5 Auflage Kuwait 2004 Bd 7 S 121 und 141 Fuat Sezgin Geschichte des arabischen Schrifttums Brill 1967 Band 1 S 39 M J Kister Do not assimilate yourselves La tashabbahu In Jerusalem Studies in Arabic and Islam JSAI 12 1989 S 321 Anm 2 M J Kister Do not assimilate yourselves La tashabbahu In Jerusalem Studies in Arabic and Islam JSAI 12 1989 S 324 Fuat Sezgin Geschichte des arabischen Schrifttums Brill 1967 Band 1 S 478 481 M J Kister Do not assimilate yourselves La tashabbahu In Jerusalem Studies in Arabic and Islam JSAI 12 1989 S 325 M J Kister Do not assimilate yourselves La tashabbahu In Jerusalem Studies in Arabic and Islam JSAI 12 1989 S 330 325 326 mit weiteren Quellen Fuat Sezgin Geschichte des arabischen Schrifttums Brill 1967 Band 1 S 444 445 Ignaz Goldziher Uber judische Sitten und Gebrauche aus muhammedanischen Schriften In Monatsschrift fur Geschichte und Wissenschaft des Judentums M G W J 29 1880 S 307 M J Kister Do not assimilate yourselves La tashabbahu In Jerusalem Studies in Arabic and Islam JSAI 12 1989 S 327 Anm 22 23 Sunan Ibn Maǧa Band 2 S 1219 ed Muḥammad Fuʾad ʿAbd al Baqi Kairo 1972 Fuat Sezgin Geschichte des arabischen Schrifttums Brill 1967 Band 1 S 170 171 Dazu siehe M J Kister Do not assimilate yourselves La tashabbahu In Jerusalem Studies in Arabic and Islam JSAI 12 1989 S 327 Anm 22 Ignaz Goldziher Uber judische Sitten und Gebrauche aus muhammedanischen Schriften In Monatsschrift fur Geschichte und Wissenschaft des Judentums M G W J 29 1880 S 308 Dazu siehe M J Kister The crowns of this community The Turban in the Muslim Tradition In Jerusalem Studies in Arabic and Islam JSAI 24 2000 S 228 229 Fur eine Aufzahlung dieser siehe Bernard Lewis Die Juden in der islamischen Welt C H Beck 2004 S 32 ff A J Wensinck und J H Kramers Handworterbuch des Islam Brill 1941 S 96 a b Adel Th Khoury Ludwig Hagemann Peter Heine Lexikon des Islam Geschichte Ideen Gestalten Directmedia 2001 S 669 f Benny Morris Righteous Victims A History of the Zionist Arab Conflict 1881 2001 Vintage Books New York S 9 Petra M Sijpesteijn Creating a Muslim State The Collection and Meaning of Sadaqa In B Palme Hrsg Akten des 23 Internationalen Papyrologenkongresses Wien 22 28 Juli 2001 S 661 674 Hugh Kennedy The Prophet and the Age of the Caliphates The Islamic Near East from the Sixth to the Eleventh Century Longman 2004 S 63 Ein grundlegendes Werk zur theoretischen Rechtsstellung der Dhimmis ist Ibn Qayyim al Dschauziyas Aḥkam ahl aḏ ḏimma Bernard Lewis Die Juden in der islamischen Welt C H Beck 2004 S 37 f Vgl A J Wensinck und J H Kramers Handworterbuch des Islam Brill 1941 S 96 Gesetzlich hat er der Dhimmi keine Vollrechte hinsichtlich des Zeugnisses vor Gericht des Schutzes an Kriminalfallen und der Verheiratung Naturgemass waren und sind diese Beschrankungen sehr verschieden streng durchgefuhrt Siehe auch Stefan Schreiner Zwischen den Welten Zur Geschichte der Juden in der arabischen islamischen Welt in Der Burger im Staat 56 Jahrgang Heft 2 2006 S 94 102 Nicht zu ubersehen ist indessen dass die Bestimmungen der dhimma im Laufe der Geschichte je nach Ort Zeit und Regierung hochst unterschiedlich ausgelegt und angewandt worden sind Allgemein hierzu Rudi Paret Toleranz und Intoleranz im Islam In Saeculum 21 1970 S 344 365 sowie Albrecht Noth Moglichkeiten und Grenzen islamischer Toleranz In Saeculum 29 1978 S 190 204 Albrecht Noth Fruher Islam In Ulrich Haarmann Hrsg Geschichte der arabischen Welt C H Beck 1991 S 65 f The Encyclopaedia of Islam New Edition Brill Leiden s v Dhimma Soon however Islam was reinforced numerically organized itself institutionally and deepened culturally Polemics began to make their appearance between the faiths and the Muslims sought to delimit more clearly the rights of those who were not Muslims Siehe auch Bruce Masters Christians and Jews in the Ottoman Arab World The Roots of Secterianism Cambridge University Press 2001 S 21 The Chronicle of Theophanes Confessor Byzantine and Near Eastern history AD 284 813 Ubersetzt und kommentiert von Cyril Mango und Roger Scott Oxford 1997 S 430 The Chronicle of Theophanes Confessor S 439 The Chronicle of Theophanes Confessor S 446 Milka Levy Rubin Arabization versus Islamization in the Palestinian Melkite Community during the Early Muslim Period In A Kofsky Guy Stroumsa Hrsg Religious Contacts and Conflicts in the Holy Land Jerusalem 1998 S 149 162 The New Encyclopaedia of Archeological Excavations in the Holy Land Jerusalem 1993 Band 4 S 1421 Ed ʿAli ibn ʿAbd al ʿAziz ibn ʿAli as Sibl Riyadh 1995 Carl Brockelmann Geschichte der arabischen Litteratur Zweite den Supplementbanden angepasste Auflage Brill Leiden 1949 Band 2 S 487 488 Moshe Perlmann 1975 S 5 mit weiteren Quellenangaben Moshe Perlmann Shaykh Damanhuri on the Churches of Cairo 1739 University of California Publications University of California Press 1975 Moshe Perlmann 1975 S 41 47 Mark R Cohen Under Crescent and Cross The Jews in the Middle Ages Princeton University Press 1994 S 59 Uber ihn siehe Christian Muller Gerichtspraxis im Stadtstaat Cordoba Zum Recht der Gesellschaft in einer malikitisch islamischen Rechtstradition des 5 11 Jahrhunderts Brill Leiden 199 S 1 18 al Ḫusani Quḍat Qurṭuba ed Ibrahim al Abyari Beirut 1982 S 204 6 Das Tor hatte auch den Namen bab Liyun Leon und bab al huda Tor des rechten Weges d h der wahren Religion L Torres Balbas Ciudades Hispano Musulmanas Madrid 1985 S 211 Miklos Muranyi Das Kitab Aḥkam Ibn Ziyad Uber die Identifizierung eines Fragmentes in Qairawan Qairawaner Miszellaneen V In Zeitschrift der Deutschen Morgenlandischen Gesellschaft ZDMG Band 148 1998 S 241 ff hier 255 256 In Anlehnung an die erste Sure Vers 7 al maġḍub ʿalai him The Encyclopaedia of Islam New Edition Brill Leiden s v Dhimma But always through the centuries the evolution of ideas has shown two aspects at once different and interdependent On the one hand are the doctrinaires found mainly among the fuḳahaʾ and the ḳaḍis who have interpreted the regulations concerning dhimma in a restrictive way developing a programme which if not one of persecution is at least vexatious and repressive But indeed on the other hand we must recognize that current practice fell very much short of the programme of the purists which was hardly ever implemented except in the great Muslim centres and in the capitals and was even then incomplete and sporadic Siehe Harry Munt No two religions Non Muslims in the early Islamic Ḥijaz In Bulletin of the School of Oriental and African Studies BSOAS 78 2 2015 S 264 nach Shlomo Dov Goitein A Mediterranean Society An Abridgement in One Volume University of California Press 1999 S 146 mit dem Hinweis dass die oben genannte Regelung dennoch nicht unentwegt ignoriert wurde Vgl Seth Ward A fragment from an unknown work by al Ṭabari on the tradition Expel the Jews and Christians from the Arabian Peninsula and the lands of Islam In Bulletin of the School of Oriental and African Studies BSOAS 53 3 1990 S 415 f Deutsche Ubersetzung Laut einer Vorschrift aus einer der altesten Quellen Werke zum islamischen Recht sind keine neuen Kirchen oder Synagogen in neuen von den Eroberern gegrundeten Stadten zu errichten Es handelt sich um eine Vorschrift die wenig spater so aufgefasst wurde dass im gesamten islamischen Herrschaftsbereich keine neuen nicht islamischen Gotteshauser zu erbauen seien Tatsachlich existierten allerdings zu einer Zeit als der Islam im Zenit seines Erfolges stand zahlreiche Kirchen und Synagogen in Fustat und Bagdad Sogar Kairo welches 969 gegrundet worden war hatte seine eigenen Kirchen und Synagogen In diesem Zusammenhang zitiert u a Mahmud Ayoub einen im Inhalt ahnlichen auf Umar zuruckgefuhrten Hadith Siehe Mahmoud Ayoub Dhimmah in Qur an and Hadith In Arab Studies Quarterly 5 1983 Vgl Mark R Cohen Under Crescent and Cross The Jews in the Middle Ages Princeton University Press 1994 S 55 Zitiert nach Bernard Lewis Die Juden in der islamischen Welt C H Beck 2004 S 37 Ahmad Ibn Yahya al Baladhuri Kitab Futuḥ al Buldan Herausgegeben von Michael J de Goeje Leiden 1866 S 162 zitiert nach A J Wensinck und J H Kramers Handworterbuch des Islam Brill 1941 S 18 Albrecht Noth Fruher Islam In Ulrich Haarmann Hrsg Geschichte der arabischen Welt C H Beck 1991 S 63 65 Albrecht Noth Moglichkeiten und Grenzen islamischer Toleranz In Saeculum 29 1978 S 191 mit entsprechenden Quellenangaben Siehe dazu The Encyclopaedia of Islam New Edition Brill Leiden s v Dhimma As regards places of worship the jurists are almost unanimous in interpreting restrictively the undertaking made on behalf of Muslims to uphold them in the sense that this promise could apply only to those buildings which were in existence at the time of the advent of Islamic power hence new building was forbidden and rigorists opposed even the reconstruction of buildings fallen into decay Mark R Cohen Under Crescent and Cross The Jews in the Middle Ages Princeton University Press 1994 S 58 Albrecht Noth Moglichkeiten und Grenzen islamischer Toleranz In Saeculum 29 1978 S 198 Philip Mansel Constantinople City of World s Desire 1453 1924 St Martin s 1995 S 52 Albrecht Noth Moglichkeiten und Grenzen islamischer Toleranz In Saeculum 29 1978 S 191 f Vgl Philip Mansel Constantinople City of World s Desire 1453 1924 St Martin s 1995 S 9 Stefan Schreiner Zwischen den Welten Zur Geschichte der Juden in der arabischen islamischen Welt In Der Burger im Staat 56 Jahrgang Heft 2 2006 S 94 102 Vgl Bruce Masters Christians and Jews in the Ottoman Arab World The Roots of Secterianism Cambridge University Press 2001 S 18 Western scholars and observers of Muslim societies have alternatively ascribed to Islam as a normative social construct religious toleration and fanaticism Both characterizations are possible as Muslim states historially have manifested these apposite tendencies at different times and in different places The Encyclopaedia of Islam New Edition Brill Leiden s v Dhimma Objectivity requires us to attempt a comparison between Christian and Muslim intolerance which have partial resemblances and partial differences Islam has in spite of many upsets shown more toleration than Europe towards the Jews who remained in Muslim lands In places where Christian communities did not die out it may have harassed them but it tolerated them when they did not seem too closely bound up with western Christianity as in Egypt and Syria it has bullied them more roughly in Spain after a long period of toleration in the face of the Reconquista What one may emphasize is that although religious factors obviously contributed to the intolerance shown in particular by the Almohads it is political factors which in general outweighed strictly religious intolerance in Islam Vgl Mark R Cohen Under Crescent and Cross The Jews in the Middle Ages Princeton University Press 1994 S 162 194 at Tabari Taʾriḫ ar rusul wa ʾl muluk Bd 9 171 172 Kairo 1967 Pessah Shinar Some remarks regarding the colours of male Jewish dress in North Africa and their Arabic Islamic context In Jerusalem Studies in Arabic and Islam JSAI 24 2000 S 381 R Brunschvig La berberie orientale sous les Hafsides Paris 1940 Bd II 404 Mesut Avci Erscheinungsform des Islam in Baburname Logos Verlag Berlin GmbH S 122 Jurgen Bellers Markus Porsche Ludwig Christenverfolgung in islamischen Landern LIT Verlag Munster 2011 ISBN 978 3 643 11235 4 S 12 Mesut Avci Erscheinungsform des Islam in Baburname Logos Verlag Berlin GmbH S 122 Monika Grubel Judentum 1996 ISBN 978 3 7701 3496 0 S 50 Bernard Lewis The Jews of Islam Greenwood Publishing Group 1984 ISBN 978 0 691 00807 3 google at abgerufen am 12 September 2019 Francis E Peters Islam a Guide for Jews and Christians Princeton University Press 2003 S 195 Bernard Lewis Die Juden in der islamischen Welt Vom fruhen Mittelalter bis ins 20 Jahrhundert C H Beck 2004 S 49 Massaker wie das zu Granada im Jahre 1066 hat es in der islamischen Geschichte selten gegeben Vgl Mark R Cohen Under Crescent and Cross The Jews in the Middle Ages Princeton University Press 1994 S 74 The Tribune Chandigarh India 17 April 2009 abgerufen am 12 September 2019 Egypt s Muslim Brotherhood to Coptic Christians Convert to Islam or pay jizya tax In washingtontimes com 10 September 2013 abgerufen am 12 September 2019 amerikanisches Englisch The Islamic State Announces Caliphate Institute for the Study of War 30 Juni 2014 abgerufen am 12 September 2019 Normdaten Sachbegriff GND 4311128 2 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Dhimma amp oldid 239375169