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Dieser Artikel befasst sich mit dem Turban als Kopfbedeckung Fur weitere Bedeutungen siehe Turban Begriffsklarung Ein Turban arabisch عمامة DMG ʿImama turkisch sarik italienisch turbante uber persisch dulband auch Tulbend 1 ist eine Kopfbedeckung vorislamischen Ursprungs die im Islam und in der Geschichte des Orients eine grosse Bedeutung hat Der Turban besteht aus einem oder mehreren langen Stoffstreifen die nach einer speziellen Methode um den Kopf oder eine darunter getragene Kappe arabisch قلنسوة DMG Qalansuwa gewickelt werden Getragen werden Turbane hauptsachlich in muslimischen Landern und in Teilen Indiens in zahlreichen lokalen Varianten Mann mit Turban im indischen Panaji 2008 Inhaltsverzeichnis 1 Turbane und ahnliche Kopfbedeckungen 2 Der Turban in der Antike und vor dem Islam 3 Muhammads Turban 4 Aussehen 4 1 Farben 4 2 Formen 5 Der Turban bei islamischen Riten 6 Der Turban als Distinktionsmerkmal 6 1 Muslime und Unglaubige 6 2 Klassenunterschied 6 3 Kreuzzugler und Muslime 6 4 Frauen und Manner im Osmanischen Reich 6 5 Schiitische Geistliche im Kampf 7 Der Turban in der Gegenwart 7 1 Kontroverse in Malaysia 7 2 Guantanamo 7 3 Fatwas zum Tragen des Turbans 7 4 Schiiten 8 Weblinks 9 Literaturverzeichnis 10 EinzelnachweiseTurbane und ahnliche Kopfbedeckungen Bearbeiten nbsp Maya Malerei in Bonampak Wurdentrager mit TurbanDer Turban der Sikh wird Dastar genannt Die als Palastinensertuch bekannte Kufiya wird oft wie ein Turban gewickelt getragen Der Schesch Tagelmust der Tuareg wird oft mit dem Turban verwechselt Der Kavuk der im Osmanischen Reich getragen wurde war Zeichen fur die Gesellschaftsschicht zu der der Trager gehorte beziehungsweise welches Amt er innehatte Bei den Kurden in der Autonomen Region Kurdistan bestimmt die Farbe des Camanes جامانە zum Teil die regionale und politische Zugehorigkeit Auch bei den verschiedenen Volkerschaften der Maya gab es turbanahnliche Kopfbedeckungen Der Turban in der Antike und vor dem Islam BearbeitenStatuen aus dem antiken Palmyra zeigen romische Frauen die einen Turban trugen Daruber trugen sie zumeist einen Schleier oder Mantel 2 Palmyra war damals jedoch keine Ausnahme Auf erhalten gebliebenen Steinreliefs in Persepolis sind Personen mit Turban artiger Kopfbedeckung zu erkennen 3 Im Zoroastrismus ist das Tragen einer Kopfbedeckung Pflicht gewesen weshalb Zoroastrier auch meist einen Turban trugen 4 Mit dem Auftauchen des Islams wurde der Turban dann erst zum Distinktionsmerkmal zwischen Arabern und Nicht Arabern und zwischen Muslimen und Nicht Muslimen Zudem entstand die islamische Erzahltradition dass Adam nachdem er aus dem Paradies auf die Erde kam einen Turban als Ersatz fur seine Krone im Paradies bekam 5 Muhammads Turban BearbeitenLaut der Encyclopaedia of Islam II sind die meisten Hadithe die Muhammad mit Turban beschreiben anachronistisch Als Beweis wird herangefuhrt dass Muhammads Turban wie bei Helden ublich einen Beinamen die Wolke as saḥab bekam und Muhammad selbst stets als Trager des Turbans ṣaḥib al ʿimama bezeichnet wird 6 Laut mehreren Hadithen trug der Engel Gabriel einen schwarzen Turban Spater setzte er Muhammad einen auf 7 Wahrend der Schlacht von Badr erhielt Muhammad Unterstutzung durch Gott und Engel welche schwarze Turbane trugen Diese seien die Trenner zwischen Glaube und Unglaube inna al ʿimama ḥaǧiza bain al kufr wa l iman so Muhammad in einem Hadith Laut einem Bericht hat er spater an der Oase Ghadir Chumm ʿAli ibn Abi Talib seinen Turban aufgesetzt von welchem Stoff uber dessen Schultern hing Muhammad habe hinzugefugt dass jener der Trenner zwischen den Muslimen und den Muschrikun sei bain al muslimin wa l musrikin 8 Der Turban welchen er ʿAli aufsetzte war wohl Muhammads eigener da sein Name mit die Wolke as saḥab wiedergegeben wird 9 Muhammad trug seinen Turban mit und ohne Mutze Qalansuwa Des Weiteren war er laut einem Bericht bei Muslim ibn al Haddschadsch schwarz und hatte zwei Zipfel welche zwischen seinen Schultern hingen ʿimama saudaʾ qad arḫa ṭarafai ha bain katifai hi In einem weiteren Hadith heisst es dass Muhammad mit einem schwarzen Turban Mekka betrat 10 Im Topkapi Palast in Istanbul gibt es denjenigen Turban zu sehen der Muhammad zugeschrieben wird und auch denjenigen von ʿAli 11 Aussehen BearbeitenFarben Bearbeiten Der Turban war in der Geschichte immer wieder Veranderungen unterworfen wobei insbesondere die Farben wechselten Hier eine Liste mit den wichtigsten Ereignissen Einige Hadithe berichten von verschiedenen brennenden Turbanen Muhammad ʿAbdallah ibn ʿAbbas ʿAbdallah ibn ʿAmr ʿAbdallah ibn al Harith Muhammad ibn al Hanafiya und al Hasan al Basri sind laut Berichten alle mit einem brennenden Turban gesehen worden 12 Ubereinstimmend wird berichtet dass Muhammad bei der Eroberung Mekkas einen schwarzen Turban trug 13 14 15 Die Muhadschirun sollen bei ihrer Ankunft in Medina ebenfalls schwarze Turbane getragen haben 16 Ausserdem gab es nach Muhammads Ableben eine Vielzahl von wichtigen Personlichkeiten die auch einen schwarzen Turban trugen beispielsweise ʿAli ibn Abi Talib ʿUmar Muʿawiya I Anas ibn Malik al ʿAbbas ibn ʿAbd al Muttalib und al Hasan al Basri 17 18 Deshalb befahlen die Abbasiden den Muslimen das Tragen eines schwarzen Turbans 19 Wichtige Personlichkeiten in der islamischen Geschichte bekleideten sich oft mit einem weissen Turban 20 Die Farbe der Anhanger des achten schiitischen Imams ʿAli ibn Musa ar Rida war grun Deshalb verbreitete sich um 800 der grune Turban 21 Einen gelben Turban mussten seit der Zeit al Mutawakkils Dhimmis tragen 22 Formen Bearbeiten In europaischen Kunstwerken dominiert der hohe Turban wie er unter den Osmanen dominant war Er kennzeichnet sich dadurch aus dass er hoher als breit war um in vielen Fallen Platz fur Schmuck zu haben Der Turban bei islamischen Riten BearbeitenIgnaz Goldziher verweist in einem Artikel zur Entblossung des Hauptes auf ein Hadith welches Muslime anweist wahrend des Ganges zum Freitagsgebet des Gebets selbst wahrend der Vorprediger die Minbar aufsteigt und die Chutba vortragt ihren Turban nicht abzulegen Dies solle auch nicht wahrend grosser Hitze geschehen 23 Abgesehen von diesem Hadith vertreten auch islamische Gelehrte wie Raschid Rida die Meinung dass die Kopfbedeckung beim Gebet verpflichtend ist Allerdings so stellt Goldziher klar benutzt Raschid Rida das Wort erforderlich arab maṭlub aber unterlasst die Verwendung der Floskel Bedingung des Gebets sarṭ aṣ ṣalat Rida ist somit nicht der Ansicht dass ein Gebet ohne Turban nichtig ist sondern lediglich tadelnswert 24 In modernen Zeiten wird dies jedoch anders aufgefasst Wahrend des Gebets ist es beispielsweise laut einer Fatwa des katarischen Religionsministeriums nicht notwendig dass ein Mann sein Haupt bedeckt 25 Bei inbrunstigen Bittgebeten duʿa war es in der Geschichte hingegen die Regel dass Manner ihren Turban abnahmen So berichtete der Reisende Ibn Dschubair von einer Szene welche er in Medina sah Die Menschen dort warfen auf Anweisung ihres Predigers nach einem Gebet am Grabe Muhammads ihren Turban in die Luft streckten die Hande nach dem Grab aus und begannen zu weinen um ihn um Gnade anzuflehen 26 Wahrend des Ihram ist es nach einem Hadith den Glaubigen strengstens verboten einen Turban oder andere Arten der Kopfbedeckung zu tragen Sinn des Ihrams sei es schliesslich die eigene Demut vor Gott unter Beweis zu stellen Auch der Besiegte musste vor dem Sieger ohne Turban auftreten Da die Kleidungsvorschriften wahrend des Ihrams gleichbedeutend mit der Nachahmung der Totenkleidung ist leiten einige islamische Rechtsgelehrte daraus ab dass man bei der Bestattung eines verstorbenen Muslims ihn nicht mit einem Turban bekleiden darf Der Turban als Distinktionsmerkmal BearbeitenIn der Geschichte diente der Turban haufig zur Unterscheidung zwischen Anhangern von verschiedenen Religionen Frauen und Mannern oder sozialer Klassen Nachfolgend ein Uberblick Muslime und Unglaubige Bearbeiten Der Turban wurde in der islamischen Tradition zum Zeichen des Islams sima al islam und zum Trenner zwischen Glaube und Unglaube ḥaǧiza bain al kufr wa l iman 27 Dhimmis hatten die Pflicht sich von Muslimen zu unterscheiden ghiyar Nicht ganz klar ist allerdings wann solche Regeln Eingang in die islamische Rechtsprechung gefunden haben Koran und Hadithe dienen dafur nicht als Grundlage da sich darin nichts findet was auf solche Gesetze hinweisen konnte 28 Lange ging die westliche Forschung davon aus dass solche Gesetze auf den umayyadischen Kalifen ʿUmar ibn ʿAbd al ʿAziz zuruckgehen 29 30 Neue Forschung zeigt aber dass es nicht genau einzuordnen ist wer genau diese Gesetze auf den Weg brachte Zwar wird anerkannt dass viele Erlasse auf ʿUmar ibn ʿAbd al ʿAziz zuruckgehen Allerdings kann nicht nachgewiesen werden dass dies fur alle der Fall ist 31 Der islamische Geschichtsschreiber al Baladhuri schreibt zwar dass ʿUmar ibn ʿAbd al ʿAziz es den Dhimmis verboten hatte einen Turban zu tragen oder sonst in irgendeiner Art und Weise den Muslimen in ihrer Kleidung nachzueifern 32 Dem stimmt der Hadith Gelehrte ʿAbd ar Raziq as Sanʿani zu und schreibt dass es den Christen verboten war einen Turban ʿisb zu tragen 33 Ibn ʿAsakir schreibt hingegen nichts von einem Turban sondern nennt lediglich den Tailasan ein Stuck Stoff welches um den Turban gelegt wird welchen Christen nicht tragen durften 34 Yarbrough ubersetzt in seinem Artikel falschlicherweise dass Christen dies tragen mussten 35 Auch Harun ar Raschid verbot es den Dhimmis den Turban oder den Tailasan zu tragen 36 Zu dieser Zeit sollten sie bereits die Qalansuwa eine grosse Mutze tragen 37 Nach Harun ar Raschid sind genauere Uberlieferungen von al Mutawakkils Anweisungen hinsichtlich der Kleidung fur Dhimmis bekannt Er gab 849 ein Dekret heraus das nicht mehr erhalten ist 38 Der Geschichtsschreiber at Tabari hat es allerdings in sein Werk aufgenommen 39 Darin heisst es dass Dhimmis unter anderem einen honigfarbenen Tailasan zu tragen haben Ausserdem sollte derjenige der eine Qalansuwa Mutze aufsetzte eine andere Farbe wahlen als die Qalansuwa Mutzen welche Muslime trugen und zwei Knopfe anbringen Falls ein Dhimmi daruber noch einen Turban tragen wollte so musste dieser zwingend honigfarben sein 40 Unter al Hakim in Agypten mussten Christen und Juden schwarze Kleidung tragen Dies war die Farbe seiner Widersacher der Abbasiden 41 1301 wurden Christen in Agypten und Syrien gezwungen blaue Turbane zu tragen Juden hingegen mussten sie in gelb tragen und Samariter rot Jedoch konnten oft auch diese Regeln umgangen werden insbesondere wenn der Betroffene uber gute Kontakte zum jeweiligen Herrscher verfugte Manchmal war es dann Dhimmis auch erlaubt einen weissen Turban zu tragen Dies umso mehr wenn nur wenige Muslime in einer Stadt lebten Teils wurde auch versucht diese Kleidungsvorschriften mit einer Extra Zahlung durch die Dhimmis zu umgehen was aber auch scheitern konnte Beispielsweise im 14 Jahrhundert in Syrien durch die strikte Opposition Ibn Taimiyas Allgemein gesagt kam es dann zu Verscharfungen der Gesetze wenn Christen oder Juden ihren Reichtum zeigen und in der sozialen Hierarchie einen hoheren Platz einnehmen wollten 42 Die Schafiʿiten lehnen Turbane ab 43 Klassenunterschied Bearbeiten Im zaiditischen Hochland des Jemen galten Dolch und die Kopfbedeckung bis in das 20 Jahrhundert hinein als Unterscheidungsmerkmal von Klassen In dieser Gesellschaftskonstellation trugen Sayyids Qadis und Faqihs einen Turban 44 Gemeinsam bildeten diese drei Klassen die oberste Schicht wahrend die Sayyids noch uber den zwei anderen standen 45 Ihr Turban bestand aus einem harten Hut um welchen ein Stoff miḥassa oder sas gewickelt wurde Die alteste Version davon war ein schwarzer Rahmen qawaq ṯulaʾi uber welchen ein bestickter Uberzug qiḥf gelegt wurde Unter diesem Uberzug befanden sich meist auch eine oder zwei Mutzen gegen Schweiss maʿraqa Heute ist es ublich ein besticktes Tuch uber eine harte Kappe zu binden Diese Form des Turban gibt es erst seit 1948 als einige Notable vom damaligen zaiditischen Imam Ahmad verhaftet wurden und diese verwendeten Qadis und Faqihs trugen den Turban stets etwas lockerer wodurch sie ein welliges Aussehen bekam Lediglich den Sayyids war es lange Zeit erlaubt ihren Turban so zu binden dass ein Teil von ihr bis zum Rucken des Tragers hing 46 Stammesangehorige aber auch Markthandler trugen die Qubʿ ein Tuch welches locker um den Kopf geschwungen wird und fur das der Jemen noch heute bekannt ist 47 Sie bilden nach Haykel die zweite Klasse Die dritte und letzte Klasse waren einfache Arbeiter und Dhimmis 48 Dies betraf vor allem die Dorfbevolkerung die weit entfernt von Stadten lebte Jene liessen ihr Haar einfach lang wachsen und trugen keine Kopfbedeckung Ein judisches Sprichwort aus dem Jemen empfiehlt eine Angelegenheit erst mit Turban Tragern zu besprechen und sollten dies scheitern sie den Qubʿ Tragern zu uberlassen Ein jemenitisches Sprichwort hingegen sagt aus dass unter dem Turban Unglaube kufr zu finden sei 49 Sollte jemand diese Klassenstruktur umgehen wollen konnte dies harte Strafen nach sich ziehen Haykel beschreibt in einem Artikel den Fall eines Angehorigen der niederen Klasse welcher nach jahrzehntelanger Abwesenheit zuruckkam und sich als ein vermisster Sayyid ausgab Jener wollte dann mit der Frau des Sayyid schlafen welche sich jedoch weigerte Es kam zu Gerichtsverhandlungen Im Rahmen der dritten schlug der Richter dem Angeklagten seinen Turban vom Kopf was im zaiditischen Recht als Strafe gilt Schlussendlich wurde der Betruger offentlich ausgepeitscht und musste den Ort des Geschehens verlassen 50 nbsp Stammesangehoriger aus dem Jemen mit einer Qubʿ nbsp Ein geldzahlender Jemenite mit einer Qubʿ nbsp Kathkauender Jemenite mit einer Qubʿ Kreuzzugler und Muslime Bearbeiten nbsp Suleyman I um 1495 1566 Schon wahrend der Zeit der Kreuzzuge aber noch mehr nach der Eroberung Konstantinopels durch die Osmanen unter Sultan Mehmed war der Turban in der europaischen Kunst Gegenstand von Darstellungen Die muslimische Kopfbedeckung symbolisierte zum einen die religiose Abscheu die viele gegenuber dem Islam hegten sowie politische Angst Er wurde als das Markenzeichen der Muslime wahrgenommen In Schlachtszenen stellten Kunstler Muslime als turbantragend dar wahrend die Europaer einen Helm auf ihrem Kopf hatten 51 Frauen und Manner im Osmanischen Reich Bearbeiten Der Forscher John Block Friedmann weist in einem Artikel aber darauf hin dass eine auf mannliche Muslime fokussierte Sichtweise die Realitat verzerrt Weibliche Turbane werden oft vernachlassigt So hat Albrecht Durer 1496 ein Werk mit dem Titel Das turkische Paar veroffentlicht Durer war in Venedig und uber den Maler Gentile Bellini der Durer seine turkischen Modelle vorstellte in Kontakt mit Osmanen gekommen Bekannt ist aber auch dass Frauen nur unter Auflagen Turban tragen durften weshalb es durchaus moglich ist dass Durer Turbane mannlicher Muslime auf weibliche projiziert hat Nichtsdestotrotz gab es den Unterschied dass Manner ihren Turban um eine rote Mutze auf ihrem Kopf wickelten wahrend Frauen dies ohne Mutze und mit Hilfe ihrer Haare bewerkstelligten 52 Schiitische Geistliche im Kampf Bearbeiten Eine spezielle Rolle hatte der Turban im Iran Irak Krieg inne Nach der Revolution von 1979 gingen viele junge Menschen an eine Hauza einer schiitischen Universitat Als der Krieg ausbrach schloss sich von diesen jungen Studenten wiederum ein Grossteil den iranischen Streitkraften insbesondere den Basidsch im Kampf gegen den Irak an Damit bei den Iranern jedoch nicht der Eindruck erweckt wird dass die Gelehrten sich aus dem Krieg zuruckziehen verordneten die Hauzas dass die Geistlichen ihren Turban auch im Kampfeinsatz anlegen sollten Laut BBC Farsi hatte dies drei Effekte es sollte Werbung fur die Geistlichkeit gemacht werden Laienglaubige konnten so jederzeit erkennen wen sie um Auskunft fur religionsrechtliche Fragen bitten konnten und es sollte der Charakter der Islamischen Republik bekraftigt werden Teilweise zogen sie selbst ihre Robe dazu an In den letzten Jahren des Krieges wurde der Turban sogar ein obligatorisches Kleidungsstuck fur die Basidsch 53 Im Irak ist im Kampf gegen die IS Organisation der Turban ebenfalls ein Symbol Die offizielle iranische Nachrichtenagentur IRNA berichtete beispielsweise im Oktober 2016 im Zuge des Krieges um Mosul von schiitischen Geistlichen die mit ihrem Turban an der Front kampften Sie hatten wahrend der Kampfe um die Stadte Tikrit und Falludscha schon mit sunnitischen Geistlichen zusammengearbeitet Diese Kooperation habe schon in Falludscha unzahlige Menschenleben gerettet Gemeinsam hatten sie zum Ziel die IS Organisation von den Sunniten zu trennen und gemeinsam friedlich zusammenzuleben 54 Der Turban in der Gegenwart BearbeitenIn der Gegenwart ist der Turban unter Muslimen zwar kein sehr wichtiges Thema mehr allerdings gibt es noch Diskurse um das Tragen dieses Kleidungsstuckes Kontroverse in Malaysia Bearbeiten In Malaysia gab es 1997 eine Kontroverse um den Turban welcher dort Serban genannt wird Eine Schule hatte zuvor drei ihrer Schuler vom Unterricht ausgeschlossen weil die Hausregeln unter anderem das Tragen eines Turbans verboten Die Schuler beriefen sich aber darauf dass der Islam ihnen das Tragen eines solchen vorschreibt und sie deshalb nicht darauf verzichten konnten Nach malaysischem Recht war die Schule zu einem solchen Schritt befugt Die Schuler beriefen sich aber auf Artikel 11 der Verfassung 55 wonach jedem Burger das Recht auf freie Religionsausubung garantiert ist 56 Vor dem Obersten Gericht bekamen die Schuler mit Verweis auf Artikel 11 zuerst Recht Auch wurde festgestellt dass ein solcher Schulausschluss unlogisch sei da Sikhs es weiterhin erlaubt war den Turban zu tragen 57 Ausserdem solle man den Muslimen die Moglichkeit geben ein gutes Beispiel zu sein und keine Angst vor dem Islam haben oder Einmischung von aussen klein beigeben Das beinhaltet auch das Tragen eines Turbans und damit die Verhullung der ʿAura 58 Das folgende Berufungsgericht gab wiederum der Schule Recht weil nach seiner Auffassung der Turban kein essentielles Merkmal der islamischen Religionsausubung darstellt 59 Guantanamo Bearbeiten Weil eine Kopfbedeckung als Waffe benutzt werden konnte war unter anderem der Turban im Gefangenenlager Guantanamo verboten 2002 gab es dann einen Vorfall bei dem Warter in eine Zelle gingen und einem Haftling wahrend des Gebets befahlen seinen aus Handtuchern improvisierten Turban abzunehmen Dieser weigerte sich zuerst gab dann jedoch nach Infolgedessen kam es zu einem Hungerstreik und Protesten seitens der Insassen Daraufhin wurde es den Haftlingen erlaubt ihren Kopf zu bedecken Allerdings verwiesen die Warter darauf dass sie samtliche Kopfbedeckungen inspizieren wurden 60 Fatwas zum Tragen des Turbans Bearbeiten In einer Fatwa schreibt die zu von Muhammad al Munaddschid betriebene Seite islamqa info dass da Muhammad den Turban trug die Nachahmung desselben gesetzmassig mubaḥ siehe al Ahkam al Chamsa ist Der Grundgedanke des Islams al aṣl sei jedoch dass jeder Mensch das tragt was in seinem Volk ublich ist und dabei nicht gegen die Schariʿa verstosst Aus demselben Grund trug Muhammad demnach den Turban Wurde man nun sagen dass das Tragen des Turbans religionsrechtlich empfohlen sunna ist dann musse man auch sagen dass andere Kleidungsstucke von Muhammad wie der Uberwurf ridaʾ ebenfalls empfohlen sind 61 Dem stimmt das katarische Religionsministerium zu Es bezieht sich dabei auf Muhammad ibn al ʿUthaimin der schrieb dass das Tragen des Turbans zur Zeit Muhammads eine Gewohnheit der Menschen war und somit religionsrechtlich nicht empfohlen sunna ist 62 Schiiten Bearbeiten Die Wolle fur den Turban schiitischer Gelehrter kommt meist aus Indien oder Thailand und ist entweder weiss oder schwarz Fruher kam sie teils auch aus England Durch die englische Kolonialgeschichte im Iran und das damit einhergehende gesunkene Ansehen der Englander jedoch weigerten sich die Iraner den teureren englischen Stoff zu benutzen Die Stofflange reicht von sechs bis elf Metern Insbesondere jungere Geistliche benutzen zumeist einen kurzeren Stoff damit das Wickeln weniger Probleme bereitet Es gibt verschiedene Arten den eigenen Turban zu wickeln tabaristanisch qomisch nadschafisch arabisch und andere 63 Farblich kann der Turban genauso wie die Art ihn zu wickeln stark variieren Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Turbane Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wiktionary Turban Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Bilder verschiedener Turbane Der als Nachweis angegebene Weblink ist tot Andreas Vogl Diskussion 23 29 27 Jul 2017 CEST Wie bindet man einen Turban MP4 Nicht mehr online verfugbar In Die Sendung mit der Maus WDR 8 Marz 2009 archiviert vom Original am 17 Dezember 2013 abgerufen am 15 Dezember 2016 Literaturverzeichnis BearbeitenH Algar ʿAmama in Encyclopaedia Iranica 1989 aktualisiert 2011 http www iranicaonline org articles amama or ammama arabic emama the turban Dietmar Bartz Feindschaft verbindet taz am Wochenende 8 Dezember 2001 Online aufrufbar unter taz archiv Julian Borger US throws in the towel on turbans 2 Marz 2002 Online aufrufbar John Block Friedmann The Art of the Exotic Robinet Testard s Turbans and Turban like Coiffure in Netherton Robin und Gale R Owen Crocker Hrsg Medieval Clothing and Textiles Vol 4 The Boydell Press Woodbridge 2008 S 173 191 Ignaz Goldziher Die Entblossung des Hauptes In Der Islam Band 6 Heft 4 1915 S 301 316 Bernard Haykel Dissembling Descent or How the Barber Lost his Turban Identity and Evidence in Eighteenth Century Zaydi Yemen in Islamic Law and Society Vol 9 No 2 Evidence in Islamic Law 2002 S 294 230 Georg Jacob Altarabisches Beduinenleben nach den Quellen geschildert Mayer amp Muller Berlin 1897 Digitalisat http vorlage digitalisat test 1 3Dhttps 3A 2F 2Farchive org 2Fstream 2Faltarabischesbed00jaco 23page 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Einzelnachweise Bearbeiten Brockhaus Rothe Ursula Ethnicity in Harlow Mary A Cultural History of Dress and Fashion in Antiquity London u a Bloomsbury Academic 2017 S 133 Persepolis Apadana North Stairs Central Relief Online aufrufbar Ervad Dr Hoshang J Bhadha Effect of Wearing Cap on Zarathustri Urvaan Online aufrufbar Algar H ʿAmama in Encyclopaedia Iranica 1989 aktualisiert 2011 http www iranicaonline org articles amama or ammama arabic emama the turban Majda Stillman und Stillmann Libas in The Encyclopaedia of Islam Second Edition al Laun al ʿamaʾim al maʾṯura http web archive org web 20170717204703 http tanzeemulirshad com sister detail php id 741 17 07 2017 Bab al ʿimama ḥaǧiza bain al kufr wa l ima http web archive org web 20170601082611 http library islamweb net hadith display hbook php bk no 970 amp pid 524129 01 06 2017 Ism al ʿimama al lati kasa ha ar rasul li ʿali bin abi ṭalib http web archive org web 20170601083916 https fatwa islamweb net Fatwa index php page showfatwa 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Die Entblossung des Hauptes 1905 S 303 304 Majda Stillman und Stillmann Libas in The Encyclopaedia of Islam Second Edition Yarbrough Luke Origins of the ghiyar in Journal of the American Oriental Society Vol 134 No 1 2014 S 113 Tritton A S The Caliphs and their Non Muslim Subjects Frank Class amp Co Ltd London 1970 Islam and the Muslim World Nr 14 S 116 Levy Rubin Milka Non Muslims in the early Islamic Empire from surrender to coexistence Cambridge u a Cambridge Univ Press 2011 S 88 89 92 Yarbrough Origins of the ghiyar S 113f Yarbrough Origins of the ghiyar S 116 117 as Sanʿani ʿAbd ar Raziq al Muṣannaf fi l ḥadiṯ Band 6 S 61 Digitalisat http vorlage digitalisat test 1 3Dhttps 3A 2F 2Farchive org 2Fstream 2Fwaq15649 2F06 15654 23page 2Fn60 2Fmode 2F2up GB 3D IA 3D MDZ 3D 0A SZ 3D doppelseitig 3D LT 3D PUR 3D Ibn ʿAsakir Taʾriḫ madinat Dimasq Band 2 S 185 Digitalisat http vorlage digitalisat test 1 3Dhttps 3A 2F 2Farchive org 2Fstream 2FFP24037 2F02 23page 2Fn183 2Fmode 2F2up GB 3D IA 3D MDZ 3D 0A SZ 3D doppelseitig 3D LT 3D PUR 3D Yarbrough Origins of the ghiyar S 117 Majda Stillman und Stillmann Libas in The Encyclopaedia of Islam Second Edition Tritton The Caliphs and their Non Muslim Subjects S 117 Scheiner Jens J Vom Gelben Flicken zum Judenstern Genese und Applikation von Judenabzeichen im Islam und christlichen Europa 849 1941 Frankfurt am Main u a Lang 2004 S 21 aṭ Ṭabari Abu Ǧaʿfar Muḥammad ibn Ǧarir Taʾriḫ ar rusul wa l muluk wa l ḫulafaʾ Kairo Dar al Maʿarif 1967 Band 9 S 172 174 Digitalisat http vorlage digitalisat test 1 3Dhttps 3A 2F 2Farchive org 2Fstream 2FWAQ17280 2Ftrm09 23page 2Fn171 2Fmode 2F2up GB 3D IA 3D MDZ 3D 0A SZ 3D doppelseitig 3D LT 3D PUR 3D Scheiner Vom Gelben Flicken zum Judenstern S 20 Tritton The Caliphs and their Non Muslim Subjects S 120 Tritton The Caliphs and their Non Muslim Subjects S 120f Tritton The Caliphs and their Non Muslim Subjects S 123 Mundy Martha Ṣanʿa Dress S 529 532 Haykel Bernard Dissembling Descent or How the Barber Lost his Turban Identity and Evidence in Eighteenth Century Zaydi Yemen in Islamic Law and Society Vol 9 No 2 Evidence in Islamic Law 2002 S 205 Mundy Martha Ṣanʿa Dress S 529 532 Mundy Ṣanʿa Dress S 532f Haykel Dissembling Dissent S 205 Mundy Ṣanʿa Dress S 533 Haykel Dissembling Dissent S 201f Friedmann The Art of the Exotic Robinet Testard s Turbans and Turban like Coiffure S 173 174 Friedmann The Art of the Exotic Robinet Testard s Turbans and Turban like Coiffure S 176 177 ʿEmame wa tofang ruḥaniyun e siʿe ye iran dar ǧabhe ha ye ǧang http www bbc com persian iran 2010 09 100912 war30th spirituality khalaji shtml 09 06 2017 ʿEmame haye golgun e pasdari az eslam dar barabar e enḥeraf http web archive org web 20170717145434 http www irna ir fa News 82296324 Neo Jaclyn Ling Chien und Li Ann Thio Religious Dress in Schools The Serban Controversy in Malaysia in The International and Comparative Law Quarterly Vol 55 No 3 2006 S 675 Neo und Thio Religious Dress in Schools The Serban Controversy in Malaysia S 672 Neo und Thio Religious Dress in Schools The Serban Controversy in Malaysia S 676 Neo und Thio Religious Dress in Schools The Serban Controversy in Malaysia S 679 Neo und Thio Religious Dress in Schools The Serban Controversy in Malaysia S 676 Borger US throws in the towel on turbans Online aufrufbar Hal libs al ʿimama min as sunna http web archive org web 20170530153510 https islamqa info ar 113894 30 05 2017 Libs al ʿimama wa naḥwi ha http web archive org web 20170530165423 http fatwa islamweb net fatwa index php page showfatwa amp Option FatwaId amp Id 138986 30 05 2017 Hame cis dar bare lebas e ruḥani ha http web archive org web 20170610155327 http www tabnak ir fa pages cid 60852 24 August 2009 archiviert am 10 Juni 2017 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Turban amp oldid 234631019