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Subhi Yanni Labib arabisch صبحي يني لبيب DMG Ṣubḥi Yanni Labib 27 Marz 1924 in Tanta Agypten 22 Marz 1987 in Hamburg war ein agyptisch deutscher Orientalist Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Agypten 1927 1954 1 2 Europa und USA 1954 1987 2 Leistungen 3 Schriften 3 1 Monographien 3 2 Herausgeberschaften 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenAgypten 1927 1954 Bearbeiten Subhi Labib war der Sohn des koptischen Grossgrundbesitzers und Gymnasialdirektors Yanni Labib Nach dem Besuch einer koptischen und einer weiterfuhrenden Schule in Tanta an der er 1941 sein Abitur machte begann er sein Studium er an der Universitat Alexandria 1945 erlangte er den Grad eines Bachelor of Arts woraufhin er ein zweijahriges Forschungsstipendium erhielt Danach arbeitete er von 1947 bis 1950 als Bibliothekar an der Universitatsbibliothek Alexandrias Seinen Master of Arts erlangte Labib 1950 mit der Arbeit Handelsgeschichte Alexandriens im 14 Jahrhundert wofur ihm der Preis der Handelskammer Alexandrias verliehen wurde 1950 nahm Labib mit seinem Doktorvater Aziz Suryal Atiyah an der amerikanisch agyptischen Mount Sinai Expedition teil die sich mit der Handschriftensammlung des Katharinenklosters beschaftigte In seiner neuen Funktion als Leiter der Katalogisierungsabteilung der Universitatsbibliothek Alexandrias beschaftigte sich Labib bis 1952 mit der Katalogisierung und Mikroverfilmung dieser Handschriften In den folgenden beiden Jahren arbeitete er in einem Projekt der Ford Foundation an einer Untersuchung der sozialen Probleme Alexandrias Mit der Arbeit Die Handelsgeschichte Agyptens wahrend der Kreuzzuge wurde er 1953 mit Auszeichnung promoviert Europa und USA 1954 1987 Bearbeiten Um seine Studien zur Handelsgeschichte vertiefen zu konnen erhielt Labib 1954 von der franzosischen Regierung ein einjahriges Stipendium das ihm erlaubte Wissenschaftler wie Fernand Braudel zu konsultieren und franzosische Bibliotheken zu besuchen Noch im selben Jahr kam er an die Universitat Hamburg wo er auf Empfehlung des Basler Orientalisten Fritz Meier Lektor fur die arabische Sprache wurde In Hamburg habilitierte sich Labib 1961 mit der Unterstutzung von Otto Brunner mit Handelsgeschichte Agyptens im Spatmittelalter wofur er allerdings die in Hamburg dafur notwendigen Altgriechisch Kenntnisse schuldig blieb Bis 1965 blieb Labib als Privatdozent am Historischen Seminar der Universitat Hamburg und erhielt Fordermittel fur besondere Forschungsvorhaben von der DFG Er entschied sich gegen ein Angebot der Ruhr Universitat Bochum wo er die Bibliothek aufbauen sollte und wechselte aufgrund der besseren Forschungsbedingungen an die Christian Albrechts Universitat zu Kiel Nach einem Jahr als Gastdozent arbeitete Labib ab 1966 als beamteter Dozent in Kiel Fur zwei Monate war Labib an der University of Utah in Salt Lake City Gastdozent wo er 1970 in Nachfolge seines Doktorvaters Atiyah die ordentliche Professur annahm wobei er von der Kieler Universitat beurlaubt wurde 1972 wurde der Antrag auf weitere Beurlaubung abgelehnt und auch Labibs Versuch eine Doppelprofessur in Kiel und Utah zu erlangen scheiterte Seine Entscheidung zwischen Kiel und Utah fiel wegen der besseren Ausbildungsmoglichkeiten der Kinder und der hoheren Pensionsanspruche auf Kiel 1 So kehrte Labib zum Sommersemester 1973 dorthin zuruck Er erwarb 1974 die deutsche Staatsangehorigkeit 1979 wurde Labib zum ausserplanmassigen Professor fur die Mittlere und Neuere Geschichte des Vorderen Orients in Kiel berufen Dieses Amt bekleidete er bis zu seinem Tod 1987 In Hamburg war Labib Vorsitzender der dortigen koptischen Kirchengemeinde Leistungen BearbeitenLabib forschte vor allem uber die Geschichte des arabischen Raumes jedoch habilitierte er sich nicht in Orientalistik sondern in Geschichte da er ausser Arabisch keine Sprache des Vorderen Orients beherrschte Seine Sprachkenntnisse galten dennoch in der deutschen Orientalistik als besonders wertvoll weil er einer der wenigen Muttersprachler war Sein Schwerpunkt lag auf der mittelalterlichen Wirtschafts und Sozialgeschichte fur die er in der Orientalistik zu seiner Zeit der einzige bedeutende Vertreter war So schrieb er zu diesem Gebiet Artikel im Lexikon des Mittelalters Labibs Habilitationsschrift gilt als Standardwerk Als erster Wissenschaftler beleuchtete er die Handelsgeschichte Agyptens mithilfe von arabischen Quellen und konnte so das bisherige Forschungsbild berichtigen Jedoch benutzte er keine nichtarabischen Quellen wodurch es dem Orientalisten Eli Ashtor zufolge zu einigen Fehlresultaten kam 2 Fur Ulrich Haarmann war die Quellenarbeit hingegen erschopfend 3 Hinsichtlich der Quellensuche war Labib fur seinen Bienenfleiss 4 bekannt Zeitgenossen schatzten mehrheitlich die neuen Gedanken mit denen er die Forschung voranbrachte Eli Ashtor bezweifelte jedoch dass Labib neue Wege weisen konne 4 Seine Studenten konnte Labib fur seine Interessen begeistern denn trotz des exotischen Bereichs innerhalb der deutschen Geschichtswissenschaft waren Labibs Kurse gut besucht Neben seinem Forschungsschwerpunkt beschaftigte sich Labib mit der Herausgabe von zuvor noch unveroffentlichten Werken arabischer Autoren Zudem befasste er sich vor allem in seinen letzten Jahren mit der Geschichte seiner Glaubensgemeinschaft was im dreibandigen Werk Die Kopten mundete bei dem er Mitherausgeber war und viele Artikel selbst schrieb In Agypten galt Labib noch viele Jahre nach seinem Fortgang nach Europa als einer der bedeutendsten Historiker des Landes und er genoss internationale Anerkennung die er auf Vortragsreisen erlangen konnte die ihn in viele europaische Staaten in die USA und nach Indien fuhrten Seine fliessenden Sprachkenntnisse im Arabischen Deutschen Englischen und Franzosischen waren ihm dabei von Nutzen Er galt aufgrund seiner Verbindung zweier Kulturkreise als Weltburger klassischen Zuschnitts 5 Schriften BearbeitenMonographien Bearbeiten Handelsgeschichte Agyptens im Spatmittelalter 1171 1517 Wiesbaden 1965 Beihefte der Vierteljahrschrift fur Sozial und Wirtschaftsgeschichte 46 Herausgeberschaften Bearbeiten Die Kopten 3 Bde Hamburg 1980 1983 Idris b Baidakin b ˁAbdallah at Turkumani al Ḥanafi Kitab al Lumaˁ fi l ḥawadiṯ wal bidaˁ Eine Streitschrift gegen unstatthafte Neuerungen Wiesbaden 1986 Quellen zur Geschichte des islamischen Agyptens 3 Galal ad Din as Suyuţi Risala fi Gawaz Iqţaˁ as Sulţan as Sariˁ Texte zur Wirtschaftsgeschichte Agyptens im Mittelalter In Der Islam 35 1960 Literatur BearbeitenBehn Wolfgang Labib Subhi Yanni In Ders Concise Biographical Companion to Index Islamicus Bd 2 Leiden Boston 2006 Handbook of Oriental Studies 1 The Near an Middle East 76 2 S 333 Rebas Hain In memoriam Subhi Y Labib In Christiana Albertina 25 1987 S 457 Spuler Bertold Subhi Yanni Labib In Der Islam 65 1988 S 1 4 Landesarchiv Schleswig Holstein Abt 811 Nr 16 137 Nr 16 138 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Subhi Labib im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Portrat von Subhi Labib auf der Seite des Historischen Seminars der Christian Albrechts Universitat zu Kiel Personal und Vorlesungsverzeichnisse der Christian Albrechts Universitat zu KielEinzelnachweise Bearbeiten Brief von Labib an Karl Dietrich Erdmann vom 16 Mai 1972 LAS Abt 811 Nr 16 137 Gutachten uber Labib von Eli Ashtor vom 11 November 1978 LAS Abt 811 Nr 16 137 Gutachten uber Labib von Ulrich Haarmann vom 15 August 1978 LAS Abt 811 Nr 137 a b Gutachten uber Labib von Eli Ashtor vom 11 November 1978 LAS Abt 811 Nr 16 137 Archivierte Kopie Memento vom 26 Februar 2011 im Internet Archive Normdaten Person GND 173233686 lobid OGND AKS LCCN n82262583 VIAF 54141893 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Labib SubhiALTERNATIVNAMEN Labib Subhi Yanni vollstandiger Name صبحي يني لبيب arabisch KURZBESCHREIBUNG agyptisch deutscher OrientalistGEBURTSDATUM 27 Marz 1924GEBURTSORT Tanta AgyptenSTERBEDATUM 22 Marz 1987STERBEORT Hamburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Subhi Labib amp oldid 228516394