www.wikidata.de-de.nina.az
Natan Scharanski hebraisch נתן שרנסקי russisch Natan Sharanskij 20 Januar 1948 in Stalino Sowjetunion heute Donezk Ukraine ursprunglich Anatoli Borissowitsch Schtscharanski Anatolij Borisovich Sharanskij ist ein israelischer Politiker und Autor Weltweit bekannt wurde er in den 1970er Jahren durch sein Engagement als sowjetischer Dissident und Refusenik Scharanski war wahrend der kommunistischen Diktatur neun Jahre in einem sibirischen Straflager des Gulag inhaftiert Natan Scharanski 2019 1986 konnte er nach Israel auswandern Er grundete 1996 die Partei Jisra el ba Alija die die Interessen von Immigranten aus der ehemaligen Sowjetunion vertrat und 2003 im Likud aufging Zwischen 1996 und 2005 gehorte er mehrmals der Regierung an u a als Industrie Innen und Wohnungsbauminister sowie stellvertretender Ministerprasident Von 2009 bis 2018 war er Vorsitzender der Jewish Agency Inhaltsverzeichnis 1 Leben in der Sowjetunion 2 Ausreise nach Israel und politische Karriere 3 Kritik 4 Siehe auch 5 Ehrungen 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben in der Sowjetunion BearbeitenNach seinem Studium am Moskauer Institut fur Physik und Technologie erhielt Scharanski ein Diplom in Angewandter Mathematik Nachdem sein Gesuch um eine Ausreise nach Israel 1973 abgelehnt worden war arbeitete er als Dolmetscher fur den dissidenten Physiker Andrei Sacharow Daneben war er Aktivist fur Menschenrechte Grundungsmitglied der Moskauer Helsinki Gruppe und einer der Grunder und Sprecher der Refusenik Bewegung in der Sowjetunion Im Marz 1977 wurde er verhaftet Nach einer Anklage wegen Hochverrats und Spionage zugunsten der USA wurde er am 14 Juli 1978 zu 13 Jahren Zwangsarbeit verurteilt 1 Nach 16 Monaten im Moskauer Lefortowo Gefangnis verbrachte er neun Jahre im sibirischen Straflager Perm 35 Der Prozess gegen Scharanski und die Lage seiner Leidensgenossen in der Sowjetunion weckte das Interesse internationaler Menschenrechtsaktivisten uber die Lage der sowjetischen Juden Ausreise nach Israel und politische Karriere Bearbeiten nbsp Ministerprasident Schimon Peres links begrusst Scharanski bei seiner Ankunft am Flughafen Ben Gurion 1986 1986 wurde er nach Berlin geflogen und im Rahmen eines Agentenaustauschs auf der Glienicker Brucke gegen einen sowjetischen Spion ausgetauscht worauf er nach Israel auswanderte und seinen Vornamen in Natan anderte Zusammen mit Juli Joel Edelstein grundete er 1996 die Partei Jisra el ba Alija die sich fur die Immigration von Juden aus der ehemaligen Sowjetunion und deren Integration in die israelische Gesellschaft einsetzte Im selben Jahr wurde er in die Knesset gewahlt Jisra el ba Alija trat der Mitte rechts Regierung von Benjamin Netanjahu bei und Scharanski wurde zum Minister fur Industrie und Handel ernannt nbsp Scharanski im Jahr 2007Nach der vorgezogenen Neuwahl 1999 wurde er Innenminister in der Regierung von Ehud Barak Im Juli 2000 zerbrach die Koalition und Scharanski trat zuruck Nach der Wahl Ariel Scharons zum Ministerprasidenten trat Jisra el ba Alija im Marz 2001 einer Regierung der nationalen Einheit bei in der Scharanski als stellvertretender Ministerprasident sowie Minister fur Bau und Wohnungswesen amtierte Bei der Parlamentswahl im Januar 2003 erlitt Jisra el ba Alija starke Verluste Scharanski schied aus der Knesset aus Seine Partei verschmolz daraufhin mit Scharons Likud Von Marz 2003 bis Mai 2005 war er Scharanski Minister im Amt des Ministerprasidenten zustandig fur Jerusalemer Angelegenheiten fur soziale sowie Diaspora Fragen in Scharons zweitem Kabinett Aus Protest gegen den geplanten israelischen Abzug aus dem Gazastreifen trat er im April 2005 von seinem Amt zuruck Im Marz 2006 wurde Scharanski als Mitglied der Likud Fraktion wieder in die Knesset gewahlt Sechs Monate spater kundigte er seinen Ruckzug aus der Politik an Von Juni 2009 bis 2018 war er Vorsitzender der Jewish Agency die die Verbindungen der judischen Diaspora zu Israel fordert und die Einwanderung von Juden nach Israel Alija organisiert Kritik BearbeitenIm American Conservative wurde ihm 2005 vorgeworfen die Menschenrechte die er als sowjetischer Dissident fur sich eingefordert habe den Palastinensern nicht zubilligen zu wollen 2 Insbesondere sei zu kritisieren dass Scharanski von der Palastinensischen Autonomiebehorde eine Demokratisierung als Vorbedingung fur Friedensgesprache verlangt allerdings in den 90er Jahren die Friedensverhandlungen mit dem autokratisch regierten Jordanien vehement befurwortet habe Scharanski hatte zuvor als Innenminister Israels den 3 D Test fur Antisemitismus entwickelt und veroffentlicht eines der darin zusammengefassten drei Kriterien fur Antisemitismus im Zusammenhang mit Israelkritik war Ungleicher Massstab engl double standard bei der Beurteilung von politischen und volkerrechtlichen Fragen Auch in seinen weiteren Funktionen als Vorsitzender der Jewish Agency kritisierte Scharanski die Anwendung doppelter Standards in der internationalen Politik 3 Siehe auch BearbeitenVon ihm vorgeschlagen wurde die Marktplatzprobe als Test fur die Meinungsfreiheit in einem Land sowie der 3 D Test fur Antisemitismus als Prufung ob Kritik am Staat Israel antisemitisch sei Ehrungen Bearbeiten nbsp US Prasident George W Bush verleiht Scharanski die Presidential Medal of Freedom 2006 1986 Congressional Gold Medal 2006 Presidential Medal of Freedom die hochste zivile Auszeichnung der Vereinigten Staaten 2020 Genesis Preis 4 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Natan Scharanski Sammlung von Bildern Der Verbindungsmann PDF 828 kB Israelnetz 3 2017 S 10 11 Interview Mareike Enghusen Streiter fur die Freiheit In juedische allgemeine de 30 Marz 2021 Einzelnachweise Bearbeiten Schtscharanski zu 13 Jahren verurteilt In Arbeiter Zeitung Wien 15 Juli 1978 S 1 Desch M C Sharansky s Double Standard The American Conservative 2005 03 28 1 Ehemaliger Minister Scharanski erhalt judischen Preis Israelnetz de 10 Dezember 2019 abgerufen am 28 Dezember 2019 Innenminister Israels Jitzchak Gruenbaum Chaim Mosche Schapira Jisra el Rokach Chaim Mosche Schapira Jisra el Bar Jehuda Chaim Mosche Schapira Golda Meir Josef Burg Schlomo Hillel Josef Burg Schlomo Hillel Josef Burg Schimon Peres Jitzchak Chaim Peretz Jitzchak Schamir Arje Deri Jitzchak Rabin Arje Deri Jitzchak Rabin Uzi Bar am David Libai Ehud Barak Chaim Ramon Elijahu Suissa Natan Scharanski Chaim Ramon Eli Jischai Ariel Scharon Eli Jischai Avraham Poraz Ophir Pines Paz Ariel Scharon Roni Bar On Meir Schitrit Eli Jischai Gideon Sa ar Gilad Erdan Silvan Schalom Benjamin Netanjahu Arje Deri Ajelet Schaked Arje Deri Wohnungsbauminister Israels Josephthal 1961 1962 Almogi 1962 1965 Eschkol 1965 1966 Bentov 1966 1969 Sherf 1969 1974 Rabinovitz 1974 Ofer 1974 1977 Rosen 1977 Patt 1977 1979 Levy 1979 1990 Scharon 1990 1992 Ben Eliezer 1992 1996 Netanjahu 1996 1999 Levy 1999 2000 Ben Eliezer 2000 2001 Scharanski 2001 2003 Eitam 2003 2004 Livni 2004 2005 Herzog 2005 Boim 2006 Schitrit 2006 2007 Boim 2007 2009 Atias 2009 2013 Ariel 2013 2015 Galant 2015 2019 Sasha Biton 2019 2020 Litzman 2020 2021 Elkin 2021 2022 Yitzhak Goldknopf seit 2022 Normdaten Person GND 118833669 lobid OGND AKS LCCN n79085408 VIAF 97284810 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Scharanski NatanALTERNATIVNAMEN Sharanskij Natan russisch Sharanski Natan Schtscharanski Anatoli Borissowitsch Geburtsname Sharanskij Anatolij Borisovich Geburtsname russisch KURZBESCHREIBUNG israelischer Politiker sowjetischer DissidentGEBURTSDATUM 20 Januar 1948GEBURTSORT Stalino Sowjetunion heute Donezk Ukraine Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Natan Scharanski amp oldid 230247665