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Der am 27 August 1773 im heutigen Puschkin geschlossene Vertrag von Zarskoje Selo regelte Erbfolgen in Schleswig Holstein und verhinderte eine weitere Aufsplitterung des Territoriums Der Vertrag begrundete den Danischen Gesamtstaat Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 1 1 Schleswig Holstein 1 2 Oldenburg und Delmenhorst 2 Verhandlungen 3 Ergebnis 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseVorgeschichte BearbeitenSchleswig Holstein Bearbeiten Seit Christian III der in Personalunion danischer Konig sowie Herzog von Schleswig und Holstein war 1544 die Herzogtumer mit seinen Halbbrudern Johann und Adolf geteilt hatte bestand Schleswig Holstein aus mehreren territorial verstreuten Teilherzogtumern Die eine Generation spater aus einer weiteren Teilung des koniglichen Anteils entstandenen sogenannten Abgeteilten Herren denen die Anerkennung als Landesherren durch die Stande versagt blieb blieben unbedeutend Aus den Nachkommen Adolfs im Haus Schleswig Holstein Gottorf die nicht nur den herzoglichen Anteil Schleswig Holsteins regierten sondern auch die Furstbischofe von Lubeck stellten erwuchs dem danischen Konig jedoch Konkurrenz Die Gottorfer Frage gefahrdete seit der Mitte des 17 Jahrhunderts die Stabilitat des Reiches Als der fur den minderjahrigen Herzog Karl Friedrich mit den Regierungsgeschaften betraute Minister Georg Heinrich von Gortz im Grossen Nordischen Krieg Schweden unterstutzte annektierte der danische Konig die herzoglichen Anteile in Schleswig Karl Friedrich nun nur noch von Holstein Gottorf suchte Unterstutzung bei Russland und heiratete 1725 Anna die Tochter des Zaren Peter I Deren Sohn Karl Peter Ulrich nach dem fruhen Tod seiner Eltern ab 1739 Herzog von Holstein Gottorf wurde am 18 November 1742 von der selbst kinderlosen Zarin Elisabeth zu ihrem Nachfolger ernannt Nach ihrem Tod 1762 bestieg damit ein holsteinischer Herzog als Peter III den Zarenthron Oldenburg und Delmenhorst Bearbeiten Die links der Weser gelegenen Grafschaften Oldenburg und Delmenhorst gehorten dem Haus Oldenburg aus dem die danischen Konige stammten Seit 1667 deren regierender Graf Anton Gunther kinderlos gestorben war waren sie mit Danemark in einer Personalunion verbunden Verhandlungen Bearbeiten nbsp Der Katharinenpalast von Zarskoje SeloWahrend der sogenannten Grossfurstlichen Zeit wurde Holstein Gottorf von Russland aus regiert Peter III ernannte Caspar von Saldern zum Bevollmachtigten um mit Johann Hartwig Ernst von Bernstorff dem danischen Minister fur Schleswig Holstein und vormaligen Aussenminister uber die Ruckgewinnung der herzoglichen Anteile in Schleswig zu verhandeln Es drohte bereits ein Krieg mit Danemark Doch ehe es so weit kam wurde Peter III am 9 Juli 1762 von seiner Frau Katharina gesturzt und spater ermordet Zarin Katharina II suchte den Ausgleich mit Danemark Sie ubertrug ihrem minderjahrigen Sohn Paul das Herzogtum Holstein 1767 handelte Caspar von Saldern in ihrem Namen einen provisorischen Vertrag mit dem von Konig Christian VII von Danemark bestimmten Verhandlungsfuhrer Andreas Peter von Bernstorff einem Neffen des Ministers aus Mit diesem Vertrag verzichtete der russische Thronfolger fur das Haus Romanow Holstein Gottorp auf seine Gebietsanspruche als Herzog von Schleswig Holstein Gottorf trat den grossfurstlichen Anteil am Herzogtum Holstein an Danemark ab und erhielt dafur die Grafschaften Oldenburg und Delmenhorst Dabei konnte er an die Verhandlungen anknupfen die Rochus Friedrich zu Lynar von 1749 bis 1751 im Namen des damaligen danischen Konigs Friedrich V mit dem spateren Zaren Peter III begonnen hatte Ergebnis BearbeitenDer Vertrag von Zarskoje Selo trat mit der Mundigkeit des Grossfursten 1773 in Kraft Damit war der danische Gesamtstaat konstituiert 1 Die Herzogtumer Schleswig und Holstein unterstanden nun nur noch einem einzigen Landesherren dem danischen Konig Auch die Gebiete der abgeteilten Herren waren durch Aussterben der jeweiligen Nebenlinien eingegliedert worden Der Verwaltungsmittelpunkt fur das Herzogtum Schleswig lag seit Vertragsabschluss in Gottorf Fur das Herzogtum Holstein erhielt die Gluckstadter Kanzlei die Bezeichnung Holsteinische Landesregierung Der danische Konig wurde durch einen auf Schloss Gottorf residierenden Statthalter vertreten 1 Vier Tage nach Abschluss des Vertrages ubertrug Grossfurst Paul I auf Drangen seiner Mutter Katharina seinem Grossonkel Friedrich August aus der jungeren Linie des Hauses Holstein Gottorf dem Furstbischof von Lubeck auch die zum Heiligen Romischen Reich gehorenden Grafschaften Oldenburg und Delmenhorst die 1774 von Kaiser Joseph II zum Herzogtum Oldenburg erhoben wurden Alle folgenden Herzoge und Grossherzoge von Oldenburg entstammten dieser Linie Literatur BearbeitenRobert Bohn Geschichte Schleswig Holsteins Beck Munchen 2006 ISBN 978 3 406 50891 2 Dieter Lohmeier Kleiner Staat ganz gross Schleswig Holstein Gottorf Boyens Heide 1997 ISBN 3 8042 0793 6 Eckardt Opitz Schleswig Holstein Das Land und seine Geschichte in Bildern Texten und Dokumenten 3 uberarbeitete Auflage Ellert amp Richter Hamburg 2002 ISBN 3 8319 0084 1 S 124 ff E Hubner Staatspolitik und Familieninteresse Die gottorfische Frage in der russischen Aussenpolitik 1741 1773 Karl Wachholtz Verlag Neumunster 1984 ISBN 978 3 529 02183 1 Weblinks BearbeitenHintergrund auf geschichte s h deEinzelnachweise Bearbeiten a b Robert Bohn Geschichte Schleswig Holsteins Beck Munchen 2006 S 78 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Vertrag von Zarskoje Selo amp oldid 235581364